Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 10. August 2019 | LK Bautzen

Kamenz

Angriff auf Busfahrer

Am Samstagabend stiegen mehrere als Anhänger eines Fußballvereins erkennbare Personen in Radeberg in einen Bus. Da der Fahrer die Gruppe auf das Alkoholverbot im Bus hinwies, wurde er aus dieser heraus beleidigt und mit Schlägen bedroht. Daneben zeigten Personen aus der Gruppe mehrmals den Hitlergruß und skandierten rechte Parolen. Angekommen am Busbhanhof in Kamenz setzte die Gruppe ihre Drohungen in die Tat um: Unvermittelt schlugen die Täter unter Beleidigungen auf den Busfharer ein und stahlen seine Brille. Im Anschluss verließen sie den Ort des Geschehens mit einem Pkw.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 10. August 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Seevorstadt Ost

„Sieg Heil“-Rufe in Dresdener Innenstadt

Am frühen Samstagmorgen riefen Zeug*innen die Polizei, nachdem sie auf der St. Petersburger Straße eine Gruppe von 12 Personen bemerkten, aus der heraus immer wieder lautstark „Sieg Heil“ gerufen wurde. Die Gruppe war in Richtung Bahnhof unterwegs und wurde auf Höhe der Haltestelle Hauptbahnhof Nord von Beamt*innen gestellt. Die Ermittlungen wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen wurden eingeleitet.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 10. August 2019 | Nordsachsen

Eilenburg

Hitlergrüße auf Summerbeats Openair

Insgesamt sieben jugendliche, bzw. junge Erwachsene zeigten in der Fotobox auf dem Summerbeats Openair in Eilenburg den Hitlergruß. Das Foto wurde wohl aus Versehen mit mehreren hundert weiteren Bildern von einem Mitveranstalter auf Facebook hochgeladen und einige zeit später wieder gelöscht. Kopien des Fotos sind weiterhin online zu finden. Auf Twitter schrieb die Polizei, sie sehe den Verdacht einer Straftat gem. §86a StGB.

Quelle: Polizei, Social Media

Vorfall vom 10. August 2019 | Stadt Leipzig

Leipzig-Lindenau

Rassistische Beleidigungen aus Wohnung

Am Samstagmittag beleidigten vier Männer vorbeilaufende PassantInnen mit scheinbarem Migrationshintergrund aus ihrer Erdgeschosswohnung heraus. Auch der Hitlergruß wurde an einem Fenster in der Merseburger Straße gezeigt. Gegen die Männer wird nun wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 9. August 2019 | LK Leipzig

Grimma

Hakenkreuze auf der Fahrbahn

In Grimma entdeckte ein Polizeibeamter, der gerade zu Fuß im Stadtgebiet unterwegs war, mehrere mit Kreide auf die Asphaltdecke gemalte Hakenkreuze. Diese wurden soweit es ging unkenntlich gemacht, die Stadtverwaltung wurde für die endgültige Beseitigung informiert.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 7. August 2019 | LK Görlitz

Leutersdorf

Brücke mit verfassungswidrigen Symbolen verunstaltet

Im Ortsteil Hetzwalde versahen Unbekannte den Betonsockel einer Brücke an der S 148 mit verschiedenen Schriftzügen. Einzelne Buchstaben der Worte waren hierbei in Form verfassungswidriger Symbole gestaltet. Ein Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 6. August 2019 | Stadt Leipzig

Leipzig-Plagwitz

Rassistische Bedrohung am Adler

Gegen 22 Uhr bemerkten Zeugen wie eine Person mit Migrationshintergrund mit den Worten "Du Kanacke/Scheiß Kanacke" sowie "Verpiss dich aus Deutschland!" von einem Mann laut und aggressiv beleidigt wird. Dabei umkreiste der Mann die betroffene Person mit dem Fahrrad, sodass diese nicht entkommen konnte. Der Betroffene forderte den Angreifer mehrmals auf, ihn in Ruhe zu lassen. Daraufhin trat der Mann vor das Auto des Betroffenen bis mehrere Menschen zur Hilfe kamen, die durch die rassistischen Beleidigungen auf die Situation aufmerksam wurden. Die betroffene Person wollte nicht ins Haus gehen, da diese Angst hatte, der Angreifer könnte sein Auto erneut demolieren oder sogar in seine Wohnung eindringen. Der Angreifer entfernte sich einige Meter, blieb aber in der Nähe. Die betroffene Person schilderte gegenüber den HelferInnen, dass er schon mehrmals von dem Angreifer gestalked und bedroht wurde, beispielsweise durch unrechtmäßiges Hochladen von Fotos seiner Person auf Internetseiten, dem Auflauern seiner Kinder vor der Schule oder dem Bewerfen mit glühenden Zigaretten. Nachdem nach ca. einer Stunde Wartezeit die Polizei eintraf, befand sich der Täter immer noch in der Nähe. Die BeamtInnen konnten seine Personalien aufnehmen.

Quelle: Chronik.LE

Vorfall vom 5. August 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Äußere Neustadt

Verdacht auf Volksverhetzung und Einschüchterungsversuch bei Wahlkampfveranstaltung der ADPM

Wegen seiner Rede bei einer Wahlkampfveranstaltung der ADPM vor dem Bahnhof Dresden Neustadt ermittelt die sächsische Polizei aufgrund des Verdachts der Volksverhetzung gegen den ehemaligen AfD-Politiker André Poggenburg. Nach Zeug*innenaussagen soll dieser in seinem Beitrag sinnemäß geäußert haben, dass Menschen, die nicht deutsch seien, sowie Gegendemonstrant*innen kein Recht zu leben hätten.

Am Rande der Kundgebung versuchte ein älterer Mann außerdem Gegendemonstrant*innen einzuchüchtern, weil er sich scheinbar von einer Trommelgruppe gestört fühlte. Zwei Frauen stellten sich dem Mann daraufhin in den Weg und ließen sich von seinem Verhalten nicht beeindrucken. Unverrichteter Dinge ging der Mann schließlich zur Kundgebung zurück.

Quelle: Presse, Zeug*innenberichte

Vorfall vom 5. August 2019 | Stadt Chemnitz

Chemnitz-Bernsdorf

Rechtes Graffiti

Auf Garagenwände in Bernsdorf wurden mehrere Graffiti angebracht. Darunter auch rechte Symbole. Die Polizei ermittelt wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Quelle: PD Chemnitz

Vorfall vom 4. August 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Gorbitz / Innere Neustadt

Rechte Symbole gesprüht

Über das erste Augustwochenende sprühten Unbekannte an gleich zwei Orten in Dresden rechte Symbole. Während auf der Julius-Vahlteich-Straße drei Hakenkreuze sowie eine schwarz-weiß-rote Fahne an eine Schallschutzwand gesprüht wurden, mussten auf der Großen Meißener Straße zwei Straßenschilder als Untergrund für ein Hakenkreuz und eine verbotene Rune herhalten.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 4. August 2019 | LK Bautzen

Bautzen

Schilder an Bahnhof angebracht

Über das erste Augustwochenende befestigten Unbekannte mehrere Schilder mit der Aufschrift „Achtung! Merkels Gefahrenzone“ am Bautzener Bahnhof. Auf diesen abgebildet war ein Männchen, dass auf die Bahnschienen fällt. Kleingedruckt unter der Abbildung befand sich die Aufforderung „Bitte halten Sie eine Armlänge Abstand. Oder besser: Wählen Sie die AfD.“

Quelle: Zeug*innenbericht

Vorfall vom 3. August 2019 | LK Leipzig

Wurzen

Erneuter Angriff auf NDK

Das Netzwerk für demokratische Kultur e.V. wurde erneut Opfer eines Angriffs auf ihr Gebäude in Wurzen. Drei bislang unbekannte Täter warfen Steine auf die Schreiben des Veranstaltungsraums.

Das NDK ist lokalen rechten Akteuren wegen seines Engagements gegen rechte Umtriebe in und um Wurzen schon seit langem ein Dorn im Auge. Der letzte Übergriff ereignete sich nach einem Spiel des lokalen Fußballvereins am 12. Mai 2019.

Quelle: Betroffene

Vorfall vom 2. August 2019 | LK Meißen

Riesa

Linkenbüro mit Pyrotechnik attackiert

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag zündeten Unbekannte Pyrotechnik vor einem Parteibüro der Linken in der Bahnhofsstraße in Riesa. Die Tür des Büros wurde dabei so stark beschädigt, dass sie wohl ausgetauscht werden muss. Neben Spuckattacken und dem Anrbingen von Aufklebern sei dies die erste schwerwiegende Attacke im Jahr 2019 gewesen, so die Chefin der linken Stadtratsfraktions, Uta Knebel. In einem Facebook-Post weist Knebel weiter darauf hin, dass es sich bei dem Vorfall auch um eine versuchte Brandstiftung handeln könne. Der Polizei attestiert sie indes, dass sie den Fall "ein bisschen auf die leichte Schulter" nähme.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 2. August 2019 | LK Leipzig

Colditz

Auto attackiert

Wahlkampfhelfer der Partei Die Linke wurden laut des Wurzener Politikers Jens Kretzschmar in ihrem Auto attackiert. Er schreibt dazu: "In Colditz wurde eines von unseren Fahrzeugen attackiert. Es wurde ausgebremst und die Täter wollten unsere Wahlkämpfer aus dem Auto ziehen. Sie konnten die Türen verriegeln und so den Angreifern entgehen." Kretzschmar berichtete davon am 2. August, das genaue Datum des Vorfalls ist bislang nicht bekannt.

Quelle: Social Media, Betroffene_r

Vorfall vom 1. August 2019 | Stadt Leipzig

Leipzig - Grünau

Körperverletzung

Laut einer kleinen Anfrage der Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz zu rechten Straftaten in Sachsen wurde eine Person in einem öffentlichen Verkehrsmittel in Grünau-Ost angegriffen. Die Polizei wertet den Vorfall als "fremdenfeindlich" und ermittelt wegen Körperverletzung.

Quelle: Kleine Anfrage