Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 11. Januar 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig/Zentrum

Journalist von Legida-Teilnehmern bedroht

Während einer Legida-Demo am 11.01.2016 wurde ein Journalist von Legida-Teilnehmern angerempelt und bedroht. Bei dem Versuch Anzeige zu erstatten, erhielt er selbst eine Anzeige wegen Beleidigung und wurde vom Platz verwiesen.

augenzeugen.info

Vorfall vom 11. Januar 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig/ Zentrum

Journalistin bei Legida-Demo angegriffen

Während der Legida-Demonstration am 11.01.16 wurde eine Journalistin von einer Demonstrantin angegriffen. Die Demonstrantin schlug ihr zuerst das Handy aus der Hand und dann ins Gesicht.

mephisto 97.6

Vorfall vom 11. Januar 2016 | Stadt Leipzig

Zentrum, Connewitz

Rechtsradikale Hooligans üben massive Gewalt im Leipziger Stadtteil Connewitz, parallel zur Jahresveranstaltung von Legida, aus

Dem mit 1000-2000 Sympathisant*innen angemeldeten Legida/Pegida Aufmarsch zum einjährigen Bestehen stellten sich am Montag den 11.01.16, acht Veranstaltungen mit erwarteten 5000 Demonstrant*innen entgegen. Die Initiative "Durchgezählt" kommt auf 2500-3400 Sympathisant*innen auf Seiten Legida/Pegida ect. und 2500-2900 Gegendemonstrant*innen, welche bei der Lichterkette beteiligt waren.

Parallel zu einer friedlichen Lichterkettenaktion im Zentrum wüteten rechtsradikale Hooligans im Stadtteil Connewitz. Nach den gewaltsamen Angreifen und Beschädigen von Geschäften, Kneipen, Wohnhäusern und linken Projekten auf der Wolfgang-Heinze-Straße wurden 250 Verdächtige festgenommen. Wegen des Einsatzes von Pyrotechnick kam es nach Polizeiangaben zu sechs Feuerwehreinsätzen. Des Weiteren fasst die Polzei das Gewaltgeschehen mit 57 Straftaten und fünf verletzten Polizeibeamten zusammen. Neben verletzten Polizist*innen kam es außerdem zu Angriffen auf Journalist*innen.

LVZ/Polizei

Vorfall vom 8. Januar 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig / Zentrum West

Fremdenfeindliche Graffiti an Asyunterkunft

Durch unbekannte Täter wurden an eine Asylunterkunft im Leipziger Zentrum West zwei fremdenfeindliche Graffiti gesprüht.

PM Polizei

Vorfall vom 7. Januar 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig-Connewitz

Beleidigung und Bedrohung durch Fußball-Hooligan

Ein stark alkoholisierte Mann bedrängte zwei weibliche Fahrgäste eines Busses. Als der Busfahrer die Polizei rief wurde er mit den Worten "Du fette Sau, ich kiege dich" beleidigt. Der Betrunkene skandierte rassistische Parolen, bespuckte Personen und bezeichnete eine andere Person als "dreckige Chemie-Fotze".

Chronik.LE, Betroffene

Vorfall vom 7. Januar 2016 | Stadt Leipzig

Zentrum

Rassistische Drohung an Wand einer Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete geschmiert

Unweit des Eingangs zur temporären Geflüchtetenunterkunft in der Ernst-Grube-Halle (seit Spätsommer 2015 ca. 100 Geflüchtete untergebracht) haben Unbekannte in der Nacht zum Freitag rassistische Drohungen wie "Fuck Refugees - Verbrennt Sie!!!" an die Wand gesprüht. Die Graffiti wurden entfernt und zur Anzeige gebracht. Die Kriminalpolizei ermittelt.

LVZ/Polizei

Vorfall vom 1. Januar 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig - Lindenau

Neonazis bewerfen Personen mit Böllern

Neonazis bewerfen in der Silvesternacht in der Merseburger Straße in Lindenau Personen mit Böllern und beschimpfen sie. Eine Person wurde leicht verletzt.

Chronik.LE

Vorfall vom 30. Dezember 2015 | Stadt Leipzig

Plagwitz, Connewitz, Lindenau

Brandanschläge auf Wohnwägen

In der Nacht zum Dienstag den 29.12.15 zwischen 2.30 und 2.40 Uhr, wurden in den Leipziger OT Plagwitz, Connewitz und Lindenau 13 Wohnwägen angezündet. Da sich zur Tatzeit niemand in den Wägen befand, wurde bei den Bränden keine Person verletzt, jedoch entstand ein Schaden im fünfstelligen Bereich.

Täter*innen sind bisher unbekannt, die Polizei "ermittelt in alle Richtungen". Doch ist Aufgrund des an den Wagen zu erkennenden "alternativen Lebensstils" der Besitzer*innen, der Nähe zu Wohnprojekten sowie des koordinierten Vorgehens der Anschläge von einer politisch motivierten Tat auszugehen.

Zeit-Online/LVZ

Vorfall vom 25. Dezember 2015 | Stadt Leipzig

Leipzig-Lindenau

Rechter zerstört Eingangstür von Restaurant

Ein Unbekannter versucht eine Angestellte eines Restaurants in Lindenau anzugreifen. Als dies nicht gelingt, zerstört er die Eingangstür.

Vorfall vom 12. Dezember 2015 | Stadt Leipzig

Südvorstadt

Seit Jahren schlimmster "Gewaltausbruch" in der Leipziger Südvorstadt

Nachdem drei rechtspopulistische Gruppen (OfD, Die Rechte, Thügida) ihre vormals als Sternaufmarsch geplante Demonstration in Richtung des Leipziger Stadtteil Connewitz für den Samstag den 12.12.15 angekündigt hatten kam es in der linksautonomen sowie der rechtsextremen Szene verstärkt zu Mobilisierungsaufrufen.

An besagtem Tag kam es nach anfangs friedlichen Gegenprotesten (2500) zu Gewaltsamen Ausschreitungen und Zusammenstößen Aktivist*innen und Polizist*innen. Die Polizist*innen, die den Aufmarsch rechtspolitischer Menschen (150) schützte wurde von Teilen der Gegendemonstrant*innen, welche unter Anderem mit brennenden Mülltonnen versuchten den Zug zu blockieren, mit Steinen beworfen. Nach Polizeiangaben wurden ebenfalls Haltestellen/Fahrzeuge zerstört sowie Fenster von Geschäften/Banken entglast. Die Stadt spricht von mehr als 100 000€ Schaden. Die Staatsanwaltschaft leitete zahlreiche Verfahren wegen Landfriedensbruch ein.

Die Polizei fasst 50 Verstöße gegen das StGB, BtMG, SprengstoffG und Versammlungsgesetz, 23 Gewahrsamsnahmen, 69 verletzte Beamt*innen, mehrere verletzte Protestteilnehmer*innen sowie 50 beschädigte Dienstfahrzeuge zusammen.

Neben der sich wiederholenden Schäden, wird jedoch ebenfalls der rigerose Einsatz der Polizei kritisiert. Nach Angaben des Leipziger Demostrationsbeobachtungsteam, sei z.B. gegen unbeteiligte Personen mit Wasserwerfern/Tränengas vorgegangen worden. es wird betont, dass auch heftige Ausschreitungen die Polizei nicht ermächtigt "ihre Eingriffmittel und deren Intensität willkührlich zu wählen".

Leipzigers Soziokulturelle Zentren wie z.B. "Conne Island" stehen nun unter Generalversacht. Oberbürgermeister Heiko Rosenthal verteidigt diese, nichts mit jenen extremistischen Ausschreitungen zu tun zu haben. Anfang Januar werden die Ausschreitungen erneut Thema des Stadtrates sein.

LVZ/Polizei

Vorfall vom 5. Dezember 2015 | Stadt Leipzig

Zentrum

Zutritt zu Unterkunft für Asylsuchende verschafft

Zwei angetrunkene Menschen gelangten ohne das Vorzeigen von Ausweisen in eine Unterkunft für Asylsuchende am Brühl, indem sie angaben, im Auftrag des Landeskriminalamtes zu handeln. Neben abschätzigen Bemerkungen gegenüber den Bewohner_Innen verlangten sie deren Ausweisdokumente, nötigten sie, ihre Hosentaschen und Geldbörsen zu leeren und durchsuchten Zimmer. Den beiden Männern wird Amtsanmaßung, Nötigung und Hausfriedensbruch vorgeworfen.

Polizei

Vorfall vom 23. November 2015 | Stadt Leipzig

Zentrum

Legida marschiert auf und der Gedenkmarsch an Opfer rassistischer Gewalt muss seine geplante Route ändern

Vorbemerkung: Nach Angaben des Aktionsnetzwerks „Leipzig nimmt Platz“ hat die Stadtverwaltung eine für Montag geplante Gedenkdemonstration für (Schleswig-Holstein) 1992 auf eine andere Route verlegt. Als Grund wird der zeitgleich stattfindende Legida-Aufmarsch und dadurch voraussichtlich entstehende Verkehrsprobleme angegeben. Dagegen will die Initiative am Montag gerichtlich vorgehen.

Am Montag den 23.11.15 liefen Sympathisant*innen von Legida wie gewohnt ab dem Richard-Wagner-Platz, wobei ihnen mindestens 350 Aktivist*innen von NoLegida und Anderen Initiativen entgegenstanden bzw. eine andere Route für den Gedenkmarsch für die Opfer der rassistischen Mordanschläge in Mölln 1992 einschlagen mussten. Neben Beleidigungen der beiden Lager sind weiter keine Gewalttaten bekannt.

LVZ

Vorfall vom 18. November 2015 | Stadt Leipzig

Lausen-Grünau

Graffiti an geplanter Asylbewerberunterkunft

An eine geplante Unterkunft für asylsuchende Menschen haben bislang unbekannte Täter*innen den Schriftzug "Raus mit euch" geschmiert. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung.

Polizei

Vorfall vom 18. November 2015 | Stadt Leipzig

Leipzig

Demonstration der Partei "Alternative für Deutschland"

In Leipzig haben sich Anhänger der Alternative für Deutschland (AfD) am Mittwochmittag zu einer Kundgebung zusammengefunden. Vor dem Bundesverwaltungsgericht sammelten sich nach Schätzung von Augenzeugen rund 250 Teilnehmer.

In Sicht- und Hörweite hatten sich gut 300 Gegendemonstranten rund um den Simsonplatz gesammelt. Das Netzwerk „Leipzig nimmt Platz“ hielt eine Kundgebung in der Beethovenstraße ab, wo es auch zu mehreren Redebeiträgen kam.

LVZ

Vorfall vom 16. November 2015 | Stadt Leipzig

Zentrum

Zur Schlägerei verabredet: rechtspolitisch orientierte Angeklagte schweigen bei Prozessauftakt

Unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen hat am Montag vor dem Landgericht der Prozess gegen zehn Lok-Fans, welche der rechten Szene zugerechnet werden begonnen. Die Angeklagten, zwei davon verbüßen im Vollzug Freiheitsstrefen in anderer Sache, hüllen sich bisher in Schweigen, sodass bis ende April 2016 17 Verhandlungstage anberaumt wurden.

Zum Tatgeschehen: Am Samstag den 12.03.2011 gegen 21:15Uhr sollen die Angeklagten (Lok-Anhänger) bei der Auseinandersetzung zielgerichtet und äußerst brutal zu Werke gegangen sein. Dabei wurde ein Betroffener schwer und zwei Weitere (Chemie-Fans) leicht verletzt.

L-IZ