Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 28. März 2018 | LK Zwickau

Limbach Oberfrohna

Körperverletzung

Am Abend versammelten sich drei Personen die gegen Fenster und Tür eines alternativen Wohn-und Kulturprojektes schlugen und dabei „Ihr Fotzen, kommt raus, ihr Zecken!“ riefen.Im Verlauf wurde zudem die Drohung ausgesprochen, dass das Haus in den nächsten Tage brennen würde.Bewohner_innen des Hauses kamen auf die Straße um die Situation zu beruhigen, was nicht gelang. Eine Passantin kam hinzu und versuchte ebenfalls zu deeskalieren. Im Zuge dessen wurde die Frau von einem der drei Angreifer ins Gesicht geschlagen. Die alarmierte Polizei nahm die Personalien der Anwesenden auf und den Täter mit auf die Wache, seine beiden Freunde konnten gehen.

Pressemitteilung des "La Bombonera"

Vorfall vom 26. März 2018 | LK Leipzig

Wurzen

"Neues Forum für Wurzen" veranstaltet Kundgebung gegen Geflüchtete

Das rassistische Mini-Bündnis "Neues Forum für Wurzen" veranstaltete am Montag den 26.03.2018 eine erste Kundgebung auf dem Wurzener Marktplatz. Es sollte gegen Geflüchtete, die Stadtoberhäupter und das örtliche "Netzwerk für demokratische Kultur" (NDK), das sich gegen Rassismus und Ausgrenzung stark macht, demonstriert werden, ein Sprecher der derzeit erfolgreichen rassistischen Demonstrationen in Cottbus richtete ein Grußwort aus. In der Vergangenheit kam es immer wieder aus dem Umfeld rassistischer Kundgebungen in Wurzen zu teilweise gewaltsamen Übergriffen auf Pressevertreter_innen und Andersdenkende.

Quelle: Augenzeug_innen, Medien

Vorfall vom 26. März 2018 | Nordsachsen

Laußig

Gewaltandrohung

Laut einer Parlamentsabfrage wurde wegen Bedrohung gegen eine männliche Person ermittelt. Gegenüber einer Lehrerin wurde eine Drohung gegen einen ausländischen Mitschüler der Tochter formuliert. Das Verfahren wurde jedoch nach § 170 Abs. 2 StPO eingestellt.

Quelle:Kleine Anfrage

Vorfall vom 25. März 2018 | LK Bautzen

Bautzen

Rechte Vandalen in Tiefgarage

Am Sonntagmittag wüteten bisher Unbekannte in der Tiefgarage am Kornmarkt. Dabei versrpühten sie Löschwasser aus einem Hydranten und leerten einen Pulverlöscher. Auf einen vom Pulvermatsch bedeckten PKW wurde anschließend ein Hakenkreuz gezeichnet.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 24. März 2018 | LK Meißen

Nossen

Fremdenfeindliche Beleidigungen am Arbeitsplatz

Wie aus einem Bericht der Sächsischen Zeitung vom 24. März 2018 hervorgeht, wurde ein aus dem Kosovo stammender Mann während seines Leiharbeitsverhältnisses bei der Firma Schollglas von einer Betriebsrätin ohne Anlass als "Kanake" beschimpft. Mindestens zwei weitere Kollegen hätten ihn in der Folge außerdem als "scheiß billigen Arbeiter" bezeichnet.

Der Betroffene entschied sich, die Vorfälle aus dem Zeitraum Oktober 2017 bis Februar 2018 zu veröffentlichen, nachdem die Sächsische Zeitung am 15. Februar 2018 über fremdenfeindliche Aufkleber bei der Firma Schollglas berichtete. Diese wurden im Zuge eines monatlichen Produktionsrundgangs in einem Bereich der Firma festgestellt.

Quelle: Presse

Vorfall vom 22. März 2018 | Stadt Leipzig

Leipzig-Stötteritz

In der Nacht zum 22.03.2018 wurde die Marienkirche in Leipzig-Stötteritz von Unbekannten beschmiert. Dabei wurden Hakenkreuze, ein Davidstern, Pentagramme und einige unverständliche Zeichen großflächig angebracht. Nach Auskunft des Pfarrers arbeitete er in der Vergangenheit zusammen mit Geflüchteten, Sprachkurse wurden angeboten. Er selbst hält dies aber nicht für den Grund des Vandalismus.

Quelle: Presse

Vorfall vom 15. März 2018 | Stadt Dresden

Dresden Äußere Neustadt

Hitlergruß gegen pro-kurdische Kundgebung

Während einer pro-kurdischen Kundgebung auf dem Albertplatz zeigte ein 52-jähriger Mann aus einem an den Platz angrenzendem Wohnhaus den Hitlergruß in Richtung der Kundgebungsteilnehmenden. Informierte Polizeibeamt_innen konnten im Folgenden die Identität des Mannes feststellen und leiteten ein Ermittlungsverfahren gegen ihn ein.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 15. März 2018 | LK Leipzig

Böhlen - Großdeuben

"Unbekannte beschmieren einen Stromkasten im Böhlener Ortsteil Großdeuben mit einer 88. Der Zahlencode steht für den jeweils achten Buchstaben im Alphabet und somit für "Heil Hitler". Weiterhin wird ein Hakenkreuze sowie ein stilisiertes Haus mit Hakenkreuzen und einer 88 angebracht." Bereits Anfang Februar wurden in unmittelbarer Nähe von Unbekannten Hakenkreuze angebracht.

Quelle: Chronik.LE

Vorfall vom 13. März 2018 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Pirna

Hakenkreuzgraffitis in Mehrfamilienhaus

In einem Mehrfamilienhaus am Varkausring besprühten Unbekannte mehrere Wände sowie zwei Fahrstuhlkabinen mit Hakenkreuzen. Die mit schwarzer Farbe angebrachten Schmiererein waren zum Teil zwei Meter groß.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 12. März 2018 | Stadt Dresden

Dresden Mickten

Rechte Schmiererein in Wohnhäusern

Eine Gruppe von drei Jungen und einem Mädchen im Alter von 15 bis 17 Jahren verschaffte sich am Montagabend Zutritt zu zwei Mehrfamilienhäusern auf der Scharfenberger Straße und besprühte die Innenwände der Treppenhäuser sowie Wohnungstüren mit Hakenkreuzen und SS-Runen. Aufgrund der Meldung von Anwohner_innen konnte die Gruppe wenig später im Umfeld der Wohnhäuser von der Polizei gestellt werden.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 12. März 2018 | Stadt Dresden

Dresden Innere Altstadt

Eröffnung der Internationalen Wochen gegen Rassismus gestört

Im Rathaus der Stadt Dresden kam es während der Eröffnungsveranstaltung der Internationalen Wochen gegen Rassismus zu mehreren rechten Störversuchen: So störten zunächst ein und wenig später zwei Männer die Rede eines Politik-und Medienwisseschaftlers durch Zwischenrufe. Außerdem versuchten drei Männer ein Transparent im Saal zu entrollen, konnten daran aber von Teilnehmenden der Veranstaltung gehindert werden. Das Sicherheitspersonal sowie die Polizei verwiesen alle Störer der Veranstaltung.

Quelle: Presse, Augenzeug_inberichte

Vorfall vom 12. März 2018 | Stadt Leipzig

Leipzig

Naziparolen und Morddrohung

Laut einer Kleinen Anfrage im Sächsischen Landtag wurde ein Erwachsener wegen Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen in Tateinheit mit Bedrohung im Oktober 2018 zu einer Geldstrafe in Höhe von 50 Tagessätzen verurteilt. Er hatte in einem IC "Sieg Heil" und "Heil Hitler" gerufen und dem Zugführer gedroht, ihn umzubringen, sollte er ihn noch einmal sehen.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 11. März 2018 | Stadt Leipzig

Leipzig-Grünau

Angriff mit Pfefferspray

Laut einer kleinen Anfrage der Sächsischen Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz zurechten Straftaten, kam es am 11. März zu einem rassistischen Angriff mit Pfefferspray auf einen Serben in Grünau. Der Betroffene wurde dabei leicht verletzt. Der oder die Täter sind bisher nicht bekannt.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 9. März 2018 | Stadt Dresden

Dresden Seevorstadt

Gruppe skandiert rechte Parolen

Ein 27-jähriger Mann stellte sich am frühen Freitagnachmittag zu einer ca. zehnköpfigen Gruppe von Jugendlichen, die sich vor einem Einkaufsmarkt auf der Prager Straße befand. Gemeinsam mit dieser skandierte er mehrfach rechte Parolen und zeigte dazu den Hitlergruß. Gegen den 27-Jährigen leitete die Polizei ein Verfahren wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ein.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 9. März 2018 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Pirna

Fremdenfeindliche Beleidigungen gegen Spanierin

Vor einem Einkaufsladen auf der Königssteiner Straße wurde eine aus Spanien stammende Frau von einem Jugendlichen mit fremdenfeindlichen Aussagen beleidigt.

Bereits vier Wochen vor diesem Vorfall musste die Frau ein ähnliches Szenario über sich ergehen lassen: Auf dem Weg zur Sprachschule folgte ihr eine Gruppe von Jugendlichen, die sie u.a. als "Scheiß-Ausländer" beschimpften. Selbst als die Frau in einen Laden flüchtete, ließ die Gruppe nicht von ihr ab. Als sie daraufhin erneut die Straße betrat, wurde sie von der Gruppe umzingelt und mit Radiergummis beworfen. Erst das Hervorholen ihres Mobiltelefons schreckte die Jugendlichen ab und bewegte sie dazu, sich von der Frau zu entfernen.

Quelle: Presse