Im Jahr 2014 zählten die Beratungsstellen für Betroffene rechter und rassistischer Gewalt des RAA Sachsen e.V. 257 Angriffe mit insgesamt 419 betroffenen Menschen. Damit stieg die Zahl rechtsmotivierter und rassistischer Angriffe erneut im Vergleich zum Vorjahr an (2013: 223). In die Statistik fließen ausschließlich Gewaltdelikte ein.
Im Rahmen der Veranstaltungen der rassistischen und rechtspopulistischen Bewegung “LEgIdA” (Leipziger Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) ist es in den letzten Wochen vermehrt zu Übergriffen, ausgehend von Teilnehmenden der sogenannten “Spaziergänge”, der LEgIdA gekommen. Diese “Spaziergänge” sind, nach Beobachtung der Aufmärsche am 12.1.15 im Waldstraßenviertel und 21.1.15 in der Innenstadt, stark von der radikalen Rechten geprägt.
Pressemitteilung des Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt: Im Fall Khaled Bahray halten Opferberatungsstellen ihre Kritik an den Ermittlungsbehörden aufrecht und mahnen grundlegende Änderungen an. Die Ereignisse der letzten Wochen zeigen, wie weit Behörden und einzelne Beamte von Lehren aus dem NSU-Debakel entfernt sind - Opferberatungsstellen fordern Umsetzung der Empfehlung des NSU-Untersuchungsausschusses.
Der heutige Tag, ist ein ganz besonderer Tag. Nicht nur weil wir heute an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 70 Jahren und somit an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Sondern weil heute auch der Tag gekommen ist, an dem wir Patrick Thürmer nach nunmehr 15 Jahren ein würdiges Gedenken setzen.
In der Nacht vom 13./14. Februar 2014 verstarb der libysche Asylbewerber Ahmed J. in der Unterkunft in Plauen. Trotz dessen, dass der diensthabende Wachmann mehrfach aufgefordert wurde, einen Notarzt zu rufen, handelte er nicht und dass, obwohl er den offensichtlich schwerkranken Mann in Augenschein genommen hatte.
Mehr als zehn Jahre nach dem Mord an dem Schüler aus Leipzig sieht die Staatsregierung das Motiv in der rechten Gesinnung des Täters. Am Abend des 4. Oktober 2003 lauerte der Täter, der sich offen zu seiner Zugehörigkeit zu rechten Szene bekannte, dem 16-jährigen Thomas K. in Leipzig-Wahren auf und stach ihn mit einem Messer nieder. Thomas K. wurde bei dem vorsätzlichen Angriff so schwer verletzt, dass er kurz darauf im Krankenhaus verstarb.
Opferberatung sammelt Spenden für Nebenklage +++ Ankündigung der nächsten Prozesstermine +++ Seit Oktober wird am Amtsgericht Eilenburg eine Auseinandersetzung zwischen alternativen Jugendlichen und Neonazis aus dem Jahr 2012 verhandelt.
Khaled Idris Bahray, ein 20 Jahre junger Asylsuchender aus Eritrea, wurde in der Nacht vom Montag zum Dienstag mit Messerstichen getötet.
Dresdner Kirchen, Religionsgemeinschaften und zivilgesellschaftliche Initiativen stellen sich gegen die Inhalte der PEGIDA*-Demonstrationen, die an den letzten drei Montagen stattfanden. (*Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) Der Hass gegen den Islam und die Ablehnung der Aufnahme Asylsuchender bestimmen die Positionen der PEGIDA. Demgegenüber treten die unterzeichnenden Organisationen für die Religionsfreiheit und die Aufnahme Asylsuchender in Dresden ein.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Demokratieentwicklung (BAGD) und die Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (BAGKR) begrüßen die Forderung von Familienministerin Manuela Schwesig an die Haushälter_innen des Bundestags, mehr Gelder für den Kampf gegen Rechtsextremismus zur Verfügung zu stellen:
Rechte Gewalt ist in der Bundesrepublik Deutschland ein Problem von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung. Zehntausende solcher Gewalttaten seit der Wiedervereinigung – darunter mindestens 169 Tötungen – zeigen, dass es sich um ein andauerndes Phänomen handelt, welchem effektiv nicht mit kurzfristigen Maßnahmen begegnet werden kann. Einen angemessenen Umgang mit dieser Gewalt zu finden, sie zu bekämpfen und die Betroffenen konsequent zu unterstützen, kann nur als gesamtgesellschaftliche Querschnittsleistung gelingen. Grundlage erfolgreicher Gegenmaßnahmen sind professionelles Know-how und eine Ausstattung mit entsprechenden Ressourcen. Eine Zentrierung der Maßnahmen auf die Täter_innenseite – sei es durch Sozialarbeit, Pädagogik, Politik oder Repression – ist verfehlt. Die Tatfolgen für die Betroffenen, ihre Lebenssituation und ihre Bedürfnisse müssen in der Perspektive auf das Problemfeld eine zentrale Rolle spielen
Stellungnahme der Beratungsstellen Betroffener rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt zum Referentenentwurf des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz »Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung von Empfehlungen des NSU-Untersuchungsausschusses des Deutschen Bundestages«.
Beratungsstellen und Initiativen aus Bayern, Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen gründen einen Bundesverband. Der Bundesverband unterstützt den flächendeckenden Auf- und Ausbau unabhängiger Beratungsstrukturen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Der Verband koordiniert die Vernetzung der Beratungsstellen und vertritt deren gemeinsame Interessen.
Gemeinsame Pressemitteilung der Opferberatung für Betroffene rechtsmotivierter und rassistischer Gewalt des RAA Sachsen e.V. sowie des Sächsischen Flüchtlingsrats e.V.: Während der Einsatz privater Sicherheitsdienste in Flüchtlingsunterkünften in der öffentlichen Debatte steht, soll in Plauen klammheimlich ein Verfahren gegen einen privaten Security-Mitarbeiter beendet werden.
Rechte Gewalt ist in der Bundesrepublik Deutschland ein anhaltendes Problem. Zehntausende solcher Gewalttaten seit der Wiedervereinigung – darunter mindestens 169 Tötungen – zeigen, dass dem Phänomen effektiv nicht mit kurzfristigen Maßnahmen begegnet werden kann.