Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 27. Oktober 2016 | Nordsachsen

Delitzsch

Rechte Schmierereien an Linken-Abgeordneten-Büro in Delitzsch

Vermummte haben erneut rechte Parolen und Symbole an ein Parteibüro der Linken in Delitzsch in der Nacht zu Donnerstag geschmiert. Die Partei zählte allein in diesem Jahr sachsenweit dutzende ähnlicher Vorfälle.

Drei unbekannte Täter haben rechte Schmierereien an dem Büro einer Linken-Landtagsabgeordneten in Delitzsch hinterlassen. Wie die Partei mitteilte, wurden die Fensterscheiben des Büros von Luise Neuhaus-Wartenberg an der Riiterstraße in der Nacht zum Donnerstag mit Schriftzügen besprüht. Der Text lautete: „Die Feinde der Volker angreifen“ (Fehler im Original). Zudem war an die Fassade des Büros noch ein großes „NS“ und ein Herz mit schwarzer Farbe gesprüht worden. Nach Angaben der Polizei ertappte ein Mitarbeiter des Parteibüros die vermummten Täter gegen 0.10 Uhr bei der Tat. Als die Sprayer flohen, rannte der 45-Jährige ihnen zunächst hinterher. Er ließ allerdings ab, als einer der Männer ihm Gewalt androhte. Die Polizei fahndet nun nach drei „augenscheinlich“ männlichen Personen Anfang 20. Nach Angaben der Linken gab es in Sachsen seit Jahresbeginn 41 ähnliche Vorfälle, darunter Sachbeschädigungen an Abgeordneten-Büros, Übergriffe auf Wohnungen und Infostände sowie Bedrohungen von Parteimitgliedern.

Quelle: LVZ

Vorfall vom 26. Oktober 2016 | LK Meißen

Meißen

Syrer mit Schwert angegriffen

Am Nachmitag hat ein 31 Jähriger Meißner die im Hausflur stehenden Fahrräder zweier syrischer Nachbarn beschädigt. Als diese ihn darauf ansprachen, holte der ein Schwert aus seiner Wohnung und verletzte einen der Betroffenen an der Hand. Die alarmierte Polizei stelte das Deko-Schwert mit einer 40 cm langen stumpfen Klinge sicher.

Polizei, Presse

Vorfall vom 25. Oktober 2016 | LK Meißen

Riesa

Rassistischer Angriff in Regionalbahn

In der Regionalbahn von Dresden nach Leipzig griffen am späten Abend mehrere Deutsche einen Inder an. Sie zwangen ihn den Hitlergruß zu zeigen, beleidigten und schlugen ihn. Die Angreifer zeigten dabei auch selbst mehrfach den Hitlergruß. Die alarmierte Polizei konnte die Täter am Bahnhof Riesa nicht stellen, da diese den Zug bereits einen Haltepunkt zuvor verlassen hatten.

Presse

Vorfall vom 24. Oktober 2016 | Stadt Dresden

Dresden Leuben

Rassistischer Angriff

Am Abend sind drei aus Eritrea stammende junge Frauen und ein junger Mann aus Syrien von zwei Unbekannten attackiert worden. Sie waren mit einer Straßenbahn der Linie 2 unterwegs. in der sich auch die späteren Täter befanden. An der Haltestelle "Abzweig Reick" stiegen alle aus der Bahn. Kurz darauf riefen die beiden Unbekannten rechte Parolen. Sie bedrohten die drei Frauen und den Mann zunächst und attackierten sie dann. Sie zerrten eine Frau zu Boden und schlugen auf sie ein. Ihre drei Bekannten konnten fliehen und alarmierten die Polizei. Als die Beamten vor Ort eintrafen, waren die Täter bereits geflüchtet. Das Dezernat Staatsschutz hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

Polizei

Vorfall vom 23. Oktober 2016 | LK Görlitz

Görlitz

Geflüchtete mit Schirm angegriffen

Am Abend beobachteten Zeugen, wie ein 31-jähriger Mann auf der Berliner Straße rechte Parolen gerufen, zwei Asylsuchende mit einem Schirm angegriffen und einen Gullydeckel aus der Verankerung gerissen haben soll. Als ein Passant beruhigen wollte, wurde er ebenfalls attackiert udn leicht verletzt. Die Polizei nahm den alkoholisierten Mann in Gewahrsam.

Polizei

Vorfall vom 22. Oktober 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig

Angriff von Gruppe

Laut einer Parlamentsabfrage wurde wegengefährlicher Körperverletzung gegenfünf männliche Personen ermittelt. Diese hatten eine unbekannte, mutmaßlich ausländische Person angegriffen. Das Verfahren wurde jedoch nach § 170 Abs. 2 StPO eingestellt.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 22. Oktober 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig

Hakenkreuz in WhatsApp-Gruppe

Ein Erwachsener stellte ein Hakenkreuz in den Chat einer WhatsApp-Gruppe.

Im Mai 2018 wurde er wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen zu einer Geldstrafe in Höhe von 60 Tagessätzen verurteilt.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 22. Oktober 2016 | Nordsachsen

Oschatz

Ausländerfeindliche Schmierereien

Ein 50-jähriger Hinweisgeber informierte die Polizei darüber, dass er mit seinemFahrrad die Dresdner Straße von Lonnewitz kommend in Richtung Zentrum gefahrenist. Dabei hat er in der Nähe einer Tankstelle kleine Aufkleber mit Hakenkreuzen und„rechte Schmierereien“ festgestellt. Durch unbekannte Täter wurden die an denStraßenlaternen durch die Stadt Oschatz angebrachten Verbotsaufkleber hinsichtlichdes Anbringens von Plakaten mittels Eddingstift beschmiert. Die Aufkleber haben dieAbmessung von 12 x 10 cm. Auf diesen Aufklebern wurden Hakenkreuze und„dumme“ rechte Sprüche geschrieben. Die Beamten entfernten diese Aufkleber an Ortund Stelle. Ein Ermittlungsverfahren wegen Verwenden von Kennzeichenverfassungswidriger Organisationen wurde eingeleitet. (Vo)

Polizei

Vorfall vom 21. Oktober 2016 | Erzgebirgskreis

Aue

Verbale Attacke auf Flüchtlingshelferin

Unbekannte haben am Freitag ein Plakat der rechten „Identitären Bewegung“ am Bürgerhaus in Aue aufgehängt. Auf diesem wird die Auer Migrationsexpertin Angela Klier persönlich angegriffen und als Heuchlerin verunglimpft. Ob eine Anzeige vorliegt, konnte die Polizei gestern weder bestätigen noch dementieren. Klier erklärt auf Nachfrage: „Es können nicht genug Menschen sehen, wie weit die Hemmschwellen für persönliche Angriffe gefallen sind. Nur weil ich mich für Demokratie einsetze, bin ich keine Heuchlerin.“ Als Identitäre Bewegung bezeichnen sich mehrere völkisch orientierte Gruppierungen. Der Verfassungsschutz beobachtet die Bewegung.

Quelle: Freie Presse

Vorfall vom 21. Oktober 2016 | LK Leipzig

Grimma

Rechte Musik im Schulbus nach Grimma

Ein unerhörter Vorfall erhitzt die Nutzer in den sozialen Netzwerken. So soll vor wenigen Tagen rechte Propaganda in einem Bus der Regionalbus Wurzen laut geworden sein. „Im Schul/Linienbus nach Grimma hörte der Fahrer heute laut rechte propagandistische Musik“, hatte einer Userin am vergangenen Freitag auf Twitter gepostet. „So laut, dass man es ganz hinten noch hörte.“ Mitgeschnitten habe das der Freund des Users morgens kurz nach sieben auf der Fahrt von Leipzig nach Grimma. Vom Unternehmen Regionalbus Leipzig als Betreiber dieser Buslinie wurde der Vorfall am Dienstag auf Nachfrage der Leipziger Volkszeitung bestätigt, jedoch differenziert dargestellt und bewertet.

„Ein mitfahrender Fahrgast hat uns in dieser Sache angeschrieben und wir gehen diesem Vorwurf natürlich nach“, sagte Thomas Fröhner, Leiter der Organisation und zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit im Unternehmen. Es müsse ausgelotet werden, was sich konkret zugetragen habe. „Inzwischen liegen uns drei verschiedene Versionen vor. Einmal wurde rechte Musik gehört, dann waren es rechte Tonkonserven im Sinne von Reden und eine dritte Version besagt, der Busfahrer hätte rechte Musik gesungen. Und diese unterschiedlichen Übermittlungen machen es uns nicht leichter, herauszufinden, was tatsächlich vorgefallen ist“, sagte Fröhner.

„Wir wissen natürlich, um welchen Busfahrer es sich handelt und wir haben ihn zwischenzeitlich auch befragt. Er bestreitet die Vorwürfe und distanziert sich von der Darstellung, dass es rechte Musik gewesen sein soll“, erklärte Fröhner weiter. Aufgrund dieser Tatsache verwies der Regionalbus-Manager auf die Zuverlässigkeit von Aussagen in sozialen Netzwerken. „Es soll bitteschön nicht der Eindruck entstehen, dass ich den Vorfall kleinrede. Aber wir möchten uns auf sachlicher Grundlage damit beschäftigen und da wissen wir im Moment nicht mehr, als dass der Vorwurf im Raum steht und der Busfahrer sich dazu positioniert hat. Den Kollegen daraufhin anzuprangern, wäre zu früh und ich glaube auch nicht wirklich fair. Ich bin aber auch weit davon entfernt, den Beschwerdeführer als unglaubwürdig abzustempeln“, so Fröhner.

Als Schützenhilfe für den betroffenen Fahrer stellt Regionalbus fest, dass mehrere Fahrgäste in jenem Bus saßen, die Anschuldigungen jedoch von nur einem User stammen, von anderen lediglich kommentiert wurden. Dabei wird echte Sorge deutlich: „Ich möchte nicht, dass meine vierzehnjährigen Kinder morgens mit Deutschland erwache zur Schule gebracht werden“, schreibt Userin Mulke, die den Vorfall öffentlich machte. Er zeige, wie rechtes Gedankengut Einzug in den Alltag und unsere Umwelt gehalten habe. Und: „Es ist leichter, dummes Zeug in den Kopf zu bekommen, als es wieder herauszuholen.“

LVZ

Vorfall vom 21. Oktober 2016 | Stadt Dresden

Dresden

Rassistischer Angriff in der S-Bahn

Am Abend attackierten mehrere Täter einen Mann aus Marokko in der S Bahn Richtung Flughafen. Kurz vor der Einfahrt des Zuges in den Hauptbahnhof griffen sie an und verletzten ihn. Mitfahrende, die eingriffen verhinderten Schlimmeres.

Presse

Vorfall vom 20. Oktober 2016 | LK Leipzig

Naunhof

Am Donnerstag Abend, kurz nach 22 Uhr, wurden mehrere Jugendliche auf dem Parkplatz eines Supermarktes in Naunhof von einer ihnen unbekannten Person angegangen. Der etwa Zwanzigjährige beleidigte die Gruppe alternativer Jugendlicher zunächst rassistisch und schlug dann einer Person ins Gesicht.

chronik.LE

Vorfall vom 18. Oktober 2016 | LK Leipzig

Naunhof

Bedrohung über Chat

Laut einer Parlamentsabfrage wurde wegen Bedrohung gegen unbekanntermittelt. Es wurde ein Brief mit einem Hakenkreuz und eine WhatsApp-Nachricht mit dem Inhalt "Wir kriegen dich und deinen Ausländerfreund" verschickt. Das Verfahren wurde jedoch nach § 170 Abs. 2 StPO eingestellt.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 18. Oktober 2016 | LK Leipzig

Naunhof/Ammelshain

Bedrohung einer Person.

Parlamentsanfrage Kerstin Köditz

Vorfall vom 17. Oktober 2016 | Vogtlandkreis

Auerbach

Polizei ermittelt auch zu Fremdenfeindlichkeit

In einem Mehrfamilienhaus an der Friedrich-Ebert-Straße, der ehemaligen Wäschefabrik, sind in der Nacht zu Montag zwei Wohnungstüren sowie die dazugehörigen Klingelschilder mit einer weißen Masse beschmiert worden.

Ob der Vorfall einen fremdenfeindlichen Hintergrund habe, sei Gegenstand der Ermittlungen, so die Beamten weiter. Die Bewohner sind nach Informationen von „Freie Presse“ Geflüchtete.

Quelle: Freie Presse