Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 1. Juni 2011 | Nordsachsen

Mügeln

Zu Christi Himmelfahrt kam es zu mehreren Übergriffen durch (Neo)nazis auf nicht-rechte Jugendliche in Mügeln. Bereits am späten Nachmittag griffen mehrere (Neo)nazis eine junge Mügelnerin, welche mit ihrem Hund spazieren ging, mit pyrotechnischen Erzeugnissen an. Kurz darauf wurde auf dem Mügelner Markt ein alternativer Jugendlicher von einer größeren Personengruppe tätlich angegriffen. Das Opfer musste sich in ärztliche Behandlung geben. Die herbeigerufene Polizei nahm die Personalien von einigen Angreifern auf. Am späten Abend versammelten sich erneut mehrere (Neo)nazis vor dem Wohnhaus eines nicht-rechten Jugendlichen, bewarfen dies mit Flaschen, Steinen sowie Pyrotechnik und versuchten gewaltsam in dessen Wohnung einzudringen.

Chronik Oschatz

Vorfall vom 30. Mai 2011 | Erzgebirgskreis

Drebach

Brand im Jugendtreff

In der Nacht zum Sonntag wurde die Polizei gegen 3.15 Uhr zu einem brennenden Bauwagen gerufen. Der Wagen, der zu einem Jugendtreff umgebaut wurde, steht in der Nähe der Siloanlage. Die Freiwilligen Feuerwehren waren mit 31 Kameraden im Einsatz, konnten jedoch nicht verhindern dass der Wagen samt Inventar (Möbel, Fernseher, Computer, Receiver und DVD-Player) niederbrannte. Zum Brandausbruch war keiner der jugendlichen Nutzer mehr vor Ort. So wurden niemand verletzt. Die Brandursache ist noch unklar, die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung. Der Schaden wird auf etwa 500 Euro geschätzt.

PD Chemnitz-Erzgebirge

Vorfall vom 29. Mai 2011 | Nordsachsen

Eilenburg

Beschmiert

Eilenburg.Mehrere Außenfassaden von Verkaufsstellen und öffentlichen Einrichtungen besprühten Unbekannte am vergangenen Wochenende mit rechtsgerichteten Parolen. Die Höhe des Sachschadens ist nicht bekannt.

PD Westsachsen

Vorfall vom 28. Mai 2011 | Stadt Dresden

Dresden Leipziger Vorstadt

Brandstiftung an Wohnungstür

Sonntagmorgen gegen 4 Uhr wurde ein Plakat des Bündnisses „Dresden nazifrei“ an der Tür einer Wohngemeinschaft in der Helgolandstraße entzündet. Durch das Feuer wurde der Linoleumboden unter der Wohnungstür beschädigt. Die Mieterin der Wohnung hatte den Brand bemerkt und selbst gelöscht. Die Polizei ermittelt wegen schwerer Brandstiftung.

Polizei

Vorfall vom 28. Mai 2011 | Erzgebirgskreis

Schneeberg

gewalttätige Übergiffe

Laut Meldung des sächsichen Staatsministeriums des Inneren kam es in Schneeberg zum gewalttätigen Übergiff bei dem eine Personen leicht verletzt wurden.

SMI

Vorfall vom 27. Mai 2011 | LK Leipzig

Grimma

Mehrere neonazistische Schmierereien in Grimma angebracht

Unter der Woche brachten Unbekannte in Grimma mehrere Schmierereien neonazistischen Inhalts an. Vor einem Einkaufszentrum an den Gerichtswiesen wurde die Parole "Good Night Left Side" sowie ein Keltenkreuz gesprüht.

In der Bahnhofsstraße sind die Parolen "Nationaler Sozialismus Jetzt" sowie "Grimma - Kein Platz für Antifa" an der Rückwand eines Einkaufszentrums festgestellt worden. Unter allen Sprühereien hinterließen die Täter das Kürzel "NSM", was für "Nationale Sozialisten Muldental" steht.

Chronik LE

Vorfall vom 26. Mai 2011 | Nordsachsen

Oschatz

In Oschatz wurde der Obdachlose Andre K. von sechs Schlägern so sehr misshandelt, dass dieser am 1. Juni 2011 in einem Leipziger Klinikum an seinen schweren Verletzungen verstarb. Gegen drei Männer im Alter von 25, 27 und 36 Jahren wurde Haftbefehl erlassen. Bei einem der mutmaßlichen Täter handelt es sich um den Oschatzer (Neo)nazi Ronny S., welcher vor der Tat bereits prahlte „Penner“ und „Kanaken“ fertig machen zu wollen.

http://chronik.blogsport.de/2011/06/14/27-mai-2011-oschatz/

Vorfall vom 24. Mai 2011 | LK Leipzig

Borna

Rechte Schmierereien

Borna, Gymnasium, Am Breiten Teich. Unbekannte Täter sprühten mit blauer Farbe die Worte „FC Lok Dynamo, Zecken raus“ und ein Hakenkreuz(2,50 m x 10 m). Es entstand dadurch ein Sachschaden in Höhe von 150 Euro. Die Tat ereignete sich in der Zeit vom 25. Mai 2011, 21.45 Uhr, zum 26. Mai 2011, 06.15 Uhr.

PD Westsachsen

Vorfall vom 24. Mai 2011 | LK Leipzig

Trebsen

Plakate überklebt

Trebsen Stadtgebiet. Unbekannte Täter überklebten die Werbeplakate zum Stadtfest der Stadt Trebsen mit NPD-Parolen in der Zeit vom 25. Mai 2011, 20.00 Uhr, bis 26. Mai 2011, 06.00 Uhr. Dadurch entstand ein Schaden in Höhe von ca. 500 Euro.

PD Westsachsen

Vorfall vom 23. Mai 2011 | Vogtlandkreis

Plauen

Verfassungsfeindliche Schmierereien an der Weststraße. Die Polizei nahm die Ermittlungen auf.

Move / Plauen

Vorfall vom 22. Mai 2011 | LK Zwickau

Limbach Oberfrohna

gezielte Sachbeschädigungen

In der vergangenen Nacht wurden Scheiben eines Wohnhaus engagierter Bürger sowie an dem von Jugendlichen geführten Hausprojekt „Doro40“ eingeworfen. Damit wird die Serie der Gewalttaten gegen couragierte Akteure in Limbach fortgesetzt.

Betroffene

Vorfall vom 21. Mai 2011 | Stadt Dresden

Dresden Johannstadt

Schmierereien an Supermarkt

Unbekannte haben einen Supermarkt an der Pfotenhauer Straße in Dresden-Johannstadt beschmiert. Mittels schwarzer Farbe haben die Missetäter zwei Schriftzüge und zwei Hakenkreuze in einem Ausmaß von etwa 360 x 70 Zentimeter an der Wand des Marktes angebracht. An einem in unmittelbarer Nähe befindlichen Stromverteiler Kasten wurde ebenfalls ein Hakenkreuz (50 x 50 cm) angebracht.

Polizei

Vorfall vom 21. Mai 2011 | LK Leipzig

Nerchau

Täter ermittelt

Nerchau. Durch einen Bürgerhinweis während der Streifentätigkeit wurde am Sonntag, gegen 9.00 Uhr bekannt, dass auf dem Spielplatz im Wiesental mehrere rechtsgerichtete Schmierereien angebracht wurden. So u.a. ein Hackenkreuz (1 m x 1 m) auf einer Banküberdachung. Im Laufe der Anzeigenaufnahme fielen den Beamten mehrere Jugendliche auf. Auf die Schmierereien befragt verwickelten sie sich zunächst in Widersprüche. Im Laufe der Ermittlungen konnten fünf Jugendlichen (w15, m15, 16. 16, 18) bekannt gemacht werden, die teilweise aus Nerchau kommen. Diese hatten sich am Vorabend getroffen und reichlich Alkohol konsumiert. Die Täter wurden angewiesen ihre Schmierereien wieder zu entfernen. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.

PD Westsachsen

Vorfall vom 21. Mai 2011 | Stadt Chemnitz

Chemnitz

Gewalttätige Übergiffe

Laut Meldung des sächsichen Staatsministeriums des Inneren kam es in Chemnitz zu gewalttätigen Übergiffen bei denen 2 Personen leicht verletzt wurden.

SMI

Vorfall vom 20. Mai 2011 | Nordsachsen

Mügeln

In der Nacht von Freitag zu Sonnabend versuchten mehrere Mügelner (Neo)nazis, welche unter anderem mit Schlagringen, Elektroschockern und Sandhandschuhen bewaffnet waren, gewaltsam in ein Mehrfamilienhaus, in welchem auch mehrere alternative Jugendliche wohnen, einzudringen. Gegen 23.00 Uhr zog eine Gruppe von ca. 10 (Neo)nazis, rechte Parolen grölend, vom „Filmriss“, einer von Mügelner (Neo)nazis häufig frequentierten Bar/Kneipe, zu dem besagten Mehrfamilienhaus. Dabei kletterte einer der (Neo)nazis über ein Vordach auf den Balkon eines der betroffenen Jugendlichen und versuchte hier die Scheiben einzuschlagen. Hierbei stellte sich dieser eben so ungeschickt, wie bei der anschließenden Flucht an. Ein Sprung vom Balkon in die Arme zweier seiner „Kameraden“, welche ihn fangen sollten, misslang und mit einem gebrochenen Bein blieb er glücklicherweise der einzige Verletzte. Gegen 2 Uhr in der gleichen Nacht versuchten erneut mehrere (Neo)nazis in das Mehrfamilienhaus einzudringen. Nach etlichen Versuchen gelang es ihnen, die Eingangstür einzutreten und sie erreichten das Treppenhaus. Glücklicherweise gelang es ihnen nicht, direkt in die Wohnung eines der Jugendlichen einzudringen.Kritisiert werden muss in diesem Zusammenhang auch das Verhalten der alarmierten Polizei. Diese nahm zwar immerhin die Personalien von einigen der Angreifer auf, fielen des Weiteren jedoch durch Desinteresse auf. So machten die „Freunde und Helfer“ deutlich, dass ein „Rechts-Links-Konflikt“, so der O-Ton der Beamten, sie überhaupt nichts angehe.

Chronik Oschatz