Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 27. September 2017 | Stadt Leipzig

Leipzig Zentrum-Nord

Hakenkreuze auf Jüdischen Friedhof gekritzt

Unbekannte schänden im Leipziger Zentrum-Nord einen jüdischen Gedenkstein. Sie kratzen zwei etwa fünf Zentimeter große Hakenkreuze in den Stein. Nun wird wegen der Verwendung Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen ermittelt.

Quelle: LVZ

Vorfall vom 26. September 2017 | Stadt Leipzig

Leipzig-Zentrum

Rassistische Beleidigung in Straßenbahn

Eine Augenzeugin berichte auf Facebook von einem rassistischen Vorfall in einer Leipziger Straßenbahn, den ihre 14-Jährige Tochter beobachtete. Eine Frau weigerte sich mit den Worten "neben so was wie Sie, setzte ich mich doch nicht" sich neben einen "dunkelhäutiger, jungen Mann" zu setzten, der ihr gerade Platz machen wollte. Der Mann macht laut auf diese Diskriminierung aufmerksam. Er erzählt, dass er beim Bäcker arbeitet, aber nicht an der Theke verkaufen dürfe, weil sonst die Verkaufszahlen zurückgehen würden. Viele Passagiere schauen genervt weg. Nur das junge Mädchen beschwert sich ebenfalls über den Rassismus. Anstatt sich mit den Betroffenem zu solidarisieren, werden sowohl der Mann und das Mädchen aus der Bahn verwiesen, ein Mann hatte sich über "Störenfriede beim Fahrer beschwert".

Quelle: Chronik.LE

Vorfall vom 24. September 2017 | Stadt Leipzig

Leipzig Zentrum

Journalist im Rathaus bedroht

Am Abend der Bundestagswahl wird der Journalist Lukas Beyer bei der Wahlparty der AfD im Leipziger Rathaus bedroht und an seiner Arbeit behindert. Der Journalist begleitete die noAfD-Spontandemonstration zum Neuen Rathaus. Im Rathaus entdeckt er die Wahlparty der AfD und begibt sich in den Raum der Party. Dabei handelte es sich wohl um den Fraktionsraum der AfD im Leipziger Stadtrat. Er wird sofort von einer Person des Raumes verwiesen, ein Grund wird Ihm nicht genannt. Die Anmerkung Journalist zu sein, wird mit "mir egal" kommentiert. Beyer macht nach seinem Rausschmiss mehrere Fotos, daraufhin schlägt Ihm jemand mit der Hand auf seine Kamera.

Quelle: Chronik.LE

Vorfall vom 22. September 2017 | Stadt Leipzig

Schleußig

"Heil Hitler" und Beleidigung

Während ein Mann an einer Ampel mit seinem Fahrrad wartet, nähert sich vom gegenüberliegenden Supermarkt eine ihm unbekannte Person. Diese fängt an "Heil Hitler" zu rufen und zeigt den verbotenen Hitlergruß. Zusätzlich beleidigt er den Fahrradfahrer. Um weiteren Ärger zu entgehen, fährt der Fahrradfahrer schnell weiter. Durch einen Freund erfährt der Beleidigte später, dass der Mann wohl ein paar Stunden später noch immer dort anzutreffen war und ihn ebenfalls beleidigte und dabei den Hitlergruß zeigte.

Quelle: Augenzeug_innen

Vorfall vom 22. September 2017 | Nordsachsen

Delitzsch

"Merkel muss weg"

An verschiedenen Orten in Delitzsch wurde mehrer Plakate mit sechs Meter Länge und 60 cm Höhe mit der Aufschrift: „Merkel muss weg“ aufgehängt. Sie hingen an Brückengeländern in der Carl-Friedrich-Benz-Straße an der Bahnüberführung der alten rubenbahn in der Dübener Straße an der Straßenunterführung unter der Bahnlinie, in der Eilenburger Chaussee an der Bahnüberführung der Bahnlinie und in der Bitterfelder Straße/Benndorfer Landstraße an einem Grundstückszaun. Die Plakate wurden entfernt.

Quelle: Pressemitteilung der Polizei

Vorfall vom 21. September 2017 | Stadt Dresden

Dresden Loschwitz/Blasewitz

Rechtes Transparent am Blauen Wunder

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch befestigten Mitglieder der Gruppe "Ein Prozent" ein Transparent mit der Aufschrift "Am 24.09. erleben wir das blaue Wunder" sowie mehrere Deutschlandfahnen an der Loschwitzer Brücke, die auch als Blaues Wunder bekannt ist.

Quelle: Presse

Vorfall vom 21. September 2017 | LK Leipzig

Wurzen

Plakate verschmiert

Mehrere Jugendliche versuchten kurz vor Mitternacht auf dem Bürgermeister-Schmitdt-Platz in Wurzen ein Wahlplakat der SPD mit einem Plakat, auf dem "Volksverräter" gedruckt war, zu überkleben. Eine Polizeistreife wurde darauf aufmerksam, die Jugendlichen flüchteten, dabei vergassen Sie aber ihre neuwertigen Fahrräder am Tatort. Die Polizei beschlagtnahmte diese.

Quelle: Pressemitteilung der Polizei

Vorfall vom 20. September 2017 | Stadt Dresden

Dresden Seidnitz

Hakenkreuz an Laterne gesprüht

Auf der Bodenbacher Straße sprühten Unbekannte ein etwa 30 mal 30 Zentimeter großes Hakenkreuz an einen Laternenmast.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 19. September 2017 | Stadt Leipzig

Paunsdorf

WahlkampfhelferInnen der Partei die Linke von Neonazis angegriffen

In Leipzig Paunsdorf wurden WahlkampfhelferInnen des Leipziger Stadtverbandes der Partei Die Linke von Neonazis bedroht. Die Gruppe war mit einem Lastenfahrrad der Partei plakatieren. Als sie an einem Supermarkt vorbeifahren wollten, positionierte sich plötzlich 10 bis 15 Nazis davor und bedrohten die HelferInnen zunächst verbal mir Rufen wie „Sieg Heil“, „Haut ab, Antifa-Pack!“ und zeigten den Hitlergruß. Die HelferInnen zogen sich daraufhin in ein nahgelegenes Wohngebiet zurück und alarmierten die Polizei, welche rund zehn Minuten später vor dem Konsum eintraf. Die Gruppe der Neonazis hatte sich jedoch schon vereinzelt und lauerte den HelferInnen an Straßenecken in Grüppchen auf, um sie durch das Wohngebiet zu jagen. Die Wahlkampfhelfer_innen konnten entkommen, verletzt wurde niemand.

Quelle: LIZ, LVZ

Vorfall vom 18. September 2017 | LK Bautzen

Bautzen

Flugblatt zu angeblichem Moscheebau verbreitet

Unbekannte brachten in Bautzen sowie im Internet ein Flugblatt in Umlauf, das vorgeblich im Namen des Oberbürgermeister und des SPD-Ortsverbandes den Bau einer "Großmoschee" am Lauengraben ankündigt.

Vorfall vom 16. September 2017 | LK Meißen

Riesa

Nächtlicher Übergriff auf syrische Familie

Am Samstag rüttelte es um 3:00 Uhr morgens am Fensterrollo einer syrischen Familie. Als der 34-jährige Vater mit seinem 13-jährigen Sohn daraufhin die Haustür öffnete, stand ihm ein Mann gegenüber, der den Hitlergruß zeigte und rechte Parolen rief. Im nächsten Augenblick kamen zwei weitere Personen dazu. Einer der beiden schlug dem Vater ins Gesicht, der andere attackierte den Sohn. Im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen konnte ein Tatverdächtiger gestellt und vorläufig festgenommen werden.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 16. September 2017 | LK Bautzen

Bautzen

Rechte Parole bei Gedenkveranstaltung

Während einer Gedenkveranstaltung anlässlich des Jahrestages der Ausschreitungen auf dem Batzner Kornmarkt im September 2016 äußerte ein 28-Jähriger gegenüber Polizeibediensteten eine verbotene rechtsmotivierte Parole und leistete anschließend Widerstand gegen die polizeilichen Maßnahmen. Die Kriminalpolizei führt die weiteren Ermittlungen.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 14. September 2017 | LK Leipzig

Bad Lausick

Nazi-Symbole auf Parkplatz gesprüht

Unbekannte besprühen auf den Boden eines Parkplatz in Bad Lausick ein Hakenkreuz, zweil mal den Schriftzug "ACAB" und "Sieg Heil".Die Polizei ermittel wegen Sachbeschädigung.

Quelle: Pressemitteilung der Polizei

Vorfall vom 14. September 2017 | Stadt Dresden

Dresden Innere Altstadt

Rechtes Transparent am Kulturpalast

Mitglieder der Gruppe "Ein Prozent" befestigten an einem Baugerüst am Dresdner Kulturpalast ein Transparent mit der Aufschrift "Wer Merkel wählt, wählt den Krieg".

Quelle: Presse

Vorfall vom 13. September 2017 | Stadt Leipzig

Leipzig-Stötteritz

Neonazistische Aufkleber in Leipzig Stötteritz

In der Günzstraße in Leipzig-Stötteritz werden in regelmäßigen Abständen neonazistische Sticker angebracht. Zumeist sind es Sticker der neonazistischen Kader-Partei der III. Weg. Auf einem der aktuellen Aufklebern ist eine blutverschmierte Israel-Fahne mit der Unterschrift "Terrorstaat Israel" zu lesen. Auf einem weiteren steht "Antifa-Banden zerschlagen". Weiterhin befindet sich dort ein Aufkleber des neonazistischen "Antikapitalistischen Kollektivs".

Quelle: Chronik.LE