Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 15. Dezember 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Klotzsche

Angriff auf Unterkunft für unbegleitete minderjährige Geflüchtete

Am frühen Sonntagmorgen gegen 2:30 Uhr attackierten vermutlich vier Personen eine Unterkunft für unbegleitete minderjährige Geflüchtete auf der Karl-Marx- Straße in Dresden. Die maskierten und dunkel gekleideten Personen verschafften sich über einen angrenzenden Parkplatz Zutritt zum Gelände, indem sie ein Zaunfeld eindrückten. Sodann begaben sie sich an die Rückfront des Gebäudes und schlugen mit Knüppeln sechs doppelglasige Scheiben ein.

Alarmierte Polizeibeamt*innen stießen in der Nähe des Tatortes auf drei Personen, die versuchten, sich vor ihnen zu verstecken. Im Laufe weiterer Ermittlungen erhärtete sich der Tatverdacht gegen zwei 20 und 21 Jahre alte Männer aus der Dreier-Gruppe. Ihre Wohnungen wurden noch im Verlauf des Sonntags von der Polizei durchsucht.

Quelle: Polizei, Presse

- Ergänzungsmeldung - Gerichtsurteil vom 05.01.2022 -

Der Neonazi Robert S. (23) bekam elf Monate auf Bewährung und dazu muss er 1800 Euro Schadensersatz an die Stadt Dresden zahlen weil er zusammen mit drei anderen den Zaun einer Unterkunft für minderjährige Flüchtlinge in Dresden-Klotzsche demoliert hat.

Robert S. hat mit einer Hantel sechs Fenster eingeschlagen hinten denen Flüchtlinge schliefen. Er verteidigte sich mit der Behauptung, er sei betrunken gewesen.

Da der Richter ihm Nazi-Propaganda, Hitlergrüße und nachgestellte Hinrichtungen von seinem Handy präsentierte, musste er die Verbindung zwischen seiner Tat-Motivation und seinem Weltbild zugeben. Der Beklagte argumentierte, dass er seinen Freundeskreis komplett gewechselt hat und eine Mitgliedschaft in der rechten Szene komplett ablehnt. Richter und Staatsanwalt bezweifelten dies. Nach der Flüchtlingsheim-Attacke fiel einschlägig auf, dass Robert S. bei der Querdenker-Kundgebung am 31. Oktober 2020 den Hitlergruß zeigte.

Quelle: Presse

Vorfall vom 11. Dezember 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Zschertnitz

Rechte Parolen vor Kindergarten gerufen

Vor dem Außenbereich eines Kindergartens, in dem sich zu diesem Zeitpunkt Erzieher*innen und Kinder aufhielten, skandierte ein ca. 35 jähriger Mann mehrfach rechte Parolen. Der Unbekannte verließ die Umgebung der Anlage in Richtung der Caspar-David-Friedrisch-Straße.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 11. Dezember 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Striesen

Garage einer Schule beschädigt

Zwischen dem 9. und 11. Dezember beschädigten Unbekannte die Garage einer Schule an der Pohlandstraße. Die Unbekannten brachen nicht nur die Türklinke ab und verschmierten das Schloss mit Leim, sondern sprühten auch ein 90 mal 90 Zentimeter großes Hakenkreuz an die Fassade des Gebäudes.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 10. Dezember 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Laubegast

Rechte Symbole gesprüht

Zwei rechte Symbole in der Größe von 45 mal 45 Zentimetern sprühten Unbekannte an einen Altkleidercontainer auf Marburger Straße.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 10. Dezember 2019 | Erzgebirgskreis

Schwarzenberg

Mann zeigt wiederholt Hitlergruß

Am 10.12.2019 zeigte ein 65 jähriger Mann auf dem Schwarzenberger Weihnachtsmarkt mehrfach den Hitlergruß. Gegen ihn wird nun wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt.

Quelle: Presse

Vorfall vom 9. Dezember 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Innere Altstadt

Hitlergruß an Haltestelle gezeigt

An der Haltestelle Altmarkt zeigte ein 27-jähriger Mann am Montagabend den Hitlergruß und skandierte rechte Parolen. Der Mann konnte von der Polizei noch am Tatort festgestellt werden. Gegen ihn wird nun wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidirger Organisationen ermittelt.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 9. Dezember 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Cossebaude

Hakenkreuzschmiererei

Vermutlich über das Wochenende sprühten Unbekannte drei 30 mal 40 Zentimeter große Hakenkreuze an die Fassade eines Gebäudes auf der Bahnhofstraße.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 9. Dezember 2019 | LK Bautzen

Bautzen

Verfassungswidriges Symbol an Baum geschmiert

Zwischen dem 6. und 9. Dezember beschmierten Unbekannte einen Baum auf der Albert-Einstein-Straße mit einem ca. 20 mal 20 Zentimeter großen verfassungswidrigen Symbol.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 9. Dezember 2019 | Stadt Chemnitz

Chemnitz-Sonnenberg

Zietenpark verwüstet

Am Wochenende wurde ein Park, welcher vom Bürgerverein "Solidarität Demokratie Bildung" auf dem Sonnenberg in Chemnitz gepachtet und im Frühjahr angelegt wurde, von randalierenden Personen zerstört.

Das Motiv für die Zerstörung ist noch unbekannt.

Quelle: Presse

Vorfall vom 6. Dezember 2019 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Sebnitz

Rassistischer Angriff auf 11-Jährige

Vor einem Einkaufsmarkt auf der Gartenstraße wurde ein 11-jähriges Mädchen aus rassistischem Motiv angegriffen. Die zwei 16 und 17 Jahre alten Täter*innen rissen dem Mädchen zunächst ihr Tuch vom Kopf und zerrten es an den Haaren zu Boden. Am Boden liegend wurde der 11-Jährigen sodann der Mund zu gehalten und zwei Mal auf sie eingetreten. Parallel zum Tatgeschehen äußerten die Angreifer*innen Beleidigungen und die Aufforderung, Deutschland zu verlassen.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 5. Dezember 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Kleinzschachwitz

Rechte Parolen und Symbole an Holztor geschmiert

An ein Holztor auf dem Zschierener Elbweg sprühten Unbekannte mehrere verbotene Symbole sowie rechte Parolen. Der Sachschaden beträgt rund 400 Euro.

Quelle: Polizei (PD Dresden)

Vorfall vom 4. Dezember 2019 | LK Görlitz

Weißwasser/O.L.

Denkmal mit Hakenkreuz verunziert

In den vorangegangen Tagen schmierten Unbekannte ein etwa 10 mal 10 Zentimeter großes Hakenkreuz auf den Betonsockel eines Denkmals für die Glasmacher in Weißwasser.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 2. Dezember 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Seevorstadt-West

PEGIDA-Teilnehmer attackiert Gegendemonstrantin

Nach der Abschlusskundgebung einer Demonstration des PEGIDA Fördervereins e.V. auf dem Wiener Platz attackierte ein 67-jähriger Teilnehmer der Versammlung eine 21-jährige Gegendemonstrantin mit einem Regenschirm. Durch die Wucht des Angriffs ging der Regenschirm zu Bruch. Über Verletzungen der Demonstrantin wurde nicht informiert.

Zeug*innen der Demonstration berichteten außerdem über erneute verbale Entgleisungen der Demonstrationsteilnehmer*innen von PEGIDA: Nachdem man auf der Bühne auf Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer zu sprechen kam, skandierten ein Teil der Menge "An die Wand!"

Quelle: Polizei, Zeug*innenberichte

Vorfall vom 1. Dezember 2019 | LK Bautzen

Bautzen

Hakenkreuz-Aufkleber an Autos von People of Color geklebt

Laut eines Tweets der von der Bundesregierung ausgezeichneten "Botschafterin für Demokratie und Toleranz" sind im Bautzner Stadtgebiet mehrere Hakenkreuz-Afukleber auf Autos von People of Color (PoC) geklebt worden. Aus dem Tweet geht außerdem hervor, dass bereits über den Sommer zahlreiche Briefkästen von PoC mit einem Aufkleber versehen wurden, der auf arabisch auffordert, in die "Heimat" zurückzukehren.

Quelle: Zeuginbericht

Vorfall vom 1. Dezember 2019 | Vogtlandkreis

Plauen

Schwere Brandstiftung an zwei Wohnhäusern

Am frühen Morgen des 01.12.2019 wurde vor 2 Häusern in der Beethovenstraße in Plauen Feuer gelegt. Vor einem Mehrfamilienhaus wurden mehrere Müllsäcke angezündet und auf der gegenüber liegenden Straßenseite eine Papiermülltonne, welche zuvor in das Wohnhaus geschoben wurde. 3 Bewohner des Hauses mussten wegen Rauchgasintoxikation in ein Krankenhaus gebracht werden. Ebenso mussten mehrere Bewohner*innen von der Feuerwehr aus dem Haus evakuiert werden.

Da in diesen Häusern vor allem Migrant*innen wohnen ist ein rassistisches Motiv der Täter nicht ausgeschlossen. Auch die Polizei ermittelt in diese Richtung. Zeugen zum Vorfall werden noch gesucht. Schon im Dezember 2017 gab es in Plauen eine Brandstiftung in einem Wohnhaus, dabei wurden 19 Menschen verletzt, einige davon schwer.

Quelle: Presse, PD Chemnitz