Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 19. Dezember 2019 | Stadt Dresden

Dresden

Bedrohungen nach Veröffentlichung des "Buszettels"

Nachdem ein 23-Jähriger in einem Bus der Linie 90 einen Zettel mit der Aufschrift "Diesen Bus steuert ein Deutscher Fahrer" fotografierte und über Twitter veröffentlichte, erhielt er zahlreiche Bedrohungen über die Sozialen Medien. Dies gaben verschiedene Medien am 19. Dezember bekannt.

Quelle: Presse

Vorfall vom 17. Dezember 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Südvorstadt

Rassistischer Angriff auf Vierjährigen

Auf dem Nachhauseweg von der Kita wurde ein vierjähriger Junge in Begleitung seiner kopftuchtragenden Mutter Ziel eines rassistischen Angriffs. Der Vierjährige fuhr gerade mit seinem Laufrad den Fußweg auf der Uhlandstraße entlang, als ihn ein ca. 70-jähriger Mann im Vorbeigehen von seinem Rad trat. Der Junge stürzte aufgrund des Angriffs und trug blutende Schürfwunden davon.

Durch die Rufe der Mutter wurde auch ein junger Mann auf die Situation aufmerksam und eilte zur Hilfe. Der Täter flüchtete daraufhin vom Tatort - jedoch nicht ohne Mutter und Kind rassistisch zu beleidigen.

Quelle: Presse

Vorfall vom 16. Dezember 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Leipziger Vorstadt

Schule mit rechten Symbolen besprüht

Zwischem dem 13. und 16. Dezember besprühten Unbekannte mehrere Gebäude einer Schule auf der Konkordienstraße mit roter und schwarzer Farbe. Dabei hinterließen die Täter*innen auch mehrere Hakenkreuze. Neben den Graffiti sorgten mehrere eingeworfene Fensterscheiben in den Nebengebäuden für einen Sachschaden von annähernd 2.000 Euro.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 16. Dezember 2019 | Stadt Dresden

Dresden

Zweideutiges Schild in Dresdner Busse gehangen

Im Frontbereich zweier Busse der Linien 85 und 90 hing ein Busfahrer ein in Fraktuschrift bedrucktes Schild mit der Aufschrift "Diesen Bus steuert ein Deutscher Fahrer" auf.

Quelle: Zeug*innenberichte, Presse

Vorfall vom 15. Dezember 2019 | Stadt Dresden

Dresden-Gruna

Mann verletzt

Ein 31-jähriger Mann, in Begleitung mit einem Bekannten, wurde Höhe der Zwinglistraße zunächst von einem Unbekannten angerempelt. Als der Betroffene den Mann daraufhin ansprach, schlug und trat der Täter auf den 31-Jährigen ein. Der Betroffene erlitt Verletzungen.

Die Polizeidirektion Dresden ist auf der Suche nach Zeug*innen, die Hinweise zu dem Täter geben können.

Quelle: PD Dresden

Vorfall vom 15. Dezember 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Innere Altstadt

Versuchte Sachbeschädigung und Tumulte bei PEGIDA-Weihnachtssingen

Beim Weihnachtssingen von PEGIDA kam es erneut zu übergriffigen Handlungen durch Sympathisant*innen des Vereins. Zunächst störten einige anreisende PEGIDA-Teilnehmer*innen den Aufbau des Gegenprotestes, indem sie unter verbalen Anfeindungen gewaltsam auf einen Biertisch und einen Pavillion einwirkten. Beide Gegenstände hielten den Handlungen jedoch stand.

Zu einer weiteren Konfrontation mit Gegendemonstrant*innen kam es, als sich eine Trommelgruppe hinter der Bühne von PEGIDA einfand. Ungefähr 20 aufgebrachte PEGIDA-Teilnehmer*innen bedrängten daraufhin die Trommelgruppe und deren Unterstützer*innen. Neben Beleidigungen und Gewaltandrohungen mussten die Gegendemonstrant*innen hier auch Rempeleien über sich ergehen lassen.

Eingesetzte Polizist*innen konnten die Gruppen schließlich trennen und die Situation beruhigen.

Quelle: Zeug*innenberichte

Vorfall vom 15. Dezember 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Klotzsche

Angriff auf Unterkunft für unbegleitete minderjährige Geflüchtete

Am frühen Sonntagmorgen gegen 2:30 Uhr attackierten vermutlich vier Personen eine Unterkunft für unbegleitete minderjährige Geflüchtete auf der Karl-Marx- Straße in Dresden. Die maskierten und dunkel gekleideten Personen verschafften sich über einen angrenzenden Parkplatz Zutritt zum Gelände, indem sie ein Zaunfeld eindrückten. Sodann begaben sie sich an die Rückfront des Gebäudes und schlugen mit Knüppeln sechs doppelglasige Scheiben ein.

Alarmierte Polizeibeamt*innen stießen in der Nähe des Tatortes auf drei Personen, die versuchten, sich vor ihnen zu verstecken. Im Laufe weiterer Ermittlungen erhärtete sich der Tatverdacht gegen zwei 20 und 21 Jahre alte Männer aus der Dreier-Gruppe. Ihre Wohnungen wurden noch im Verlauf des Sonntags von der Polizei durchsucht.

Quelle: Polizei, Presse

- Ergänzungsmeldung - Gerichtsurteil vom 05.01.2022 -

Der Neonazi Robert S. (23) bekam elf Monate auf Bewährung und dazu muss er 1800 Euro Schadensersatz an die Stadt Dresden zahlen weil er zusammen mit drei anderen den Zaun einer Unterkunft für minderjährige Flüchtlinge in Dresden-Klotzsche demoliert hat.

Robert S. hat mit einer Hantel sechs Fenster eingeschlagen hinten denen Flüchtlinge schliefen. Er verteidigte sich mit der Behauptung, er sei betrunken gewesen.

Da der Richter ihm Nazi-Propaganda, Hitlergrüße und nachgestellte Hinrichtungen von seinem Handy präsentierte, musste er die Verbindung zwischen seiner Tat-Motivation und seinem Weltbild zugeben. Der Beklagte argumentierte, dass er seinen Freundeskreis komplett gewechselt hat und eine Mitgliedschaft in der rechten Szene komplett ablehnt. Richter und Staatsanwalt bezweifelten dies. Nach der Flüchtlingsheim-Attacke fiel einschlägig auf, dass Robert S. bei der Querdenker-Kundgebung am 31. Oktober 2020 den Hitlergruß zeigte.

Quelle: Presse

Vorfall vom 11. Dezember 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Zschertnitz

Rechte Parolen vor Kindergarten gerufen

Vor dem Außenbereich eines Kindergartens, in dem sich zu diesem Zeitpunkt Erzieher*innen und Kinder aufhielten, skandierte ein ca. 35 jähriger Mann mehrfach rechte Parolen. Der Unbekannte verließ die Umgebung der Anlage in Richtung der Caspar-David-Friedrisch-Straße.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 11. Dezember 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Striesen

Garage einer Schule beschädigt

Zwischen dem 9. und 11. Dezember beschädigten Unbekannte die Garage einer Schule an der Pohlandstraße. Die Unbekannten brachen nicht nur die Türklinke ab und verschmierten das Schloss mit Leim, sondern sprühten auch ein 90 mal 90 Zentimeter großes Hakenkreuz an die Fassade des Gebäudes.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 10. Dezember 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Laubegast

Rechte Symbole gesprüht

Zwei rechte Symbole in der Größe von 45 mal 45 Zentimetern sprühten Unbekannte an einen Altkleidercontainer auf Marburger Straße.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 9. Dezember 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Innere Altstadt

Hitlergruß an Haltestelle gezeigt

An der Haltestelle Altmarkt zeigte ein 27-jähriger Mann am Montagabend den Hitlergruß und skandierte rechte Parolen. Der Mann konnte von der Polizei noch am Tatort festgestellt werden. Gegen ihn wird nun wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidirger Organisationen ermittelt.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 9. Dezember 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Cossebaude

Hakenkreuzschmiererei

Vermutlich über das Wochenende sprühten Unbekannte drei 30 mal 40 Zentimeter große Hakenkreuze an die Fassade eines Gebäudes auf der Bahnhofstraße.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 5. Dezember 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Kleinzschachwitz

Rechte Parolen und Symbole an Holztor geschmiert

An ein Holztor auf dem Zschierener Elbweg sprühten Unbekannte mehrere verbotene Symbole sowie rechte Parolen. Der Sachschaden beträgt rund 400 Euro.

Quelle: Polizei (PD Dresden)

Vorfall vom 2. Dezember 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Seevorstadt-West

PEGIDA-Teilnehmer attackiert Gegendemonstrantin

Nach der Abschlusskundgebung einer Demonstration des PEGIDA Fördervereins e.V. auf dem Wiener Platz attackierte ein 67-jähriger Teilnehmer der Versammlung eine 21-jährige Gegendemonstrantin mit einem Regenschirm. Durch die Wucht des Angriffs ging der Regenschirm zu Bruch. Über Verletzungen der Demonstrantin wurde nicht informiert.

Zeug*innen der Demonstration berichteten außerdem über erneute verbale Entgleisungen der Demonstrationsteilnehmer*innen von PEGIDA: Nachdem man auf der Bühne auf Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer zu sprechen kam, skandierten ein Teil der Menge "An die Wand!"

Quelle: Polizei, Zeug*innenberichte

Vorfall vom 27. November 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Niedersedlitz

Hakenkreuz an Warethäuschen geschmiert

Auf der Straße Langer Weg beschmierten Unbekannte ein Wartehäuschen mit einem ca. 65 mal 50 Zentimeter großen Hakenkreuz.

Quelle: Polizei