Pressemeldung 16. Februar 2024

Chemnitzer Bündnis lädt zum Gedenken an die Ermordeten des rassistischen Terrors in Hanau

Chemnitz, 15.02.2024

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Vier Jahre nach dem rechtsterroristischen Anschlag in Hanau schließt sich ein breites Bündnis aus Chemnitzer Initiativen und Vereinen dem Aufruf zu dezentralen Gedenkkundgebungen der Initiative 19.Februar Hanau an. „Denn Hanau hätte auch in Chemnitz passieren können“.

4 Jahre nach dem rassistischen Anschlag in Hanau: Wir trauern und erinnern.

Am 19.02.2020 wurden Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov von einem Rechtsextremen aus einem rassistischen Motiv ermordet.

„Der Schmerz um diese gewaltsame Tat bleibt. Darum wollen wir auch in Chemnitz zusammenkommen und den Ermordeten gedenken“, leitet das Bündnis Chemnitz Nazifrei ein. 

Auch in diesem Jahr soll in Chemnitz an die verstorbenen Menschen, ihre Namen und ihre Geschichten erinnert werden. „Somit schließen wir uns dem Aufruf der Initiative 19. Februar Hanau zu dezentralen Gedenkveranstaltungen an, denn Hanau ist kein Einzelfall. Hanau hätte auch in Chemnitz passieren können, das zeigt unsere Arbeit ganz deutlich.“, mahnt Beraterin Anna Schramm vom Projekt SUPPORT für Betroffene rechter Gewalt (RAA Sachen e.V.), das in Chemnitz und Umland u.a. viele Betroffene rassistischer Gewalt berät.   

„Struktureller Rassismus und Ignoranz seitens der Behörden führten nicht nur dazu, dass dieses extrem rechte Attentat geschehen konnte, sondern blockieren bis heute eine lückenlose Aufklärung und politische Konsequenzen“ so Ahmed Béjaoui vom Bündnis Aufstehen gegen Rassismus Chemnitz (AgR).

„‘Nie wieder ist Jetzt!‘“ heißt auch, an die Menschen zu erinnern und gedenken, für die dieses „Nie wieder“ traurigerweise zu spät kam. Deshalb: Erinnern heißt Verändern!“  Zeran Osman von Offener Prozess.

Nach der Gedenkkundgebung am Roten Turm lädt das Organisationsteam zur kostenlosen Vorführung des Films „Der zweite Anschlag“ in den Filmclub Mittendrin in der Reichenhainer Straße 35-37.

Die Notwendigkeit einer bundesweiten Erinnerungskultur bringt der Überlebende und Hinterbliebene des Anschlages Said Etris Hashemi so auf den Punkt:

„Angesichts der Wahlerfolge der in weiten Teilen gesichert rechtsextrem geltenden AfD in Hessen und Bayern, der aktuellen Recherchen von Correctiv und der drohenden Wahlerfolge der AfD in Brandenburg, Sachsen und Thüringen ist eine breite Bewegung der Solidarität in der Migrationsgesellschaft notwendiger denn je.“

 

Wann: 19.02.2024, ab 17:30 Uhr

Wo: Roter Turm Chemnitz

Anschließend Filmvorführung: „Der zweite Anschlag“, Filmclub Mittendrin: Reichenhainer Str. 35-37, Eintritt frei.

 

Organisiert von:

IZDA - Internationales Zentrum für Demokratie und Aktion e.V.

Offener Prozess, ASA FF e.V.

Aufstehen gegen Rassismus Chemnitz

SUPPORT für Betroffene rechter Gewalt, RAA Sachsen e.V.

FAJA - Feministische Antifaschistische Jugendaktion

Bündnis Chemnitz Nazifrei

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