Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 30. Oktober 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig-Heiterblick

Ein Unbekannter machte sich nachts an einer Gaststätte zu schaffen: Er zerschnitt imEingangsbereich eine 3 m x 3 m große Plane und ritzte zudem ein Hakenkreuz derGröße 53 cm x 41 cm in ein Beton-Treppenpodest. Mitarbeiter hatten vormittags dieTat entdeckt und die Polizei informiert. Kripobeamte ermitteln wegen Verwenden vonKennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie Sachbeschädigung.

Pressemitteilung Polizei

Vorfall vom 30. Oktober 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig-Heiterblick

Plane zerschnitten, Hakenkreuz geritzt

Ein Unbekannter machte sich nachts an einer Gaststätte zu schaffen: Er zerschnitt imEingangsbereich eine 3 m x 3 m große Plane und ritzte zudem ein Hakenkreuz derGröße 53 cm x 41 cm in ein Beton-Treppenpodest. Mitarbeiter hatten vormittags dieTat entdeckt und die Polizei informiert. Kripobeamte ermitteln wegen Verwenden vonKennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie Sachbeschädigung. (Hö)

Pressemitteilung Polizei

Vorfall vom 28. Oktober 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig

Jürgen Kasek ist in der Region als ausgesprochener Gegner der rechten Szene bekannt. Unter anderem zeigte er Pegida-Chef Lutz Bachmann wegen Volksverhetzung an und organisierte eine Demonstration gegen den Leipziger Pegida-Ableger. Erst vor einer Woche hatte Kasek auf Twitter einen Steckbrief veröffentlicht, den Unbekannte ihm zugespielt hatten. Der Absender schreibt ein "Kopfgeld" von 10.000 Euro auf Kasek aus – mit Angabe seiner Adresse und der Aufforderung ihm einen "Denkzettel" zu erteilen.

Zeit online

Vorfall vom 22. Oktober 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig

Angriff von Gruppe

Laut einer Parlamentsabfrage wurde wegengefährlicher Körperverletzung gegenfünf männliche Personen ermittelt. Diese hatten eine unbekannte, mutmaßlich ausländische Person angegriffen. Das Verfahren wurde jedoch nach § 170 Abs. 2 StPO eingestellt.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 22. Oktober 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig

Hakenkreuz in WhatsApp-Gruppe

Ein Erwachsener stellte ein Hakenkreuz in den Chat einer WhatsApp-Gruppe.

Im Mai 2018 wurde er wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen zu einer Geldstrafe in Höhe von 60 Tagessätzen verurteilt.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 13. Oktober 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig-Plagwitz

In einem Hauseingang in Leipzig-Plagwitz wurden mehrere große, gut sichtbare Hakenkreuze angebracht.

chronik.LE

Vorfall vom 28. September 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig-Altwest

Hakenkreuzschmierereien an Faschismus-Mahnmal

Unbekannte haben am Dienstag, 27. September, das Kulturdenkmal im Bielapark mit Hakenkreuze beschmiert. Nach einem Hinweis einer Mitarbeiterin des Leipziger Kulturamtes, fand die Polizei die mit brauner Kreide angemalten Zeichen am Nachmittag auf dem Denkmal. Die drei Hakenkreuze sind zwischen 15 und 30 Zentimeter groß. Die Polizei spricht von einer „unerträglichen Nachricht“ und hat ein Ermittlungsverfahren wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eröffnet.

Theresa Hellwig

LVZ

Vorfall vom 26. September 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig-Engelsdorf

Rassistisch motivierte Körperverletzung einer Person aus Syrien mit einem Gegenstand.

Parlamentsanfrage Kerstin Köditz

Vorfall vom 25. September 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig

Übergriff bewaffneter Hooligans verhindert

Die Thüringer Polizei hat am Wochenende offenbar einen Überfall von Leipziger Hooligans verhindert. Die Beamten setzten am Sonntagnachmittag in Gera eine Gruppe von zum Teil bewaffneten Anhängern von Lok Leipzig fest, die nach eigenen Angaben zum Oberliga-Spiel des Stadtrivalen Chemie Leipzig wollten. „Den Kollegen war der Pkw-Konvoi bereits an der Landesgrenze aufgefallen. In Gera wurden die Insassen dann einer Kontrolle unterzogen und es stellte sich heraus, dass es sich um etwa 40 Anhänger des 1. FC Lokomotive Leipzig handelte“, berichtete Sebastian Hecker, Sprecher der Landespolizeiinspektion Gera, am Montag gegenüber LVZ.de.

Während der Kontrolle der Fahrzeuge fanden die Beamten verschiedene Gegenstände, die unter das Waffengesetz fallen – darunter Messer, Sturmhauben, Quartzhandschuhe, Pyrotechnik und Mundschutze. Gegen zwölf der Hooligans sei eine Strafanzeige wegen Verstoß gegen das Waffengesetz gestellt worden, zudem gaben die Beamten 19 Ordnungswidrigkeiten zu Protokoll. Die Identität von allen Lok-Fans wurde aufgenommen, die gefundenen Gegenstände sichergestellt, so der Polizeisprecher weiter.

Der vereitelte Angriff am Sonntag war nicht die erste Auseinandersetzung zwischen den verfeindeten Leipziger Fußball-Lagern. Am 10. Mai 2014 hatten beispielsweise etwa 40 bis 50 Lok-Fans eine Leipziger Straßenbahn angegriffen, in der sich zahlreiche Chemie-Fans nach den Feierlichkeiten zum 50. Meisterschaftsjubiläum ihrer BSG befanden. Drei Leutzscher Anhänger wurden damals verletzt. Im Dezember 2007 sorgte der brutale Überfall von 40 bis 50 Vermummten auf eine Chemie-Weihnachtsfeier in der Sachsenstube sogar bundesweit für Schlagzeilen. Im August 2015 wurden derweil Lok-Ultras auch bei einem Kreisklasse-Spiel von Vermummten angegriffen, die angeblich grün-weiße Fanutensilien bei sich führten.

LVZ

Vorfall vom 19. September 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig-Nord

Körperverletzung und Hitlergruß

Wegen gefährlicher Körperverletzung und dem Verwenden von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen ermittelt die Polizei gegen einen 27-Jährigen. Wie die Polizei mitteilte, griff der Mann am Montag ohne ersichtlichen Grund einen 40-Jährigen auf der Georg-Schumann-Straße an. Dabei stieß der junge Leipziger den Mann zu Boden und würgte ihn, bis er blau anlief. Der Angegriffene versuchte sich mit Schlägen zu wehren, Zeugen konnten die beiden schließlich trennen.

Vor dem Angriff beleidigte der junge Mann den 40-Jährigen und dessen Bekannte. Außerdem zeigte er mehrmals den verbotenen Hitlergruß und schrie rechtsextreme Parolen. Der Angegriffene erlitt Verletzungen im Gesicht und am Hals. Er musste ambulant behandelt werden. Die Ermittlungen gegen den 27-Jährigen dauern an.

koku

LVZ

Vorfall vom 29. August 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig-Süd

Nachtrag zum IFC in Leipzig Nach dem umstrittenen Freefight-Event am Samstagabend im Leipziger Kohlrabizirkus, bei dem laut Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) auch Rechtsradikale kämpften, ermittelt die Polizei in vier Fällen wegen gefährlicher Körperverletzung und Störung des öffentlichen Friedens. Wie Sprecher Andreas Loepki am Montag gegenüber LVZ.de erklärte, wurde einer der Täter bereits identifiziert. Der 42-jährige Besucher des „Imperium Fighting Championship V“ habe eine Flasche in Richtung von Gegendemonstranten geworfen und sei deshalb von den Beamten festgenommen worden.

Während die Tat des 42-Jährigen für die Demonstranten folgenlos blieb, verletzte ein anderer Flaschenwurf am Samstag aber auch einen Blogger des Magazins „Die Zeit“. Der Täter konnte in diesem Fall unerkannt flüchten, die Polizei ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung. Darüber hinaus registrierten die Beamten am Samstag zwei Bombendrohungen gegen den Kohlrabizirkus, die sich letztlich aber als falsch herausstellten. „Wir ermitteln in diesem Fall wegen Störung des öffentlichen Friedens“ so Loepki weiter.

Keine Ermittlungen wegen Transparent am Gebäude

Ob ein Transparent mit der Aufschrift „Imperium Unbreakable“, das am Samstag auf dem Kohlrabizirkus angebracht wurde, illegal war, ist bisher noch unklar. Es liege bisher keine Anzeige vom Besitzer und Veranstalter dagegen vor. Auch ein vermeintlicher rechtsextremer Angriff von 20 bis 30 Personen auf den Techno-Club „Institut für Zukunft“ (ifz) im Keller des Kohlrabizirkus in der Nacht zum Samstag werde nicht weiterverfolgt, hieß es. „Die Schlüsse, die dazu in der Pressemitteilung des ifz gezogen wurden, waren einfach völlig falsch“, so der Polizeisprecher am Montag. Die Mitarbeiter des Techno-Clubs hatten unter anderem berichtet, dass die Angreifer mit Eisenstangen bewaffnet gewesen seien und dass sich einige von ihnen aus Richtung der Freefight-Halle Zutritt zu den Atelier- und Studioetagen des ifz verschafft hatten.

Die Beamten gehen davon aus, dass die Club-Mitarbeiter lediglich Sicherheitskräfte des Freefight-Events gesehen haben, die im Gebäude tätig waren. Die Sicherheitskräfte der umstrittenen Veranstaltung selbst beanstandeten am Freitag eine angebliche Sachbeschädigung an einem Stromkasten im Kohlrabizirkus. Im erweiterten Umfeld des Gebäudes nahm die Polizei deshalb Personalien von drei Personen auf, bei denen eine als linksextremer Straftäter bekannt gewesen sei.

Die Veranstaltung selbst und die Gegenproteste blieben insgesamt ohne Zwischenfälle. Gegen die fünfte Ausgabe des Freefight-Events waren am Samstag etwa 1000 Menschen auf die Straße gegangen. Grund für die Proteste waren mutmaßlich rechtsradikale Verbindungen von Kämpfern und Organisatoren. Teilweise wurden die Befürchtungen auch von den Behörden bestätigt. „Der Staatsregierung liegen Erkenntnisse vor, dass sich unter den Kämpfern der Veranstaltung ‚Imperium Fighting Championsship V‘ am 27. August 2016 in Leipzig einzelne Rechtsextreme befinden“, hatte Innenminister Ulbig kurz vor der Veranstaltung auf Anfrage von Linken-Politikerin Juliane Nagel erklärt. Zudem berichtet Ulbig, dass Erkenntnisse über Hooligans der Kategorie B und C aus dem Umfeld der Fanszene von Lokomotive Leipzig vorliegen, die an der Veranstaltung teilnehmen wollten.

Von mpu

LVZ

Vorfall vom 27. August 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig-Süd

Journalisten durch Flaschenwürfe durch Nazis verletzt

Journalisten von Nazis durch Flaschenwürfe verletzt

Eine Demonstration gegen die Kampfsport-Veranstaltung Imperium Fighting Championship im Kohlrabizirkus durch Leipzig verlief am Samstagnachmittag friedlich. Unter dem Motto „Rechte Netzwerke zerschlagen“ richteten sich die Veranstalter gegen das Mixed-Martial-Arts-Event, welches ihrer Auffassung eine Plattform von Hooligans und Rechtsradikalen sei.

Gegen 17.30 Uhr setzten sich etwa 350 Mann am Herderplatz in Bewegung. Auf dem Zug durch den Leipziger Süden wuchs die Demonstration auf etwa 1000 Teilnehmer an, teilte die Initiative Durchgezählt mit. Die Polizei sicherte den Zug mit einem großen Aufgebot ab. Auch zwei Wasserwerfer waren im Einsatz.

Nach etwa einer Stunde waren die Gegner des Kampfsport-Events am Kohlrabizirkus angelangt. Beobachter vor Ort berichten, dass die Stimmung aufgeheizt aber friedlich sei. Nach einer Zwischenkundgebung vor trat der „Rechte Netzwerke zerschlagen“-Protestzug wieder den Rückweg an. Ohne Zwischenfälle wurde die Demonstration gegen kurz vor 21 Uhr am Herderplatz für beendet erklärt.

IFC-Teilnehmer attackieren Journalisten

Seitens der IFC-Teilnehmer gab es hingegen mehrere Angriffe auf Journalisten und Teilnehmer der Gegendemonstration, erklärte Polizeisprecher Andreas Loepki. Ein Reporter des „Störungsmelder“-Blogs der Zeit, soll durch einen Flaschenwurf verletzt worden sein. Der Polizei lagen zu Verletzten keine Angaben vor. Ein Tatverdächtiger aus den Reihen der IFC-Besucher wurde durch die Polizei vorläufig festgenommen und ins zentrale Polizeigewahrsam gebracht.

Auf dem Kohlrabizirkus hatten Unbekannte ein Transparent befestigt mit der Aufschrift „Imperium Unbreakable“. Wie der Zugang möglich war, ist noch unklar. Denn am Veranstaltungsort wurden unter der Woche die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Unter anderem um zu verhindern, dass beide Lager aufeinandertreffen.

Demonstration und Kampfsport-Wettbewerb treffen auf eine aufgeheizte Stimmung in der Stadt. Erst in der Nacht zum Samstag wurde der Club „Institut für Zukunft“ am Kohlrabizirkus attackiert. Zeugen sprechen von 20 bis 30 Angreifern aus dem rechten Spektrum. Die Polizei in Leipzig distanzierte sich gegenüber LVZ.de von dieser Darstellung. Auch die linke Szene war im Vorfeld der Kampfsport-Veranstaltung aktiv. In der Woche gab es Anschläge auf ein Autohaus, welches die IFC finanziell unterstützt. Mehrere Büros von AfD-Politikern wurden durch Unbekannte beschädigt.

joka

LVZ

Vorfall vom 26. August 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig-Süd

Nazis versuchen bewaffnet in Leipziger Club einzudringen- Leipziger Polizei dementiert Am Vorabend eines umstrittenen Freefight-Events im Leipziger Kohlrabizirkus soll sich ein Angriff auf den bei alternativem Publikum beliebten Club „Institut fuer Zukunft“ (IFZ) ereignet haben. Dieser befindet sich ebenfalls in Räumen des ehemaligen Markthallen-Komplexes. Das IFZ schildert die Attacke detailliert in den sozialen Netzwerken und in einer Pressemitteilung.

Die Polizei rückte am Freitag nach 21.30 Uhr tatsächlich an. Der Schilderung des IFZ kann Polizeisprecher Andreas Loepki jedoch nicht folgen. Die Beamten konkretisierten jetzt den Ablauf des Abends aus ihrer Sicht und kommen zu einem völlig anderen Ergebnis: Die Vermutung liege nahe, „dass das Agieren im Umfeld des Kohlrabizirkus allein auf Aktivitäten der linksextremen Szene beruhte“.

Wegen der umstrittenen Veranstaltung und Demo-Ankündigungen aus der linken Szene habe der Veranstalter des Freefight-Events am Freitagabend die Zahl der Sicherheitskräfte am Kohlrabizirkus erhöht. Gegen 21.30 Uhr hätten diese Personen am Bauzaun beobachtet, „die nach optischer Wahrnehmung eher dem linken Spektrum zuzuordnen waren“.

Ein Bauzaunelement sei demontiert worden und etwa drei Personen auf das Gelände gelangt. Nach Schilderung der Sicherheitskräfte hatten sie es auf einen Stromverteilerkasten abgesehen. Die Personen seien geflüchtet, als sie angesprochen wurden, so die Polizei am Samstag.

Die Beamten schickten dann Streifen zu dem Gelände. Von einzelnen Personen seien im Laufe des Abends die Personalien aufgenommen worden, so Loepki gegenüber LVZ.de. Zwei Männer im Alter von 24 und 26 Jahren, von denen einer ein T-Shirt der BSG Chemie getragen habe, hätten „Vermummungs- und Schlagschutzgegenstände“ bei sich getragen, zum Beispiel einen Zahnschutz, wie er beim Boxen verwendet werde, so Loepki. Die Gegenstände seien sichergestellt und die Verdächtigen noch vor Ort wieder frei gelassen worden.

Wegen des Eindringens in das Gelände über den Bauzaun liege ein Hausfriedensbruch vor. Andere Straftaten seien nicht dokumentiert, auch kein Einbruchsversuch in den Räumen des Kohlrabizirkus, so die Polizei.

IFZ schildert beängstigende Lage

In einer zunächst über Twitter und Facebook verbreiteten Schilderung des IFZ hört sich die Lage komplett anders und für die Besucher des Clubs beängstigend an. Danach sollen 20 bis 30 Personen versucht haben, sich gewaltsam Zutritt zum Club zu verschaffen. Die Personen seien laut Augenzeugen dem Umfeld des Events „Imperium Fighting Championship“ zuzuordnen. Dieses steht in der Kritik wegen mutmaßlicher Verstrickungen von Teilnehmern und Mitveranstaltern ins rechtsradikale Milieu.

Bei dem Versuch, in den Kohlrabizirkus einzudringen, sei laut IFZ von der Gruppe auf dem Vorplatz zunächst ein Zaun entfernt worden. Ein IFZ-Vertreter betonte am Samstag gegenüber LVZ.de „Die Leute haben sich so direkt Zugang zu unserem Bereich verschafft.“ Dass es sich dabei um Personen aus dem linken Milieu gehandelt haben soll, hält er für „absurd“.

Das IFZ hatte in seiner Mitteilung erklärt, dass schon vorher Personen mit Eisenstangen und Zangen auf dem Gelände beobachtet worden seien. Laut IFZ-Schilderung seien dann von der Halle, in der am Samstag die „Imperium Fighting Championship“ stattfindet, Personen in die Atelier- und Studioetagen des IFZ gelangt. Dort hätten sie versucht, eine verschlossene Tür aufzubrechen. „Das sind einfache Türen, die Büros trennen und nur vom Hausmeister provisorisch verschlossen sind“, so der IFZ-Vertreter weiter. Die Personen aus dem Freefight-Bereich hätten versucht, die Türen gewaltsam aufzudrücken. „Wir haben mit allem gerechnet“, so der Augenzeuge. Deshalb habe man ja auch die Polizei gerufen.

„Wir hoffen, dass nichts passiert“

Die Polizei sei laut IFZ-Pressemeldung schnell vor Ort gewesen und niemand zu Schaden gekommen. Trotzdem sei die Gefahr, die von diesem Event ausgehe, nicht zu unterschätzen, heißt es weiter. Auch am Samstag empfinden IFZ-Vertreter die Lage als bedrohlich. Der Zaun sei bisher nicht repariert, deshalb könnten die Freefight-Anhänger im Prinzip jederzeit in den Bereich des Clubs gelangen. „Wir hoffen, dass nichts passiert und werden im Zweifel wieder die Polizei rufen“, hieß es vom IFZ.

In diesem Jahr verlor die linke Szene bereits Räume im Kohlrabizirkus. In der Nacht zum 10. Januar fiel der Fitness- und Boxclub „8 Weapons Gym“ einem Brand zum Opfer. Die Ursache des Feuers ist bis heute nicht geklärt. Das Ereignis fand nur wenige Stunden vor dem Überfall von Hooligans auf Connewitz statt. Die Gegner der Freefight-Szene vermuten auch hier eine Verbindung in die rechte Szene.

Zur Durchführung des Freefight-Events im Kohlrabirkus habe man sich aus Gründen politischer Neutralität und Ausgewogenheit entschlossen, sagte ein Vertreter der Eigentümer gegenüber LVZ.de. Dazu habe es auch Abstimmungen mit der Stadtverwaltung und den Veranstaltern gegeben. Aus dem linken Milieu wurde eine Demonstration gegen die Championship angezeigt. Der Aufzug soll ab 17 Uhr von Connewitz bis in die Nähe des Veranstaltungsorts führen.

Von lyn

LVZ

Vorfall vom 22. August 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig-Zentrum

Geldstrafe für Alexander Kurth wegen Waffenbesitz

Das Landgericht Leipzig bestätigte am Montag ein Urteil der Vorinstanz: Wegen unerlaubten Waffenbesitzes muss der Leipziger Ex-NPD-Stadtratskandidat Alexander Kurth (36), der für eine Wahlpanne gesorgt hatte, eine Geldstrafe in Höhe von 650 Euro zahlen. Sein Verteidiger Mario Thomas wollte einen Freispruch erwirken.

Rechtsextremist Alexander Kurth (36) muss wegen unerlaubten Waffenbesitzes 650 Euro Geldstrafe zahlen. Das Landgericht Leipzig hat am Montag die Berufung des sächsischen Landesvorsitzenden der Partei „Die Rechte“ gegen das Ersturteil verworfen. Im Juli 2013 hatte die Polizei bei der Durchsuchung der Wohnung des damaligen NPD-Mannes in der Leipziger Georg-Schumann-Straße zwei Schlagringe sichergestellt. Diese Maßnahme erfolgte nach einem anonymen Tipp, wonach sich eine schwarze Pistole und andere verbotene Waffen in den Räumen befinden sollten. Eine Pistole wurde jedoch nicht entdeckt.Kurth hatte als NPD-Kandidat bei der jüngsten Stadtratswahl 2014 für einen Eklat gesorgt. Im Leipziger Norden, dem Wahlkreis 9, musste die Abstimmung wiederholt werden. Denn der damals 34-Jährige war als Bewerber zugelassen worden, obwohl er wegen massiver Vorstrafen nicht wählbar war. Kurth erreichte zwar kein Mandat, erhielt aber so viele Stimmen, dass das Ergebnis möglicherweise verfälscht wurde. Nach der Wahlpanne trat er aus der NPD aus.2003 hatte ihn das Landgericht wegen eines Überfalls auf Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel und Schlagzeuger Ali Zieme im Gohliser Arthur-Bretschneider-Park zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Mittlerweile geht ein Dutzend Vorstrafen auf das Konto des Mannes, der nach eigenen Angaben arbeitslos ist und mit seiner Ehefrau seit Kurzem ein knapp dreijähriges Pflegekind in Betreuung hat.Verteidiger Mario Thomas plädierte am Montag für Freispruch, weil sein Mandant von den Schlagringen seines WG-Mitbewohners nichts gewusst habe. Der Vorsitzende Richter Bernd Gicklhorn wies das als Schutzbehauptung zurück, zumal die Waffen offen im Regel lagen und der Mitbewohner zur Tatzeit in Haft saß.Von Sabine Kreuz

LVZ

Vorfall vom 21. August 2016 | Stadt Leipzig

Leipzig-Paunsdorf

Hitlergruß und Leugnung der Shoa Ein betrunkener Mann hat in einer Pizzeria in Paunsdorf für Ärger gesorgt. Der 41-Jährige war am Sonntag gegen 20 Uhr in einem Restaurant in der Straße Am Vorwerk zu Gast. Wie die Polizei mitteilte, zeigte er dort mehrfach den Hitlergruß. Zudem leugnete der 41-Jährige den Holocaust.

Die hinzugerufenen Beamten stellten einen Alkoholwert von 1,42 Promille fest. Der Täter wurde des Gebäudes verwiesen.

jhz

LVZ