Leipzig - Zentrum
Landkreis: Stadt Leipzig
Angriff bei Demonstration gegen Antisemitismus
Am 09.12.2023 fand im Leipziger Stadtzentrum eine Demonstration gegen Antisemitismus und für eine Solidarität mit Isreal statt. Als sich die Versammlung langsam auflöste, bewegte sich ein Passant in aggressiver Weise auf einen Versammlungsteilnehmer zu, der eine Israelfahne bei sich trug und versuchte, ihm die Fahne gewaltsam zu entreißen. Der Betroffene konnte die Fahne jedoch festhalten und der Angreifer wurde von Umstehenden abgedrängt und anschließend in eine polizeiliche Maßnahme genommen. Auch während der Kontrolle gestikulierte er in Richtung des Angegriffenen und rief unverständliche Sätze.
Laut der Definition der International Holocaust Rememberence Alliance (IHRA) ist ein Angriff antisemitisch, der sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nichtjüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen richtet. Erscheinungsformen von Antisemitismus können sich auch gegen den Staat Israel, der dabei als jüdisches Kollektiv verstanden wird, richten. Entgegen anders lautender Kritik grenzt die IHRA in der Definition ein, dass Kritik an Israel, die mit der an anderen Ländern vergleichbar ist, nicht als antisemitisch betrachtet werden kann.
Der hier beschriebene Angriff auf die Fahne des Staates Israel im Kontext der Demonstration gegen Antisemitismus kommt einer Delegitimierung des Staates als jüdisches Kollektiv gleich und ist daher als antisemitisch zu werten.
Quelle: Zeug*in