Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 21. September 2016 | Stadt Dresden

Dresden Dobritz

Fremdenfeindliches Transparent entrollt

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch haben Mitglieder der "Aktionsgruppe Dresden" ein fremdenfeindliches Transparent von einem Hochhaus entrollt. Auf dem Transparent war u. a. zu lesen "Wehrt euch endlich gegen Islamisierung, Masseneinwanderung und Meinungsdiktat".

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 21. September 2016 | LK Görlitz

Zittau

Buttersäure in Zittau

Am frühen Mittwochabend bewarfen zwei unbekannte Männer mittleren Alters in Zittau den Club EMIL, das Wohnprojekt IW18 sowie den dort ansässigen Graffiti- und Skateshop FAME mit Buttersäure.

Betroffene, Polizei

Vorfall vom 21. September 2016 | LK Bautzen

Bautzen

72-Jähriger angegriffen

Am Mittwochnachmittag haben zwei unbekannte Jugendliche an der Dr.-Peter-Jordan-Straße in Bautzen einen 72-jährigen Mann zu Boden gestoßen. Der Senior verletzte sich dabei leicht am Arm. Die Jugendlichen sollen „Ausländer raus“ gerufen haben und sind in Richtung Stieberstraße davongerannt. Der Geschädigte ist deutscher Staatsbürger algerischer Abstammung und lebt seit rund vier Jahrzenten in Deutschland. Eine sofortige Fahndung nach den beiden Tatverdächtigen blieb ohne Erfolg.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 20. September 2016 | LK Leipzig

Grimma

Mutmaßliches Mitglied der "Terrorcrew Muldental" freigesprochen

Ein mutmaßliches Mitglied der rechten „Terror Crew Muldental“ ist vom Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung freigesprochen worden. Aus Sicht des Amtsgerichts Grimma blieben zu viele Zweifel an einer Tatbeteiligung des 26-Jährigen. Es sei nicht mit ausreichender Sicherheit nachgewiesen, dass dieser an einer Schlägerei am Himmelfahrtstag 2013 in Bennewitz bei Wurzen beteiligt gewesen sei, begründete Richter Ralph Kehe am Dienstag die Entscheidung.

Der Angeklagte selbst hatte in der Verhandlung angegeben, an jenem Tag nicht vor Ort gewesen zu sein. Vier Zeugen, die am Tattag verletzt worden waren, sagten aus, sie könnten sich nicht an das Geschehen erinnern. Dass die Zeugen aus Angst geschwiegen hätten, sei nicht auszuschließen, sagte der Richter. Es könne sein, dass Druck auf sie ausgeübt worden sei. „Aber ich weiß es nicht“, betonte Kehe.

Besonders verwundert zeigten sich Richter und Staatsanwalt über die nahezu gleich lautenden Aussagen der Zeugen. „Bei mir ist der Eindruck der Absprache entstanden“, stellte Kehe klar. Dass sich einer der Zeugen nicht einmal daran erinnern wollte, bei der Anfertigung eines Phantombilds mitgewirkt zu haben, sei nicht nachvollziehbar. So blieben Zweifel an der Unschuld des Angeklagten.

Daran könnten auch die Handyfotos nichts ändern, die ein von der Verteidigung berufener Zeuge präsentierte. Diese sollten beweisen, dass der Angeklagte zur Tatzeit weit von Bennewitz entfernt den „Männertag“ gefeiert hatte. Ob die Daten auf dem Handy manipuliert seien, könne er nicht feststellen, so der Richter. Dies müsse er aber auch nicht, weil die vorliegenden Aussagen eine Verurteilung ohnehin nicht zugelassen hätten. So bleibe letztlich der von Staatsanwalt und Verteidiger geforderte Freispruch.

Von LVZ

LVZ

Vorfall vom 19. September 2016 | Stadt Dresden

Dresden Innere Altstadt

Angriff auf Journalist bei Pegida

Ein Journalist, der von der Pegidademonstration berichten wollte, wurde von mehreren Männern zunächst angesprochen und beleidigt, dann bis in die Altmarkt-Galerie verfolgt. Dort wurde er von den Tätern bedrängt und bedroht.

Sächsische Zeitung

Vorfall vom 19. September 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig-Nord

Körperverletzung und Hitlergruß

Wegen gefährlicher Körperverletzung und dem Verwenden von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen ermittelt die Polizei gegen einen 27-Jährigen. Wie die Polizei mitteilte, griff der Mann am Montag ohne ersichtlichen Grund einen 40-Jährigen auf der Georg-Schumann-Straße an. Dabei stieß der junge Leipziger den Mann zu Boden und würgte ihn, bis er blau anlief. Der Angegriffene versuchte sich mit Schlägen zu wehren, Zeugen konnten die beiden schließlich trennen.

Vor dem Angriff beleidigte der junge Mann den 40-Jährigen und dessen Bekannte. Außerdem zeigte er mehrmals den verbotenen Hitlergruß und schrie rechtsextreme Parolen. Der Angegriffene erlitt Verletzungen im Gesicht und am Hals. Er musste ambulant behandelt werden. Die Ermittlungen gegen den 27-Jährigen dauern an.

koku

LVZ

Vorfall vom 18. September 2016 | LK Bautzen

Bautzen

Hitlergruß gegenüber linker Demonstration

Ein Mann zeigte den Hitlergruß gegenüber einer linken Demonstration, die die rassistischen Übergriffe in Bautzen thematisierte.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 17. September 2016 | LK Bautzen

Hoyerswerda

Auseinandersetzung nach Beleidigung

Am Samstagabend wurden ein 15-jähriger Jugendlicher aus Syrien und sein 17-jähriger Begleiter von einem 32-jährigen Deutschen aus seinem Auto heraus beleidigt. Als daraufhin gegen den Kotflügel des Autos getreten wurde, stieg der 32-Jährige aus und suchte die verbale Auseinandersetzung. Mehrere Passanten wurden in der Folge auf den Vorfall aufmerksam und beteiligten sich auf verschiedenen Seiten an dem Wortgefecht. Dabei soll auch "Sieg Heil" gerufen worden sein. Erst Kräfte der Bereitschaftspolizei konnten die Situation beruhigen.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 16. September 2016 | LK Bautzen

Radeberg

Angriff auf jungen Syrer

Ein 17-jähriger Syrer wurde am Bahnhof von mehreren Männern geschlagen. Das Dezernat Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.

Polizei, Presse

Vorfall vom 16. September 2016 | LK Bautzen

Neukirch

Angriff auf jungen Iraker

Am Freitagabend wurde ein 23-jähriger Iraker von mehreren Männern an einer Tankstelle angegriffen und erlitt Schnittverletzungen. Das Dezernat Staatsschutz ermittelt.

Polizei, Presse

Vorfall vom 16. September 2016 | Stadt Dresden

Dresden Niederwartha

Fremdenfeindliche Beleidigungen im Freibad

Ein 51-jähriger Dresdner beleidigte in einem Freibad drei Männer aus Syrien und dem Irak mit fremdenfeindlichen Parolen. Der Mann wurde des Freibades verwiesen.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 15. September 2016 | LK Bautzen

Bautzen

Linke Kundgebung bedrängt

Eine linke Kundgebung gegen rechte Gewalt und Fremdenfeindlichkeit wurde nur einen Tag nach den rassistisch motivierten Auseinandersetzungen auf dem Bautzener Kornmarkt von bis zu 300 Personen lautstark bedrängt. Im Zuge der Auseinandersetzung um die Kundgebung wurde einem Journalisten gegen den Arm geschlagen. Außerdem registrierte die Polizei in drei Fällen das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisatioen sowie das Rufen einer Parole, die als Volksverhetzung zu werten war.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 14. September 2016 | Erzgebirgskreis

Zwönitz

Völkische Schmiereien

An drei öffentlichen Orten im Stadtgebiet wurden Graffiti der "Identitären Bewegung" angebracht.

Freie Presse

Vorfall vom 14. September 2016 | LK Bautzen

Bautzen

Geflüchtete nach Auseinandersetzung durch Stadt gejagt

Eine verbale Auseinandersetzung zwischen einer Gruppe deutscher Männer und Frauen sowie einer Gruppe junger Geflüchteter mündete in eine tätliche Auseinandersetzung auf dem Bautzener Kornmarkt. Ca. 80 Personen, die zum Großteil dem rechten Spektrum zuzuorden sind, gingen dann auf 20 Geflüchtete unter anderem mit Flaschen los. Die Geflüchteten setzten sich zur Wehr. Das Eintreffen der Polizei beruhigte die Situation nur kurz. Als die Geflüchteten den Kornmarkt in Richtung ihrer Unterkunft verließen, setzten ihnen die Rechten in mehreren Kleingruppen bis zur Unterkunft nach und skandierten dabei Parolen wie "Wir sind das Volk". Ein Großaufgebot der Polizei verhinderte anschließend weitere Übergriffe auf die Unterkunft.

Quelle: Polizei, Kooperationspartner

Vorfall vom 13. September 2016 | LK Bautzen

Wallroda/Radeberg

Hakenkreuz auf Straße gesprüht

In der Nacht auf Dienstag haben Unbekannte auf die Staatsstraße 159 zwischen Wallroda und Radeberg ein Hakenkreuz und eine rechte Parole gesprüht.

Quelle: Polizei