Annaberg
Der Gedenkstein, der an den ehemals bestehenden jüdischen Friedhof erinnern soll, wurde mit Bauschaum übersprüht.
PD Chemnitz-Erzgebirge
Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.
Nach Landkreis filtern
Nach Zeitraum filtern
Der Gedenkstein, der an den ehemals bestehenden jüdischen Friedhof erinnern soll, wurde mit Bauschaum übersprüht.
PD Chemnitz-Erzgebirge
Erneut Messer-Stele umgeworfen
Die Attacken gegen das Kunstprojekt zum Gedenken an die in Dresden ermordete Ägypterin Marwa El-Sherbini gehen weiter. Unbekannte warfen diesmal am Jorge-Gomondai-Platz den symbolischen Messerschaft aus Stein um. Das berichteten Augenzeugen der Polizei gestern Abend. Das ist bereits der fünfte Tatort. Zuvor wurden von Unbekannten bereits die Stelen auf dem Altmarkt, in der Prager Straße, am Hauptbahnhof und vor dem Rathaus umgestoßen. Die Soko Rex des sächsischen Landeskriminalamtes ermittelt inzwischen, weil ein rechtsextremer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann.
Der Verein Bürger Courage ist Initiator der Kunstaktion „18 Stiche“. Insgesamt sollen 18 Messerschafte aus Beton an den Tod von Marwa El-Sherbini vor einem Jahr erinnern. Die Frau war im Landgericht mit 18 Messerstichen getötet worden. Die Aktion will auf Alltagsrassismus aufmerksam machen. (SZ)
SäZ
Jugendlicher durch Neonazis angegriffen und verletzt
In der Nacht wurden ein Jugendlicher durch fünf vermummte Neonazis angegriffen und am Knie verletzt. Die Verletzungen mussten im Kankenhaus ambulant behandelt werden.
Kooperationspartner
weiterer Brandanschlag auf Döner Imbiss
In der vergangenen Nacht wurde erneut ein Brandsatz in einen Dönerimbiss im Zentrum der Stadt Freiberg geworfen. Dabei entstand ein solcher Sachschaden, dass das Geschäft vorläufig geschlossen bleiben muss. Des weiteren warfen Unbekannte die Scheiben eines Döner Imbisses sowie eines vietnamesischen Imbisses in unmittelbarer Nähe ein.
Durch den Brandanschlag wurde dem Eigentümer seine finanzielle Grundlage genommen. Er steht vor der Frage wie er seinen Lebensunterhalt bestreiten soll, bis der Laden wieder eröffnet werden kann.
Betroffene
Imbisswagen brennt aus
In der Nacht zum 29.7.2010 wurde ein Imbisswagen von Gewerbetreibenden mit vietnamesischem Hintergrund angezündet. Dieser brannte völlig aus und ist derzeit unbrauchbar. Der Schaden beläuft sich auf ca. 5000 €. Der Betreiber gab an, beinah täglich rassistischen Beleidigungen ausgesetzt zu sein.
Die Opferberatung hat dazu einen Spendenaufruf gestartet.
Kooperationspartner
Brandanschlag auf Döner Imbiss
Ein Brandanschlag ist gestern gegen 3.30 Uhr auf das "Shahi Döner Kebap - Curry House" an der Poststraße in Freiberg verübt worden. Polizeisprecherin Heidi Hennig bezifferte den Sachschaden auf mehrere Tausend Euro; Personen wurden nicht verletzt. Ein fremdenfeindlicher Hintergrund könne nicht ausgeschlossen werden, so die Sprecherin weiter, der Einsatz der Sonderkommission Rechtsextremismus werde geprüft.Was gestern mit ein paar Holzfaserplatten notdürftig repariert werden konnte, hätte sich zu einer Tragödie ausweiten können. In dem mehrstöckigen Gebäude wohnen vier Familien, weiß ein Nachbar. Zum Glück hatte eine Zeugin kurz nach 3.30 Uhr gesehen, wie sich ein Unbekannter an der Eingangstür des Imbisses zu schaffen gemacht und etwas angezündet hatte. Sie rief geistesgegenwärtig die Polizei.
Der Täter, der laut Zeugin eine schwarze Kapuzenjacke mit heller Aufschrift trug, hatte offenbar mehrere Steine und einen Brandsatz, einen so genannten Molotowcocktail, gegen die Eingangstür geworfen. Als die Beamten eintrafen, brannte die Tür lichterloh, auch eine große Schaufensterscheibe ging zu Bruch. Sie setzten Feuerlöscher ein, die Feuerwehr verhinderte dann ein Übergreifen des Feuers auf das bewohnte Haus.
Freie Presse, Kooperationspartner
Hakenkreuz im Rasen auf dem Sportplatz
Neuhirschstein. Der neue Rasen auf dem Sportplatz in Neuhirschstein wurde verunstaltet. Nach Angaben der Polizei und deren bisherigen Ermittlungen haben die Täter mit einem Unkrautvernichtungsmittel mehrere rechtsextreme Symbole großflächig einmal quer über die gesamte Rasenfläche gezeichnet. Durch die ätzende Wirkung der chemischen Substanz sei das Gras an den betreffenden Stellen abgestorben. Die Symbole, ein fünf mal fünf Meter großes Hakenkreuz sowie zwei sechs mal sieben Meter große SS-Runen, ein Smiley und ein Gesicht, blieben zurück.
SäZ
Erneuter Anschlag auf Linken- Abgeordnetenbüro
Löbau. In der Nacht zum Sonnabend wurde erneut ein Schaufenster des Büros der Landtagsabgeordneten Heiderose Gläß von der Partei Die Linke zerstört. Die Polizei nahm das Wurfgeschoss, eine Kellerabdeckung des gegenüberliegenden Hauses, zwecks Spurensicherung mit, so Gloß gestern. Der finanzielle Schaden für die Linkspartei liegt erneut bei über 1000 Euro. „Über die Hintergründe kann man derzeit nur mutmaßen“, so Heiderose Gläß. Ob mit dem Anschlag die Eröffnung der Ausstellung "Eine Schule für Alle" am 26. Juli verhindert werden sollte oder den Tätern das gleichzeitig stattfindende Fußballturnier "Fußball grenzenlos" ein Dorn im Auge ist, lasse sich derzeit nur spekulieren. (SZ)
SäZ
Hakenkreuz geschmiert
Bisher unbekannte Täter beschmierten am Schwarzen Weg in Kamenz eine Hauswand unter anderem mit einem schwarzen, rund einen Meter großen Hakenkreuz. Gegen den oder die Täter wurde laut Polizei Anzeige erstatten wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organe.
SäZ
Stelen der Kunstaktion "18 Stiche" beschädigt
Das Bürger.Courage-Projekt „18 Stiche“, das sich gegen Alltagsrassismus und Fremdenhass richtet, wurde in den letzen Tagen von Unbekannten zum Teil zerstört. Auf dem Altmarkt und der Prager Straße wurden in den letzten Tagen zwei Betonstelen der Kunstaktionen „18 Stiche“ umgeschmissen und beschädigt. An den Stelen festgeschraubte Infotafeln, die auf die antirechtsextremistische Intention des Projekts hinweisen, wurden abmontiert und entwendet. Bürger.Courage geht daher von einer mutwilligen, politisch motivierten Zerstörungsabsicht aus.
Bürger.Courage e.V.
Körperletzung im Regionalzug
Der NPD Landtagsabgeordnete Andreas Storr soll laut DNN im Regionalzug von Dresden nach Görlitz eine 36-jährige Polin verletzt haben. Sie gab gegenüber der Polizei zu Protokoll, Storr habe sie aufgefordert, ihre Füße von der Sitzbank zu nehmen, obwohl sie keine Schuhe angehabt habe. Schließlich habe Storr ihre Füße von der Bank gerissen, sie habe das Gleichgewicht verloren und sich am Unterarm verletzt. Der Zugbegleiter hat daraufhin die Polizei eingeschaltet.
DNN
Brandanschläge auf PKWs von Mitarbeiter_innen des Treibhaus e.V. Döbeln
Am frühen Morgen des 14.07.2010 verübten bisher noch unbekannte Täter in Döbeln Brandanschläge auf zwei Autos. Bei den Fahrzeugen handelt es sich um die Autos einer Mitarbeiterin des Treibhaus e.V. Döbeln, sowie einer ehrenamtlich im Verein engagierten Person.
Beide Betroffenen treten seit Jahren für eine weltoffene, demokratische und nichtrassistische Gesellschaft ein und sind durch ihr Engagement beim Treibhaus e.V. öffentlich bekannt. Ebenso waren Beide bereits in der Vergangenheit Opfer rechtsextremer Aktivitäten und Empfänger von Drohungen und haben vor Gericht gegen Döbelner Neonazis ausgesagt. Zuletzt wurde einem der Opfer am vergangenen Sonnabend von der rechten Szene zuzuordnenden Personen mit den Worten „Dich und deine Karre fackeln wir ab“ gedroht.
Vollständige Stellungnahme des Treihaus e.V.:
Auch der Treibhaus e.V. selbst war bereits mehrfach rechtsextremen Angriffen ausgesetzt.
Das in der vergangenen Nacht nun binnen einer viertel Stunde zwei Fahrzeuge von Personen angezündet wurden, die sich für demokratische Werte und gegen Rechtsextremismus engagieren, legt nahe, dass es sich um gezielte Anschläge handelt und schließt einen Akt willkürlichen Vandalismus nahezu aus. Aus Sicht des Treibhaus e.V. muss daher von einem rechtsextremen Hintergrund der Brandanschläge ausgegangen werden.
Der Treibhaus e.V. verurteilt diesen Akt politischer Militanz aufs Schärfste und erklärt sich solidarisch mit den Betroffenen. Auch wenn dieser Versuch der Einschüchterung mittels Gewaltanwendung konkret zwei Engagierte getroffen hat, so sind damit doch nicht nur die Mitglieder des Treibhaus e.V. gemeint, sondern alle Bürger und Bürgerinnen, die sich für Demokratie und Menschenrechte einsetzen.
Bereits im März wurde ein Brandanschlag auf Räumlichkeiten des soziokulturellen Vereins „Roter Weg e.V.“ in Freiberg verübt. Dem vorausgegangen waren Einschüchterungen mittels neonazistischer Aufkleber mit Sprüchen wie „Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen“. Damit handelt es sich bei den Taten von gestern Nacht bereits um den zweiten Brandanschlag auf politisch Engagierte in Mittelsachsen, bei dem die ngreifer im neonazistischen Spektrum zu vermuten sind. Diese Entwicklung verdeutlicht, mit welcher Gewaltbereitschaft Neonazis auch in Mittelsachsen und der Region Döbeln versuchen, politisch aktive Menschen einzuschüchtern und von ihrem Engagement abzubringen. Dabei ist es für keinen Demokraten hinnehmbar, dass Gewalttäter versuchen, andere an der Ausübung ihrer demokratischen Grundrechte zu hindern.
Einmal mehr zeigt sich, wie wichtig wirksame Strategien gegen Rechtsextremismus sowohl auf Landesebene als auch auf kommunaler Ebene sind. Von Nöten ist jedoch nicht allein eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem Thema durch die Politik, sondern auch die konsequente Aufklärung rechtsextremer Übergriffe durch die Polizei und ein Zusammenstehen aller Bürgerinnen und Bürger, sowie konstantes zivilgesellschaftliches Engagement.
Treibhaus e.V. Döbeln, Bahnhofsstraße 56, 04720 Döbeln
Treibhaus e.V. Döbeln
Rechtsextreme Parolen gesprüht
Roßwein (tg). In Roßwein (Mittelsachsen) sind in der Nacht zu gestern an sieben Stellen rechtsextreme Parolen an Wände gesprüht worden. Unter anderem waren die Worte "BRD verrecke", "NZ-Jetzt" und "Heimatschutz" zu lesen. "Die Farbe und der Schriftstil lassen darauf schließen, dass es sich wahrscheinlich um ein und den selben Täter handelt", sagte Ordnungsamtschef Michael Klöden, der eine Anzeige ankündigte. "Allerdings können wir derzeit noch nicht sagen, ob diese einen politischen Hintergrund haben", sagte Ilka Peter von der Polizeidirektion Westsachsen zu den Schmierereien.
LVZ
Junge Frau mit Kopftuch attackiert
An einer Straßenbahnhaltestelle bewarf ein Jugendlicher eine junge Frau mit kleinen Steinchen - offenbar aufgrund ihres Kopfuches. In der Straßenbahn spuckte der junge Mann neben die Betroffene bevor er ausstieg. Keiner der anwesenden Passanten kam der Frau zu Hilfe.
Kooperationspartner
Scheibe von Parteibüro "Die Linke" zerstört
Unbekannte zerstören eine Scheibe der Geschäftsstelle der Partei DIE LINKE in der Bahnhofstraße. Der Staatsschutz ermittelt.
Move Vogtland