Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 14. Mai 2011 | Nordsachsen

Delitzsch

Briefkasten und Hauseingang zerstört

Delitzsch. Mit einer Mülltonne beschädigten Unbekannte in der Nacht zum 15. Mai 2011 die Glaseingangstür eines Hauses in der Eilenburger Straße. Außerdem wurden zwei Briefkästen aus der Verankerung gerissen und beschädigt. Die Ermittlungsarbeiten dauern noch an. Im Haus befindet sich ein Bürgerbüro der Partei Die Linke.

PD Westsachsen

Vorfall vom 14. Mai 2011 | LK Zwickau

Zwickau

Angriff auf Demoteilnehmer_innen

Ca. 30 teils vermummte Neonazis griffen eine Demonstration an. Die Demonstranten forderten Unterstützung durch die Stadt zum Aufbau eines selbstverwalteten Alternativen Jugendzentrums. Die Polizei konnte die Angreifer zurückdrängen. An anderer Stelle warfen Neonazis Feuerwerkskörper in den Demonstrationszug.

Kooperationspartner

Vorfall vom 8. Mai 2011 | Nordsachsen

Eilenburg

Beklebt

Eilenburg. Unbekannte beklebten im Bereich der F.-Mehring-Straße/Samuelisdamm mehrere Verkehrszeichen und –leiteinrichtungen mit NPD-Aufklebern in der Größe A6. Die Aufkleber wurden am 9.5.2011 gegen 13.00 Uhr festgestellt.

PD Westsachsen

Vorfall vom 8. Mai 2011 | LK Zwickau

Zwickau

Auto beschädigt und Bedrohung gegen einen politisch Aktiven

Am Auto einer gegen Neonazis engagierten Frau wurde die Windschutzscheibe zerstört. Daneben wurde an Hauswänden die Buchstaben "NS" gesprüht, welche auf die "Nationalen Sozialisten" oder den "Nationalen Sozialismus" verweisen. Im Vorfeld wurde im Stadtgebiet ein ebenfalls gegen Neonazis engagierter Mann in der eigenen Wohnung von drei Neonazis bedroht, von denen einer einen Totschläger hatte.

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Vorfall vom 6. Mai 2011 | Stadt Dresden

Dresden Mickten

Schwarzer von Frau beleidigt – Handgemenge

Aus dem Auto heraus hat eine Frau (22) am Samstagabend am Dreyßigplatz in Mickten einen Farbigen als „Neger“ beleidigt. Als der 29-Jährige die Frau darauf ansprach, eskalierte die Situation. Er verbeulte dabei mit dem Knie den Kotflügel des Autos. Es gab ein Handgemenge mit Fahrer und Beifahrer. (lex)

Sächsische Zeitung

Vorfall vom 4. Mai 2011 | LK Leipzig

Kohren-Sahlis

Demo

Kohren-Sahlis. Während des Töpfermarktes kam es am 5. Mai 2011, gegen 14.45 Uhr zu einer Demonstration von ca. 30 teilweise vermummten Personen. Diese liefen mit rechtsgerichteten Sprechchören und Transparenten über den Markt, die Friedensstraße bis zur Gnandsteiner Straße wo sich die Demo auflöste. Der Organisator wurde bekannt gemacht. Die Ermittlungsarbeiten dauern noch an.

PD Westsachsen

Vorfall vom 4. Mai 2011 | Mittelsachsen

Syhra

Scheiben von Wohnhaus zerstört

Am Abend wurden einige Scheiben eines Einfamilienhausen mit Steinen eingeworfen. In dem Raum saß, von außen deutlich zu sehen, eine Person, welche nur knapp einer Verletzung durch die Steinewürfe entgehen konnte. Die Betroffenen Personen engagieren sich für eine Gesellschaft geprägt von Vielfalt und wirken damit auch gegen Neonazis in der Region.

Betroffene

Vorfall vom 3. Mai 2011 | Nordsachsen

Schkeuditz

Beschmiert

Schkeuditz.Unbekannte beschmierten in der Nacht zum 4. Mai die Turnhalle der Schule in der Lessingstraße mit zehn Hakenkreuzen. Die Höhe des Sachschadens ist nicht bekannt.

PD Westsachsen

Vorfall vom 30. April 2011 | Stadt Dresden

Dresden

Frau schmierte Hakenkreuz an Haltestelle

Dresdner Polizeibeamte nahmen Sonntagabend eine junge Frau (22) fest, die ein Hakenkreuz an eine Haltestelle geschmiert hatte. Die 22-Jährige malte mit Make-up das Hakenkreuz an eine Scheibe der Haltestelle Königsbrücker Straße/ Bischofsweg. Ein Passant hatte den Vorfall beobachtet und die Polizei alarmiert. Die eingesetzten Beamten nahmen die Frau noch an der Haltestelle fest. Ein Atemalkoholtest bei der 22-Jährigen ergab 1,3 Promille.

Polizei

Vorfall vom 30. April 2011 | Stadt Chemnitz

Chemnitz

Scheiben des Vereinssitzes des Rothaus e.V. eingeworfen

In der Nacht zum 01.05. wurden vier Scheiben des Vereinshauses mit Steinen eingeworfen. Im Haus befinden sich Büroräume von MitgliederInnen des Bundes- sowie Landtages der Partei "Die Linke".

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Vorfall vom 29. April 2011 | LK Bautzen

Bautzen

150 vermummte Neonazis ziehen durch Bautzen

Bautzen. 150 Vermummte sind am Sonnabend gegen 23.30Uhr durch Bautzen gezogen. Nach Angaben der Polizei bewegte sich die Gruppe vom Holzmarkt in Richtung Altstadt. Dem äußeren Erscheinungsbild nach ordnet die Polizei die Teilnehmer dem rechtsextremen Spektrum zu. So wurde unter anderem die Parole „frei, sozial und national“ gerufen. Ein konkretes Anliegen der Demonstration sei aber nicht erkennbar gewesen.

Dieser Eindruck deckt sich mit Aussagen von Augenzeugen. Demnach führten die Demonstranten Fackeln mit sich. Es wurde laut herumgebrüllt. Mehrfach wurden Feuerwerkskörper gezündet. Kurz nach Mitternacht löste sich die Gruppe auf. Die Polizei war mit mehreren Beamten vor Ort, die das Geschehen beobachteten.

Der nächtliche Aufzug ist Teil einer Strategie, auf die die rechtsextreme Szene immer häufiger zurückgreift. Aus Angst vor Gegendemonstranten melden die Neonazis kaum noch Veranstaltungen an. Statt dessen kommen sie meist unangekündigt – häufig abends und an Feiertagen. Im konkreten Fall gibt es zudem Hinweise, dass ein Teil der Demonstranten aus Brandenburg und Berlin stammt. (SZ)

Sächsische Zeitung

Vorfall vom 29. April 2011 | Mittelsachsen

Burgstädt

Gewalttätige Übergiffe

Laut Meldung des sächsichen Staatsministeriums des Inneren kam es in Bugstaädt zu gewalttätigen Übergiffen bei denen 3 Personen leicht verletzt wurden.

SMI

Vorfall vom 27. April 2011 | LK Leipzig

Markranstädt

Randalierer in Grundschule

Markranstädt(kel). Im Schulgarten der Grundschule Markranstädt randalierten Unbekannte in der Nacht zu Donnerstag. Sie warfen eine Bank in den Teich, beschädigten Hinweisschilder, schlugen die Scheibe einer Laube ein und entwendeten technisches Kleingerät. Außerdem fand die Polizei ein Hakenkreuz, das in ein Beet gekratzt war, ein weiteres war in der Nähe aus Plastikstreben ausgelegt. Die Ermittlungen dauern an.

LVZ

Vorfall vom 18. April 2011 | LK Leipzig

Geithain

Freies-Netz Kundgebung für Neonazi-Schläger

Auf dem Geithainer Marktplatz versammelten sich ca. 20 Neonazis, um eine Kundgebung durchzuführen, die sich "gegen staatliche Kriminalisierung und Repression" von Neonazis richtete. Anlass sind Hausdurchsuchungen bei dem erst kürzlich verurteilten Nazi-Schläger Albert R. sowie weiteren Neonazis aus Geithain. Als Anmelder fungierte der NPD-Stadtrat Manuel Tripp, der sich erneut offen für einen verurteilten Gewalttäter einsetzt.

Außerdem wurde auf der Veranstaltung die Wiedereröffnung des Jugendclubs in Syhra gefordert, der von der lokalen Neonaziszene frequentiert wurde und im vergangenen Jahr geschlossen worden war.

Quelle: chronik.LE, Twittermeldungen des neonazistischen "FN Geithain", Bericht des NPD-Stadtrats Manuel Tripp

Chronicle

Vorfall vom 18. April 2011 | LK Zwickau

Glauchau

Glauchau – Weitere Schmierereien gemeldet/Zeugen gesucht

(He) Wie in der Medieninformation Nr. 207 gemeldet, schmierten unbekannte Täter am vergangenen Wochenende im Innenstadtbereich an Schaufenster Naziparolen und Hakenkreuze. Am Sonntagnachmittag wurden weitere Schmierereien angezeigt. Auch am Mahnmal im Schillerpark hatten möglicherweise dieselben Täter Parolen SS-Runen und Hakenkreuze geschmiert. Das Dezernat Staatsschutz der Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Wie bereits am Sonntag, sucht die Polizei Zeugen, die Hinweise zu möglichen Tatverdächtigen geben können. Anrufe werden unter Telefon 0371 387-2279 entgegengenommen.

PD Chemnitz-Erzgebirge