Vorfall vom 8. November 2024 | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Heidenau

Landkreis: Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Neonaziaufmarsch nach Falschmeldungen

Nachdem verschiedene Medien wie etwa die Sächsische Zeitung und Tag24 über einen vermeintlichen Messerangriff auf einen 84-jährigen Rentner in Heidenau berichtet hatten, versammelten sich am Abend des 8. November etwa 350 Neonazis in der Stadt, um gegen angebliche Gewalt von Migrant*innen sowie Zuwanderung zu demonstrieren. Die zum Teil vermummten und aggressiv auftretenden Demonstrant*innen zogen durch größtenteils menschenleere Straßen und zündeten vereinzelt Böller und Raketen.

Durchgeführt wurde der Aufmarsch von der rechtsextremen Kleinstpartei „Freie Sachsen“ sowie verschiedenen regionalen Gruppierungen der JN (Jugendorganisation der Neonazipartei „die Heimat“ (ehemals NPD)) u.a. der sogenannten „Elblandrevolte“ aus Dresden sowie Neonazis aus Bautzen, die auch eine gemeinsame Zuganreise aus Dresden organisierten.  

Im Zuge der Neonazi-Mobilisierung wurden etliche Falschmeldungen zu dem Vorfall in Umlauf gebracht. So war u.a. die Rede davon, dass es sich laut Zeug*innenaussagen bei den angeblichen Tätern um Migranten handeln sollte und der betroffene Rentner durch sechs Messerstiche verletzt worden war und Tagelang auf der Intensivstation gelegen habe.  

Wie sich im Nachgang herausstellte, erhärtete eine rechtsmedizinische Untersuchung der Polizei jedoch Zweifel an den Schilderungen des Betroffenen, der unter Demenz leiden soll. Demnach ließen die Spuren eher auf eine Selbstverletzung hindeuten, wie es in einem Artikel von Tag24 heißt. Auch Zeug*innen, die die Tat beobachtet haben sollen, ließen sie bislang nicht finden.

Quellen: Säschsische Zeitung vom 05.11. und 12.11.2024, Tag24 vom 05.11. und 11.11.2024, Zeug*innenberichte

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