"Support" sucht Fachreferent*in für Bildungs-, Öffentlichkeits- und Pressearbeit
RAA Sachsen e.V. sucht für das Projekt „Support“ eine*n Fachreferent*in für Bildungs- Öffentlichkeits- und Pressearbeit zum 1. Februar 2026
Das Projekt „Support“ des RAA Sachsen e.V. unterstützt Betroffene rechtsmotivierter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, deren Angehörige und Zeug*innen. Wir unterstützen dabei, Angriffsfolgen zu bewältigen und die eigenen Rechte wahrzunehmen. Wir geben Orientierungshilfen und entwickeln gemeinsam individuelle Lösungen. Unsere Arbeit hilft Betroffenen, das eigene Sicherheitsgefühl zu erhöhen, Selbstwirksamkeit zu erleben, die Kontrolle über das eigene Leben zurückzuerlangen und Solidarisierungsprozesse zu fördern. Wir informieren über die Situation Betroffener, machen auf deren Perspektive in Gesellschaft und Politik aufmerksam und berichten über Ausmaß, Folgen und Wirkungsweisen rechtsmotivierter und rassistischer Gewalt. "Support" arbeitet parteilich, aufsuchend, kostenlos und vertraulich. Wir betreiben Beratungsstellen in Dresden, Görlitz, Chemnitz, Plauen und Leipzig sowie eine Onlineberatung.
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RAA Sachsen e.V. sucht für das Projekt „Support“ eine*n Fachreferent*in für Bildungs- Öffentlichkeits- und Pressearbeit zum 1. Februar 2026
Am 19.09.2025 fand der 2. Prozesstag am Landgericht Chemnitz in dem Verfahren, in dem zu Straftaten im Rahmen der rechten Ausschreitungen am 01.09.2018 in Chemnitz verhandelt wurde, statt. Der Prozess endete mit vorläufigen Einstellungen.
Nach nur zwei kurzen Verhandlungstagen hat das Landgericht Chemnitz das dritte Verfahren im Zusammenhang mit den Angriffen auf Teilnehmende der Gegendemonstration „Herz statt Hetze“ am 1. September 2018 eingestellt. Bereits am ersten Prozesstag deutete das Gericht diese Entscheidung an. Am zweiten Tag erfolgte schließlich die vorläufige Einstellung des Verfahrens gegen eine Geldauflage von 750€ für beide Angeklagten.
Am 08.09.2025 begann der dritte Prozess am Landgericht Chemnitz in dem zu Straftaten im Rahmen der rechten Ausschreitungen am 01.09.2018 in Chemnitz verhandelt wird.
Am 8. September 2025 beginnt in Chemnitz das dritte Verfahren zu den Angriffen auf Teilnehmende der Gegendemonstration „Herz statt Hetze“ am 1. September 2018 vor dem Landgericht Chemnitz. An diesem Tag hatte eine Gruppe bundesweit angereister Neonazis und rechter Gewalttäter gezielt Menschen attackiert, die gegen rechte Gewalt demonstrierten.
Der 15. und letzte Prozesstag am 27.08.2025 begann verspätet anstelle der angesetzten Startzeit von 09:00 Uhr um 09:20, da sich einer der Verteidiger Lasse Richeis sowie dieser selbst erneut verspätet war.
Chemnitz, 27. August 2025 – Nach 14 Verhandlungstagen am Landgericht Chemnitz steht fest: Im Zusammenhang mit den rechten Ausschreitungen im Sommer 2018 wird es im zweiten Verfahren vor dem Landgericht Chemnitz keine Verurteilung der Angeklagten geben. Drei der im Verfahren Angeklagten wurden freigesprochen. Das Verfahren gegen den bundesweit bekannten Braunschweiger Neonazi Lasse Richei wurde ohne Auflagen eingestellt.
Resümee zum dritten CSD in Bautzen
Solidarität und gute Vorbereitung
Beim dritten Christopher Street Day in Bautzen haben Veranstaltende und Unterstützende ein starkes Zeichen für Solidarität, Vielfalt und den Einsatz für Vielfalt und Selbstbestimmung gesetzt. Das engagierte Netzwerk hinter der Veranstaltung hat mit intensiver Vorbereitung dafür gesorgt, dass der Tag nicht nur bunt, sondern auch kraftvoll wurde. Auch im Hinblick auf Sicherheit gab es wesentliche Fortschritte zum Vorjahr. Durch lokale und überregionale solidarische Kooperationen sowie ein erweitertes Sicherheitskonzept der CSD-Orga konnten die Außenwirkung der Veranstaltung und das Wohlbefinden der Teilnehmer*innen gestärkt werden. Dennoch kam es auch am 10.08.25 zu rechtsmotivierten Angriffen [1].
Versuchte politische Einflussnahme im Vorfeld
Bereits im Vorfeld kam es zu politischen Angriffen auf den CSD, unter anderem durch einen offenen Brief, der versuchte, Veranstaltung, Veranstaltende und Teilnehmende zu diffamieren, delegitimieren und zu kriminalisieren [2]. Diese als Sorge getarnte Strategie rechtsextremer Akteure muss klar als politischer Angriff benannt werden. So beschreibt etwa die BEWARE-Studie die politische Intervention als konkrete und bewusste Bedrohungsdimension der extremen Rechten neben personenbezogenen gewalttätigen Angriffen [3].
Politische und mediale Aufmerksamkeit
In Bautzen unterstützen Parteiangehörige der Linken, der Grünen, der SPD oder auch der Partei die Partei ohnehin den CSD. An diesem Tage hat zudem Bautzens Oberbürgermeister Vogt beim CSD gesprochen und Sachsens Innenminister Schuster (beide CDU) war am Rande des Versammlungsgeschehens vertreten. All dies kann als klares Zeichen der Unterstützung des CSD sowie als Ablehnung der rechter Aggression in Wort und Tat wahrgenommen werden. Solche Engagements und Gesten sind enorm wichtig – gerade in einer Region, in der Betroffene rechter Gewalt mitunter das Gefühl haben, allein gelassen zu werden. Die mediale Aufmerksamkeit regionaler und überregionaler Formate ist ebenso hilfreich, denn Sichtbarkeit stärkt die öffentliche Wahrnehmung und Anerkennung des Anliegens des CSD.
Rechtsstaatlicher Druck auf gewaltbereite rechte Strukturen zeigt Wirkung
Ein wichtiger Faktor für das gesteigerte Sicherheitsempfinden war das aktuelle Vorgehen der Justiz: Führende Jung-Neonazis werden zurzeit strafrechtlich verfolgt, was sich wiederum auf gewaltorientierte Netzwerke auswirkt und zu geringer Mobilisierungserfolgen beitragen haben kann. Und damit zu einer spürbar ruhigeren Veranstaltung. Ferner kann auch die Diskussion um ein mögliches Verbotsverfahren der vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuften AfD ein Faktor sein, der hiesige Akteure und Netzwerke zwingt, ihre Aktivitäten zumindest zeitweise einzuschränken.
Blick in die Zukunft: Alltag in Bautzen
So positiv der CSD war – er wirft auch Fragen auf: Wie geht es für Betroffene rechter Gewalt im Alltag weiter? Nach wie vor ist Bautzen eine Hochburg der gewaltsuchenden rechten Szene in Sachsen, was für Angehörige vulnerabler Gruppen eine anhaltende Bedrohung darstellt. Die Aufmerksamkeit und die klare Positionierung seitens politischer Verantwortungsträger der demokratischen Parteien müssen dauerhaft stattfinden. Ebenso sind Sensibilität für und der Schutz von vulnerablen Gruppen durch Polizei, Institutionen und Zivilgesellschaft als stetige Aufgabe mit großem Engagement weiterzuverfolgen. Die Existenz sozialer Initiativen und kultureller Orte mit gesicherter Finanzierung ist dafür eine Grundbedingung.
Notwendige Verbesserungen für die Zukunft beim CSD
Ein Ziel bleibt, die An- und Abreise für Teilnehmende künftig sicherer zu gestalten. Auch hier könnten durch frühzeitige Planung und Kooperation spürbare Fortschritte erreicht werden.
Fazit
Der dritte CSD in Bautzen hat gezeigt, wie wichtig Solidarität, rechtstaatliches Handeln und klare politische Positionierung sind. Die Veranstaltung war ein gemeinsamer Erfolg. Zugleich bleibt es der Auftrag für Politik, Polizei und Zivilgesellschaft, das Engagement für eine offene und sichere Stadt auch im Alltag fortzuführen.
Quellen:
[1] https://www.raa-sachsen.de/support/chronik/vorfaelle/bautzen-9803
[2] https://www.saechsische.de/lokales/bautzen-lk/bautzen/debatte-ueber-csd-am-10-august-2025-in-bautzen-BS655YU255FIHBSORLXWIAFNZI.html
[3] https://www.geistes-und-sozialwissenschaften-bmbf.de/de/News-Bedrohte-Demokratieprojekte-wappnen-und-resilient-machen-3279.html
Der 14. Prozesstag am 11.08.2025 begann verspätet anstelle der angesetzten Startzeit von 09:00 Uhr um 09:25, da auf den Angeklagten Lasse Richei gewartet wurde. Als klar wurde, dass dieser, nach eigener Aussage da sein Wecker ausgefallen sei, frühestens mit fünf Stunden Verspätung in Chemnitz erscheinen könnte, wurde entschieden die Verhandlung in Abwesenheit des Angeklagten fortzusetzen.
Der 13. Prozesstag am 28.07.2025 begann mit 50 Minuten Verzögerung durch das verspätete Erscheinen zweier Angeklagter um 09:50 Uhr. Geladen waren ursprünglich drei ehemalige Angeklagte sowie zwei Polizeibeamte und ein unbeteiligter Zeuge. Letztlich erschienen jedoch nur einer der ehemaligen Angeklagten und die beiden Polizeibeamten.
Vom 01. bis zum 03. Juli sagten zwei Polizist*innen und zehn frühere Mitbeschuldigte aus. Ursprünglich waren 19 frühere Mitbeschuldigte geladen, allerdings erschienen neun nicht oder sagten ab.
Mit unseren Workshops informieren und sensibilisieren wir für rechtsmotivierte und rassistische Gewalt, zu Folgen und Wirkungsweisen, zur Situation (potentiell) Betroffener, zu Handlungsmöglichkeiten (potentiell) Betroffener, Zeug*innen oder auch Fachkräften in der Schul-, Jugend-, oder Flüchtlingssozialarbeit. Die Workshops können auf Ihre Bedarfe und Fragen spezifisch zugeschnitten werden. Fragen Sie uns und wir entwickeln gern gemeinsam ein für sie passendes Angebot.
Was ist rechte Gewalt? Wie häufig sind Menschen davon betroffen? Wie wirkt sich rechte Gewalt auf die Betroffenen aus und welchen Einfluss hat sie auf die Gesellschaft? Was führt zu rechter Gewalt und wer genau ist davon betroffen? Was kann jede_r Einzelne tun?
Der siebte Prozesstag am 17.06.2025 begann verspätet aufgrund von Verzögerungen bei der Anreise mehrerer Beteiligter erst um 11:00 Uhr anstatt wie geplant um 09:00 Uhr.
Im Verlauf der letzten beiden Verhandlungstage am 27. und 28. Mai 2025 sagten insgesamt zwölf Zeug*innen zum Tatgeschehen an drei Tatorten aus, die Gegenstand des Verfahrens sind. Alle waren am 1. September auf dem Heimweg nach der „Herz statt Hetze“-Demonstration, als sie von Neonazis angegriffen wurden.