Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 5. Februar 2018 | Stadt Leipzig

Leipzig

Bedrohung über Kontaktformular

Laut einer Parlamentsabfrage wurde wegen Bedrohung gegenunbekannt ermittelt. Demnach wurde einer Familie gedroht, dass sie hingerichtet werden würde, wenn "der Bürgerkrieg" beginne. Sie solle deshalb das Land verlassen. Das Verfahren wurde jedoch nach § 170 Abs. 2 StPO eingestellt.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 5. Februar 2018 | Stadt Chemnitz

Chemnitz

Fenster beim Verein "different people" eingeschlagen,

in der Nacht wurden mehrere Fenster der Vereinsräume des "different people e.V." beschädigt. Am nächten Morgen kam es zu homophoben Beschimpfungen eines Mannes gegenüber Mitarbeiterinnen des Vereins.

Der Verein ruft zu Spenden auf, um den entstandenen Schaden zu bewältigen.

Kontoinhaber: different people e.V.IBAN: DE 9487 0200 8603 8334 5464BIC: HYVEDEMM497 (HypoVereinsbank)

Bitte gib einen klaren Verwendungszweck - z.B. "Spende Fenster" o.ä. an, so dass wir alles zuordnen können.

Quelle: different people e.V.

Vorfall vom 4. Februar 2018 | Stadt Leipzig

Leipzig-Reudnitz

"Eine Gruppe von zehn jungen Männern skandiert beim Warten auf den Bus in Leipzig-Reudnitz Fußballgesänge (u.a. "Chemie Leipzig, Hurensöhne") und "Sieg Heil". Angestachelt durch die Fußballgesänge stimmen auch umstehende Personen ein." Der negative Bezug auf Chemie Leipzig lässt darauf schließen, dass es sich um Anhänger des Fußballclubs Lokomotive Leipzig handelt.

Quelle: chronik.LE

Vorfall vom 3. Februar 2018 | LK Leipzig

Grimma

In der Nacht von Samstag auf Sonntag wird in Stadtgebiet von Grimma Propaganda der "Identitären Bewegung" angebracht. Rings um den Bahnhof werden Plakate geklebt und in der Innenstadt Aufkleber. Bereits in der Vergangenheit tauchten solche Sticker in und um Grimma immer wieder auf.

Vorfall vom 2. Februar 2018 | Stadt Dresden

Dresden Wölfnitz

Mann skandiert Hitlergruß

Ein stark alkoholisierter 31-Jähriger zeigte im Bereich der Haltestelle Julius-Vahlteich-Straße den Hitlergruß in Richtung des Polizeireviers Dresden-West und skandierte dazu mehrfach "Sieg Heil". Bedienstete der Polizei wurden auf den Mann aufmerksam und unterbanden sein Treiben. Außerdem wurde eine Anzeige wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gefertigt.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 31. Januar 2018 | Stadt Dresden

Dresden Leipziger Vorstadt

Hakenkreuz an St.-Pauli-Friedhof geschmiert

Unbekannte schmierten auf der Hechtstraße ein 30 mal 30 Zentimeter großes Hakenkreuz an die Mauer des St.-Pauli-Friedhofs. Auf dem Friedhof befindet sich unter anderem eine Gedenkstätte für 225 Kinder von Zwangsarbeiter_innen, die zwischen 1943 und 1945 in einer sogenannten Ausländerkinder-Pflegestätte am Hellerberg aufgrund von Unterversorgung verstarben.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 31. Januar 2018 | Stadt Leipzig

Leipzig Lützschena-Stahmeln

Unbekannte hinterließen, vermutlich mitPflanzenschutzmittel,ein mehrere Meter großes Hakenkreuz auf dem Fußballfeld des SV Sternburg. Der Staatsschutz ermittelt wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, das Motiv sei bisher unklar.

Quelle: LVZ vom 01.02.2018

Vorfall vom 29. Januar 2018 | LK Görlitz

Hähnichen

Hakenkreuze in Türen gebrannt

Im Zeitraum zwischen dem 27. und 29. Januar brannten Unbekannte Hakenkreuze sowie das Kürzel "KBS" in mehrere Türen auf dem Neusorger Weg.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 29. Januar 2018 | LK Leipzig

Wurzen

Das Autodes Fraktionschefs der Wurzener Linken wurde mehrfach sabotiert. So wurden sowohl die Radmuttern gelöst, als auch zu einem späteren Zeitpunkt der Auspuff des Autos manipuliert. Der Politiker wehrt sich seit Jahren gegen rechte Umtriebe in der Stadt und ist auch im "Netzwerk Demokratische Kultur" (NDK), das sich für Geflüchtete einsetzt, aktiv. Erst vor kurzem äußerte er sich im Spiegel über neonazistische Übergriffe gegenüber Geflüchteten in Wurzen. Für Kerstin Köditz, Landtagsabgeordnete der Linken, liegt darin auch ein mögliches Tatmotiv.

Quelle: tag24.de vom 29.01.2018, spiegel.de vom 27.01.2018

Vorfall vom 29. Januar 2018 | Stadt Dresden

Dresden Löbtau

Shoa-Vergleich bei rechter Mahnwache

Nachdem am 27. Januar anlässlich des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus die Glasfassade des Thor Steinar Outlets auf der Kesselsdorfer Straße mit den Namen tausender im KZ Auschwitz ermorderter Menschen plakatiert wurde, hielten Sympathisant_innen des Geschäfts am darauf folgenden Montagmittag eine Mahnwache ab. Auf einem dabei verwendeten Schild wurde die Plakataktion mit der Shoah verglichen.

Quelle: Augenzeug_inbericht, Presse

Vorfall vom 29. Januar 2018 | Stadt Leipzig

Leipzig-Probstheida

Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) nimmt Ermittlungenaufgrund rassistischer und antisemitischer Gesänge der Anhänger des Fußballclubs Lokomotive Leipzig auf. So wurde im sogenannten Stadt-Derby Ende November 2017 mehrmals unter anderem„Türken, Zigeuner und Juden – Ultras Chemie“ gesungen. Der NOFV will davon bisher nichts mitbekommen haben, obwohl diese Rufe sogar während der Fernsehübertragung zu vernehmen waren. Die Ermittlungen wurden dahingehend erst aufgenommen, nachdem sich Medien und Politiker_innen der Linken dazu äußerten.

Quelle: Sportbuzzer Leipzig vom 29.01.2018

Vorfall vom 27. Januar 2018 | Stadt Dresden

Dresden Löbtau

Rechte Graffitis gesprüht

In der Nacht von Montag auf Dienstag sprühten Unbekannte im Umfeld der Poststraße und des Emmerich-Ambross-Ufers mehrere rechte Graffitis. Unter anderem wurde dabei der Schriftzug "NS jetzt!" aufgebracht.

Quelle: Augenzeug_inbericht

Vorfall vom 27. Januar 2018 | Nordsachsen

Beilrode

Holocaust auf Facebook geleugnet

Laut einer Kleinen Anfrage der sächsischen Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz leugnete ein Erwachsener von Beilrode aus auf Facebook den Holocaust, also die Ermordung von über 6 Millionen Jüdinnen und Juden.

Dafür wurde er im Mai 2018 wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe in Höhe von 40 Tagessätzen verurteilt.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 26. Januar 2018 | Stadt Dresden

Dresden Leipziger Vorstadt

Auto mit Hakenkreuz beschmiert und angezündet

In der Tiefgarage eines Wohnhauses auf der Johann-Meyer-Straße haben Unbekannte gegen 3.30 Uhr zunächst die Motorhaube eines seit mehreren Jahren nicht mehr zugelassenen PKWs mit einem Hakenkreuz sowie dem Schriftzug "SGD" beschmiert und es sodann angezündet. Die Löscharbeiten der durch einen Rauchmelder alarmierten Feuerwehr gestalteten sich äußerst schwierig, da immer wieder Benzin aus dem Tank des Fahrzeuges austrat und sich entzündete. Ein neben dem PKW stehendes Fahrzeuge wurde ebenfalls durch die Flammen in Mitleidenschaft gezogen.

Das Dezernat Staatsschutz ermittelt in dem Fall wegen schwerer Brandstiftung sowie des Verwendes von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 26. Januar 2018 | Stadt Dresden

Dresden Stadtgebiet

Mehrmals rechte Parole mit Schablone gesprüht

In den Stadtteilen Cotta, Friedrischstadt, Südvorstadt und Johannstadt wurde mit Hilfe einer Schablone ein arabischer Schriftzug an Hauswände und auf Gehwege gesprüht, der sinngemäß "Geht zurück in eure Heimat" bedeutet. Bereits am 10. Januar wurde der gleiche Schriftzug an die Fassade des Islamischen Zentrums sowie in der Nähe von Unterkünften für Geflüchtete angebracht.

Quelle: Polizei, Presse