Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

Nach Landkreis filtern

Nach Zeitraum filtern

Vorfall vom 16. Juni 2020 | LK Zwickau

Zwickau

Solidaritäts-Graffiti mit rechten Symbolen übersprüht

In Zwickau ẃurde ein Graffiti in Gedenken an den Ermordeten George Floyd in Minneapolis mit dem Spruch "White Lives Matter" und anderen Symbolen übersprüht und dadurch zerstört. Für die Polizei seien die Graffiti straftrechtlich nicht relevant.

Quelle: Presse, Social Media

Vorfall vom 16. Juni 2020 | Stadt Dresden

Dresden - Innere Altstadt

Gegenstand in Gaststätte geworfen

Laut einer kleinen Anfrage der Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz zu rechten Straftaten in Sachsen wurde in der Dresdner Altstadt ein Gegenstand auf Personen in einer Gaststätte geworfen. Die Polizei ermittelt in dem Fall wegen des Straftatbestands der gefährlichen Körperverletzung.

Quelle: Kleine Anfrage von Kerstin Köditz (MdL)

Vorfall vom 15. Juni 2020 | LK Görlitz

Zittau

Brückenpfeiler mit Hakenkreuzen beschmiert

Vermutlich über das zweite Juniwochenende beschmierten Unbekannte den Stützpfeiler einer Brücke auf der Chopinstraße mit diversen Symbolen und Namen. Unter den auf ca. 30 Quadratmetern verteilten Graffitis befanden sich auch zahlreiche Hakenkreuze.

Quelle: Presse

Vorfall vom 15. Juni 2020 | Stadt Dresden

Dresden - Prohlis

Gefährliche Körperverletzung gegen Person of Color

Laut einer kleinen Anfrage der Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz zu rechten Straftaten in Sachsen wurde eine Person of Color im Dresdner Stadtteil Prohlis geschlagen. Die Polizei ermittelt in dem Fall wegen des Straftatbestands der gefährlichen Körperverletzung.

Quelle: Kleine Anfrage von Kerstin Köditz (MdL)

Vorfall vom 15. Juni 2020 | LK Leipzig

Böhlitz

Rassistische Lieder und Angriff mit Feuerwerkskörpern

Am späten Abend hörten Jugendliche zunächst Lieder eine verbotenen Neonazi-Band am Steinbruch Spielberg und riefen rechte Parolen. Eine Gruppe dort zeltender Personen sprach sich dagegen aus.

Die Gruppe junger Rechter verließ dann zunächst den Steinbruch, kam jedoch später wieder und griff die anderen Personen mit Feuerwerkskörpern an und droht diesen massiv.

Quelle: Betroffene, Chronik.LE

Vorfall vom 14. Juni 2020 | LK Görlitz

Zittau/Walddorf

Zwischenfälle bei Autokonvoi gegen die Anti-Corona-Proteste auf der B96

Wie Betroffene und mehrere Medien berichteten, wurde ein angemeldeter Autokonvoi unter dem Slogan "Karawane der Vernunft" während seiner Ausfahrt gegen die Anti-Corona-Proteste auf der B96 von den Teilnehmer*innen des sogenannten stillen Protestes verbal und physich angefeindet.

Bereits kurz nach Abfahrt des Konvois in Zittau wurden Fahrzeuge von den am Straßenrand stehenden und mit diversen rechten Flaggen bestückten Protestierenden bespuckt und mit Eiern beworfen. Einen Höhepunkt erreichten die Anfeindungen, als der Konvoi auf Höhe der Ortschaft Walddorf von der Polizei angehalten wurde, weil sich Teilnehmer*innen der Anti-Corona-Proteste über das nach dem Versammlungsgesetz zugelassene Abkleben der Autokennzeichen beschwert hatten. Hier musste das begonnene Freilegen der Kennzeichen zeitnah von der Polizei abgebrochen werden, da die Teilnehmer*innen des Konvois wiederum von Anti-Corona-Protetierenden umringt, beleidigt und bespuckt wurden.

In einem Zeitungsbericht von Ende Juni ist zu lesen, dass der Polizei im Zusammenhang mit den Geschehnissen vom 14. Juni zehn Strafanzeigen vorliegen würden. Sie ermittele unter anderem wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Beleidigung, Nötigung, Bedrohung und Sachbeschädigung.

Quelle: Betroffenenberichte, Presse

Vorfall vom 14. Juni 2020 | LK Görlitz

Weißwasser/O.L.

Alkoholisierter Autofahrer äußert sich verfassungsfeindlich

Nachdem Polizist*innen einen 25-jährigen Autofahrer aufgrund seiner gefährlichen Fahrweise stoppten, mussten sie sich diverse Beleidigungen, Bedrohungen und verfassungsfeindliche Parolen von dem stark alkoholisierten und unter dem Einfluss von Drogen stehenden Mann anhören. Daneben führte der Mann mehrere CDs mit sich, welche die Polizei sicher stellte. Neben der Gefährdung des Straßenverkehrs wird dem 25-Jährigen das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Beleidigung, Bedrohung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen.

Quelle: Polizei (PD Görlitz), Presse

Vorfall vom 14. Juni 2020 | LK Meißen

Meißen

Galgenstrick im Internationalen Garten hinterlassen

Im Zeitraum des zweiten Juniwochenendes begaben sich Unbekannte auf das Gelände des Internationalen Gartens im Meißener Ortsteil Bohnitzsch und verursachten einen nicht näher bezifferten Sachschaden. Außerdem hinterließen die Täter*innen einen Galgenstrick im Eingangsbereich des Gartens. In einer Stellungnahme zu dem Vorfall schrieb der Betreiber*innenverein Buntes Meißen e.V., dass er hinter der Tat ein "klares rassistisches Motiv" sehe. In Anbetracht eines Ortes, "an dem Menschen aus verschiedensten Kulturen gemeinsam friedlich miteinander zusammenkommen", könne dieser Vorfall nicht anders interpretiert werden.

Seit seiner Eröffnung im April 2016 war der Garten schon häufiger das Ziel von Sachbeschädigungen. Sowohl kurz nach der Eröffnung (Vgl.: https://www.raa-sachsen.de/support/chronik/vorfaelle/meissen-1129) als auch Anfang 2018 beschädigten Unbekannte das Eingangstor, Holzplatten sowie Pflanzen in der Anlage.

Quelle: Betroffenenbericht, Presse

Vorfall vom 13. Juni 2020 | LK Görlitz

Görlitz

Stolpersteine beschmiert

Zwischen dem 11. und 13 Juni beschmierten Unbekannte die Stolpersteine von Carl und Hans Jacobsohn auf der Görlitzer Bismarckstraße. Die Steine wurden 2012 von Walter Jacobsohn (dem Bruder von Hans und dem Sohn von Carl) gestiftet und gedenken der Deportation und Ermordung beider im Konzentrationslager Auschwitz.

Nachdem die Steine von Hans und Carl Jacobsohn bereits am 14. Juni von einer Görlitzerin gereinigt wurden, folgte am 22. Juni eine Putzaktion engagierter Bürger*innen, in deren Zuge alle Stolpersteine der Stadt poliert wurden.

Quelle: Presse, Zeug*inbericht

Vorfall vom 13. Juni 2020 | LK Meißen

Radebeul

Antisemitische Musik in Gartensparte

Am frühen Samstagmorgen gegen 4 Uhr hörten und sangen mehrere Personen in einer Gartensparte an der Sachsenstraße laustark Musik mit u.a. antisemitischen Inhalten. Zeug*innen der Szenerie informierten die Polizei, die die Identität der Anwesenden feststellen konnte. Gegen die Personen wird nun wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt.

Quelle: Polizei (PD Dresden)

Vorfall vom 13. Juni 2020 | Stadt Dresden

Dresden - Niedersedlitz

Hakenkreuz auf Fahrbahn gesprüht

Im Dresdner Ortsteil Niedersedlitz sprühten Unbekannte zwei ca. 75 Zentimeter große Hakenkreuze auf die Fahrbahn der Heinrich-Mann-Straße.

Quelle: Polizei (PD Dresden)

Vorfall vom 12. Juni 2020 | LK Leipzig

Borna

Erneut Naziparolen

In der Nacht von Donnerstag zu Freitag liefen mehrere Personen in der Bornaer Kirchstraße zum Markt. Eine Person gab dabei mehrfach "Sieg" vor, was von den anderen mit "Heil" beantwortet wurde.

Quelle: Chronik.LE

Vorfall vom 12. Juni 2020 | LK Leipzig

Wurzen

Kind rassistisch beleidigt

Ein Mädchen wurde beim Durchqueren des Parks am Wurzener Bahnhof von einer Gruppe erwachsener Männer rassistisch beleidigt und bedroht. Diese saßen auf einer Bank im Park und tranken Bier.

Quelle: Chronik.LE

Vorfall vom 11. Juni 2020 | LK Görlitz

Görlitz

"Sieg Heil"-Rufe in Parkanlage

Am späten Donnerstagabend riefen zwei Männer im Alter von 55 und 59 Jahren die Parole "Sieg Heil" in einer Parkanlage am Marienplatz. Die zunächst Unbekannten konnten im Zuge einer Fahndung der Polizei ausfindig gemacht werden. Gegen sie wird nun wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt.

Quelle: Polizei (PD Görlitz), Presse

Vorfall vom 11. Juni 2020 | Nordsachsen

Delitzsch

Rassistischer Messerangriff

Ein Unbekannter beleidigte im nordsächsischen Delitzsch zunächst zwei BPOC und zog dann ein Messer, woraufhin diese flüchteten. Die Sächsische Polizei wusste angeblich zunächst nichts über den Vorfall, obwohl diese verständigt wurde. Mittlerweile teilte die Leipziger Polizei jedoch mit, dass zum Vorfall entsprechend ermittelt werde.

Quelle: Social Media, Presse