Vorfall vom 13. Februar 2007 | Nordsachsen

Deutsche Bahn

Landkreis: Nordsachsen

Nach der Demo in Dresden verzögerte sich die Heimreise vom Neustädter Bahnhof aus Richtung Leipzig. Es sollte noch auf Demonstrationsteilnehmer gewartet werden. Mehrere Jugendliche aus dem linksalternativem Spektrum erkundigten sich nach Sicherheitsvorkehrungen während der Fahrt. Über Mitarbeiter der Bundesbahn wurde ihnen mitgeteilt, dass die "Rechten" ihren Platz in den hinteren beiden Wagons bekommen, die "Linken" in den vorderen Wagons sitzen. Die Zwischentür sei abgeriegelt. Zudem wäre die Fahrt durch mitfahrende Polizeibeamten abgesichert. Beruhigt stieg man in den Zug, die "rechten" Demonstranten stiegen wie angekündigt hinten ein. Während der Fahrt wurde die Tür zum Abteil aufgerissen und ca. ein Dutzend schwarz gekleideter, vermummter Personen stürmten das Abteil der Linksalternativen. Ehe sie sich versahen wurde mit Stiefeln und Fäusten auf sie eingetreten. Bei dem Versuch nach hinten zu fliehen kam ihnen eine weitere Gruppe gewaltbereiter Schläger entgegen, die sie ebenfalls angriffen. Die Durchsage, daß die BGS Beamten sich um die Fahrgäste kümmern sollen, bereitete dem Schrecken ein Ende.

Die Betroffenen erlitten Schürfwunden, Hämathome und Verletzungen an Zähnen (drohender Zahnverlust). Die mittlerweile angeforderten Polizisten und Kräfte des Rettungsdienstes erschienen am nächsten Bahnhof. Nicht ein Polizist war in den Zug mit eingestiegen. Fraglich bleibt zudem, weshalb die Zwischentüre offensichtlich geöffnet war. Nach zweieinhalb Stunden Aufenthalt wurde die Fahrt fortgesetzt. Strafanzeigen wurden erstattet. Einer der Angreifer konnte identifiziert werden. Als Zeugen fanden sich nur die Betroffnen. Eine Frau, über die einer der Geschädigten beim Fluchtversuch stolperte, hat laut Angaben der Polizei weggesehen und nichts mitbekommen.

RAA Opferberatung Leipzig

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