Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 12. Oktober 2024 | LK Meißen

Meißen - Winkwitz

Hitlergruß gezeigt

In den Mittagsstunden lief ein junger Mann von der Hochuferstraße kommend in Richtung Leipziger Straße und zeigte in Höhe der Bushaltestelle "Heilig Kreuz" gegenüber einem anderen Mann, der aus einem Dachfenster sah, zwei mal den Hitlergruß. Als er bemerkte, dass er dabei von einer Personengruppe beobachtet wurde, drehte er sich zu dieser um und zeigte ihr gegenüber ebenfalls zwei mal den Hitlergruß. Es wurde Anzeige erstattet.

Quelle: Zeug*innenbericht

Vorfall vom 3. Oktober 2024 | LK Zwickau

Hohenstein-Ernstthal

Rechte Demonstration

Am 03.10.2024 fand eine Gedenkdemonstration anlässlich des 25. Todestag von Patrick Thürmer statt. Gleichzeitig hatten Neonazis eine Gegendemonstration unter dem Motto „Lügen gegen Rechte, nicht mit uns!“ angemeldet. Bei dieser Demonstraton kam es zu mehreren Straftaten - u.a. das Verwenden verfassungswidriger Symbole, Beleidigung, Sachbeschädigung, Diebstahl und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

Quelle: Polizeidirektion Zwickau, 03.10.2024

Vorfall vom 3. Oktober 2024 | LK Zwickau

Hohenstein-Ernstthal

Gedenkorte zerstört

Am Tag des 25. Todestages von Patrick Thürmer wurden zwei Gedenkplatten, welche an Patrick Thürmer erinnerten, zerstört. Patrick Thürmer wurde im Jahr 1999 im Alter von nur 17 Jahren von Neonazis ermordet und ist ein anerkanntes Todesopfer rechter Gewalt.

Die Gedenkplatte in Hohenstein-Ernstthal wurde schon in den letzten Jahren mehrfach zerstört oder gestohlen. Auch dieses Jahr wurde die Gedenkplatte kurz vor der Gedenkveranstaltung zerstört. Die Stadtverwaltung tauschte die Platte jedoch in kürzester Zeit aus.

Auch in Oberlungwitz wurde die Gedenkplatte entfernt. Der Gedenkort am damaligen Tatort wurde erst vor wenigen Wochen errichtet. Eine Metallplatte wurde gewaltsam vom Sockel gelöst, sodass die Erinnerung an Patrick entfernt wurde.

Quelle: Presse, Zeug*innen

Vorfall vom 2. Oktober 2024 | LK Leipzig

Grimma

NS-Parole

Am Mittwochabend randalierten Jugendliche in einem Supermarkt. Die Polizei traf vor dem Markt auf zwei 21-jährige Männer. Einer von ihnen warf eine Flasche auf den Boden und skandierte lautstark einen nationalsozialistischen Gruß. Die Polizei ermittelt wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Quelle: Polizeidirektion Leipzig, 04.10.2024

Vorfall vom 1. Oktober 2024 | Vogtlandkreis

Plauen - Bärenstein

Verfassungswidrige Kennzeichen

Mit einer weißen Flüssigkeit haben Personen im Bereich der Fußgängerunterführung der Friedensstraße/Bahnhofstraße in Plauen einHakenkreuz auf dem Boden geschmiert. Die Polizei ermittelt wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und sucht nach Zeug*innen.

Quelle: Polizeidirektion Zwickau, 02.10.2024

Vorfall vom 1. Oktober 2024 | Erzgebirgskreis

Marienberg

Verfassungsfeindliches Symbol

Unbekannte haben ein Hakenkreuz in der Straße Stadtmühle in Marienberg geschmiert. Die Polizei hat die Ermittlungen wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Sachbeschädigung aufgenommen.

Quelle: Polizeidirektion Chemnitz, 02.10.2024

Vorfall vom 30. September 2024 | Nordsachsen

Wiedemar

Verurteilung für Hassrede

Eine Frau aus Wiedemar veröffentlichte auf ihrem SocialMedia-Account vier Bilder, die Muslime rassistisch verunglimpfen. Die Bilder waren mehrere Jahre öffentlich sichtbar, bis Anzeige erstattet wurde. Die Angeklagte machte auch vor Gericht keinen Hehl aus ihrer politischen Haltung, an die geposteten Bilder möchte sie sich dennoch nicht erinnern. Für Volksverhetzung und ein weiteres Delikt erhielt sie eine Geldstrafe in Höhe von 180 Tagessätzen.

Quelle: LVZ, 30.09.2024

Vorfall vom 29. September 2024 | Stadt Chemnitz

Chemnitz - Kaßberg

Stolperstein beschmiert

In der Leonhardtstraße in Chemnitz haben Unbekannte mit blauer Farbe ein Hakenkreuz auf einen sogenannten Stolperstein gesprüht. Die Polizei hat die Ermittlungen wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie Sachbeschädigung aufgenommen und sucht nach Zeug*innen.

Quelle: Polizeidirektion Chemnitz, 30.09.2024

Vorfall vom 29. September 2024 | Mittelsachsen

Freiberg

Verfassungsfeindliche Schmierereien in Parkhaus

In der Beethovenstraße in Freiberg sprühten Personen die Fassade eines Parkhauses mit verschiedenen Graffiti, u.a. mit politischem Inhalt sowie verfassungsfeindliche Symbole, wie zum Beispiel Hakenkreuze. Die Polizei hat die Ermittlungen wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie Sachbeschädigung aufgenommen.

Quelle: Polizeidirektion Chemnitz, 30.09.2024

Vorfall vom 28. September 2024 | Erzgebirgskreis

Lauter-Bernsbach

Rassistische Parolen

Während des "28. Lauterer Vugelbeerfast" in Lauter-Bernsbach wurden zu dem Song „L’amour toujours“ von DJ Gigi D Agostino rassistische Parolen skandiert. Besucher*innen protestierten dagegen und das Lied wurde schnell abgestellt.

Quelle: Freie Presse, 29.09.2024

Vorfall vom 28. September 2024 | LK Görlitz

Görlitz

Rechte Mobilisierung zum CSD in Görlitz

Über 700 CSD-Teilnehmer*innen und eine Gegenversammlung mit etwa 460 Personen mit dem Motto „Heimat und Tradition bewahrn, Kinder schützen vor dem Gender-Wahn“.

Während der Anreise stellten Polizeikräfte sieben Verstöße gegen das Versammlungsgesetz, darunter Vermummung und Schutzbewaffnung, sowie zwei Verstöße wegen des Tragens verfassungsfeindliche Symbole und zwei Fälle von Volksverhetzung fest. Diese Vergehen wurden zur Anzeige gebracht.

Während der Gegenversammlung riefen Demonstrant*innen zweimal verfassungsfeindliche Parolen. Außerdem wurden mehrere Auflagenverstöße, darunter die Verwendung einer verfassungsfeindlichen Geste, festgestellt und zur Anzeige gebracht.

Im weiteren Verlauf wurde ein weiterer Vorfall registriert, bei dem ein Teilnehmer der Gegenversammlung ein verfassungsfeindliches Symbol auf seiner Kleidung trug. Auch dies führte zu einer Anzeige.

Im Anschluss des CSDs kam es zu Bedrohungen, als die Teilnehmenden ihren Nachhauseweg angetreten sind.

Quelle: Polizeidirektion Görlitz, 30.09.24 und Zeug*innenberichte

Vorfall vom 28. September 2024 | LK Görlitz

Horka

Queerfeindliche Bedrohung im Zug Zwei Minderjährige reisten mit dem Zug zum CSD nach Görlitz. Während der Fahrt trafen sie auf eine Männergruppe, die sich zur Brandenburger Neonazi-Szene bekannte. Die Männer nahmen die Kleidung und die zugeschriebene politische Haltung der Jugendlichen zum Anlass, sie queerfeindlich zu beleidigen und zu bedrohen. Quelle: Zeug*in
Vorfall vom 27. September 2024 | Mittelsachsen

Mittweida

16-Jähriger ruft rechte Parolen

Polizist*innen sprachen einen 16-jährigen an, welcher eine Glasflasche auf die Straße geworfen hatte. Daraufhin beleidigte er diese, skandierte lautstark rechte Parolen und leistete Wiederstand.

Quelle: Polizeidirektion Chemnitz, 28.09.2024

Vorfall vom 27. September 2024 | Mittelsachsen

Döbeln

Sachbeschädigung am Treibhaus

Wiederholt kam es zu Sachbeschädigungen an dem Vereinsgebäude des oziokulturellem Vereins im mittelsächsischen Döbeln. In der Nacht vom 27. auf den 28. September randalierten Personen im Eingangsbereich und platzierten ein Verkehrsschild mit der Aufschrift „Krematorium“. Der Verein nimmt den Angriff auch als ganz klare Drohung wahr. Auch dieser Vorfall reiht sich in eine Reihe von Sachbeschädigungen und Angriffen ein, über welche der Verein immer wieder berichtet.

Quelle: Betroffene, Treibhaus e.V.

Vorfall vom 27. September 2024 | LK Meißen

Meißen

verbotene Parolen bei Meißner Weinfest gerufen

Während des Weinfestes in Meißen wurden am Freitagabend auf dem Kleinmarkt verbotene Parolen gerufen. Der Staatsschutz ermittelt nun wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Quelle: Polizeidirektion Dresden, 29.09.2024; Sächsische Zeitung, 29.09.2024