Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 1. Juli 2018 | Stadt Dresden

Dresden Gorbitz

Jugendliche in Straßenbahn beleidigt und geschlagen

Am Sonntagabend beleidigten zwei Männer im Alter von 31 und 37 Jahren in der Straßenbahnlinie 2 vier 11- bis 14-jährige Jungen, darunter zwei Jugendliche aus Afghanistan, mit zum Teil ausländerfeindlichen Sprüchen. Als die Straßenbahn die Haltestelle Burgkstraße erreichte, eskalierte die Situation. Einer der Männer ging auf den 11-jähirgen Jungen aus Afghanistan los und schlug ihm gegen den Kopf. Der Junge erlitt dabei eine blutende Nase. Alarmierte Polizist*innen stellten die Personalien der Beteiligten fest und leiteten ein Verfahren wegen Körperverletzung ein. Darüber hinaus berichten Augenzeug*innen, die nach der Tat die betroffenen Jugendlichen an der Haltestelle unterstützten, dass sie von mehreren Fahrgästen der Straßenbahn angebrüllt und eingeschüchtert wurden.

Quelle: Polizei, Presse, Augenzeug*inbericht

Vorfall vom 1. Juli 2018 | LK Bautzen

Bautzen

Scheibe von Geflüchtetenunterkunft eingeworfen

Gegen 1:30 Uhr am Sonntagmorgen attackierten mehrere Personen eine Unterkunft für minderjährige unbegleitete Geflüchtete auf der Dresdner Straße. Die bisher Unbekannten warfen Steine gegen das Gebäude, wodurch eine Scheibe im Flurbereich zerstört wurde. In der Nähe der Unterkunft wurde kurze Zeit später eine Personengruppe von der Polizei angehalten und kontrolliert. Ob es sich bei dieser Gruppe um die Täter*innen handelt, ist Gegenstand weiterer polizeilicher Ermittlungen.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 29. Juni 2018 | Stadt Leipzig

Leipzig-Engelsdorf

Hakenkreuz am Gaswerksweg

Laut der Polizei beschmierten unbekannte Täter die Hauswand einer öffentlichen Einrichtung mit einem Hakenkreuz.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 26. Juni 2018 | LK Görlitz

Görlitz

Muslima auf Straße beleidigt

Als sich am Dienstagnachmittag eine junge Muslima mit einer Bekannten traf, mischte sich eine den beiden völlig unbekannte Frau in ihr Gespräch ein und beleidigte die Muslima, da sie mit ihrem Kopftuch schrecklich aussehe. In der Folge entspann sich ein Streit zwischen den drei Frauen, welchen die Unbekannte mit den Worten "und 90 Prozent der Menschen hier denken genauso wie ich, wir wollen euch hier nicht", so abrupt beendete, wie sie ihn begann.

Quelle: Betroffenenbericht

Vorfall vom 25. Juni 2018 | Stadt Dresden

Dresden Trachenberge

Rollstuhlfahrer attackiert

Am Montagabend gegen 22:45 Uhr wurde ein 39-jähriger Rollstuhlfahrer Ziel eines Angriffs. Zwei Unbekannte stießen den Mann samt seines Rollstuhls um, als er sich in einem Park auf der Hubertusstraße befand. Der Rollstuhlfahrer erlitt dadurch Verletzungen.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 23. Juni 2018 | LK Leipzig

Grimma, OT Roda

Extrem rechtes "Sommerfest

Laut einer kleinen Anfrage der sächsischen Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz fand am 23. Juni 2018 in Grimma, Ortsteil Roda, das sogenannte "Lunikoff-Sommerfest" mit über 200 Besuchern und Besucherinnen statt. Lunikoff ist das Pseudonym des bekannten rechten Musikers Michael Regener, dessen ehemalige Band "Landser" als kriminelle Vereinigung eingestuft und verboten wurde.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 22. Juni 2018 | Stadt Dresden

Dresden Löbtau

Rechte Schmiererein gegen Stadtteilwoche

Kurz vor dem Abschluss der von Anwohner*innen organisierten Veranstaltungsreihe "Löbtaus krasse Woche", die am 23. Juni mit einer Tanzdemo zu Ende ging, wurden rund um den Veranstaltungsort rechte Graffitis gesprüht. Die Unbekannten schmierten dabei unter anderem Keltenkreuze sowie das Logo der Identitären Bewegung auf Verantsatlungsplakate. Zudem verklebten sie Sticker der Identitären Bewegung und der Jugendorganisation der AfD, Junge Alternative. Dank aufmerksamer Anwohner*innen konnten zumindest die Aufkleber innerhalb weniger Stunden entfernt werden.

Quelle: Augenzeug*inbericht

Vorfall vom 22. Juni 2018 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Sebnitz

Hakenkreuz an Einfamilienhaus geschmiert

Mit einem Apfel schmierten Unbekannte ein 30 mal 40 Zentimeter großes Hakenkreuz an die Fassade eines Einfamilienhauses im Ortsteil Altendorf.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 22. Juni 2018 | Stadt Dresden

Dresden Albertstadt

Hakenkreuze geschmiert

Auf der Melitta-Bentz-Straße schmierten Unbekannte mit roter Farbe zwei 30 mal 30 Zentimeter große Hakenkreuze an den Pfeiler einer Fußgängerbrücke.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 21. Juni 2018 | Stadt Dresden

Dresden Seevorstadt

Rassistischer Angriff auf Pärchen

Ein Pärchen im Alter von 21 und 24 Jahren wurde am Donnerstagabend Ziel eines rassistischen Angriffs. Die beiden bewegten sich gegen 20 Uhr im Bereich des Friedrich-List-Platzes, als zwei Männern im Alter von 17 und 47 Jahren sie unvermittelt wegen ihres "asiatischen" Aussehens beleidgten und den 24-Jährigen mit einer Flasche angriffen und verletzten. Ein 39-jähriger Passant, der dem Pärchen helfen wollte, wurde ebenfalls von dem Duo attackiert. Alarmierte Polizist*innen konnten die Täter wenig später stoppen und nahmen sie vorläufig fest. Die weiteren Ermittlungen übernimmt die Kriminalpolizei.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 20. Juni 2018 | LK Bautzen

Bautzen

Bedrohungen und Verfolgungsfahrt aufgrund einer Lesung über Reichsbürger

Am Mittwochabend führte die Sächsische Landeszentrale für Politische Bildung eine Lesung zum Thema "Reichsbürger" im Landratsamt Bautzen durch. Schon im Vorfeld sorgte die Lesung für Aufmerksamkeit, weil u.a. ein Sympathisant der Reichsbürger*innenbewegung im Internet die sinnbildliche Sprengung des Abends ankündigte. Am Tag selbst wurde einem vermeintlichen Kamerateam, das sich nicht wie vorgesehen für die Veranstaltung angemeldet hatte, der Zutritt zur Lesung verwehrt, woraufhin sich eine verbale Auseinandersetzung am Einlass entspann. In ihrem Zuge beleidigten und bedrohten die sechs Männer das Einlasspersonal sowie die Veranstalter*innen der Lesung.

Auch nach dem Ende der Veranstaltung kehrte keine Ruhe ein. Mindestens ein Auto umkreiste das Landratsamt, wobei aus dem Inneren des Wagens Bild- und Videoaufnahmen von Besucher*innen angefertigt wurden - einige der kommentierten Filme kursieren mittlerweile im Internet. Ein Mitarbeiter der Landeszentrale berichtete darüber hinaus, auf dem Nachhauseweg von einem Fahrzeug verfolgt worden zu sein. An die 30 Kilometer fuhren die Verfolger*innen dem Mann hinterher.

Quelle: Presse, Zeug*innenbericht

Vorfall vom 17. Juni 2018 | Nordsachsen

Oschatz

Rassistische Zettel an Wohnungstür

Laut einer Parlamentsabfrage wurde wegen Beleidigung gegeneine männliche Person ermittelt. Diese hatte Zettel mit rassistischen Äußerungen an der Wohnungstür einer türkischen Familie angebracht. Das Verfahren wurde jedoch nach § 170 Abs. 2 StPO eingestellt.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 17. Juni 2018 | Vogtlandkreis

Rosenbach

Körperverletzung

laut Parlamentsanfrage ereignete sich eine rechts-motivierte Körperverletzung.

Quelle:Drs.-Nr. 6/15511

Vorfall vom 17. Juni 2018 | Nordsachsen

Oschatz

Rassistischer Angriff

Laut einer kleinen Anfrage der sächsischen Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz, wurde am 17. Juni eine Person aus Guinea in Oschatz geschlagen. Die Polizei wertet die Tat als "fremdenfeindlich" und ermittelt wegen Körperverletzung.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 16. Juni 2018 | Nordsachsen

Oschatz

Beschimpfungen und Angriff

Laut einer Parlamentsabfrage wurde wegeneiner Körperverletzunggegenunbekannt ermittelt. Demnach wurde eine "dunkelhäutige" Person unter "ausländischen Beschimpfungen" körperlich angegriffen. Das Verfahren wurde jedoch nach § 170 Abs. 2 StPO eingestellt.

Quelle: Kleine Anfrage