Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 19. Oktober 2014 | Stadt Leipzig

Wiederitzsch

Stimmungsmache gegen Asylsuchende

Im Rahmen einer Informationsveranstaltung zur geplanten Erstaufnahmeinrichtung in Wiederitzsch kam es von Seiten der Zuhörenden zu diskriminierenden Äußerungen im Bezug auf Asylsuchende und deren Unterbringung in der Nachbarschaft.

sächs. Innenministerium, Augenzeug_innen

Vorfall vom 19. Oktober 2014 | Stadt Leipzig

Leipzig

Homophobe Fangesänge

Beim U-23 Spiel des RB Leipzig gegen Lok Leipzig skandierten Anhänger von RB Leipzig homosexuellenfeindliche Parolen.

Leipziger Internetzeitung

Vorfall vom 18. Oktober 2014 | Erzgebirgskreis

Olbernhau

Unbekannte warfen Steine gegen Asylsuchendenunterkunft

In den frühen Morgenstunden des 18. Oktober haben Unbekannte die Asylsuchendenunterkunft in der Grünthaler Straße mit Steinen beworfen. Dabei durchschlug ein Schottersteine die Doppelglasscheibe eines Zimmers, in dem zur Tatzeit eine 49-jährige und eine 27-jährige Bewohnerin schliefen. Beide Frauen erlitten einen Schock und die ältere Dame musste ins Krankenhaus gebracht werden. Ebenso wurde das Eingangstor des Geländes beschädigt. Die Polizei hat die Ermittlungen wegen des Verdachts der versuchten gefährlichen Körperverletzung sowie wegen Verdachts der Sachbeschädigung aufgenommen und geht u.a. von Fremdenfeindlichkeit als Tatmotiv aus.

PD Chemnitz

Vorfall vom 18. Oktober 2014 | LK Bautzen

Ralbitz-Rosenthal OT Schönau

Angriffe auf Sorben

In der Nacht zum Samstag tauchte ein Gruppe von ca. 15 junge Männer auf einer Disco des Bautzener Sorbischen Gymnasiums in Schönau auf. Nachdem sie zunächst im Saal beobachteten, wer Sorbisch spricht, verfolgten sie anschließend die von ihnen ausgemachten Personen zu ihren Autos riefen Parolen, wie "Sorbenschweine" oder "Scheiss Sorben" und attackierten die Fahrzeuge. Sie kamen auch zu unserem Auto, schlugen gegen die Scheibe und rissen an der Tür. Sie hatten Masken ins Gesicht gezogen, damit sie nicht zu erkennen waren.

Leserbrief eines Betroffenen

Vorfall vom 18. Oktober 2014 | Stadt Dresden

Dresden Innenstadt

Rassistischer Angriff

In den frühen Abendstunden waren drei Männer tunesischer Herkunft am Straßburger Platz in Dresden auf den Weg zur Straßenbahn. Durch mehrere unbekannte Personen, die in einer Gruppe vor „Acki´s Bierbar“ standen, wurden sie angepöbelt und beleidigt. Die Geschädigten liefen sofort in Richtung Pirnaischer Platz, um sich dieser Situation zu entziehen. Aus der Gruppe heraus wurden sie jedoch von acht Unbekannten und einem blauen Pkw VW Polo verfolgt und mit Steinen beworfen. Eine Person kam im Gleisbett zu Fall und wurde durch zwei Angreifer mit Fußtritten traktiert.

Operatives Abwehrzentrum

Vorfall vom 16. Oktober 2014 | LK Leipzig

Colditz

Versuchter Sprengstoffanschlag

Nach einem MDR-Bericht über einen mit Drogen festgenommenen Colditzer Neonazi geriet offenbar ein Pensionsbetreiber, welcher sich im MDR-Beitrag äußerte, ins Visier von Neonazis. Die Täter deponierten einen Zehn-Liter-Farbeimer mit Zünder und Sprengkörper unmittelbar neben seiner Pension.

LVZ, MDR, Kooperationspartner

Vorfall vom 14. Oktober 2014 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Neustadt i. Sa.

Hakenkreuzschmierereien

Unbekannte Täter sprühten mehrere Hakenkreuze mit einer Größe von bis zu 1,5 Meter im Stadtgebiet.

PD Dresden

Vorfall vom 13. Oktober 2014 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Pirna

Jugendliche nach Schmierereien gestellt

Durch einen Zeugen wurden drei Jugendliche (15, 16, 17) bekannt, welche im Bereich des Bahnhaltepunktes Pirna-Copitz an verschiedenen Stellen Hakenkreuze und Schriftzüge mittels schwarzer Farbe angesprüht hatten.

PD Dresden

Vorfall vom 12. Oktober 2014 | Nordsachsen

Oschatz

Angriff auf Asylsuchende

Laut sächsischem Innenministerium wurden Asylsuchende gezielt mit Steinen beworfen. Dieser Vorfall reiht sich in massive Anfeindungen gegenüber Asylsuchenden in Oschatz ein.

sächs. Innenministerium

Vorfall vom 10. Oktober 2014 | Stadt Leipzig

Grünau

Rassistische Pöbelei

Am 10. Oktober schreit ein älterer Mann am Allee Center Leipzig (Grünau) zwei People of Color hinterher: "Das ist meine Heimat und nicht eure!"

Chronik.LE

Vorfall vom 8. Oktober 2014 | Stadt Dresden

Dresden

Rechte Schmierereien

In der Nacht zum Mittwoch brachten Unbekannte rechte Parolen auf eine Fläche von sechs Quadratmetern an eine Hausfassade am Niedersedlitzer Weg an.

PD Dresden

Vorfall vom 4. Oktober 2014 | Nordsachsen

Torgau OT Staupitz

Neonazistische Musikveranstaltung

Eine neonazistischen Musikveranstaltung mit den Bands Fight Tonight, Second Class Citizen, Path of Resistance, Green Arrows und Terrorspähre wurde von ca. 240 Gästen besucht.

sächs. Innenminsiterium

Vorfall vom 4. Oktober 2014 | LK Leipzig

Borsdorf

Bedrohung und Sachbeschädigung durch Neonazis

Ein Neonazi schlug mit den Worten "Du bist ein Roter und wir sind Nazis, ich mache dich tot!" ein Türglascheibe ein.

sächs. Innenministerium

Vorfall vom 30. September 2014 | Stadt Leipzig

Zentrum

Neonazis stellen IS-Terror nach

Vermummte Neonazis haben auf dem Leipziger Marktplatz den Terror des "Islamischen Staates" (IS) nachgestellt. Die Gruppe war dabei vermummt und verteilte Flyer mit arabischer Schrift an Passant_innen. Einer der Akteure trug eine orangefarbene Verkehrsweste mit der Aufschrift "Sharia-Polizei". Bilder der Aktion tauchten anschließend zuerst auf der Facebook-Seite der "Junge Nationalisten Leipzig" auf.

LVZ

Vorfall vom 26. September 2014 | LK Leipzig

Wurzen/Leipzig

Neonazi wegen Volksverhetzung zu Geldstrafe verurteilt

Der frühere Betreiber des Rechtsrock-Versandes "Front Records" P. muss wegen Volksverhetzung und Bedrohung 2.400 Euro zahlen. P. führte zumindest bis 2010 die CD "Adolf Hitler lebt" im Sortiment des o.g. Labels. Auf dem Tonträger wird der Holocaust in Frage gestellt. Außerdem glorifiziere ein Lied die Taten des Terror-Netzwerks "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU). Eine Berufungsverhandlung am Leipziger Landgericht sollte nun zweitinstanzlich ein Urteil des Amtsgerichtes Torgau klären. Die Band "Gigi [&] Die braunen Stadtmusikanten" um Neonazi Daniel G. stellen in ihrem Album "Adolf Hitler lebt" nicht nur den Holocaust in Frage. In dem Lied "Der Döner-Killer" verweist die Gruppe scheinbar auf die NSU-Mordserie. Die CD erschien bereits 2010. G. wurde mittlerweile wegen Volksverhetzung zu 1.000 Euro Geldstrafe verurteilt. Zwar legte er damals ein Gutachten von Szene-Juristin Gisa Pahl vor, welche die Liedtexte allesamt als unbedenklich einstufte. Allerdings bewerteten die Richter deren Ausführungen als Gefälligkeitsgutachten. Die Entscheidung des Oberlandesgerichts Oldenburg gegen G. könnte ausschlaggebend dafür gewesen sein, dass P. letzten Endes in seinem Verfahren klein beigab und den Einspruch gegen das Torgauer Urteil vom 29.04.2014 zurückzog. Die CD ist mittlerweile indiziert.

NDK, Leipziger Internetzeitung