Weinböhla
Spielabbruch nach rassistischer Beleidigung
Am 05. Mai wurde ein Fußballspiel der A-Junioren zwischen TuS Weinböhla und Coswig SV aufgrund einer rassistischen Beleidigung abgebrochen.
Wenige Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit erhiet ein Spieler der Weinböhlaer Mannschaft eine Rote Karte, nachdem er einen Coswiger Spieler erst tätlich angegriffen und anschließend rassistisch beleidigt hatte. Wie u.a. durch die Aufzeichnungen des Schiedsrichters belegt wurde, war bereits zuvor ein rechter Kommentar aus dem Weinböhlaer Fanlager gerufen worden, in welchem sich Personen berfanden, die eindeutig der rechten Szene zuzuordnen waren. Um die Lage nicht weiter zu eskalieren und ihre Solidarität mit ihrem Spieler zu zeigen, entschloss sich der Verein aus Coswig in der Halbzeitpause das Spiel abzubrechen.
Der Verein aus Weinböhla sah sich nach dem Vorfall zu keiner Stellungnahme oder Entschuldigung gegenüber der Mannschaft aus Coswig veranlasst. Der Präsident des Meißner Fussball-Kreisverbands Christoph Kutschker zeigte gar Verständnis für den betreffenden Spieler, sprach von einer "Affekthandlung" und ordnete das Gesagte als "normale Jugendsprache" ein. Dem widersprach in der Folge der Sächssiche Fußballverband, der das Gesagte als zweifelsfrei rassistische Äußerung einordnete.
Das Sportgericht schloss sich dieser Sichtweise an und verhängte eine Sperre bis Mitte September gegen den betreffenden Spieler. Zudem verurteilte es den TuS Weinböhla zu einer Geldstrafe im mittleren dreistelligen Bereich. Demgegenüber wurde jedoch auch der Coswiger SV zu einer Geldstrafe von 150 Euro verurteilt, weil dessen Spieler nicht berechtigt gewesen seien, die Partie nach dem Vorfall abzubrechen. Dementsprechend wurde das Spiel gegen sie gewertet, obwohl sie zur Halbzeit in Führung lagen.
Quelle: Sächsische Zeitung, 24.05.2024 / 16.07.2024