Radeberg
Büroscheiben der Linken eingeschlagen
Unbekannte haben in der Nacht zum Sonntag mit einer Holzlatte sechs Glasscheiben am Radeberger Büro der Linkspartei zerschlagen. Die Polizei schätzt den Schaden auf etwa 200 €.
DNN
Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.
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Büroscheiben der Linken eingeschlagen
Unbekannte haben in der Nacht zum Sonntag mit einer Holzlatte sechs Glasscheiben am Radeberger Büro der Linkspartei zerschlagen. Die Polizei schätzt den Schaden auf etwa 200 €.
DNN
Angriff auf nicht-neonazistische Jugendliche durch Mitarbeiter des Nazi-Bekleidungsgeschäftes "Eastwear"
Nach kurzer Zeit des Verteilens verlassen der Betreiber und ein Mitarbeiter des "Eastwaear" das Geschäft. Der Betreiber schlägt zunächst einem Jugendlichen mit der flachen Hand ins Gesicht und verletzt im Verlauf einen weiteren Jugendlichen durch einen Faustschlag im Gesicht.
Zeugen
Unbekannte griffen Gäste und Wirt anZwei unbekannte Männer griffen in der Nacht zum Freitag unvermittelt Gäste einer Gaststätte an der Pirnaer Landstraße an. Die Täter hatten vor dem Restaurant zwei Gäste zunächst beleidigt und in der Folge getreten. Als der hinzukommende Wirt schlichten wollte, beleidigten sie ihn ebenfalls. Anschließend gingen sie in die Gastlichkeit zeigten den "Hitlergruß" und traten gegen einen Barhocker. Bei Eintreffen der alarmierten Polizeibeamten befanden sich weder die angegriffenen Gäste noch die Tatverdächtigen am Ereignisort. Die Dresdner Kriminalpolizei ermittelt wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung, Beleidigung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
Polizei
Verstoß gegen Versammlungsgesetz
Bad Lausick, Stadtgebiet mit Schwerpunkt Lessingstraße, Goethestraße. Gestern gegen 20.20 Uhr wurde bekannt, dass sich eine Personengruppe von 30 - 50 Vermummten mit Fackeln, Megaphon und Transparenten durch das Neubaugebiet von Bad Lausick bewegen soll. Beim Eintreffen der Polizeibeamten hatte sich die Personengruppe bereits aufgelöst und war im Stadtgebiet nicht mehr feststellbar. Durch Befragungen von Hinweisgebern wurde bekannt, dass alle Personen vermummt waren, rote Transparente der NPD mitführten und im Frontbereich ein Transparent war auf dem "Freiheit für Albert" stand. Weiterhin wurde durch das Magaphon "Freiheit für Deutschland" und "Nationaler Sozialismus jetzt" skandiert. Mit Hilfe der eingesetzten Beamten des Polizeireviers Grimma und des Einsatzzuges der PD Westsachsen wurde das Stadtgebiet intensiv bestreift. Es konnten keine Personen mehr festgestellt werden. Beschädigungen bzw. Zerstörungen wurden ebenfalls nicht festgestellt.
PD Westsachsen
Rassistisch motivierte Körperverletzung
Aus einer rassistisch motivierten Schlägerer erleidet ein junger Mann mit Migrations- Erfahrung Kopfverletzungen, die ärztlich behandelt werden müssen. Der Vorfall ereignete sich vor einer Gaststätte an der Albertistraße.
M.O.V.E [&] Freie Presse
Erneuter Anschlag auf Parteibüro
Auf die Geschäftstelle der Linken ist in der Nacht zum Freitag ein Anschlag verübt worden. Die Täter zerstörten eine Scheibe. Es ist innerhalb von zwei Wochen der zweite Anschlag auf das Büro.
Sächsische Zeitung
Zeugen rechter Pöbeleien gesucht
Die Polizei sucht Personen, die am Himmelfahrtstag mit der Rathener Fähre gefahren sind. Darunter könnten sich wiederum Besucher des Kurortes befinden, die gehört haben, dass eine Gruppe Jugendlicher während der Fahrt mit der Fähre rechtsradikale Sprüche von sich gegeben hat. Ein Zeuge alarmierte die polizei, daraufhin wurde der Mann von den Jugendlichen beschimpft und bedroht. Die Beamten haben inzwischen mehrere Tatverdächtige gefunden und suchen nun Zeugen, die mit der Fähre mitgefahren sind und die Jugendlichen erkennen würden.
DNN
Rechte Schriftzüge
Borna, Röthaer Straße. Gestern, in der Zeit zwischen 06.00 Uhr und 18.30 Uhr, sprühten unbekannte Täter mit roter und schwarzer Farbe, unter Verwendung von einer Schablone, rechte Symbole und Sprüche an den ehemaligen C-Markt. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
PD Westsachsen
Zeugenaufruf
Geithain. Zu einer Körperverletzung, die sich am 7.5.2010, kurz nach 20.00 Uhr, auf dem Gelände der Tankstelle Peniger Straße ereignet hat, sucht die Polizei Zeugen. Aus bisher unbekannter Ursache trat ein unbekannter Mann einem 15-Jährigen ins Gesicht. Dieser wurde dadurch schwer verletzt und musste stationär ins Krankenhaus eingewiesen werden. Ein politisches Motiv kann nicht ausgeschlossen werden. Gesucht werden Zeugen, die die Körperverletzung beobachtet haben. Diese wenden sich bitte unter Angabe der VG-Nr. 3085 an das Polizeirevier Borna, Tel. (03433) 2440 oder an jede andere Polizeidienststelle.
PD Westsachsen
Mit rechten Transparenten und Parolen hat eine Gruppe von etwa 60 Neonazis beim Bezirksklasse-Fußballspiel des TSV 1862 Schildau (Landkreis Nordsachsen, zwischen Torgau und Wurzen) gegen den Roten Stern Leipzig (RSL) die angereisten Fans und eine Auseinandersetzung mit der Polizei provoziert.
Bereits vor Spielbeginn hatte sich eine Gruppe von etwa 40 Neonazis auf dem Schildauer Marktplatz getroffen und wurde dort von der Polizei festgesetzt. Nach dem Anpfiff wurde die Gruppierung dennoch zum Spielfeld geleitet. Dort entrollten die Personen am Geländer vor den übrigen 150 Schildau-Fans ein Transparent mit der Aufschrift "Love Football – Hate Roter Stern" – eine Anspielung auf den Slogan "Love Football – Hate Racism", der auf unter anderem rassistische Diskriminierung bei Fußballspielen hinweisen soll.
Diese blieb auch in Schildau nicht aus: Die Neonazis, von denen laut Leipziger Volkszeitung "eine größere Anzahl aus der Kleinstadt stammt", skandierten Parolen wie "Rotfront verrecke", "Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen" und "Wir sind Lokisten, Mörder und Faschisten".
Die Urheber_innen gaben sich auf einem zweiten Transparent zu erkennen, das mit schwarz-weiß-roten Wappen und der Aufschrift "Schildauer Jungs" versehen war. Dabei handelt es sich um eine neonazistische Kameradschaft, in der seit Jahren der Kern der rechten Szene im Ort organisiert ist. In deren Tross befand sich beim Spiel auch der Wurzener Michael W., der bereits am Überfall auf Fans des RSL am 24. Oktober 2009 in Brandis beteiligt gewesen sein soll. Laut Augenzeug_innen war zudem Thomas P. vor Ort - der Schildauer ist bekannt als Inhaber eines ebenfalls in Wurzen (Landkreis Leipzig) ansässigen Neonazi-Versandhandels.
Einzelne Neonazis versuchten während des Spiels wiederholt, zu den RSL-Fans am gegenüberliegenden Spielfeldrand zu gelangen. Zur Eskalation kam es erst mit dem Abpfiff: Nach dem 1:0-Sieg des RSL bewarfen Neonazis die Polizei mit Bierbechern und versuchten, gewaltsam durch die Reihe aufgestellter Polizist_innen aufs Spielfeld durchzubrechen. Die Polizei, die mit einer Hundertschaft vor Ort war, verhinderte dies unter anderem durch den Einsatz von Reizgas. Dadurch wurden laut Augenzeug_innen auch zwei Polizeibeamte verletzt. Bei dem Einsatz wurden neun Schildau-"Fans" vorläufig fest- und ein weiter in Gewahrsam genommen.
Im Anschluss versammelten sich wenige hundert Meter vom Stadion entfernt erneut etwa 20 Neonazis. Sie beschimpften die abreisenden RSL-Fans, wurden aber wiederum von der Polizei zurückgehalten. Schon im Vorfeld der Partie gegen den RSL riefen Neonazis ihre Klientel dazu auf, zum Spiel gegen den "Zeckenverein" nach Schildau zu kommen: "Wer Schildau kennt, ist herzlich eingeladen", hieß es verheißungsvoll auf einer neonazistischen Website.
Spielbericht Roter Stern, LVZ-Online vom 13.05.2010, LVZ vom 14.05.2010, MDR-Online vom 13.05.2010, chronik.LE
chronik.LE
Junger Mann wurde von vermeindlich rechtsmotivierten Tätern angegriffen und körperlich verletzt, da er einen Anti-Nazi-Anstecker trug.
Opferberatung Leipzig des RAA-Sachsen e.V.
Aufstellung von Holzkreuzen
Am Samstagmorgen gg. 5:30 Uhr stellten Polizeibeamte auf der Bundesstraße 93 in Zwickau, in Höhe der „Glück-Auf-Brücke“ und der „Schedewitzer Brücke“, insgesamt zehn im Mittelstreifen aufgestellte Holzkreuze fest. Die ca. 1,50 Meter hohen und mit Städtenamen (u.a. Danzig und Stettin) beschrifteten Kreuze wurden entfernt. Das Dezernat Staatsschutz der Kriminalpolizeiinspektion hat die Ermittlungen aufgenommen.
PD Südwestsachsen
Schmierereien an der Friedhofsmauer
In der Nacht zum 08.05.2010 haben Unbekannte die Mauer des Sowjetischen Friedhofs am Richterweg mit Parolenwie „Befreier morden nicht“ beschmiert. Außerdem wurde das Tor des Friedhofs mit einer Stahlkette blockiert. Die Schmierereien und die Kette wurden entfernt, so dass die Gedenkveranstaltung aus Anlass des Tages der Befreiung pünktlich beginnen und störungsfrei verlaufen konnte.
PD Chemnitz Erzgebirge
Neonazis beim Sprühen von "Anti-Nazi" Parolen erwischt
Am Vorabend einer Demonstration unter dem Motto "Nazistrukturen aufdecken und zerschlagen, damals wie heute" sprühten fünf Neonazis mit Hilfe von vorgefertigten Schablonen Parolen wie: "Nazis angreifen" und "Nazifreie Zone Rochlitz" an eine Vielzahl privater und öffentlicher Gebäuden. Die alarmierte Polizei konnte die Personen festsetzen. Schnell wurde klar, dass es sich bei den Verdächtigen um fünf bekannte Neonazis aus dem Raum Rochlitz, Burgsädt und Limbach-Oberfrohna handelte. Diese versuchten die Teilnehmer und Organisatoren der Demonstration sowie andere Menschen, die sich aktiv gegen Neonazis engagieren, zu kriminalisieren und bei der Bevölkerung von Rochlitz in Verruf zu bringen.
Kooperationspartner
Sowjetischer Soldatenfriedhof mit Schlössern blockiert
Unbekannte haben sich in der Nacht vom Freitag auf den Sonnabend am sowjetischen Soldatenfriedhof am Bautzener Ziegelwall zu schaffen gemacht. Nach Angaben der Polizei brachten sie mehrere Transparente mit schwarzer Aufschrift an. Außerdem blockierten sie den Zugang mit schweren Panzerschlössern. Eine Passantin alarmierte die Beamten am frühen Sonnabendmorgen. Die Schlösser mussten mit einem Winkelschleifer durchtrennt werden, sagte Roland Fleischer, stellvertretender Leiter des Bautzener Polizeireviers. Die Transparente konnten Polizisten ohne Probleme abnehmen, sie waren lediglich mit Schnüren festgebunden. Die Polizei ermittelt jetzt wegen Verunglimpfung. Nach ersten Vermutungen sollte mit der Aktion das Gedenken zum 65. Jahrestag des Kriegsendes gestört werden. Die weiteren Untersuchungen übernimmt der Staatsschutz. (he)
Sächsische Zeitung