Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 23. Juli 2016 | Nordsachsen

Oschatz

Rassistische Hetze im Zug

Drei Männer steigen in Oschatz in den Zug Richtung Dresden ein und lesen gemeinsam in der Lokalzeitung. Sie entnehmen die Information, dass in Oschatz bald eine Unterkunft für Asylsuchende errichtet werden soll. Dies wird lautstark negativ kommentiert. Geäußert wird in abwertendem Duktus, dass es damit um die Ruhe und den Frieden in Oschatz nun vorbei sei. Dann steigern sie sich in die Forderung nach Abriss des Gebäudes. Eine Person kündigt an, notfalls selbst Hand anzulegen und mit Hilfe eines Baggers das Gebäude zu zerstören.

chronik.LE

Vorfall vom 18. Juli 2016 | Stadt Dresden

Dresden Leuben

Antisemitische und rechte Schmiererein auf Spielplatz

Auf einem Spielplatz haben Unbekannte mehrere Kelten- und Hakenkreuze geschmiert sowie den Spruch "Juden vergassen" [sic].

Quelle: Augenzeug_inbericht

Vorfall vom 18. Juli 2016 | LK Görlitz

Görlitz

Schlägerei nach Hitlergruß

Am Montgabend kam es zu einer Schlägerei zwischen mehreren Personen, nachdem ein alkoholisierter, 29-jähriger Deutscher den Hitlergruß zeigte. Während der Schlägerei trat der 29-Jährige einem Beteiligten ins Gesicht.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 18. Juli 2016 | Stadt Dresden

Dresden Seevorstadt

Rangelei und Verletzung bei PEGIDA-Kundgebung

Bei einer Protestaktion gegen die PEGIDA-Demonstration am Hauptbhanhof kam es zu einer Rangelei zwischen PEGIDA-Anhänger_innen und Gegendemonstrant_innen, als ein 42-Jähriger versuchte das Tranparent der Gegendemonstrant_innen zu entreißen. Im Zuge des Versuches stürzte eine 10-Jährige, die im Beisein ihrer Mutter an der Protestaktion teilnahm. Sie musste anschließend in einem Krankenhaus behandelt werden.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 17. Juli 2016 | Stadt Leipzig

Zentrum

Rassistischer Angriff

Der Konflikt entspann sich gegen 19 Uhr auf dem Leipziger Innenstadtring. Aus noch ungeklärter Ursache gerieten die Insassen beider Fahrzeuge in Streit. Als die Autos an der Kreuzung zwischen Gerber- und Berliner Straße an einer roten Ampel halten mussten, entstiegen einem Audi fünf Männer. Einer von diesen schlug dem Fahrer des danebenstehenden VW durchs offene Fenster ins Gesicht. Kurz darauf standen sich alle Männer gegenüber und gingen aufeinander los. Dabei erlitt der 20-jährige Fahrer des VW eine Kopfplatzwunde, sein 21-jähriger Beifahrer wurde an der Hand verletzt. Ein 24-Jähriger aus dem anderen Auto erlitt eine blutende Wunde am Arm.

Nach der Schlägerei stiegen die fünf Männer wieder in den Audi und flüchteten. Bis zur Theresienstraße konnte der andere Wagen den Angreifern noch folgen. Danach musste der 20-jährige Fahrer die Verfolgung abbrechen und seine Wunde versorgen lassen.

Noch am Abend fanden Beamte der Polizeidirektion Grimma mit Hilfe des Kennzeichens den 26-jährigen Halter des Audis und drei seiner Freunde (24, 26 und 27 Jahre alt). Diese wurden an einem Imbiss in Bad Lausick aufgegriffen. Das Fahrzeug wies eine große Delle im Kotflügel auf, bei dem 24-Jährigen bemerkten die Polizisten die blutende Wunde. Der fünfte Tatverdächtige blieb nach der Schlägerei in Leipzig.

Wie die Polizei am Montag mitteilte, seien die fünf Angreifer zuvor nicht durch fremdenfeindliche Übergriffe aufgefallen. Die Hintergründe der Tat sind bislang unklar.

LVZ

Vorfall vom 14. Juli 2016 | LK Leipzig

Wurzen OT Konrhain

Brandstiftung

An einem Gebäude in Konrhain gab es eine rassistisch motivierte Brandstiftung.

Quelle: Kleine Parlamentsanfrage PKM Rechts Kerstin Köditz

Vorfall vom 14. Juli 2016 | Stadt Dresden

Dresden Gorbitz

Rassistische Beleidigungen an Haltestelle

An einer Haltestelle beleidigten zwei Männer im Alter von 31 und 35 Jahren drei People of Color aufgrund ihrer Hautfarbe.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 12. Juli 2016 | LK Zwickau

Limbach-Oberfrohna

Hakenkreuze geschmiert

In der Nähe des Stadtparks Limbach-Oberfrohna auf der Straße Am Stadtpark sowie an der Weststraße wurden in der Nacht zum 12.07. mehrere Hakenkreuze mit weißer Farbe auf Fahrbahnen, Gehwegen und Häuserwänden angebracht.

Freie Presse

Vorfall vom 12. Juli 2016 | Nordsachsen

Rackwitz/Zschortau

Fremdenfeindliche Körperverletzung mit Baseballschläger an Person aus dem Libanon.

Parlamentsanfrage Kerstin Köditz

Vorfall vom 12. Juli 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig-Grünau

Hitlergruß und Sachbeschädigung

Heute kurz vor Mittag erhielt die Mitarbeiterin des Bürgerbüros der LINKEN-Landtagsabgeordneten Cornelia Falken und des LINKEN- Stadtrats Sören Pellmann Besuch von einem bekennenden Nazi. Er stellte Fragen zu dem vor dem Bürgerbüro platzierten Infostand und verabschiedete sich in Wort und Geste mit dem Hitlergruß.

Wenig später kehrte derselbe Nazi zurück, schlug den Infostand mit samt dem darauf liegenden Material zu Boden und rannte davon. Passanten machten die Mitarbeiterin darauf aufmerksam, dass weitere Nazis das Geschehen aus Distanz beobachten.

Der Vorfall wurde bei der Polizei angezeigt und aufgenommen, zurzeit wird weiter ermittelt wegen des Verwendens von verfassungswidrigen Kennzeichen.

Seit geraumer Zeit nehmen Beschädigungen bei LINKEN-Abgeordnetenbüros zu. Dies ist bereits der zweite Angriff auf das Bürgerbüro in Leipzig Grünau in diesem Jahr

Sören Pellmann

Internetpräsenz Die Linke Leipzig

Vorfall vom 12. Juli 2016 | Stadt Dresden

Dresden Pieschen

Rechte Schmierereien vor Schulen

Unbekannte haben jeweils ein Keltenkreuz vor die 26. Grundschule sowie vor die Mittelschule Pieschen gemalt.

Quelle: Augenzeug_inbericht

Vorfall vom 11. Juli 2016 | LK Bautzen

Weißenberg

Hakenkreuz geschmiert

Unbekannte haben über das Wochenende mit schwarzer Farbe ein Hakenkreuz an eine Autobahnunterführung geschmiert. Das Symbol hatte einen Durchmesser von etwa 1,70 Meter.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 11. Juli 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig

Identitäre machen auf "Weiße Rose" Teil 2

Leipzig. Muss die rechtsradikale „Identitäre Bewegung“ nach ihrer Aktion in den „Höfen am Brühl“ mit Konsequenzen rechnen? Womöglich nicht. Wie berichtet, hatten Vertreter der Gruppierung am Sonnabend massenweise Papierschnipsel mit Werbung für einschlägige Internetinhalte verteilt. Eine Anzeige lag bis Montag Nachmittag bei der Polizei noch nicht vor. Es sei auch durchaus schwer, aus dem Vorfall einen Straftatbestand herauszufiltern, sagte Uwe Voigt, Sprecher der Polizei Leipzig. Denkbar sei allenfalls ein Verstoß im Bereich der Ordnungswidrigkeiten. Auch der auf den Zetteln verbreitete Hashtag sei für sich nicht strafbar. Das Staatsschutz-Dezernat kennt den Fall, so Voigt. Das Centermanagement der Höfe hatte am Wochenende mitgeteilt, den Vorfall nicht als Lappalie zu behandeln und anzuzeigen. „Die Höfe stehen für ein offenes Miteinander“, so Center-Managerin Andrea Eggers. Anfang Juni hatte der Sächsische Verfassungsschutz mitgeteilt, die „Identitäre Bewegung“ unter Beobachtung zu stellen.

Von bm

LVZ

Vorfall vom 10. Juli 2016 | Stadt Dresden

Dresden Leuben

Fremdenfeindlicher Übergriff an Badesee

An der Kiesgrube Leuben sind zwei Männer aus Eritrea aus einer elfköpfigen Gruppe heraus geschlagen und getreten worden. Anschließend wurden die Männer von der Kiesgrube verjagt. Von der Tätergruppe wurden während der Tat außerdem volksverhetzende Parolen gerufen.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 9. Juli 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig

Identitäre machen auf "Weiße Rose" Teil 1

Leipzig. Anhänger der rechtsradikalen „Identitären Bewegung“ haben am Samstag massenweise Papierschnipsel mit Werbung für rechte Internetinhalte im Einkaufscenter Höfe am Brühl verteilt. Nach Aussagen von Augenzeugen kippten die Unbekannten mehrere Säcke mit den Schnipseln von der oberen Etage über Einkaufenden aus. Auf den Papierstreifen war ein sogenannter Hashtag gedruckt. Mit dem Begriff sollen Internetnutzer beim sozialen Netzwerk twitter auf fremdenfeindliche Inhalte gelenkt werden.

Die Aktion fand offenbar gegen 14 Uhr und damit kurz vor der Legida-Demonstration am Leuschner-Platz statt. Laut den Zeugen dauerte sie nur wenige Minuten, die unbekannten Täter flohen.

Für das Centermanagement der Höfe ist der Vorfall keine Lappalie. "Unser Sicherheitspersonal und die Haustechnik haben uns rasch auf den Vorfall aufmerksam gemacht", sagte Managerin Andrea Eggers auf Anfrage von LVZ.de. Die Schnipsel seien danach zügig beseitigt und Kontakt zur Polizei aufgenommen worden. Das Unternehmen werde Anzeige gegen unbekannt stellen, so Eggers. "Die Höfe stehen für ein offenes Miteinander. Politische Statements haben bei uns nichts zu suchen."

chg

LVZ