Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

Nach Landkreis filtern

Nach Zeitraum filtern

Vorfall vom 13. März 2007 | LK Leipzig

Borna

Sie sollen mit Flaschen und Steinen geworfen, Jugendliche getreten sowie den Kopf eines Mädchens mehrmals gegen eine Wand gestoßen haben. Schwere Körperverletzung warf der Staatsanwalt gestern acht jungen Männern im Amtsgericht vor. Die 18 bis 25 Jahre alten Angeklagten aus Borna, Lobstädt und Neukieritzsch bestritten dies. [...] Zu einem Zwischenfall kam es gleich zu Beginn der Verhandlung. Als ein Zuschauer des Prozesses das Gerichtsgebäude verlassen wollte, schlug ihm jemand mit der Faust ins Gesicht. [...] Die Verhandlung wird nächsten Dienstag fortgesetzt.

LVZ

Vorfall vom 13. Februar 2007 | Nordsachsen

Torgau

Am 14. Februar wurden die Fensterscheiben des Abgeordnetenbüros der Linkspartei.PDS in Torgau eingeschlagen. Die Partei vermutet gezielte Angriffe von Rechtsextremen.

Linkspartei.PDS Sachsen

Vorfall vom 13. Februar 2007 | Nordsachsen

Deutsche Bahn

Nach der Demo in Dresden verzögerte sich die Heimreise vom Neustädter Bahnhof aus Richtung Leipzig. Es sollte noch auf Demonstrationsteilnehmer gewartet werden. Mehrere Jugendliche aus dem linksalternativem Spektrum erkundigten sich nach Sicherheitsvorkehrungen während der Fahrt. Über Mitarbeiter der Bundesbahn wurde ihnen mitgeteilt, dass die "Rechten" ihren Platz in den hinteren beiden Wagons bekommen, die "Linken" in den vorderen Wagons sitzen. Die Zwischentür sei abgeriegelt. Zudem wäre die Fahrt durch mitfahrende Polizeibeamten abgesichert. Beruhigt stieg man in den Zug, die "rechten" Demonstranten stiegen wie angekündigt hinten ein. Während der Fahrt wurde die Tür zum Abteil aufgerissen und ca. ein Dutzend schwarz gekleideter, vermummter Personen stürmten das Abteil der Linksalternativen. Ehe sie sich versahen wurde mit Stiefeln und Fäusten auf sie eingetreten. Bei dem Versuch nach hinten zu fliehen kam ihnen eine weitere Gruppe gewaltbereiter Schläger entgegen, die sie ebenfalls angriffen. Die Durchsage, daß die BGS Beamten sich um die Fahrgäste kümmern sollen, bereitete dem Schrecken ein Ende.

Die Betroffenen erlitten Schürfwunden, Hämathome und Verletzungen an Zähnen (drohender Zahnverlust). Die mittlerweile angeforderten Polizisten und Kräfte des Rettungsdienstes erschienen am nächsten Bahnhof. Nicht ein Polizist war in den Zug mit eingestiegen. Fraglich bleibt zudem, weshalb die Zwischentüre offensichtlich geöffnet war. Nach zweieinhalb Stunden Aufenthalt wurde die Fahrt fortgesetzt. Strafanzeigen wurden erstattet. Einer der Angreifer konnte identifiziert werden. Als Zeugen fanden sich nur die Betroffnen. Eine Frau, über die einer der Geschädigten beim Fluchtversuch stolperte, hat laut Angaben der Polizei weggesehen und nichts mitbekommen.

RAA Opferberatung Leipzig

Vorfall vom 9. Februar 2007 | Stadt Leipzig

Leipzig

Bei Krawallen von Fans des Fussballvereins Lokomotive Leipzig wurden antisemitische Sprechchöre wie "Juden-Aue" geäußert. Außerdem kam es zu Verletzungen bei 39 Polizeibeamten.

Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

Vorfall vom 16. Januar 2007 | Mittelsachsen

Siebenlehn

Unbekannte schmierten mit einem Eddingstift rechte Parolen an die Rückfront einer Firma (u.a. Sieg Heil, SS-Runen und Hakenkreuze).

Polizei Sachsen

Vorfall vom 2. Januar 2007 | Stadt Dresden

Dresden

Unbekannte haben in einem Universitätsgebäude in der Mommsenstraße Hakenkreuze an Wände und einen Feuerlöscher gesprüht. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

SZ

Vorfall vom 31. Dezember 2006 | LK Leipzig

Neukieritzsch

In der Nacht zum 01. Januar 2007 randalierte eine Gruppe von ca. 10 Jugendlichen in der Nähe einer Gaststätte in Neukieritzsch. Die Jugendlichen stimmten gemeinsam lautstark beleidigende und rassistische Parolen gegen eine Frau an. Es kam dann durch zwei Personen, die aus der Gruppe heraus agierten zu einer Körperverletzung der Frau. Anzeige wurde erstattet.

Bon Courage e.V. i.G.

Vorfall vom 15. Dezember 2006 | Stadt Leipzig

Leipzig

[...] Bis zu 25 Leute feierten und krakeelten regelmäßig in der von der Arbeitsagentur bezahlten Wohnung. Bis in die frühen Morgenstunden. Die nur in geringer Höhe liegender Fenster, wurden kurzerhand zu Ein- und Ausstiegsöffnungen umfunktioniert. Auf der Straße sammelten sich Bierflaschen. Bürgern die um Ruhe baten, hallten rassistische Sprüche und Gewaltdrohungen entgegen. "Ich wurde als Judenhure beschimpft", erzählt Radke. "Der gängige Gruß ist in dieser Gruppe: Heil Hitler!" [...]

LVZ

Vorfall vom 13. Dezember 2006 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Dippoldiswalde

Auf der Suche nach einem 16-jährigen Mädchen, dass in einem Kinderheim vermisst wurde, fuhren Polizeibeamte zu einer Wohnung in Dipps. Dort trafen sie die junge Frau an. Beim Eintreffen in der Wohnung schrie ein alkoholisierter 16-Jähriger "Sieg Heil", "Heil Hitler" und hob dazu den rechten Arm zum "Hitlergruß". Außerdem warf der Jugendliche mit einem spitzen Gegenstand nach einem Beamten, der dabei verletzt wurde. Die Polizei nahm den Täter vorübergehend in Gewahrsam und fertigte Strafanzeigen wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.

Polizei Sachsen

Vorfall vom 5. Dezember 2006 | Stadt Dresden

Dresden

Die Polizei nahm in einem Cafe am Ullersdorfer Platz zwei Männer fest, die in der Straßenbahnlinie 11 mehrfach " Heil Hitler" gerufen hatten. Ein Fahrgast alarmierte daraufhin die Polizei. Die 20 und 41 Jahre alten Verdächtigen müssen sich nun wegen Verwendens von Nazi-Symbolen verantworten. Dem 41-Jährigen konnte ein Alkoholpegel von 2,4 Promille nachgewiesen werden.

DNN

Vorfall vom 4. November 2006 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Friedrichswalde-Ottendorf

Polizeieinsatz zur Auflösung einer Musikveranstaltung der rechten Szene

Die Polizei hat im Jugendclub von Friedrichswalde-Ottendorf ein Skinheadkonzert aufgelöst. Nach Angaben von Polizeisprecher Wolfgang Kießling hatten sich rund 250 Rechtsradikale aus dem gesamten Freistaat Sachsen, Berlin, Brandenburg sowie vereinzelt aus Bayern und Sachsen-Anhalt in dem Jugendclub versammelt. Die zuständige Bürgermeisterin erteilte allen Teilnehmern ein Hausverbot, da die Art und der Charakter dieser Veranstaltung sowie die Anzahl der Besucher nicht mit den Grundsätzen des Jugendclubs übereinstimmte. Laut Kießling erfolgte anschließend die mehrfache Aufforderung an die Teilnehmer, mit einer angemessenen Frist, diesen Veranstaltungsort zu verlassen. Ein Großteil der Besucher folgte dieser Aufforderung. Ungefähr 50 Personen verblieben im Jugendclub.

Nach Ablauf der Frist erfolgte die Räumung dieser Personen aus dem Objekt. Dabei kam es aus dieser Gruppierung heraus zu massiven Angriffen auf die eingesetzten Beamten. So wurden u.a. leere Bierflaschen nach ihnen geworfen, so dass diese gezwungen waren Reizgas und körperliche Zwangsmaßnahmen einzusetzen. Gegen 05.30 Uhr war der Jugendklub leer.

Gegenwärtig laufen umfangreiche Ermittlungen zu Widerstandshandlungen gegenüber Vollstreckungsbeamten.

DNN

Vorfall vom 4. November 2006 | LK Leipzig

Zwenkau

Mehrere Personen, die dem linken Spektrum zugeordnet werden können, besprühten am 04.11.06, die NPD-Zentrale. Dies wurde von Personen des Rechten des rechten Spektrums bemerkt. Nach ersten Aussagen, stieg eine 22-jährige aus und sprühte einem der Sprayer Pfefferspray ins Gesicht. Außerdem schlugen drei weitere Tatverdächtige auf den Sprayer ein und versuchten ihn in den Kofferraum des PKWs zu zerren, was aber nicht gelang. Beim Eintreffen des Rettungsdienstes flüchteten die Tatverdächtigen, konnten aber in der Nähe gestellt werden. Ebenfalls in der Nähe gestellt wurde ein zweiter Sprayer.

Polizei Sachsen

Vorfall vom 3. November 2006 | Stadt Leipzig

Leipzig

Ein Beziehungsstreit endete mit einer Verhandlung beim Amtsgericht. Um Gegenstände aus der Wohnung des Exfreundes zu holen, brachen unbekannte vermummte Personen in dessen Wohnung ein und schlugen diesen zu boden. Der als gewaltbereit und rechtsgerichtete neue Partner, stritt die Tat ab. Auch die Freundin kann sich nicht erklären, wie ihre Gegenstände vor die Tür ihrer neuen Bleibe gelangten.

RAA Opferberatung Leipzig

Vorfall vom 1. November 2006 | LK Leipzig

Leipzig

Unbekannte besprühten in Kitzscher verschiedene Fassaden und Fenster mit rechtsextremen Symbolen und Schriftzügen. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Polizeidirektion Westsachsen

Vorfall vom 31. Oktober 2006 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Lohmen

Auf einem Grundstück an der Daubaer Straße hat die Polizei eine Veranstaltung beendet, bei der rechte Musik gespielt worden ist. Die Beamten wurden gegen 1.30 Uhr von Zeugen auf die Ruhestörung aufmerksam gemacht. Als zwei Beamte den Hof betreten wollten, wurden sie von mehreren Personen bedrängt und leicht verletzt. Diese Personen beschädigten auch einen Streifenwagen. Die Beamten nahmen die drei 25 und 26 Jahre alten Männer fest und notierten die Personalien von 13 weiteren Tatverdächtigen. Acht selbst gebrannte CDs wurden beschlagnahmt.

DNN