Bautzen
Landkreis: LK Bautzen
Neonazistische Mobilisierung gegen den CSD in Bautzen
Am 10. August fand in Bautzen der Christopher-Street-Day (CSD) statt, an dem über 1.000 Menschen teilnahmen. Neonazis hatten im Vorfeld bundesweit gegen die Veranstaltung mobilisiert und meldeten eine Gegendemonstration unter dem Motto „Gegen Genderpropaganda und Identitätsverwirrung“ an. Zudem richtete die rechtsextreme Kleinstpartei ebenfalls Gegenkundgebung aus. Insgesamt beteiligten sich rund 680 Teilnehmer*innen an den rechtsextremen Protesten, wobei es sich bei dem Großteil um organisierte junge Neonazis handelte.
Im Verlauf der rechtsextremen Veranstaltungen kam es zu verschiedenen Zwischenfällen, bei denen die Polizei eingreifen musste. So wurde u.a. das T-Shirt eines Teilnehmers sichergestellt, da auf ihm verfassungsfeindliche Symbole zu sehen waren. Zudem wurden Ermittlungen wegen Volksverhetzung aufgrund geäußerter Sprechchöre aufgenommen. Eine Teilnehmerin des CSD meldete darüber hinaus, dass ihr zwei Regenbogenfahnen entrissen und entwendet wurden. Eine weitere Regenbogenfahne soll angezündet worden sein.
Aufgrund der massiven Anfeindungen im Vorfeld und der zu erwartenden großen Anzahl gewaltbereiter Neonazis sahen sich die Organisator*innen des CSD schon im Vorfeld gezwungen eine geplante Aftershowparty aus Sicherheitsgründen abzusagen. Durch die große Polizeipräsenz gelang es den Nazis schließlich nur die CSD-Demonstration in kleinere Gruppen durch laute Rufe zu stören und Teilnehmer*innen abzufilmen.
Quellen: Polizeidirektion Görlitz, 12.08.2024; Sächsische Zeitung, 10./11.08.2024 / Zeug*innenbericht