Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 23. April 2010 | Nordsachsen

Oschatz

Oschatz. Auf dem Parkplatz vor dem Marktkauf Getränkemarkt in der Venissieuxer Straße kam es am 24.4.2010, gegen 21.55 Uhr, zu einer Auseinandersetzung, zu der die Polizei Zeugen sucht. Ein Asylbewerber war Getränke einkaufen. Als er zurückkam, bemerkte er nach eigenen Aussagen Beschädigungen an seinem Fahrrad. Daraufhin kam es zu einer verbalen Auseinandersetzung mit einer Gruppe von sieben Personen (2x 19/20/21/23/26/36), die in einer körperlichen Auseinandersetzung endete. Gesucht werden Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben. Diese wenden sich bitte unter Angabe der VG-Nr. 2668 an die Kriminalpolizei Torgau, Tel. (03421)7560 oder an jede andere Polizeidienststelle.

PD Westsachsen

Vorfall vom 23. April 2010 | LK Zwickau

Limbach - Oberfrohna

Bedrohung und Verfolgung nicht rechter Jugendlicher

Mehrere Neonazis bedrohen zwei Personen die dem neonazistischem Erscheinungsbild nicht entsprechen. Die Bedrohten fliehen und werden daraufhin durch die Neonazis per PKW verfolgt und gesucht. Glücklicherweise können die Betroffenen einem körperlichen Angriff entkommen.

Vorfall vom 23. April 2010 | LK Leipzig

Borna

Plakate

Borna. In den Nachmittagsstunden des 22.4.2010 wurde bekannt, dass Unbekannte ca. 30 Plakate im Stadtgebiet geklebt hatten, die rechtes Gedankengut beinhalten. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.

PD Westsachsen

Vorfall vom 22. April 2010 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Pirna

Angriff auf Schüler mit Behinderung

Eine Gruppe behinderter Schüler, welche aus Berlin zu Besuch in der Sächsischen Schweiz weilt, lief zum Busbahnhof Pirna. Dort wurden sie von einer Gruppe Jugendlicher lautstark beschimpft. Die vier Jungen und ein Mädchen saßen rauchend und Bier trinkend auf einer Bank. In übler Weise ließen sie sich dabei über die Behinderungen der Schüler aus, beschimpften ihre teils arabische Herkunft und traten einem Schüler ans Bein. Da überdies ein Gruppenmitglied den Hitlergruß zeigte, übernahm der Staatsschutz die Ermittlungen und konnte zwei der Tatverdächtigen ausfindig machen. Bei ihnen handelt es sich um 14-jährige Förderschüler. Zu den Mittätern gibt es konkrete Hinweise. Gegen die Gruppe wird wegen Volksverhetzung ermittelt.

Polizei

Vorfall vom 21. April 2010 | Mittelsachsen

Rochlitz

Neonazis auf dem Weg zum Punker-Treff "Alte Schmiede"

Eine große Gruppe Neonazis zieht durch die Innenstadt von Rochlitz. Sie waren unter anderem mit Zaunslatten bewaffnet und skandierten neonazistische Parolen wie „frei, sozial und national“. Die Gruppe war auf dem Weg zur „alten Schmiede“, einem selbstverwalteten Treffpunkt für Punks.

Kooparationspartner

Vorfall vom 21. April 2010 | Mittelsachsen

Mittweida

Versammlung von Neonazis

Die Polizei hat in Mittweida eine Rechtendemo aufgelöst.

Nach Aussage der Beamten hatte eine Frau die Polizei am Dienstagabend telefonisch über mehrere offensichtlich rechtsgerichtete Jugendliche auf dem Kauflandparkplatz informiert. Sie sprach auch von einer schwarz-weiß-roten Fahne, die sie bei sich hatten. Vor Ort trafen die Beamten auf 34 Personen, darunter auch zwei 22 und 24 Jahre alte Männer, die der verbotenen Kameradschaft „Sturm 34" zuzuordnen sind. Bei der Personenkontrolle kam zudem heraus, drei Männer hatten jeweils einen Schlagring bei sich, ein Vierter ein Einhandmesser. Sie müssen sich nun wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz verantworten. Gegen alle 34 Personen wurden Platzverweise ausgesprochen.

Sachsen-Fernsehen

Vorfall vom 20. April 2010 | Nordsachsen

Wurzen/Bennewitz

Beschmiert

Wurzen/Bennewitz.An der Bahnüberführung und an der Schule hatten in der Nacht zum 21.4.2010 Unbekannte Transparente und Graffiti mit rechtem Gedankengut angebracht. Der Staatsschutz wurde eingeschaltet.

PD Westsachsen

Vorfall vom 17. April 2010 | Mittelsachsen

Burgstädt

Ehrenhain beschädigt und Schriftzüge gesprüht

Neonazis beschädigten ein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus. Nachdem sie eine 20 cm x 20 cm große Triskele in den Putz des Denkmals geritzt hatten, rissen sie Teile des Sockels heraus und beschädigten die Plastiken. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen wegen Sachbeschädigung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen aufgenommen.

Vermutlich dieselben Täter haben in der Nacht von Montag zu Dienstag verschiedene Schriftzüge wie „NS jetzt“, „Widerstand“ und „National befreite Zone“ an mehrere Gebäude gesprüht.

Freie Presse

Vorfall vom 15. April 2010 | Stadt Dresden

Dresden

THW-Helfer von rechten Schlägern verprügelt

Offenbar vier Neonazis haben am Freitagnachmittag auf dem THW-Gelände, Proschhübelstraße, ein THW-Mitglied zusammengeschlagen. Der Verletzte wurde in eine Klinik gebracht. Laut Polizei wurden die Täter, die in einem Auto geflüchtet waren, gestellt. Das Opfer trug ein Emblem mit durchgestrichenem Hakenkreuz. (lex)

Sächsische Zeitung

Vorfall vom 15. April 2010 | Stadt Chemnitz

Chemnitz

Fenster des jüdischen Gemeindezentrum zerstört

Eine Fensterscheibe am Jüdischen Gemeindezentrum an der Stollberger Straße haben Unbekannte eingeschlagen. Auch eine zweite Scheibe, wie die andere ebenfalls 2,40 m x 1,60 m groß, weist einen Steinschlag auf. Als Tatmittel wurden Steine aus dem Gleisbett der nahen Straßenbahntrasse verwendet. Beide Fenster gehören zum Festsaal des Gemeindezentrums. Der Tatzeitraum kann auf ca. 35 Minuten am Donnerstagmorgen, zwischen 07.15 Uhr und 07.50 Uhr eingegrenzt werden. Die als Wurfgeschosse verwendeten Steine sind als Beweismittel sichergestellt worden. Die Reparatur der beiden Scheiben aus Spezialglas wird mehrere tausend Euro kosten. Das Dezernat Staatsschutz der Chemnitzer Kriminalpolizei hat die Ermittlungen in diesem Fall übernommen. Zur Aufklärung der Straftat bittet die Polizei um Mithilfe und wendet sich an die Öffentlichkeit. Wer hat am 15.04.2010 zwischen 07.15 Uhr und 07.50 Uhr im Bereich Synagoge/Jüdisches Gemeindezentrum Wahrnehmungen gemacht, die mit dem Geschehen zusammenhängen könnten? Wer kann Hinweise zu den Tätern geben? Hinweise erbittet die PD Chemnitz-Erzgebirge unter (0371) 3 87 - 23 19 entgegen.

PD Chemnitz-Erzgebirge

Vorfall vom 11. April 2010 | Mittelsachsen

Döbeln

Zeugenaufruf

Döbeln. Unbekannte beschmierten in der vergangenen Nacht einen Supermarkt in der Badischen Straße mit rechten Parolen. Außerdem brachten sie Aufkleber an. Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, wenden sich bitte unter Angabe der VG-Nr. 2098 an das Polizeirevier Döbeln, Tel. (03431) 6590 oder an jede andere Polizeidienststelle.

PD Westsachsen

Vorfall vom 10. April 2010 | LK Leipzig

Colditz

Neonazis überfallen drei Bundeswehrsoldaten

Am 11.04.2010 fuhren drei junge Bundeswehr-Soldaten im Alter von 21 und 22 Jahren auf dem Weg zu ihrem Standort durch die Colditzer Bahnhofstraße. Ein entgegenkommender Audi bremste ihr Auto zunächst aus, dann stieg der Audi-Fahrer aus, ging auf die Soldaten zu und schlug einem anscheinend grundlos ins Gesicht. Dann fuhr der Audi weiter.

Wenige Minuten später bemerkten die drei Opfer kurz vor der Ortslage Schönbach erneut den Audi sowie zwei weitere Fahrzeuge, welche die Opfer wieder zum Anhalten zwangen. Diesmal stiegen sieben Angreifer aus. Auch sie begannen sofort auf die drei jungen Soldaten einzuschlagen. Zwei von ihnen werden schwer verletzt. Sie mussten stationär im Krankenhaus behandelt werden. Die Täter konnten flüchten.

In einer kleinen Anfrage des Landtagsabgeordneten Miro Jennerjahn (Die Grünen) berichtet das Innenministerium, dass gegen zwei mutmaßliche Täter wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung Ermittlungen laufen. Beide seien einschlägig vorbestraft und unter anderem wegen Propagandadelikten aufgefallen. Sie hätten außerdem Kontakt zu Personen, die der rechten Szene angehörten. Die Dresdner Morgenpost berichtete, dass es sich bei den Tätern um Neonazis aus Colditz handeln würde.

Über das Motiv für diesen brutalen Angriff gibt es keine Informationen. Das Innenministerium jedenfalls schließt ein politisches Motiv bisher nicht aus.

Chronik LE

Vorfall vom 9. April 2010 | Nordsachsen

Torgau

Rechte Parolen

Torgau. In der Nacht zum Sonnabend besprühten Unbekannte mehrere Häuser im Stadtgebiet mit rechten Parolen. Sachschaden ca. 6.000 Euro.

PD Westsachsen

Vorfall vom 8. April 2010 | Nordsachsen

Schkeuditz

Unangemeldeter Aufzug - Neonazis ziehen mit Fackeln durch Schkeuditz

Schkeuditz (-tv). Rund 20 Minuten dauerte am Freitagabend der Spuk: Etwa 30 Neonazis zogen mit Fackeln und Transparenten durch Schkeuditz.

Wie das Lagezentrum der Polizeidirektion Westsachen am Wochenende informierte, hatten sich die rechtsorientierten Personen gegen 19.30 Uhr am Bahnhof getroffen. Die Versammlung und der anschließende Aufzug seien jedoch nicht angemeldet gewesen, so Polizeihauptkommissar Detlef Hölzel. Die Polizei, von wachsamen Bürgern schon im Vorfeld auf die Neonazi-Veranstaltung aufmerksam gemacht geworden, zog ihre Kräfte zusammen. So sei schon nach 20 Minuten der Aufzug in Höhe der Halleschen Straße beendet worden, teilte der Polizeiführer vom Dienst mit.Gegen den Versammlungsleiter und einen Teil der Teilnehmer werde nun wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ermittelt. Personen kamen bei der Demo nicht zu Schaden, auch zu Sachschäden liegen keine Angaben vor.

Schkeuditz gilt seit langem als Betätigungsfeld der Neonazis. Immer wieder verunzierten in den vergangenen Wochen Unbekannte Häuser und Wände mit rechtsextremen Parolen.

LVZ

Vorfall vom 8. April 2010 | Stadt Chemnitz

Chemnitz

Sachbeschädigung an jüdischem Restaurant Am Restaurant „Schalom“ auf der Carolastraße randalierten Unbekannte in der Nacht zum Donnerstag. Der Inhaber zeigte am Donnerstagvormittag an, dass fünf Glaslaternen im Eingangsbereich zerschlagen wurden. Getreten wurde gegen den Briefkasten. Außerdem urinierte man an den Postkasten. Kratzer wurden an der Eingangstür festgestellt. Die Tatzeit liegt zwischen Mittwoch, 23.00 Uhr und Donnerstag, 10.00 Uhr, als die Schäden festgestellt worden sind. Deren Höhe wird mit rund 2 000 Euro beziffert. Die Ermittlungen in diesem Fall hat das Dezernat Staatsschutz der Chemnitzer Kriminalpolizei übernommen. Die Ermittler werden u.a. kriminaltechnische Untersuchungen an Flaschenscherben vornehmen lassen. Diese wurden am Tatort gefunden und als Beweismittel sichergestellt. Wer hat im genannten Tatzeitraum auf der Carolastraße Wahrnehmungen gemacht, die mit der Straftat zusammenhängen könnten? Wer kennt Personen, die sich mit der Tat gegenüber anderen gebrüstet haben? Hinweise erbittet die PD Chemnitz-Erzgebirge unter Telefon (0371) 3 87 - 23 13.

PD Chemnitz Erzgebirge