Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 23. Juni 2018 | LK Leipzig

Grimma, OT Roda

Extrem rechtes "Sommerfest

Laut einer kleinen Anfrage der sächsischen Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz fand am 23. Juni 2018 in Grimma, Ortsteil Roda, das sogenannte "Lunikoff-Sommerfest" mit über 200 Besuchern und Besucherinnen statt. Lunikoff ist das Pseudonym des bekannten rechten Musikers Michael Regener, dessen ehemalige Band "Landser" als kriminelle Vereinigung eingestuft und verboten wurde.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 22. Juni 2018 | Stadt Dresden

Dresden Löbtau

Rechte Schmiererein gegen Stadtteilwoche

Kurz vor dem Abschluss der von Anwohner*innen organisierten Veranstaltungsreihe "Löbtaus krasse Woche", die am 23. Juni mit einer Tanzdemo zu Ende ging, wurden rund um den Veranstaltungsort rechte Graffitis gesprüht. Die Unbekannten schmierten dabei unter anderem Keltenkreuze sowie das Logo der Identitären Bewegung auf Verantsatlungsplakate. Zudem verklebten sie Sticker der Identitären Bewegung und der Jugendorganisation der AfD, Junge Alternative. Dank aufmerksamer Anwohner*innen konnten zumindest die Aufkleber innerhalb weniger Stunden entfernt werden.

Quelle: Augenzeug*inbericht

Vorfall vom 22. Juni 2018 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Sebnitz

Hakenkreuz an Einfamilienhaus geschmiert

Mit einem Apfel schmierten Unbekannte ein 30 mal 40 Zentimeter großes Hakenkreuz an die Fassade eines Einfamilienhauses im Ortsteil Altendorf.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 22. Juni 2018 | Stadt Dresden

Dresden Albertstadt

Hakenkreuze geschmiert

Auf der Melitta-Bentz-Straße schmierten Unbekannte mit roter Farbe zwei 30 mal 30 Zentimeter große Hakenkreuze an den Pfeiler einer Fußgängerbrücke.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 21. Juni 2018 | Stadt Dresden

Dresden Seevorstadt

Rassistischer Angriff auf Pärchen

Ein Pärchen im Alter von 21 und 24 Jahren wurde am Donnerstagabend Ziel eines rassistischen Angriffs. Die beiden bewegten sich gegen 20 Uhr im Bereich des Friedrich-List-Platzes, als zwei Männern im Alter von 17 und 47 Jahren sie unvermittelt wegen ihres "asiatischen" Aussehens beleidgten und den 24-Jährigen mit einer Flasche angriffen und verletzten. Ein 39-jähriger Passant, der dem Pärchen helfen wollte, wurde ebenfalls von dem Duo attackiert. Alarmierte Polizist*innen konnten die Täter wenig später stoppen und nahmen sie vorläufig fest. Die weiteren Ermittlungen übernimmt die Kriminalpolizei.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 20. Juni 2018 | LK Bautzen

Bautzen

Bedrohungen und Verfolgungsfahrt aufgrund einer Lesung über Reichsbürger

Am Mittwochabend führte die Sächsische Landeszentrale für Politische Bildung eine Lesung zum Thema "Reichsbürger" im Landratsamt Bautzen durch. Schon im Vorfeld sorgte die Lesung für Aufmerksamkeit, weil u.a. ein Sympathisant der Reichsbürger*innenbewegung im Internet die sinnbildliche Sprengung des Abends ankündigte. Am Tag selbst wurde einem vermeintlichen Kamerateam, das sich nicht wie vorgesehen für die Veranstaltung angemeldet hatte, der Zutritt zur Lesung verwehrt, woraufhin sich eine verbale Auseinandersetzung am Einlass entspann. In ihrem Zuge beleidigten und bedrohten die sechs Männer das Einlasspersonal sowie die Veranstalter*innen der Lesung.

Auch nach dem Ende der Veranstaltung kehrte keine Ruhe ein. Mindestens ein Auto umkreiste das Landratsamt, wobei aus dem Inneren des Wagens Bild- und Videoaufnahmen von Besucher*innen angefertigt wurden - einige der kommentierten Filme kursieren mittlerweile im Internet. Ein Mitarbeiter der Landeszentrale berichtete darüber hinaus, auf dem Nachhauseweg von einem Fahrzeug verfolgt worden zu sein. An die 30 Kilometer fuhren die Verfolger*innen dem Mann hinterher.

Quelle: Presse, Zeug*innenbericht

Vorfall vom 17. Juni 2018 | Nordsachsen

Oschatz

Rassistische Zettel an Wohnungstür

Laut einer Parlamentsabfrage wurde wegen Beleidigung gegeneine männliche Person ermittelt. Diese hatte Zettel mit rassistischen Äußerungen an der Wohnungstür einer türkischen Familie angebracht. Das Verfahren wurde jedoch nach § 170 Abs. 2 StPO eingestellt.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 17. Juni 2018 | Vogtlandkreis

Rosenbach

Körperverletzung

laut Parlamentsanfrage ereignete sich eine rechts-motivierte Körperverletzung.

Quelle:Drs.-Nr. 6/15511

Vorfall vom 17. Juni 2018 | Nordsachsen

Oschatz

Rassistischer Angriff

Laut einer kleinen Anfrage der sächsischen Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz, wurde am 17. Juni eine Person aus Guinea in Oschatz geschlagen. Die Polizei wertet die Tat als "fremdenfeindlich" und ermittelt wegen Körperverletzung.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 16. Juni 2018 | Nordsachsen

Oschatz

Beschimpfungen und Angriff

Laut einer Parlamentsabfrage wurde wegeneiner Körperverletzunggegenunbekannt ermittelt. Demnach wurde eine "dunkelhäutige" Person unter "ausländischen Beschimpfungen" körperlich angegriffen. Das Verfahren wurde jedoch nach § 170 Abs. 2 StPO eingestellt.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 16. Juni 2018 | LK Leipzig

Thallwitz

Rechte Schmierereien am Steinbruch

Unbekannte beschmieren den Steinbruch Spielberg im Thallwitzer Ortsteil Böhlitz mit rechten Parolen. Zu lesen ist u.a "Anti-Antifa" und "Merkel muss weg".

Quelle: chronik.LE

Vorfall vom 14. Juni 2018 | LK Meißen

Radebeul

Rechte Schmierereien am Elberadweg

Wie aus einem Bericht der Sächsischen Zeitung vom 14. Juni hervorgeht, haben Unbekannte Anfang Juni mehrere rechte Schmierereien im Umfeld einer Bankgruppe am Elberadweg hinterlassen. Zum einen wurde ein Hinweisschild mit dem Wort "Heil" sowie der Zahl "88" beschmiert - die 88 wird in der rechten Szene als Zahlencode für die Parole "Heil Hitler" verwendet. Auf eine der Bänke schmierten die Unbekannten außerdem das Wolfsangel-Symbol. Dieses diente seit 1980 als Erkennungszeichen der "Jungen Front", bis diese 1982 als Jugendorganisation der "Volkssozialistischen Bewegung Deutschlands" gemeinsam mit ihr verboten wurde.

Quelle: Presse

Vorfall vom 14. Juni 2018 | Nordsachsen

Bad Düben

Bundesweite Razzia gegen Hasspostings im Internet auch in Bad Düben

Bundesweit ging das Bundeskriminalamt gegen sogenannte Hasspostings vor und durchsuchte deshalb auch eine Wohnung im nordsächsischen Bad Düben. Dabei wurden zwei Computer und weitere Speichermedien eines 68 Jahre alten Mannes beschlagnahmt und sollen auf weitere Indizien untersucht werden.„Den Tätern wird vorgeworfen, strafbare Hasskommentare im Internet gepostet zu haben, etwa die öffentliche Aufforderung zu Straftaten, antisemitische Beschimpfungen oder fremdenfeindliche Volksverhetzungen.", so das BKA.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 13. Juni 2018 | LK Meißen

Zeithain

Hakenkreuzgraffiti in Bahnunterführung

Im Zeithainer Ortsteil Röderau-Bobersen sprühten Unbekannte mit blauer und roter Farbe mehrere Hakenkreuze und SS-Runen an die Wände der Bahnunterführung auf der Zeithainer Straße. Die Symbole hatten jeweils eine Größe von ca. 50 mal 50 Zentimetern.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 11. Juni 2018 | Stadt Dresden

Dresden Gorbitz

Proteste und Morddrohungen wegen eines Volkshochschulkurses

Am Montagnachmittag protestierten ca. 50 Personen, darunter PEGIDA-Anhänger*innen sowie Mitglieder der AfD, vor dem Eingang der Volkshochschule in Gorbitz. Ihr Protest richtete sich gegen einen seit 2016 von der Volkshochschule Dresden ausgerichteten Kurs, in dem vor allem Ehrenamtliche in der Flüchtlingssozialarbeit Informationen über "Kleidungsregeln im Islam" erhalten können. Die Protestierenden warfen den Verantwortlichen der Volkshochschule hingegen vor, einen "Burka-Kurs" zu veranstalten, durch den Dresdner*innen vermittelt werde, wie sie sich zu verhüllen hätten.

Doch damit nicht genug: Am 13. Juni berichtete Tag24, dass sich Mitareiter*innen der Volkshochschule bereits im Vorfeld des Kurses durch die Eskalation einer Online-Diskussion eingeschüchtert fühlten. Ein Mitarbeiter der Volkshochschule erhielt sogar mehrere Morddrohungen. Diesen geht nun die Polizei durch Ermittlungen nach.

Quelle: Presse