Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 6. April 2020 | Stadt Leipzig

Leipzig - Leutzsch

Erneute Bedrohung in Leutzsch

Wie bereits vor wenigen Tagen, wurden mehrere Personen in Leutzsch von einem Neonazi bedroht. Zwei Frauen waren mit ihren Kindern spazieren, als der Mann mit Hund begann, diese zu beschimpfen.

Quelle: Chonik.LE

Vorfall vom 6. April 2020 | Stadt Leipzig

Leipzig - Plagwitz

Rassistische Anfeindungen

Zwei Personen wurden an einer Bahnhaltestelle rassistisch beleidigt und mit dem Corona-Virus in Verbindung gebracht. Anschließend spuckt eine der Jugendlichen auf eine der betroffenen Personen, um vermeintlich den Virus zu übertragen.

Dies ist nicht der erste rassistische Übergriff mit Coronabezug in Leipzig oder Sachsen. Weitere sind in der Chronik zu finden.

Quelle: Chronik.LE

Vorfall vom 5. April 2020 | Stadt Dresden

Dresden - Pieschen

Rechte Symbole geschmiert

In der Nacht von Sonntag zu Montag wurden mindestens 31 Autos auf der Waldstraße und der Rückertstraße mit Hakenkreuzen und anderen rechten Symbolen beschmiert.

Quelle: PD Dresden

Vorfall vom 4. April 2020 | Stadt Leipzig

Leipzig - Plagwitz

Aktivistinnen von Neonazi geschlagen

Zwei Frauen wurden beim Anbringen antirassistischer Botschaften von einem Neonazi überrascht und anschließend bedroht. Einer der Frauen wurde mehrfach ins Gesicht geschlagen.

Quelle: Chronik.LE

Vorfall vom 4. April 2020 | Stadt Dresden

Dresden - Pieschen

Hitlergruß skandiert

Am Hubertusplatz kam es in einer Wohnung zu einem Streit zwischen einem 36jährigen Deutschen und seiner Mutter, wobei der Mann laut Polizei bereits in der Vergangenheit tätlich gegen seine Mutter vorgegangen war. Den eintreffenden Polizeibeamt*innen gegenüber zeigte der Mann den Hitlergruß und beleidigte sie. Daraufhin wurde er in Gewahrsam genommen und erhielt einen Wohnungsverweis.

Quelle: PD Dresden

Vorfall vom 1. April 2020 | Stadt Leipzig

Leipzig - Leutzsch

Neonazi bedroht Personen

Ein offensichtlicher Neonazi beleidigt zwei Personen auf einem Supermarktparkplatz rassistisch und spricht sich gegen Antifaschisten aus. Zusätzlich bedroht er sie.

Quelle: Chronik.LE

Vorfall vom 1. April 2020 | Stadt Dresden

Dresden - Pirnaische Vorstadt

Hitlergruß gezeigt

Ein 47jähriger Deutscher schrie am Pirnaischen Platz mehrere Passant*innen an. Als Polizeibeamt*innen seine Personalien kontrollieren wollten, skandierte er den Hitlergruß.

Quelle: PD Dresden

Vorfall vom 31. März 2020 | Vogtlandkreis

Plauen

Verbotene Symbole gesprüht

Im März haben Unbekannte mit Markierungsspray einen Grenzstein und einen Baum an einem Wanderweg mehrfach Hakenkreuze gesprüht. Die Polizei sucht Zeug*Innen.

Quelle: Polizeidirektion Chemnitz

Vorfall vom 30. März 2020 | Stadt Leipzig

Leipzig - Lindenau

Gedenkplakat in Lindenau geschmäht

Im Februar 2020 hatte ein Täter in Hanau (Hessen) neun Personen in und vor zwei Shisha-Bars sowie seine Mutter erschossen. Am Lindenauer Markt wurden Plakate mit Bildern der Todesopfer des rassistischen Anschlags angebracht, die an die Tat erinnern. Diese wurden von einer unbekannten Personen mit einem rassistischen Begriff überschrieben.

Quelle: Chronik.LE

Vorfall vom 30. März 2020 | Stadt Leipzig

Leipzig - Lindenau

Rassistische Anfeindungen in Supermarkt

Zwei BIPOC wurden in einem Supermarkt von einer Person unter rassistischen Unterstellungen beleidigt und geschubst. Die Abstandsregeln wegen des Corona-Virus werden als vermeintliche Begründung dafür missbraucht.

Dies ist nicht der erste rassistische Übergriff mit Coronabezug in Leipzig oder Sachsen. Weitere sind in der Chronik zu finden.

Quelle: Chronik.LE

Vorfall vom 30. März 2020 | Nordsachsen

Mügeln

Bedrohung per WhatsApp

Laut einer Parlamentsabfrage wurde wegen des Verdachts der Bedrohung gegen eine weibliche Person ermittelt. Sie soll per WhatsApp-Chat "Sieg Heil" und Bedrohungen verschickt haben. Das Verfahren wurde im September 2020 eingestellt.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 29. März 2020 | Stadt Dresden

Dresden / Bautzen

Rassistische Vorfälle wegen der Corona-Pandemie

In einem Beitrag der Sächsischen Zeitung vom 29. März 2020 berichtet eine 28-jährige Frau von mehreren rassistischen Vorfällen auf Grund ihres asiatisch gelesenen Erscheinungsbildes, die sie seit Ausbruch der Corona-Pandemie in Dresden erlebte.

Ihr erstes Erlebnis ereignete sich während des Einkaufens mit der Familie in einem Supermarkt. Dort liefen drei Jugendliche an ihr vorbei, die sie mit "Corona" ansprachen und danach lachend von ihr gingen.

Der zweite Vorfall ereignete sich bereits im direkten Wohnumfeld der Frau. Eine unbekannte Person klemmte einen handgeschriebenen Zettel hinter den Scheibenwischer des Familienfahrzeugs, der mit beleidigenden und diffamierenden Inhalten gespickt war.

Die junge Frau erlebte rassistische Beleidigungen aber auch im Netz. Nachdem sie ein Foto von sich in einem sozialen Netzwerk teilte, erhielt sie mehrere rassistische Antworten, in denen sie und ihr "Volk" für die Verbreitung des Corona-Virus verantwortlich gemacht wurden.

Darüber hinaus berichtete die junge Frau in dem Artikel von mehreren weiteren Vorfällen, die ihrer Familie und Bekannten widerfuhren. So sei unter anderem ihr 14-jähriger Bruder, der in Bautzen lebt, merhfach auf offener Straße beleidigt worden, weil er das Virus "eingeschleppt" habe.

Quelle: Artikel der Sächsischen Zeitung vom 29. März 2020

Vorfall vom 28. März 2020 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Freital

Mann ruft "Sieg Heil"

In Freital hat ein 32-jähriger Mann am Samstagabend aus seinem Auto heraus "Sieg Heil" gerufen. Die Polizei hielt das Fahrzeug daraufhin an und ermittelt nun wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Quelle: Polizeibericht

Vorfall vom 26. März 2020 | Stadt Leipzig

Leipzig-Grünau

Angriff auf Jugendliche

Ein 42-jähriger Mann, ausgestattet mit Einsatzstiefeln, taktischer Weste und einem Holster mit Schreckschusspistole, forderte im Grünauer Allee-Center drei Jugendliche afghanischer Herkunft dazu auf, den wegen der Corona-Pandemie verordneten Mindestabstand einzuhalten. Laut Aussage der Jugendlichen gab er außerdem an, ein Polizeibeamter zu sein. Als sie seiner Aufforderung nicht nachkamen, habe er mehrfach mit Reizgaspatronen geschossen. Einer der Jugendlichen hatte deswegen vorübergehend Atemwegsprobleme und gereizte Augen.

Gegen des 42-Jährigen wird nun wegen des Verdachts der Amtsanmaßung ermittelt. Außerdem wurde wegen gegenseitiger Anzeigen gegen alle vier Beteiligten ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 26. März 2020 | Stadt Leipzig

Leipzig-Südvorstadt

Asiatisches Restaurant beschmiert

Das Schaufenster eines der letzten geöffneten asiatischen Restaurants auf der Karl-Liebknecht-Straße wurde mit einem großen Hakenkreuz beschmiert. Verbale und physische Angriffe gegen asiatische oder als asiatisch gelesene Personen und Einrichtungen haben im Zuge der Corona-Pandemie weltweit zugenommen, vermutlich steht auch dieser Vorfall im Zusammenhang damit.

Quelle: Social Media, ZeugInnen