Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 20. Juni 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Innere Altstadt / Seevorstadt West

Rassistischer Übergriff in Straßenbahn

Kurz nach Mitternacht, am frühen Donnerstagmorgen, wurde eine Frau in einer Straßenbahn der Linie 9 zwischen den Haltestellen Prinaischer Platz und Lenneplatz von einem 51-jährigen Mann rassistisch beleidigt und anschließend bespuckt. Der Mann äußerte gegenbüber der Betroffenen außerdem Morddrohungen und forderte, dass sie prostituiert werden solle. Seine menschenverachtende Einstellung brachte er weiter durch das Zeigen des Hitlergrußes sowie seiner Genitalien zum Ausdruck.

Bereits im Vorfeld der Situation machte der 51-Jährige vor einem Restaurant an der Frauenkirche auf sich aufmerksam, als er Gäste beleidigte und bedrohte. Nach Angaben der Polizei, die den 51-Jährigen am Straßburger Platz feststellte und eine Gefährderansprache duchführte, sei der Mann mutmaßlich der Reichsbürgerszene zuzuordnen und bereits in den vorangegangenen Tagen durch andere Vorfälle polizielich bekannt geworden.

Unterdessen meldete sich die Betroffene in den sozialen Medien zu Wort. Dort beschwerte sie sich über die Reaktion des Straßenbahnfahrers, da dieser nach Eingang des Notrufs darauf hingewiesen habe, dass eine Strafe von 200€ zu erstatten sei, wenn der Straßnebhanverkehr aufgehalten werde.

Quelle: Presse

Vorfall vom 16. Juni 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Cotta

Hitlergruß und Flaschenwurf in Linienbus

Um 1:45 Uhr am Sonntagmorgen stieg ein alkoholisierter 37-jähriger Mann in einen Bus der Linie 94. Der Mann begann in der Folge die Mitfahrenden zu bepöblen und den Hitlergruß zu zeigen. Als er darafuhin von mehreren Personen zu Rede gestellt wurde, bewarf er sie mit einer Glasflasche und entblößte sein Genital. Alarmierte Polizeibeamt*innen konnten den Mann wenig später stellen und ihn trotz versuchter Schläge und Tritte in Gewahrsam nehmen.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 16. Juni 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Äußere Neustadt

Übergriffe bei Bunter Republik Neustadt

Während des Stadtteilfests Bunte Republik Neustadt griffen am Sonntagabend fünf Personen die Betreiber*innen eines Kebapstandes auf der Rothenburger Straße an. Die Männer forderten zunächst, dass der Stand seine Musik ausmachen solle. Ferner beleidigten sie die Betreiber*innen als "Türkenschweine". Als der Forderung der Männer nicht nachgekommen wurde, begannen sie das Personal am Stand zu schubsen und zu schlagen. Aufgeschreckt durch die Auseinandersetzung wurden zahleriche Passant*innen auf die Situation aufmerksam. Sie eilten zum Geschehen und unterstützten die Betreiber*innen dabei, die Männer des Ortes zu verweisen. Unter dem Applaus der Umstehenden stiegen die Männer schließlich in eine Straßenbahn und verschwanden.

Leider war dies nicht der einzige Vorfall, der während des Stadtteilfestes öffentlich gemacht wurde: Ebenfalls am Sonntag berichtete ein*e Zeug*in von einem Mann, der an der Ecke Louisenstraße/Görlitzer Straße einen scheinbar wohnungslosen Menschen als "asozial" und "minderwertig" beleidigte. Und bereits am Samstag schilderte ein*e Zeug*in einen Vorfall, bei dem eine Gruppe Männer versuchte, unter den Rock von zwei Frauen zu gucken. Als sie die Männer daraufhin aufforderten, sie in Ruhe zu lassen, entgegneten diese, dass die Frauen sich nicht so haben sollen. Im Gegensatz zum Übergriff am Sonntagabend erfuhren die Betroffenen hier keine Solidarität von Umstehenden.

Quelle: Zeug*innenberichte

Vorfall vom 15. Juni 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Seevorstadt

Mann skandiert Hitlergruß und randaliert

Ein 25-jähriger Deutscher zog am Samstagabend durch die Prager Straße in Dresden und trat dabei wahlos gegen Fahrräder und Müllbehälter. Zudem grölte er laut Zeug*innen mehrfach den Hitlergruß. Beim Eintreffen der Polizei leistete der Mann aktiven Widerstand. Gegen ihn wurde u.a. ein Verfahren wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 13. Juni 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Prohlis

Hitlergruß vom Balkon gezeigt

Die Polizei war im Rahmen einer Lärmbeschwerde auf der Boxberger Straße unterwegs, als ein stark alkoholisierter Mann von seinem Balkon aus rechte Parolen grölte und den Hitlergruß in Richtung der Beamt*innen zeigte. Die Polizei stellte die Identität des Mannes fest und nahm Ermittlungen gegen ihn auf.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 11. Juni 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Seevorstadt

Mann grölt rechten Parolen

Ein 35-jähriger Mann hat am frühen Dienstagabend rechte Parolen auf dem Straßburger Platz gegrölt. Die alarmierte Polizei stellte die Identität des Täters fest und leitete ein Verfahren wegen des Verdachts auf Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ein.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 8. Juni 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Südvorstadt

Rassistischer Angriff vor Einkaufsmarkt

Auf einem Parkplatz vor einem Einkaufsmarkt auf der Schnorrstraße wurde eine 26-jährige Frau syrischer Herkunft Ziel eines rassistischen Angriffs. Zunächst wurde die Frau von einem vorbeilaufenden Mann bepöbelt, der sie unter anderem wegen ihrer Herkunft beleidigte. Im Laufe seiner Tiraden fuhr er der Frau außerdem mit seinem Einkaufswagen über die Füße, rempelte sie an und trat nach ihr. In der Zwischenzeit kam die Begleiterin des Mannes zur Situation hinzu und setzte ebenfalls in die Beleidigungen ein. Ungestörter Dinge konnten sich die beiden im Anschluss in ihr Auto setzen und vom Tatort verschwinden.

Quelle: Polizei