Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 11. August 2010 | Stadt Chemnitz

OT Gablenz

Rassistisch motivierter Angriff auf junge Frau

Eine junge Frau, die gemeinsam mit ihrem Vater Zeitung austrägt, wird am Mittwoch abend von einem Mann zunächst rassistisch beschimpft. Im weiteren Verlauf schlägt der Mann die Zeitungsausträgerin, zieht sie zu Boden und tritt auf sie ein. Als der Vater der Frau dazwischen geht, gelingt es ihr, die Polizei zu verständigen. Der Staatsschutz übernimmt die Ermittlungen und kann eineinhalb Tage später einen Tatverdächtigen feststellen. Dieser befindet sich aktuell in Untersuchungshaft.

PD Chemnitz- Erzgebirge

Vorfall vom 10. August 2010 | LK Bautzen

Bautzen

Bautzener Büro der Linken mit rechten Parolen beschmiert.

Das Bautzener Bürgerbüro der Partei "Die Linke" in der Seminarstraße wurde mit rechten Parolen beschmiert. Das Büro wird gemeinsam von der Europaabgeordneten Cornelia Ernst, der Bundestagsabgeordneten Caren Lay und dem Landtagsabgeordneten Heiko Kosel betrieben. Dieser ordnet die Schmierereien in eine ganze Reihe ähnlicher Vorfälle ein. Auch in anderen Städten in der Oberlausitz waren in den vergangenen Monaten Büros der Linken beschmiert und beschädigt worden. Kosel fordert daher alle demokratischen Partetein zum Handeln auf. Die Angriffe auf die Linke sollten Anlass sein, rechtsradikalen Umtrieben eine entschiedene Abfuhr zu erteilen. gemeinsames Handeln - einschließlich rechtlicher Schritte - sei notwendig.

SäZ

Vorfall vom 9. August 2010 | Nordsachsen

Eilenburg

Graffiti

Eilenburg.Durch unbekannte Täter wurden in dem Garagenkomplex Fischeraue die Giebelwände von zwei Garagenreihen mit rechtsgerichtetem Graffiti besprüht. Es handelte sich um Hakenkreuze und Schriftzüge in roter Farbe. Ein Schaden ist bislang nicht bezifferbar. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.

PD Westsachsen

Vorfall vom 9. August 2010 | LK Leipzig

Machern

Mehrere Straftaten

Machern, Tauchaer Weg. Ein bekannter Tatverdächtiger (Alter noch nicht bekannt) besprühte gestern gegen 16.30 Uhr insgesamt fünf PKW (Nissan, Opel Astra, VW Golf, Renault Laguna, Daihatsu) mit einem Pulverfeuerlöscher. Am PKW Renault (Fahrzeug noch nicht festgestellt, da Halter noch nicht erreichbar) zeichnete der Tatverdächtige, laut Aussage einer Zeugin, mittels Finger in das noch feuchte Pulver ein Hakenkreuz sowie jeweils links und rechts davon ein Runen S. Das Fahrzeug war laut der Zeugin bereits in der Wagenwäsche. Die Zeichen sollen jedoch noch erkennbar sein. Ein politisch motivierter Hintergrund ist nicht auszuschließen. Sachschaden konnte noch nicht beziffert werden.

PD Westsachsen

Vorfall vom 8. August 2010 | LK Leipzig

Borna

Beschmiert

Borna .Unbekannte beschmierten den Parkplatz in der Teichstraße mit rechtsgerichteten Symbolen. Entdeckt wurde die Schmiererei am 9.8.2010, gegen 10.50 Uhr.

PD Westsachsen

Vorfall vom 6. August 2010 | LK Görlitz

Görlitz

Am Rande des ViaThea-Festivals in der Görlitzer Innenstadt wird in der Nacht vom 6. zum 7.8.2010 eine Gruppe Punks von Rechten attackiert. Die Jugendlichen versuchen sich mit einem Taxi in Sicherheit zu bringen, werden jedoch auch darin angegriffen. Mehrere Jugendliche werden durch Schläge verletzt, einer von Ihnen muss stationär behandelt werden.

Kooperationspartner

Vorfall vom 4. August 2010 | Erzgebirgskreis

Annaberg

Der Gedenkstein, der an den ehemals bestehenden jüdischen Friedhof erinnern soll, wurde mit Bauschaum übersprüht.

PD Chemnitz-Erzgebirge

Vorfall vom 1. August 2010 | Stadt Dresden

Dresden

Erneut Messer-Stele umgeworfen

Die Attacken gegen das Kunstprojekt zum Gedenken an die in Dresden ermordete Ägypterin Marwa El-Sherbini gehen weiter. Unbekannte warfen diesmal am Jorge-Gomondai-Platz den symbolischen Messerschaft aus Stein um. Das berichteten Augenzeugen der Polizei gestern Abend. Das ist bereits der fünfte Tatort. Zuvor wurden von Unbekannten bereits die Stelen auf dem Altmarkt, in der Prager Straße, am Hauptbahnhof und vor dem Rathaus umgestoßen. Die Soko Rex des sächsischen Landeskriminalamtes ermittelt inzwischen, weil ein rechtsextremer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann.

Der Verein Bürger Courage ist Initiator der Kunstaktion „18 Stiche“. Insgesamt sollen 18 Messerschafte aus Beton an den Tod von Marwa El-Sherbini vor einem Jahr erinnern. Die Frau war im Landgericht mit 18 Messerstichen getötet worden. Die Aktion will auf Alltagsrassismus aufmerksam machen. (SZ)

SäZ

Vorfall vom 30. Juli 2010 | Mittelsachsen

Geringswalde

Jugendlicher durch Neonazis angegriffen und verletzt

In der Nacht wurden ein Jugendlicher durch fünf vermummte Neonazis angegriffen und am Knie verletzt. Die Verletzungen mussten im Kankenhaus ambulant behandelt werden.

Kooperationspartner

Vorfall vom 28. Juli 2010 | Mittelsachsen

Freiberg

weiterer Brandanschlag auf Döner Imbiss

In der vergangenen Nacht wurde erneut ein Brandsatz in einen Dönerimbiss im Zentrum der Stadt Freiberg geworfen. Dabei entstand ein solcher Sachschaden, dass das Geschäft vorläufig geschlossen bleiben muss. Des weiteren warfen Unbekannte die Scheiben eines Döner Imbisses sowie eines vietnamesischen Imbisses in unmittelbarer Nähe ein.

Durch den Brandanschlag wurde dem Eigentümer seine finanzielle Grundlage genommen. Er steht vor der Frage wie er seinen Lebensunterhalt bestreiten soll, bis der Laden wieder eröffnet werden kann.

Betroffene

Vorfall vom 28. Juli 2010 | Nordsachsen

Eilenburg

Imbisswagen brennt aus

In der Nacht zum 29.7.2010 wurde ein Imbisswagen von Gewerbetreibenden mit vietnamesischem Hintergrund angezündet. Dieser brannte völlig aus und ist derzeit unbrauchbar. Der Schaden beläuft sich auf ca. 5000 €. Der Betreiber gab an, beinah täglich rassistischen Beleidigungen ausgesetzt zu sein.

Die Opferberatung hat dazu einen Spendenaufruf gestartet.

Kooperationspartner

Vorfall vom 26. Juli 2010 | Mittelsachsen

Freiberg

Brandanschlag auf Döner Imbiss

Ein Brandanschlag ist gestern gegen 3.30 Uhr auf das "Shahi Döner Kebap - Curry House" an der Poststraße in Freiberg verübt worden. Polizeisprecherin Heidi Hennig bezifferte den Sachschaden auf mehrere Tausend Euro; Personen wurden nicht verletzt. Ein fremdenfeindlicher Hintergrund könne nicht ausgeschlossen werden, so die Sprecherin weiter, der Einsatz der Sonderkommission Rechtsextremismus werde geprüft.Was gestern mit ein paar Holzfaserplatten notdürftig repariert werden konnte, hätte sich zu einer Tragödie ausweiten können. In dem mehrstöckigen Gebäude wohnen vier Familien, weiß ein Nachbar. Zum Glück hatte eine Zeugin kurz nach 3.30 Uhr gesehen, wie sich ein Unbekannter an der Eingangstür des Imbisses zu schaffen gemacht und etwas angezündet hatte. Sie rief geistesgegenwärtig die Polizei.

Der Täter, der laut Zeugin eine schwarze Kapuzenjacke mit heller Aufschrift trug, hatte offenbar mehrere Steine und einen Brandsatz, einen so genannten Molotowcocktail, gegen die Eingangstür geworfen. Als die Beamten eintrafen, brannte die Tür lichterloh, auch eine große Schaufensterscheibe ging zu Bruch. Sie setzten Feuerlöscher ein, die Feuerwehr verhinderte dann ein Übergreifen des Feuers auf das bewohnte Haus.

Freie Presse, Kooperationspartner

Vorfall vom 23. Juli 2010 | LK Meißen

Neuhirschstein

Hakenkreuz im Rasen auf dem Sportplatz

Neuhirschstein. Der neue Rasen auf dem Sportplatz in Neuhirschstein wurde verunstaltet. Nach Angaben der Polizei und deren bisherigen Ermittlungen haben die Täter mit einem Unkrautvernichtungsmittel mehrere rechtsextreme Symbole großflächig einmal quer über die gesamte Rasenfläche gezeichnet. Durch die ätzende Wirkung der chemischen Substanz sei das Gras an den betreffenden Stellen abgestorben. Die Symbole, ein fünf mal fünf Meter großes Hakenkreuz sowie zwei sechs mal sieben Meter große SS-Runen, ein Smiley und ein Gesicht, blieben zurück.

SäZ

Vorfall vom 23. Juli 2010 | LK Görlitz

Löbau

Erneuter Anschlag auf Linken- Abgeordnetenbüro

Löbau. In der Nacht zum Sonnabend wurde erneut ein Schaufenster des Büros der Landtagsabgeordneten Heiderose Gläß von der Partei Die Linke zerstört. Die Polizei nahm das Wurfgeschoss, eine Kellerabdeckung des gegenüberliegenden Hauses, zwecks Spurensicherung mit, so Gloß gestern. Der finanzielle Schaden für die Linkspartei liegt erneut bei über 1000 Euro. „Über die Hintergründe kann man derzeit nur mutmaßen“, so Heiderose Gläß. Ob mit dem Anschlag die Eröffnung der Ausstellung "Eine Schule für Alle" am 26. Juli verhindert werden sollte oder den Tätern das gleichzeitig stattfindende Fußballturnier "Fußball grenzenlos" ein Dorn im Auge ist, lasse sich derzeit nur spekulieren. (SZ)

SäZ

Vorfall vom 21. Juli 2010 | LK Bautzen

Kamenz

Hakenkreuz geschmiert

Bisher unbekannte Täter beschmierten am Schwarzen Weg in Kamenz eine Hauswand unter anderem mit einem schwarzen, rund einen Meter großen Hakenkreuz. Gegen den oder die Täter wurde laut Polizei Anzeige erstatten wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organe.

SäZ