Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 14. Juni 2016 | Stadt Dresden

Dresden Löbtau

Gewerkschaftsdemonstration mit Böller und Eiern beworfen

Anlässlich der massenhaften Streiks und Demonstrationen gegen die geplanten Arbeitsrechtsverschärfungen in Frankreich führte die Basisgewerkschaft FAU eine Solidaritätsdemonstration in Dresden Löbtau durch. Im Verlauf der Demonstration wurden die Teilnehmer_innen sowohl verbal bedroht, als auch mit zwei Eiern sowie einem Böller aus einer Wohnung heraus beworfen.

Quelle: Augenzeug_inbericht

Vorfall vom 14. Juni 2016 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Dippoldiswalde

Explosionsgefährlicher Stoffe

Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Partei die Linke geht hervor, dass die Polizei wegen explosionsgefährlicher Stoffe an oder in einer Unterkunft für Geflüchtete ermittelt und diesen Vorfall als “politisch motivierte Kriminalität – rechts“ einordnet.

Vorfall vom 13. Juni 2016 | LK Görlitz

Görlitz

Hitlergruß im Burger-Restaurant

Am Montagabend zeigte ein 19-Jähriger gegenüber dem Mitarbeiter eines Burger-Restaurants den Hitlergruß. Der Mann folgte erst der Aufforderung das Restaurant zu verlassen, als die Polizei eintraf.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 13. Juni 2016 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Freital

Gebäude mit Hakenkreuz und rechten Parolen beschmiert

Über das Wochenende haben Unbekannte ein Gebäude mit einem Hakenkreuz sowie diversen rechten Parolen bemalt.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 11. Juni 2016 | Stadt Dresden

Dresden Innere Neustadt

Informationsstand über den Islam mit Schweinefleich beworfen

Aus einer Gruppe von 15 Menschen heraus wurde ein Informationsstand über den Islam mit Schweinefleisch beworfen. Außerdem wurde einem 18-Jährigen am Infostand von einer Frau ins Gesicht geschlagen.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 10. Juni 2016 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Freital

Bedrohungen im öffentlichen Raum

Am Büro der Linken, dem Haus eines Stadtrates sowie an anderen Orten im Stadtgebiet wurden selbstgemachte Sticker mit veschiedenen Drohungen gegen einen Stadtrat sowie Flüchtlingshelfer_innen und Antifaschist_innen angebracht. Auch Aufkleber mit Hakenkreuzen oder Parolen wie "N.S." und "Wir wollen keinen Islam" wurden in der Stadt verklebt.

Vorfall vom 10. Juni 2016 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Freital

Rathaus und geplante Geflüchtetenunterkunft beschmiert

In der Nacht auf Freitag beschmierten Unbekannte das Rathaus sowie eine geplante Geflüchtetenunterkunft mit ausländerfeindlichen Sprüchen.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 10. Juni 2016 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Freital

Rechte Schmierereien an Ausstellungsfahrzeugen

Ebenfalls in der Nacht auf Freitag beschmierten Unbekannte fünf Fahrzeuge eines Autohauses mit Hakenkreuzen. Weitere Hakenkreuze wurden an die Fassade eines Einkaufsmarktes sowie Verkehrsschilder geschmiert.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 9. Juni 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig-Rückmarsdorf

Unbekannte schlagen ein faustgroßes Loch in die Trennwand eines aus Containern gebauten Sanitärtraktes einer Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete und entzündet dort eine Toilettenpapierrolle. Das Feuer erlischt von selbst. Es entsteht geringer Sachschaden. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung.

TAZ

Vorfall vom 9. Juni 2016 | LK Bautzen

Bautzen

Verfolgung eines Geflüchteten endet in Schlägerei

In der Nacht zu Donnerstag verfolgten zwei alkoholisierte Deutsche einen Geflüchteten. Als diesem weitere Geflüchtete zur Hilfe kamen, entwickelte sich eine Schlägerei zwischen den Gruppen, die erst von zwei Eingreifenden gestoppt werden konnte.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 9. Juni 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig-Zentrum

Gedenktafel von Kamal Kilade beschädigt

Der Gedenkort für den 2010 von Neonazis in Leipzig ermordeten Kamal Kilade ist schwer beschädigt worden. Ein Teil der Erinnerungstafel aus Plexiglas, die vor zweieinhalb Jahren im Namen der Stadt Leipzig auf einem Stein im Müllerpark gegenüber des Hauptbahnhofes angebracht wurde, ist abgebrochen und verschwunden. Der abgebildete Abschiedsbrief von Kilades Mutter an ihren Sohn ist dadurch zu großen Teilen nicht mehr lesbar.

Wann die Tafel beschädigt wurde und wer dafür verantwortlich sein könnte, ist bisher noch völlig unklar. „Freunde haben die Zerstörung gesehen und mir davon erzählt. Ich bin dann noch am Mittwochabend hin, um ein Foto zu machen“, sagte Linken-Stadträtin Juliane Nagel, die als erste auf Twitter über die beschädigte Gedenktafel berichtete.

Nagel informierte die Gedenkstein-Paten bei der Regionalen Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie (RAA). Wie Sprecherin Anna Eichhorn am Donnerstag gegenüber LVZ.de sagte, wird der Verein bei der Polizei nun Anzeige gegen unbekannt stellen und das zuständige Grünflächenamt informieren. „Danach werden wir auch sensibel mit der Familie von Kamal Kilade sprechen und mit der AG Erinnerungskultur über eine Instandsetzung beraten“, so Eichhorn. Wie die RAA-Sprecherin ebenfalls erklärte, seien dafür bereits einige Spenden beim Verein eingegangen.

Kamal Kilade war in den Morgenstunden des 24. Oktober 2010 von den Neonazis Daniel K. und Marcus E. vor dem Leipziger Hauptbahnhof ermordet worden. Nach Überzeugung des Gerichts war der gebürtige Iraker von den beiden Tätern aufgrund seines ausländischen Aussehens erst angepöbelt und anschließend mit einem Messer attackiert worden. Der Haupttäter Marcus E. wurde 2011 zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt, sein Komplize erhielt drei Jahre Freiheitsentzug. Jedes Jahr im Oktober findet in der Messestadt eine Gedenkdemonstration für den Ermordeten statt.

Von Matthias Puppe

LVZ

Vorfall vom 8. Juni 2016 | Stadt Dresden

Dresden Laubegast

Polizist bei fremdenfeindlichem Protest geschlagen

Während einer Demonstration vor einer Geflüchtetenunterkunft schlug ein 30-jähriger Sympathisant der "Laubegaster Wellenlänge" einen Beamten. Der Täter hatte zuvor einen Platzverweis für das Provozieren von Gegendemonstrant_innen erhalten.

Quelle: Presse

Vorfall vom 7. Juni 2016 | LK Görlitz

Görlitz

Mann zeigt Hitlergruß

Ein 29-jähriger Mann hat am Dienstagabend den Hitlergruß gezeigt.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 6. Juni 2016 | Stadt Chemnitz

Chemnitz

Über 100 Hakenkreuze geschmiert

Auf dem Sportgelände der "Sportfreunde Chemnitz-Süd" wurden über 100 Hakenkreuze geschmiert. Freie Presse
Vorfall vom 6. Juni 2016 | Stadt Dresden

Dresden Leipziger Vorstadt

Hakenkreuz an Grünen-Büro geschmiert

Über das Wochenende haben Unbekannte ein schwarz-rot-goldenes Hakenreuz an den Fenstersims eines Grünen-Büros geschmiert.

Quelle: Polizei