Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 11. August 2024 | LK Zwickau

Glauchau

Rechte Graffiti geschmiert

Zwischen dem 10. und dem 11. August sprühten Unbekannte verfassungsfeindliche Symbole an eine Mauer an der Schönburgstraße in Glauchau. Zudem wurden mehrere verfassungswidrige Schriftzüge entlang der Leipziger Straße angebracht. Die Kriminalpolizei hat entsprechende Ermittlungen aufgenommen und sucht nach Zeug*innen.

Quelle: Polizeidirektion Zwickau, 12.08.2024

Vorfall vom 11. August 2024 | Stadt Dresden

Dresden - Seevorstadt

Person bedroht

Wie aus einer Kleinen Landtagsanfrage zu rechten Straftaten in Sachsen hervorgeht, wurde am 11. August eine Person in der Seevorstadt aus rechten Motiven bedroht.

Quelle: Kleine Landtagsanfrage (PMK 11/24)

Vorfall vom 11. August 2024 | Stadt Leipzig

Leipzig - Stötteritz

Rechte Musik abgespielt

Ein Zeuge meldete der Polizei, dass mehrere Personen verfassungsfeindliche Musik in der Öffentlichkeit abgespielt hätten. Polizeikräfte stellten daraufhin zwei Männer fest und nahmen Ermittlungen wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gegen sie auf.

Quelle: Polizeidirektion Leipzig, 12.08.2024

Vorfall vom 11. August 2024 | Stadt Chemnitz

Chemnitz

Rassistische Parolen skandiert

Laut Presseberichten fand am 11. August ein Sommerfest der Gruppe "Chemnitz steht auf" in der Gartensparte "Spaten" in Chemnitz statt. "Chemnitz steht auf" richtet seit Monaten wöchentlich stattfindende verschwörungstheoretische Demonstrationen in der Stadt aus und zieht daher auch rechtsextremes Klientel an.

Auf dem Sommerfest kam es laut Polizei zu einem Vorfall, bei dem 37 der insgesamt bis zu 50 Teilnehmenden das Lied "L'amour toujours" gesungen haben sollen, wobei 31 von ihnen rassistische Parolen skandierten. Die Polizei nahm daher im Anschluss deren Personalien auf und leitete Ermittlungen wegen des Verdachts der Volksverhetzung ein. Während der Maßnahme leistete ein 50-jähriger Mann zudem Widerstand gegen die eingesetzten Beamt*innen.

Quelle: TAG24, 14.08.2024

Vorfall vom 10. August 2024 | LK Bautzen

Bautzen

Neonazistische Mobilisierung gegen den CSD in Bautzen

Am 10. August fand in Bautzen der Christopher-Street-Day (CSD) statt, an dem über 1.000 Menschen teilnahmen. Neonazis hatten im Vorfeld bundesweit gegen die Veranstaltung mobilisiert und meldeten eine Gegendemonstration unter dem Motto „Gegen Genderpropaganda und Identitätsverwirrung“ an. Zudem richtete die rechtsextreme Kleinstpartei ebenfalls Gegenkundgebung aus. Insgesamt beteiligten sich rund 680 Teilnehmer*innen an den rechtsextremen Protesten, wobei es sich bei dem Großteil um organisierte junge Neonazis handelte.

Im Verlauf der rechtsextremen Veranstaltungen kam es zu verschiedenen Zwischenfällen, bei denen die Polizei eingreifen musste. So wurde u.a. das T-Shirt eines Teilnehmers sichergestellt, da auf ihm verfassungsfeindliche Symbole zu sehen waren. Zudem wurden Ermittlungen wegen Volksverhetzung aufgrund geäußerter Sprechchöre aufgenommen. Eine Teilnehmerin des CSD meldete darüber hinaus, dass ihr zwei Regenbogenfahnen entrissen und entwendet wurden. Eine weitere Regenbogenfahne soll angezündet worden sein.

Aufgrund der massiven Anfeindungen im Vorfeld und der zu erwartenden großen Anzahl gewaltbereiter Neonazis sahen sich die Organisator*innen des CSD schon im Vorfeld gezwungen eine geplante Aftershowparty aus Sicherheitsgründen abzusagen. Durch die große Polizeipräsenz gelang es den Nazis schließlich nur die CSD-Demonstration in kleinere Gruppen durch laute Rufe zu stören und Teilnehmer*innen abzufilmen.

Quellen: Polizeidirektion Görlitz, 12.08.2024; Sächsische Zeitung, 10./11.08.2024 / Zeug*innenbericht

Vorfall vom 10. August 2024 | Nordsachsen

Torgau

Körperlicher Angriff auf CSD-Teilnehmer*in

Im Umfeld des Torgauer Christopher-Street-Day wurde eine teilnehmende Person körperlich angegriffen. Die Polizei ermittelt.

Quelle: Kleine Anfrage, Drs.-Nr.: 8/40 + Socialmedia

Vorfall vom 10. August 2024 | Stadt Dresden

Dresden

Journalistin bedroht

Im Kontext des Christopher Street Days in Bautzen begleitete eine Journalistin die Anreise von Neonazis aus Dresden zu einer Gegendemonstration. Dabei wurde sie noch am Hauptbahnhof Dresden von Teilnehmer*innen bedroht, die auch versuchten, sie körperlich zu attackieren.

Quelle: Social Media 10.08.2024

Vorfall vom 10. August 2024 | LK Meißen

Radebeul

Queerfeindliche Aktion

In Radebeul wurden am 10. August verschiedene queere Symboliken an mehreren Straßenschildern aufgeknüpft. Im Kontext der jüngsten neonazistischen Mobilisierungen gegen queere Demonstrationen in Sachsen ist davon auszugehen, dass mit der Aktion queere Menschen diskreditiert werden sollten.

Quelle: Social Media 11.08.2024

Vorfall vom 9. August 2024 | Nordsachsen

Delitzsch

Bedrohung in der S-Bahn

In einer S-Bahn von Delitzsch nach Leipzig sprach ein Reisender eine andere Person aufgrund eines Festivalarmbandes an. In der Folge beleidigte er die Person mehrfach, tätigte rassistische Aussagen und äußerte sexualisierte Gewaltphantasien.

Quelle: Chronik.LE

Vorfall vom 9. August 2024 | LK Meißen

Radebeul

Rechte Parolen skandiert

Eine Gruppe von acht Jugendlichen im Alter von 16 bis 17 Jahren hat am Abend des 09. August am Elbufer rechte Parolen skandiert und zum Lied Lied „L´amour Tourjour“ rassistischen Texte gesungen.

Der Staatsschutz der Polizeidirektion Dresden ermittelt nun unter anderem wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Quelle: Polizeidirektion Dresden, 11.08.2024

Vorfall vom 7. August 2024 | LK Meißen

Radeburg

Verbotene Symbole gesprüht

In der Nacht zum 08. August haben Unbekannte mehrere verbotenen Zeichen in Radeburg hinterlassen. So wurden Plakate und Hausfassaden unter anderem an der Schulstraße, der Großenhainer Straße, dem Promnitzweg sowie am Busbahnhof beschmiert.

Quelle: Polizeidirektion Dresden, 09.08.2024

Vorfall vom 7. August 2024 | LK Zwickau

Zwickau

Körperverletzung sowie rassistische und sexistische Beleidigung in der Straßenbahn

Am frühen Abend des 7. August war eine 28-Jährige mit ihrer Begleiterin in einer Straßenbahn in Zwickau unterwegs, als sich ein Mann zunächst bedrohlich vor ihr aufbaute und sie rassistisch und sexistisch beleidigte. Anschließend hielt er sie am Arm fest und schlug ihr einer Arbeitsmappe aus der Hand, wodurch die Betroffene leicht verletzt wurde. Daraufhin griff ein Zeuge ein und die Angegriffene konnte die Polizei alarmieren. Einsatzkräfte stellten in der Folge einen 43-Jährigen Tatverdächtigen, der sich nun wegen Körperverletzung und Beleidigung verantworten muss. Die Polizei sucht außerdem nach weiteren Zeug*innen des Angriffs.

Quelle: Polizeidirekion Zwickau, 08.08.2024

Vorfall vom 6. August 2024 | Stadt Leipzig

Leipzig - Zentrum-Nord

Körperlicher Angriff

Eine Person aus der Ukraine wurde aus rassistischen Gründen attackiert.

Quelle: Kleine Anfrage, Drs.-Nr.: 8/330

Vorfall vom 6. August 2024 | LK Meißen

Coswig

Rechte Parolen skandiert

Ein 39-jähriger Mann hat in einem Park an der Feuerwehrstraße in Coswig rechte Parolen skandiert. Wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt der Staatsschutz.

Quelle: Polizeidirektion Dresden, 07.08.2024

Vorfall vom 5. August 2024 | Stadt Chemnitz

Chemnitz

Rassistischer Angriff am Schloßteich

Eine Gruppe von sechs Personen hielt sich am Abend des 5. August auf der Schloßteichinsel in Chemnitz auf, als sie von einem Mann unvermittlet angegangen, rassistisch beleidigt und bedroht wurden. In der Folge schlossen sich dem unbekannten Angreifer weitere Personen an, die sich zuvor in seiner Nähe aufgehalten hatten und beteiligten sich an den Anfeindungen.

Schließlich wurden zwei Männer aus der Gruppe der Geschädigten auch körperlich angegriffen und verletzt. Beide mussten ambulant versorgt werden. Wie die Betroffenen im Nachgang berichteten, machten die Angreifer auch vor den Frauen in der Gruppe, von denen eine im Rollstuhl saß, nicht halt.

Weitere Informationen zu dem Angriff in unserer Pressemitteilung.

Quelle: Betroffene