Meldung 16. Februar 2021

Ein Jahr Hanau. Erinnern heißt verändern!

Wir trauern und erinnern uns. An Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin.

Gedenkkundgebungen anlässlich des ersten Jahrestages des rassistischen Terroranschlags in Hanau am 19.02.2021

Dresden | 17:00 Uhr | Jorge-Gomondai-Platz
Chemnitz | 16:00 | Neumarkt
Leipzig | 18:00 Uhr | Rabet/Graffiti Wand im Osten | Wolfgang-Heinze-Str./Mathildenstraße in Connewitz | Karl-Heine-Park im Westen

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Am 19. Februar 2021 jährt sich zum ersten Mal der rassistische Terroranschlag in Hanau, bei dem 10 Menschen ermordet wurden. Hanau wurde an diesem Tag Teil der Kontinuität menschenverachtender Gewalt und rechter Morde in Deutschland. Hanau wurde auch Teil der Kontinuität mangelndem Aufklärungs- und Aufarbeitungswillen:

Wir werden viele anteilnehmende Worte hören, Betroffenheit und Verurteilungen der Tat. Was wir nicht hören werden, sind Antworten auf unsere vielen Fragen. Was wir nicht hören werden, sind Konsequenzen, damit sich das, was passiert ist, nicht wiederholt. Wir brauchen Taten statt Worte.

Ein Jahr danach sagen wir selbst, was nicht gesagt werden wird:

Wir sprechen über das Versagen der Behörden vor, während und nach der Tat, über die Schwerfälligkeit der Ämter bei der Unterstützung und Hilfe, und selbst beim Erkennen gravierendster Probleme – die Kälte der Bürokratie. Wir sprechen über das unverzeihliche Fehlverhalten der Sicherheitskräfte in der Tatnacht, über die Unwilligkeit und Schludrigkeit von Staatsanwaltschaft und Polizei bei den Ermittlungen, bei der Verfolgung von Spuren, bei dem Ernstnehmen neuer Bedrohungslagen, bei unserem Schutz. Wir sprechen über die wiederkehrenden Respektlosigkeiten und herabwürdigenden Gesten von Beamt:innen, Vertreter:innen von Behörden und Polizei gegenüber Angehörigen und Überlebenden und selbst gegenüber den Toten. Wir sprechen über den Normalzustand von institutionellem Rassismus. 

Ein Jahr danach bedeutet für uns, wir klagen an.

Mit diesen Worten ruft die Initiative 19. Februar Hanau dazu auf, mit den Angehörigen und den Überlebenden zu trauern und die Stimme zu erheben, sich in Bewegung zu setzen und Druck aufzubauen, um die Forderungen nach Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung und Konsequenzen durchzusetzen.

Folgt dem Aufruf der »Initiative 19. Februar Hanau« und kommt zu den Kundgebungen in Dresden, Leipzig oder Chemnitz. Erinnert an den rassistischen Anschlag, tragt die Anklage der Angehörigen, Überlebenden und Betroffenen auf die Straße und gedenkt der Ermordeten.

Dresden | 17:00 Uhr | Jorge-Gomondai-Platz

Chemnitz | 16:00 | Neumarkt [Aufstehen gegen Rassismus Chemnitz]

Leipzig | 18:00 Uhr | Rabet/Graffiti Wand im Osten | Wolfgang-Heinze-Str./Mathildenstraße in Connewitz | Karl-Heine-Park im Westen [Rassismus tötet Leipzig]

Weitere Kundegbungen bundesweit im Üblerblick

Lasst uns, mit den Worten der Initiative 19. Februar Hanau, „die Kette des Versagens nachzeichnen, die Bedingungen des Terrors benennen und den andauernden rassistischen Normalzustand anklagen“!

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