Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 12. Dezember 2018 | Stadt Leipzig

Leipzig - Eutritzsch

Grab auf jüdischem Friedhof geschändet

Auf dem alten jüdischen Friedhof in Eutritzsch wurde ein Grabstein einer Familie geschändet. Hinter dem Namen der Familiewurde der Zusatz "und Juden Schweine" geschmiert. Das "S" im Wort Schweinewurde als Sigrune geschrieben.Die Sigrune entstammt der völkischen Bewegung des 19. und 20. Jahrhunderts und wurde im Nationalsozialismus unter anderem als doppeltes Symbol von der Schutzstaffel (SS) verwendet.

Quelle: Chronik.LE

Vorfall vom 10. Dezember 2018 | LK Görlitz

Reichenbach/O.L.

Hakenkreuze an Fassade gesprüht

Vermutlich über das Wochenende sprühten Unbekannte drei Hakenkreuze an die Fassade eines Hauses auf der Fabrikstraße.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 10. Dezember 2018 | Stadt Leipzig

Leipzig

Wegen Nötigung ermittelt

Laut einer kleinen Anfrage der Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz zu rechten Straftaten in Sachsen wurde ein Beschwerdebrief mit drohendem und "ausländerfeindlichem" Inhalt an die Leiterin eines Schulhortes versendet. Außerdem wurden drei nichtdeutsche Schulkinder eingeschüchtert. Ermittelt wurde gegen zwei verdächtige Männer wegen Nötigung, das Verfahren wurde eingestellt.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 9. Dezember 2018 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Pirna

Rechte Parolen geschmiert

Mit blauer und goldener Farbe haben Unbekannte mehrere rechte Parolen auf den Gehweg des Neumühlenwegs gesprüht.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 9. Dezember 2018 | Stadt Dresden

Dresden Innere Altstadt

"U-Bahn-Lied" auf Weihnachtsmarkt gesungen

Auf dem Weihnachtsmarkt am Dresdner Neuemarkt hörte eine Passant*in, wie mehrere Personen das sogenannte U-Bahn-Lied sangen. In dem antisemitischen Lied wird der Bau einer U-Bahn von einem belibiegen Ort nach Auschwitz besungen. Nach Einschätzung von Jurist*innen erfüllt das Singen des Liedes den Tatbestand der Volksverhetzung.

Quelle: Zeug*inbericht

Vorfall vom 4. Dezember 2018 | Stadt Leipzig

Leipzig - Volkmarsdorf

Drohanruf in Volkmarsdorf

Laut einer kleinen Anfrage der Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz zu rechten Aktivitäten in Sachsen wurde ein Drohanruf getätigt. Es wird demnach wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten ermittelt. Die Polizei sieht ein "fremdenfeindliches" Motiv.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 3. Dezember 2018 | Stadt Leipzig

Leipzig-Schönefeld

Mann mit Banane beworfen

Ein Mann aus Kamerun wurde aus seiner Nachbarwohnung heraus mit einer Banane beworfen, als dieser gerade zur Straßenbahnhaltestelle lief. Er sei Rassismus in Leipzig gewöhnt und reagierte darauf, indem er die Banane aß.

Quelle: Betroffener

Vorfall vom 2. Dezember 2018 | LK Görlitz

Ostritz

Sieg-Heil-Rufe bei Rechtsrockkonzert

In der Nacht von Samstag auf Sonntag fand im Hotel Neißeblick ein Rechtsrockkonzert mit mehreren hundert Teilnehmer*innen statt. Gegen 23:30 Uhr vernahmen vor Ort befindliche Polizist*innen sowie mehrer Anwohner*innen, die sich per Telefon meldeten, lautstarke Sieg-Heil-Rufe aus dem Veranstaltungsobjekt. Nach dem Eintreffen von Unterstützungskräften konnte das Konzert kurz nach 1:00 Uhr von der Polizei beendet werden.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 2. Dezember 2018 | Stadt Dresden

Dresden Seevorstadt West

Angriff im Hauptbahnhof

Im Dresdner Hauptbahnhof wurde ein 19-jähriger Mann afghanischer Herkunft zunächst von einem 42-jährigen Mann angespuckt und anschließend geschlagen. Der aggressive Täter, der auch andere Reisende belästigte, konnte von der Polizei durch Zeug*innenhinweise ausfindig gemacht werden.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 30. November 2018 | Stadt Leipzig

Leipzig

Keine Konsequenzen nach Hitlergrüßen von Lok-Jugend

Der Fall erregte überregionales Interesse: Spieler der B-Jugend des 1. FC Lokomotive Leipzig zeigten auf einem Foto den Hitlergruß und stellten das Bild anscheinend ins Internet. Ein Trainer, der die Jugendlichen dazu angestiftet haben soll, ist deswegen entlassen worden. Die Polizei ermittelte wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gegen 17 Jugendspieler, das Verfahren wurde jedoch im November 2018 nach § 170 Abs. 2 StPO eingestellt.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 29. November 2018 | LK Görlitz

Neißeaue

Hakenkreuze auf Radweg

Auf einer Strecke von 12 Kilometern hinterließen Unbekannte auf dem Radweg zwischen Deschka und Einsiedel neun mit schwarzer Farbe gemalte Hakenkreuze. Neben dem Radweg selbst wurden auch drei Hinweisschilder mit dem verfassungswidrigen Zeichen beschmiert.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 29. November 2018 | Stadt Leipzig

Leipzig-Zentrum

Bedrohungen auf dem Weihnachtsmarkt

Am Donnerstag rief ein vermutlich unter Drogen stehenderMann immer wieder "Ohne Hitler gäbe eseuch gar nicht!" mitten auf dem belebten Augustusplatz und sprach eine Frau mit Kopftuch an. Zudem drohte er einer vorbeifahrenden Polizeistreife, diese mit einer Flasche zu bewerfen. Wenig später riss er am Gutenbergplatz eine Mülltonne aus der Verankerung und warf diese auf eine Radfahrerin, die nur knapp verfehlt wurde. Kurz daraufrannte er davon.

Quelle: Augenzeug_innen

Vorfall vom 28. November 2018 | Stadt Dresden

Dresden Wilsdruffer Vorstadt

Rassistischer Angriff in Straßenbahn

Am Mittwochabend gegen 20 Uhr stiegen ein Mann und eine Frau am Postplatz in eine Straßenbahn der Linie 6 in Richtung Niedersedlitz. Unmittelbar danach forderte der Mann lautstark, dass alle Ausländer die Straßenbahn zu verlassen hätten. Als der Mann von zwei Fahrgästen zur Rede gestellt wurde, darunter ein 40-jähriger Mann libyscher Herkunft, eskalierte die Situation. Sowohl der Mann, als auch die Frau schlugen nun auf den 40-Jährigen ein und verletzten ihn. Nach der Tat verließ das Duo unerkannt die Straßenbahn an der Haltestelle Jahnstraße.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 28. November 2018 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Pirna

Trafohäuschen mit Hakenkreuz beschmiert

Auf der Straße der Jugend beschmierten Unbekannte ein Trafohäuschen mit einem 1,50 mal 1,50 Meter großen Hakenkreuz.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 26. November 2018 | Stadt Dresden

Dresden Innere Altstadt

Übergriff bei PEGIDA

Als die Demonstration von PEGIDA am Montagabend eine Protestkundgebung an der Schinkelwache auf dem Theaterplatz passierte, versuchte der Anmelder der Kundgebung, die Teilnehmer*innen der PEGIDA-Demonstration an der Anfertigung von Bildaufnahmen zu hindern. Dabei geriet er an einen PEGIDA-Teilnehmer, der das Ablichten des Gegenprotests mit Gewalt durchsetzen wollte. In der Auseinandersetzung wurde der Kundgebungsleiter u.a. am Knie verletzt. Eine aufmerksame Polizistin beobachtete den Vorfall und sorgte für die Identitätsfeststellung des Täters.

Quelle: Zeug*innenbericht