Plauen
gefährliche Körperverletzung
laut Parlamentsanfrage wurde ein PoC durch mehrere Faustschläge verletzt.
Quelle: KA: 6/14927
Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.
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gefährliche Körperverletzung
laut Parlamentsanfrage wurde ein PoC durch mehrere Faustschläge verletzt.
Quelle: KA: 6/14927
Rassistischer Angriff
Auf der Walter-Arnold-Straße wurden am Montagabend zwei Männer eritreischer Herkunft im Alter von 23 und 26 Jahren von zwei Männern sowie einer Frau in eine Auseinandersetzung verwickelt. Die beiden aus Eritrea stammenden Männer wurden dabei verletzt, der 26-Jährige musste zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Während des Angriffs sollen die zwischen 20 und 45 Jahre alten Täter_innen Parolen wie "Ausländer raus" und "Sieg Heil" gerufen haben.
Quelle: Polizei, Presse
Linken-Büro mit Flasche beworfen
Im Zeitraum zwischen 16. und 21. Mai bewarfen Unbekannte die Fensterscheibe des Linken-Büros auf der Äußere Weberstraße mit einer Flasche.
Quelle: Polizei
Nazi-Graffiti an Linken-Abgeordnetenbüro
"Unbekannte bringen in der Nacht von Freitag auf Samstag an einem Linken-Abgeordnetenbüro am Lindenauer Markt ein Graffiti mit der Aufschrift "NS Jetzt" an. Das Kürzel NS steht dabei für Nationalsozialismus."
Quelle: Chronik.LE
Fremdenfeindliche und sexistische Beleidigungen in der Straßenbahn
Als zwei Muslimas am Donnerstagnachmittag an der Haltestelle Rosa-Luxemburg-Platz in die Straßnebahnlinie 13 in Richtung Prohlis stiegen, beleidigte sie ein ungefähr 50-jähriger Mann als "Kanacken", die ihre "Schnauze" zu halten hätten. Eine ebenfalls in der Straßenbahn sitzende Frau wies den Mann zu recht, woraufhin sie diverse sexistische Beleidigungen über sich ergehen lassen musste. Diese endeten erst, als eine weitere Frau ihr Hilfe anbot und sich zur Unterstützung neben die Frau setzte.
Quelle: Meldeformular
Rassistischer Angriff im Leipziger Osten
Laut einer kleinen Anfrage der sächsischen Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz wurde am 11. Mai eine Person aus Kamerun geschlagen und dabei leicht verletzt. Ob sich der Angriff im Laufe der Nacht nach dem sogenannten "Männertag" ereignet hat, ist nicht nachvollziehbar. Die Polizei wertet den Vorfall als rassistisch und ermittelt wegen Körperverletzung.
Quelle: Kleine Anfrage
Rechter Angriff am „Männertag“
In der Nacht zum 11. Mai 2018 kam es gegen 2 Uhr zu einen Angriff auf einen vermeintlich Linken und dessen Begleitung im Leipziger Stadtteil Connewitz. Der mit einem Lokomotive-Leipzig-Pullover bekleidete Angreifer ging ohne Vorwarnung auf die beiden zu, forderte diese zu einer Schlägerei auf und schlug dann selbst mehrfach zu, als nicht auf die Aufforderung eingegangen wurde. Dabei kam es zu leichten Verletzungen. Dervermutlich unter Drogeneinfluss stehendeMann forderte den Geschädigten nun auf, seine „Antifa-Freunde“ zu holen, da er in ihm offensichtlich einen Vertreter dieser sah, ohne dass sich der Geschädigte zu dieser Thematik geäußert hatte. Nach weiterem deeskalierendem Verhalten ließ der Angreifer von den beiden ab und entfernte sich.
Quelle: Augenzeug_innen
Antisemitische Schmierereien in Wurzen
Zum wiederholten Mal wurden im Gedenken an die Wurzener Opfer des Holocaust verlegte Stolpersteine geschändet. Unbekannte hatten mutmaßlich in der Nacht zum Freitag (04.05.2018) die vier Steine zur Erinnerung an die Familie Seligmann in der Domgasse mit blauer und silberner Farbe überbesprüht. Bereits am 9. November 2017 wurden diese kurz nach einer Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht beschädigt.
Ebenfalls wurden der Schaukasten des Kultur- und Bürger_innenzentrums D5 beschmiert ("Verpisst euch"), ein Wohnhaus im Crostigall, in welchem u.a. Geflüchtete leben ("Wir kriegen dich") und die Schultreppen zum Domplatz ("Juden Schlachten" (2 x), "Zecken Schlachten", "White Power", "Good Night Left Side!").
Auf dem Parkplatz in der Schuhgasse wurden Parolen gesprüht ("Zecken Schlachten!", "Ausländer raus!"). In der gleichen Nacht wurde ein JN-Flugblatt in den Briefkasten des NDK geworfen ("Das System bringt uns den Volkstod") und Aufkleber der neonazistischen Kleinstpartei "Der dritte Weg" auf den Domplatz geworfen ("Asylflut stoppen!", "Kriminelle Ausländer raus!", "'Neue Deutsche?' Schaffen wir selber.").
"Ob die Taten in einem Zusammenhang stehen, muss nun die Polizei ermitteln.", sagt Ingo Stange, Mitarbeiter im NDK. "Farben und der Tatzeitraum lassen allerdings aus unserer Sicht diesen Schluss zu."
Quelle: NDK Wurzen
Tumult bei Prozess um Volksverhetzung
Wegen seiner Rede bei der Demonstration des Holocaustleugners Gerhard Ittner am 11. Februar 2017 musste sich am 4. Mai Alfred Schaefer vor dem Amtsgericht in Dresden wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung verantworten. Schon Tage vor dem Prozess wurde über das Internet zur Unterstützung Schaefers aufgerufen; ungefähr 30 Symphatisant_innen folgten dem Aufruf. Während der Verhandlung kam es mehrfach zu Zwischenrufen aus dem Unterstützer_innenkreis. Ein Mann wurde nach mehrfachen Ermahnungen durch das Gericht des Saals verwiesen und kassierte ein Ordnungsgeld in Höhe von 900€. Schaefer selbst wurde vom Gericht für schuldig befunden und zu einer Geldstrafe von 5000€ verurteilt.
Quelle: Presse
Lokomotive Leipzigs B-Jugend zeigt Hitlergruß - wohl gedrängt vom Co-Trainer der Mannschaft
In der vergangenen Woche posierten fast alle Spieler der Jugendmannschaft für ein Bild mit dem Hitlergruß, verschickt wurde das Foto dann anscheinend per WhatsApp-Chat.Laut mehrerer Zeitungsberichte hatte der inzwischen ehemalige Co-Trainer Daniel H. (38) die Idee dazu. Er wurde umgehend entlassen. Laut Verein wurde Strafanzeige erstattet und ein Hausverbot gegen ihn ausgesprochen. Der Verein äußerte auch umgehend den Willen, den Vorfall vollumfassend aufklären zu wollen, nur die eigenen Anhängerschienen davon teilweise gar nicht begeistert und relativierten den Vorfall oder zweifelten daran, dass er überhaupt stattgefunden habe.
Bereits seit Jahren machen die Fans des 1. FC Lokomotive immer wieder durch rassistische, faschistische und antisemitische Vorfälle und Gewalttaten auf sich aufmerksam. Zahlreiche Mitglieder der Fanszene waren zudem am Angriff auf den linksgeprägten Stadtteil Connewitz im Januar 2016 beteiligt.
Quelle: Presse
Libanese Ausgeraubt
Laut einer kleinen Anfrage der sächsischen Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz zu rechten Straftaten wurde am 03. Mai 2018 ein Libanese in Delitzsch ausgeraubt. Die Polizei wertetdie Straftat als "fremdenfeindlich" und ermitteltnach§249.
Quelle: Kleine Anfrage
Rechtes Transparent angebracht
Am Morgen des 1. Mai befestigte die Gruppe "Zittau mit Zukunft" ein Transparent mit der Aufschrift "Merkelland = Messerland" an einem nicht mehr benutzten Schornstein auf der Oybiner Straße.
Quelle: Polizei
"Sieg Heil"-Ruf
Im Oktober 2018 wurde ein Erwachsener wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen zu einer Geldstrafe in Höhe von 40 Tagessätzen verurteilt. Er hatte im April in Eilenburg laut "Sieg Heil" gerufen.
Quelle: Kleine Anfrage
Person of Colour vor Spätshop misshandelt
Am Sonntagnachmittag misshandelte eine Gruppe von mindestens vier Personen, darunter auch zwei Kinder, eine Person of Colour vor einem Spätshop auf der Wachsbleichstraße Ecke Adlergasse. Die Gruppe bezichtigte den Mann ein Bier und ein Handy gestohlen zu haben und stieß ihn darauf hin gegen einen Stromkasten, an dem er körperlich fixiert wurde. Sobald es zum Versuch der Gegenwehr kam, wurde sein Kopf erneut gegen den Stromkasten sowie die Wand geschlagen; der Betroffene zog sich dabei mehrere Schürfwunden an Kopf und Körper zu. Als ein Passant in die Situation eingriff, konnte der Misshandelte fliehen, wobei sein Arm unnatürlich zur Seite weg stand. Der Versuch einiger Gruppenmitglieder, den Mann erneut zu stellen, scheiterte.
Quelle: Meldeformular
Absatz zu Rassismus in Sachsen bei Wikipedia gelöscht
Wie die Sächsische Zeitung am 26. April 2018 in ihrer Online-Ausgabe berichtete, wurde am 25. April der Absatz über Rassismus aus dem Wikipedia-Eintrag über Sachsen gelöscht. Laut dem Zeitungsbericht kann die für die Änderung verantwortliche IP-Adresse dem Staatsbetrieb Sächsische Informatik Dienste (SID) zugeordnet werden. Die SID untersteht dem Sächsischen Innenministerium, welches den Vorgang nun prüft. Die Änderung am Eintrag währte nur einige Sekunden.
Quelle: Presse