Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 23. August 2016 | LK Zwickau

Zwickau

Rechte bedrängen Stadtspaziergang und werden handgreiflich

Einen Stadtspaziergang mit Pia Findeiß, Oberbürgermeisterin von Zwickau, haben mehrere Rechte mit Pöbeleien gestört und gefilmt. Ein Mann wurde getreten, als dieser versuchte, die Kamera aus seinem Gesichtsfeld zu schieben. Die hinzugerufene Polizei nahm Personalien auf, ließ die Störer, zwei von ihnen als Provokation mit einem Burka-Kostüm bekleidet, aber weiter am Spaziergang teilnehmen. Die Polizei sucht außerdem Zeugen, die eine Körperverletzung beobachtet haben, bei der eine Teilnehmerin mit einem Gegenstand auf den Kopf geschlagen wurde.

Quelle: Freie Presse, PD Chemnitz

Vorfall vom 23. August 2016 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Pirna

Körperverletzung, Bedrängung und Keltenkreuz bei rechter Kundgebung

Bei einer Kundgebung der "Wellenlänge - Bürgerinitiative Heidenau" anlässlich der Absetzung eines Friedensrichters kam es zu einer Körperverletzung an einem Journalisten, der Fotos von der Kundegebung machen wollte. Auch eine Fotografin wurde von Kundgebungsteilnehmer_innen bedrängt und auf dem Weg zurück zu ihrem Auto verfolgt. Sie berichtete weiter davon, dass Fotos von ihr und ihrem Fahrzeug gemacht wurden. Außerdem belangte die Polizei einen Kundgebungsteilnehmer, weil er ein Keltenkreuz auf seinem T-Shirt trug.

Quelle: Polizei; Presse

Vorfall vom 23. August 2016 | Stadt Dresden

Dresden Briesnitz

Mann steigt in Wohnung ein und zeigt Hitlergruß

Weil ein 22-Jähriger beim Urinieren gegen eine Hausfassade von einer Frau zurechtgewiesen wurde, kletterte er über die Balkonbrüstung ihrer Wohnung und beleidigte die Wohnungsinhaberin. Dabei zeigte der Mann auch den Hitlergruß und rief "Sieg Heil".

Quelle: Polizei

Vorfall vom 22. August 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig-Zentrum

Geldstrafe für Alexander Kurth wegen Waffenbesitz

Das Landgericht Leipzig bestätigte am Montag ein Urteil der Vorinstanz: Wegen unerlaubten Waffenbesitzes muss der Leipziger Ex-NPD-Stadtratskandidat Alexander Kurth (36), der für eine Wahlpanne gesorgt hatte, eine Geldstrafe in Höhe von 650 Euro zahlen. Sein Verteidiger Mario Thomas wollte einen Freispruch erwirken.

Rechtsextremist Alexander Kurth (36) muss wegen unerlaubten Waffenbesitzes 650 Euro Geldstrafe zahlen. Das Landgericht Leipzig hat am Montag die Berufung des sächsischen Landesvorsitzenden der Partei „Die Rechte“ gegen das Ersturteil verworfen. Im Juli 2013 hatte die Polizei bei der Durchsuchung der Wohnung des damaligen NPD-Mannes in der Leipziger Georg-Schumann-Straße zwei Schlagringe sichergestellt. Diese Maßnahme erfolgte nach einem anonymen Tipp, wonach sich eine schwarze Pistole und andere verbotene Waffen in den Räumen befinden sollten. Eine Pistole wurde jedoch nicht entdeckt.Kurth hatte als NPD-Kandidat bei der jüngsten Stadtratswahl 2014 für einen Eklat gesorgt. Im Leipziger Norden, dem Wahlkreis 9, musste die Abstimmung wiederholt werden. Denn der damals 34-Jährige war als Bewerber zugelassen worden, obwohl er wegen massiver Vorstrafen nicht wählbar war. Kurth erreichte zwar kein Mandat, erhielt aber so viele Stimmen, dass das Ergebnis möglicherweise verfälscht wurde. Nach der Wahlpanne trat er aus der NPD aus.2003 hatte ihn das Landgericht wegen eines Überfalls auf Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel und Schlagzeuger Ali Zieme im Gohliser Arthur-Bretschneider-Park zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Mittlerweile geht ein Dutzend Vorstrafen auf das Konto des Mannes, der nach eigenen Angaben arbeitslos ist und mit seiner Ehefrau seit Kurzem ein knapp dreijähriges Pflegekind in Betreuung hat.Verteidiger Mario Thomas plädierte am Montag für Freispruch, weil sein Mandant von den Schlagringen seines WG-Mitbewohners nichts gewusst habe. Der Vorsitzende Richter Bernd Gicklhorn wies das als Schutzbehauptung zurück, zumal die Waffen offen im Regel lagen und der Mitbewohner zur Tatzeit in Haft saß.Von Sabine Kreuz

LVZ

Vorfall vom 21. August 2016 | Stadt Dresden

Dresden Innere Altstadt

Rassistischer Angriff auf dem Dresdner Stadtfest

In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden auf dem Dresdner Stadtfest mehere rassitsiche Angriffe durch eine Gruppe Deutscher verübt. Zunächst wurden Asylsuchende aus Afghanistan und Iran angegriffen, kurze Zeit später aus dem Irak stammende Menschen. Dabei erlitten die angegriffenen Menschen mehrere Verletzungen.

Quelle: Presse, Polizeibericht, Betroffene

Vorfall vom 21. August 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig-Paunsdorf

Hitlergruß und Leugnung der Shoa Ein betrunkener Mann hat in einer Pizzeria in Paunsdorf für Ärger gesorgt. Der 41-Jährige war am Sonntag gegen 20 Uhr in einem Restaurant in der Straße Am Vorwerk zu Gast. Wie die Polizei mitteilte, zeigte er dort mehrfach den Hitlergruß. Zudem leugnete der 41-Jährige den Holocaust.

Die hinzugerufenen Beamten stellten einen Alkoholwert von 1,42 Promille fest. Der Täter wurde des Gebäudes verwiesen.

jhz

LVZ

Vorfall vom 21. August 2016 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Heidenau

Hitlergruß gegen antifaschistische Demonstration

Während einer antifaschistischen Demonstration anlässlich des Jahrestages der rassistischen Ausschreitungen gegen eine Geflüchtetenunterkunft in Heidenau zeigte ein Passant gegenüber den Demonstrationsteilnehmer_innen den Hitlergruß.

Quelle: Presse

Vorfall vom 20. August 2016 | Stadt Dresden

Dresden Innere Altstadt

Angriff auf Stadtfest

Am Samstag, gegen 02.30 Uhr kam es auf dem Schloßplatz zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Deutschen (32, 35) und einem Iraker (22), wodurch der Iraker und der 32-jährige Deutsche Verletzungen erlitten.

Polizei

Vorfall vom 20. August 2016 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Bad Gottleuba-Berggießhübel

Randale vor Geflüchtetenunterkunft

In der Nacht auf Samstag haben sechs Unbekannte vor einer Geflüchtetenunterkunft randaliert. Die Täter grölten, warfen Fahrräder um und zerstörten vor dem Haus stehende Plastikstühle.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 20. August 2016 | Stadt Dresden

Dresden Innere Altstadt

Muslimische Familie auf Stadtfest beleidigt

Beim Familienfest des Dresdner Stadtfestes wurde eine muslimische Familie von einer Mitsechzigerin wegen eines Kopftuches aufgefordert, dahin zurück zu gehen, wo sie hergekommen seien.

Quelle: Presse

Vorfall vom 20. August 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig

Bedrohung durch Vorhalten eines Messer eines Menschen mit afghanischer Staatsangehörigkeit.

Parlamentanfrage Kerstin Köditz

Vorfall vom 19. August 2016 | Nordsachsen

Torgau

In Torgau kommt es zu einer gerfährlichen Körperverletzung von drei Syreren. Im Juni 2017 stellt die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen 3 Tatverdächtige aufgrund fehlendes Tatverdachtes ein.

Parlamentsanfrage Kerstin Köditz

Vorfall vom 19. August 2016 | Nordsachsen

Belgern-Schildau

Angrif mit Pyrotechnik

Am 19.08.2016 wird eine Person aus Eritrea mit Pyrotechnik angegriffen.

Quelle: Parlamentsanfrage Sächsischer Landtag Kerstin Köditz

Vorfall vom 18. August 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig-Grünau

Zufällige Zahlenkombinationen bei der AFD?

Ein Mercedes mit blauer Lackierung und Werbeaufschrift der Alternative für Deutschland (AfD) war am Wochenende auf dem Schönauer Parkfest in Leipzig-Grünau zu sehen. Das Kennzeichen: L-AH 1818. Der SPD Ortsverein Leipzig West verbreitete ein Foto des Fahrzeugs auf Facebook und schrieb: „Leider noch eine unschöne Szene vom Schönauer Parkfest; die AfD Leipzig mit einem widerlichen und entlarvenden Auftritt.“

Viele Neonazis begreifen die Buchstaben und Ziffern als Code: AH steht demnach für Adolf Hitler, ebenso die Zahl 18, die die Buchstaben A und H im Alphabet repräsentiert. Der AfD-Kreisverband Leipzig nahm dazu am Montag in einer Mitteilung Stellung: „Dank der sozialen Medien wurden wir auf die Zusammenhänge von Buchstaben und Zahlenkombinationen und deren Brisanz aufmerksam gemacht. Wir distanzieren uns ganz deutlich von solcherlei rechter Szenecodierung. Hier ist uns ein Fehler unterlaufen. Wir grenzen uns auch in Zukunft vehement von rechter Gesinnung ab.“

Nach Angaben der Partei gehöre das Fahrzeug keinem AfD-Mitglied, sondern sei dem Kreisverband Leipzig zur Nutzung für Wahlkampfzwecke überlassen worden. „Die verwendete Kennzeichenkombination sind auf Vor- und Nachnamen des Halters zurückzuführen. Wir haben mit dem Halter eine kurzfristige Änderung des Kfz-Kennzeichens vereinbart“, erklärte der Kreisverband Leipzig der AfD.

Auch das Ordnungsamt bestätigte, dass das Kennzeichen L-AH 1818 aufgrund des Namens des Halters vergeben wurde. Leiter Helmut Loris erklärte auf LVZ-Anfrage: „Auch in Leipzig sind Buchstaben- und/oder Zahlenkombinationen, die konkret auf die Zeit des Nationalsozialismus schließen lassen, gesperrt. Dies trifft – was der vorliegende Fall verdeutlicht – allerdings nicht auf alle denkbaren Auslegungsvarianten zu.

Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass das Foto eines AfD-Fahrzeugs mit einem verdächtigen Kennzeichen in sozialen Netzwerken auftaucht. Auf der Facebookseite des AfD-Kreisverbandes von 2014 steht ein ebenfalls blau lackierter Mercedes vor dem Völkerschlachtdenkmal. Das Kennzeichen lautet: L-GD 3345. „Wäre es die NPD, könnte man hinter GD 3345 eine Anspielung auf Groß Deutschland 33-45 vermuten“, schreibt ein User bei Facebook.

Anne Grimm

LVZ

Vorfall vom 18. August 2016 | Stadt Dresden

Dresden Blasewitz

Versuchter Raub an Mann aus Tunesien

Ein Mann aus Tunesien wurde in einer Straßenbahn aus einer Sechsergruppe heraus beleidigt. Zwei Männer aus der Gruppe im Alter von 24 und 26 Jahren versuchten außerdem dem Mann seinen Rucksack zu entreißen. Als er diesen nicht los ließ, schlug der 26-Jährige ihm ins Gesicht.

Quelle: Polizei, Presse