Rassistische Gewalt und neonazistische Aktivitäten gehen im Land ungehindert weiter
Presseerklärung des Kulturbüro Sachsen e.V., des Sächsischen Flüchtlingsrates e.V. und der RAA-Opferberatung Dresden e.V.: Während der NSU-Abschlussbericht in Berlin vorgestellt wird, gehen rassistische Gewalt und neonazistische Aktivitäten im Land ungehindert weiter.
In Berlin-Hellersdorf hetzen seit Tagen neonazistische Kreise, allen voran die NPD, gemeinsam mit einigen Anwohner_innen gegen das Asylbewerberheim und die neu ankommenden Flüchtlinge. Auch in Sachsen schaffen NPD-Plakate mit rassistischen, menschenverachtenden Botschaften und NPD-Kundgebungen u.a. vor Asylsuchendenunterkünften ein Klima der Angst für Flüchtlinge, anders Aussehende und anders Lebende.
Dass diese Atmosphäre brandgefährlich ist, zeigte sich vergangene Woche: Am Abend des 20. August wurde ein pakistanischer Flüchtling in Schmiedeberg auf dem Weg zum Asylbewerberheim von mehreren Tätern brutal zusammengeschlagen: „Wir verurteilen diese Tat auf das Schärfste. Unsere Unterstützung und Solidarität gilt den Menschen, die in unserem Land Schutz vor Kriegen, Verfolgung und Hunger suchen. Doch statt Schutz erfahren die Menschen in Schmiedeberg seit ihrer Ankunft Abneigung und offene Anfeindung“, erklärt Andrea Hübler, Opferberatung Dresden des RAA Sachsen e.V. „Wir fordern die Strafverfolgungsbehörden auf alles zu tun, um die Täter schnell zu fassen.“
Auch wenn die NPD an der 5% Hürde bei der Bundestagswahl scheitern wird, fordern wir alle Demokrat_innen auf, entschieden der NPD-Propaganda entgegenzutreten. Nutzen Sie die Plakate der AG Kirche für Demokratie gegen Rechtsextremismus – zum bestellen und zum download unter: http://www.kirche-fuer-demokratie.de/cms/website.php?id=/de/material/plakataktion.htm oder entwickeln Sie eigene kreative Ideen, um damit der Botschaft der NDP Plakate öffentlich und deutlich zu widersprechen.
Solidarisieren Sie sich mit Flüchtlingen und tun Sie dies auch öffentlich kund.
Nur eine lebendige demokratische Zivilgesellschaft, die Rassismus benennt und sich mit Betroffenen rassistischer Gewalt solidarisiert, entzieht neonazistischer Tendenzen den Boden.
Dresden, den 27.8.2013
Für Rückfragen:Opferberatung Dresden des RAA Sachsen e.V., Andrea Hübler, Beraterin, Tel.: 0351 8894174 Sächsischer Flüchtlingsrat e.V., Ali Moradi, Geschäftsführer, Tel.: 0371 903133