Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 29. März 2019 | Mittelsachsen

Burgstädt

Am Freitagabend rief ein 36-Jähriger aus einer Gruppe heraus mehrfach "Sieg Heil" und zeigte zudem den Hitlergruß. Die Polizei hat die Ermittlungen wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet.

Quelle: PD Chemnitz

Vorfall vom 28. März 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Gorbitz

Fahrkartenkontrolle mündet in Schlägerei

Am Donnerstagnachmittag eskalierte eine Fahrkartenkontrolle in einer Straßenbahn der Linie 7 in Richtung Gorbitz. Ein 27-jähriger Mann beninischer Herkunft wurde innerhalb weniger Minuten von von drei Kontrolleur*innen nach seinem Fahrausweis gefragt. Als er sodann vom hinteren in den vorderen Teil der Straßenbahn ging, forderte ihn eine Kontrolleur*in, die bereits seinen Fahrschein gesehen hatte, erneut auf, diesen auszuhändigen. Aufgrund der ständigen Kontrollen wies der Mann darauf hin, dass er seinen Fahrschein schon mehrmals vorgezeigt habe, woraufhin ein weiterer Kontrolleur in die Situation eingriff und den Mann in eine körperliche Auseinandersetzung verwickelte. Im Zuge dieser erhielt der 27-Jährige sowohl einen Schlag ins Gesicht als auch auf den Kopf.

Angekommen am Endpunkt der Fahrt, nahm die Polizei den Sachverhalt auf. Sie ermittelt nun zum genauen Ablauf und den Hintergründen der Tat.

Quelle: Polizei, Presse, Zeug*inbericht

Vorfall vom 28. März 2019 | Stadt Dresden

Dresden - Hellerberge

Rassistische Übergriffe in JVA Dresden

Wie aus einem Bericht der Leipziger Volkszeitung vom 28. März 2019 hervorgeht, sollen sechs Beamte der Justizvollzugsanstalt Dresden im Jahr 2018 "ausländische Insassen" des Gefängnisses misshandelt haben. Die Staatsanwaltschaft Dresden leitete ein Ermittlungsverfahren wegen des Vorwurfs der "Körperverletzung im Amt" gegen die Gefängnisaufseher ein.

Den Ausgangspunkt des jetzigen Verfahrens bildeten Ermittlungen gegen den Justizvollzugsbeamten Daniel Z.. Dieser hatte im Sommer 2018 nach den Ausschreitungen in Chemnitz die Haftbefehle von zwei Verdächtigen im Mordfall Daniel H. veröffentlicht. Bei der Rekonstruktion seiner Whats-App-Chats stießen die Ermittler*innen auf das Treiben der Gruppe.

Aus einem Bericht von Tag24 vom 27. April 2019 geht weiter hervor, dass die Ermittler*innen inzwischen von acht "strafrechtliche relevanten Sachverhalten" ausgehen, durch die zehn Personen zu Schaden kamen. Der genaue Zeitraum der Übergriffe ist nach wie vor unbekannt.

Alle beteiligten Beamten waren zum Zeitpunkt der Bekanntgabe der Ermittlungen von ihrem Dienst suspendiert.

Quelle: Presse

Vorfall vom 27. März 2019 | Erzgebirgskreis

Sehmatal

Entlang der Karlsbader Straße in Cranzahl sind mehrere Hakenkreuze in weißer und schwarzer Farbe aufgetaucht. Die 40cm x 50cm großen Schmierereien wurden an Verteilerkästen und Hauswände gesprüht. Die Polizei ermittelt wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Quelle: PD Chemnitz

Vorfall vom 25. März 2019 | Erzgebirgskreis

Aue

In einer Unterführung in Aue wurden am 25.03.2019 rechte Graffiti festgestellt. Darunter befand sich ein rotes 50cm mal 50cm großes Hakenkreuz. Die Polizei hat die Ermittlungen wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen aufgenommen.

Quelle: PD Chemnitz

Vorfall vom 25. März 2019 | Nordsachsen

Delitzsch

Versuchte Körperverletzung

Laut einer kleinen Anfrage der Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz zu rechten Straftaten in Sachsen wurde mehreren Geschädigten gegenüber geäußert, dass "sie als Ausländer in Deutschland nichts zu suchen haben". Einer weiblichen Person wurde dann ein Feuerzeug an ihr Kopftuch gehalten. Mehrere Tatverdächtige sind der Polizei bekannt, das Verfahren wurde jedoch eingestellt.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 23. März 2019 | LK Görlitz

Ostritz

Angriffe auf Journalist*innen bei Rechtsrockkonzert

Nachdem Journalist*innen der Zugang zu einem als Versammlung angemeldeten Rechtsrockkonzert verwehrt wurde, versuchten ca. 20 Polizist*innen die durch das sächsische Versammlungsgesetz gestattete Teilnahme von Medienvertreter*innen durchzusetzen. Die von der Polizei begleitete Begehung des Geländes dauerte jedoch nur kurze Zeit. Im Veranstaltungszelt angelangt, wurden die Journalist*innen massiv bedrängt und beleidigt. Aus der Menge heraus flogen Bierbecher, einige Journalist*innen wurden mit Tritten und Schlägen angegriffen. Als die Polizei die Begehung daraufhin abbrach, wurde vor dem Zelt außerdem der Inhalt eines Feuerlöschers auf die Medienvertreter*innen entleert.

Von der Öffentlichkeit unbeobachtet ging das Konzert, begleitet von Sieg-Heil-Rufen, am frühen Sonntagmorgen zu Ende.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 21. März 2019 | Stadt Leipzig

Leipzig-Zentrum

Körperverletzung

Laut einer kleinen Anfrage der Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz zu rechten Straftaten in Sachsen wurde eine Person angerempelt. Diese kommt laut der Polizei aus "Jugoslawien". Die genaue Herkunft ist demnach unklar. Ermittelt wird wegen Körperverletzung.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 18. März 2019 | LK Görlitz

Görlitz

Hakenkreuz gesprüht

Unbekannte haben in der Nacht von Sonntag auf Montag ein Hakenkreuz an die Fassade eines ehemaligen Kaufhauses auf dem Platz An der Frauenkirche gesprüht.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 18. März 2019 | Nordsachsen

Oschatz

Person geschlagen

Laut einer kleinen Anfrage der Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz zu rechtenStraftaten in Sachsen wurde in Oschatz eine Person aus Indien geschlagen. Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 18. März 2019 | Nordsachsen

Oschatz

Körperverletzung in Oschatz

Laut einer kleinen Anfrage der Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz zu rechten Straftaten in Sachsen wurde am 18. März 2019 in Oschatz ein Inder geschlagen. Die Polizei sieht ein "fremdenfeindliches" Motiv und ermittelt wegen Körperverletzung.

Quelle: Parlamentsabfrage

Vorfall vom 16. März 2019 | LK Leipzig

Colditz

Hakenkreuzfahne in Colditz

Am Samstag besuchte ein 30-Jähriger, anscheinend alkoholisiert, ein Café in Colditz und breitete dort auf einem Tisch eine Hakenkreuzfahne samt SS-Runen aus. Dazu hörte er Musik mit vermutlich rechten Texten. Die von den MitarbeiterInnen herbeigerufenen PolizistInnen beschlagnahmen schließlich die Fahne und leiteten gegen ihn ein Ermittlungsverfahren wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ein.

Quelle: Chronik.LE

Vorfall vom 15. März 2019 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Freital

Rechte Parolen skandiert

Am Freitagabend hörten Anwohner*innen, dass aus einer Gruppe heraus rechte Parolen gerufen wurden. Neben Schmähgesängen auf Antifaschist*innen skandierten die Unbekannten "Wer Freital nicht liebt, soll Freital verlassen!".

Quelle: Zeug*innenbericht

Vorfall vom 15. März 2019 | LK Leipzig

Brandis

Gefährliche Körperverletzung in Brandis

Laut einer kleinen Anfrage der Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz zu rechten Straftaten in Sachsen wurde am 15. März 2019 in Brandis ein Afghane geschlagen. Die Polizei sieht ein "fremdenfeindliches" Motiv und ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

Quelle: Parlamentsabfrage

Vorfall vom 13. März 2019 | LK Bautzen

Bautzen

Klassenplakat mit rechten Symbolen und Sprüchen beschmiert

Als die fünte Klasse eines Gymnasiums am Mittwochmorgen ihr Klassenzimmer betrat, musste sie feststellen, dass ihr Klassenplakat mit rechten Sprüchen und Symbolen beschmiert wurde. Unter anderem ließen die Unbekannten die Zahlencodes 88 und 18 auf dem Plakat zurück. In der rechten Szene stehen die Zahlen stellvertretend für die Nummer eines Buchstaben im Alphabet. Die Codes bedeuten übersetzt "Heil Hitler" bzw. "Adolf Hitler".

Quelle: Zeug*innenbericht