Thomas K. als Todesopfer rechter Gewalt anerkannt
Mehr als zehn Jahre nach dem Mord an dem Schüler aus Leipzig sieht die Staatsregierung das Motiv in der rechten Gesinnung des Täters. Am Abend des 4. Oktober 2003 lauerte der Täter, der sich offen zu seiner Zugehörigkeit zu rechten Szene bekannte, dem 16-jährigen Thomas K. in Leipzig-Wahren auf und stach ihn mit einem Messer nieder. Thomas K. wurde bei dem vorsätzlichen Angriff so schwer verletzt, dass er kurz darauf im Krankenhaus verstarb.
Diana Eichhorn von der Opferberatung der RAA Sachsen e.V. dazu: „Mit Thomas K. sind es in Sachsen heute zehn Todesopfer, die als rechtsmotiviert offiziell anerkannt sind, davon allein vier in Leipzig. Wir, als Opferberatung des RAA Sachsen, zählen mindestens fünf weitere Fälle im Freistaat, die allerdings bislang auf die Bestätigung und Würdigung durch die Staatsregierung warten.“
Aufgrund der Recherche engagierter Menschen im Zusammenhang mit der Ausstellung „Die verschwiegenen Toten – Opfer rechter Gewalt in Leipzig seit 1990″ ist der Fall nicht in Vergessenheit geraten. Durch beharrliches Nachfragen der Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz ist Thomas K. nun offiziell als Todesopfer anerkannt worden. (Landtags-Drucksache 6/407)
„Wir begrüßen die nachträgliche Anerkennung durch die Staatsregierung. Für die Angehörigen ist dies eine wichtige Antwort auf die Frage des „Warums“, welche sich die Hinterbliebenen in der Strafverhandlung immer wieder gestellt haben.“ So Diana Eichhorn abschließend.
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