Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 13. Februar 2021 | Stadt Dresden

Dresden - Seevorstadt-West

Angriff auf Gegendemonstrant*innen und Relativierung des Holocausts bei Neonazigedenken

Auf ihrem Weg zu einer Kundgebung gegen den alljährlichen Neonaziaufmarsch anlässlich der Bombardierung Dresdens im Zweiten Weltkrieg sollen zwei Menschen laut eines Tweets von Dresden Nazifrei von drei Neonazis angegriffen worden seien. Glücklicherweise, so der Tweet weiter, hätten die Angegriffenen dabei keine schweren Verletzungen erlitten.

Neben dem Angriff kam es im Kontext des Neonaziaufmarsches außerdem zu einer Relativierung des Holocausts. Eine anreisende Gruppe von Neonazis entrollte dazu ein Transparent mit der Aufschrift "Bombenholocaust" von einer Brücke des Dresdner Hauptbahnhofes. Daneben war auf dem Transparent die Behauptung zu lesen, dass bei der Bombardierung Dresdens 250.000 Menschen ums Leben gekommen sein sollen. Sowohl die auf nationalsozialistische Propaganda zurückgehende Erhöhung der Opferzahlen, als auch die Umdichtung des Luftkrieges zu einem Genozid sind gängige Topoi von Neonazis, um die historische Singularität der industriellen Massenvernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden umzudeuten und damit eine Rehabilitierung des Nationalsozialismus zu befördern.

Quelle: Zeug*innenberichte

Vorfall vom 11. Februar 2021 | Stadt Dresden

Dresden-Dresdner Heide

Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen

Laut einer kleinen Anfrage der Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz zu rechten Straftaten in Sachsen wurde in Dresdner Heide in einem öffentlichen Verkehrsmittel eine Parole gerufen.

Quelle: Kleine Anfrage von Kerstin Köditz (MdL)

Vorfall vom 11. Februar 2021 | LK Leipzig

Borna

Hakenkreuzflagge gehisst

Ein Mann aus dem Landkreis Leipzig hat auf seinem Balkon eine Hakenkreuzflagge gehisst. Gegen die hinzugerufenen Polizeibeamt*innen leistete er Widerstand. Es wurden Ermittlungen wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen aufgenommen.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 11. Februar 2021 | Erzgebirgskreis

Frauenstein

Fassade mit Hakenkreuzen beschmiert

In Frauenstein haben Unbekannte an den Warenzugang eines ehemaligen Einkaufsmarktes mehrere Hakenkreuze geschmiert. Die Symbole wurden entfernt und nun ermittelt die Polizei wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie Sachbeschädigung.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 10. Februar 2021 | Stadt Leipzig

Leipzig - Böhlitz-Ehrenberg

Nazimusik abgespielt

Eine Zeugin meldete bei der Polizei, dass in ihrem Haus Musik mit Parolen verfassungswidriger Organisationen abgespielt werde. Die Beamten trafen in der Wohnung, aus der die Musik kam, schließlich einen Heranwachsenden an, der sich auch geständig zeigte. Es wird nun wegen Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gegen ihn ermittelt.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 8. Februar 2021 | Stadt Dresden

Dresden-Gorbitz-Ost

Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen

Laut einer kleinen Anfrage der Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz zu rechten Straftaten in Sachsen in Gorbitz-Ost wurde in der Öffentlichkeit eine verfassungswidrige Parole gerufen.

Quelle: Kleine Anfrage von Kerstin Köditz (MdL)

Vorfall vom 8. Februar 2021 | Stadt Leipzig

Leipzig

Körperverletzung und Beleidigung

Laut einer Kleinen Anfrage an den sächsischen Landtag trat ein männlicher Tatverdächtiger einer Person in den Bauch und beleidigte diese zudem rassistisch.

Das Verfahren wurde im April 2022 eingestellt.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 6. Februar 2021 | Stadt Leipzig

Leipzig - Plagwitz

Auto und Klingelschilder besprüht

Unbekannte Personen sprühten ein Hakenkreuz auf ein in der Merseburger Straße in Plagwitz abgestelltes Fahrzeug. Auch Klingelschilder an einem Wohnhaus wurden mit schwarzer Farbe übersprüht.

Quelle: Chronik.LE

Vorfall vom 6. Februar 2021 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Tharandt

Bühne im Tharandter Wald mit Hakenkreuzen beschmiert

In der Nacht von Freitag auf Samstag beschmierten Unbekannte den Musikpavillon der Waldbühne Tharandt sowie davorsthende Sitzbänke mit Graffiti. Unter diesen befanden sich auch Hakenkreuze, die sofort nach Bekanntwerden wieder entfernt wurden. Der Sachschaden ist noch unklar.

Quelle: Presse

Vorfall vom 6. Februar 2021 | Stadt Chemnitz

Chemnitz- Zentrum

Angriff auf eine Gegenkundgebung

Während einer Kundgebung von der Initiative "Chemnitz steht auf" am 06. Februar kam es zu einem Angriff auf eine spontane Gegenkundgebung.

Neben der Kundgebung der Corona-Leugner*innen wurde spontan eine Gegenkundgebung mit knapp 30 Teilnehmenden angemeldet. Während des Demonstrationsgeschehen sammelte sich in der Nähe der Gegenkundgebung eine Gruppe organisierter Neonazis, welche in der Folge in die Gegenkundgebung liefen. Dabei wurde mindestens eine Person zu Boden gestoßen und versucht ihr eine Flagge abzunehmen. Laut Augenzeug*innen hatten sich Angreifer zuvor vermummt und Quarzhandschuhe angezogen. Die angreifenden Personen wurden von der Polizei gekesselt.

Während der Kundgebung, mit mehr als 1.000 Teilnehmenden, in der Chemnitzer Innenstadt wurden wiederholt rechte Symbole gezeigt, beispielweise Reichsflaggen oder ein Transparent der Identitären Bewegung. Außerdem trug mindestens ein Teilnehmer eine Mütze, angelehnt an eine KZ-Häftlingsmütze, und verharmloste damit den Holocaust.

Vorfall vom 6. Februar 2021 | Stadt Chemnitz

Chemnitz- Stelzendorf

Blitzer mit Hakenkreuzen beschmiert

Auf der Neefestraße zu einer Einmündung auf den Südring in Chemnitz wurde von Unbekannten ein Blitzer unter anderem mit drei schwarzen Hakenkreuzen beschmiert. Die Zeichen wurden rückstandlos entfernt. Nun ermittelt die Polizei wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie Sachbeschädigung.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 4. Februar 2021 | LK Leipzig

Markkleeberg

Rechte Inhalte auf Fußweg

Eine Zeugin meldete der Polizei, dass sich Sprüche mit verfassungswidrigen rechten Inhalten sowie ein Hakenkreuz auf dem Fußweg der Seenallee befinden. Diese ermittelt nun entsprechend.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 3. Februar 2021 | Nordsachsen

Eilenburg

Geschäft besprüht

Unbekannte brachten an der Außenwand eines Geschäftes ein Hakenkreuz und weitere neonazistische Symbole an. Die Polizei ermittelt entsprechend.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 1. Februar 2021 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Freital

Informationstafeln mit verfassungswidrigen Schriftzügen beschmiert

Unbekannte beschmierten zwei Informationstafeln auf der Dresdner Straße mit Schriftzügen, die auch Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen beinhalteten. Der Staatsschutz der Polizeidirektion Dresden hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

Quelle: Polizei (PD Dresden)

Vorfall vom 1. Februar 2021 | Stadt Leipzig

Leipzig

Gedenkort für Opfer von rechtem Anschlag beschädigt

Am Holocaust-Mahnmal in der Leipziger Gottschedstraße wurde eine Gedenkinstallation in Erinnerung an die Opfer des rechtsterroristischen Anschlags in Halle vom 09. Oktober 2019 umgestoßen und offenbar mutwillig zerstört.

Quelle: Social Media