Vorfall vom 14. November 2013 | Stadt Leipzig

Gohlis

Landkreis: Stadt Leipzig

Islamfeindlicher Anschlag auf Gelände der geplanten Moschee in Leipzig

Am späten Donnerstag Abend wurde ein Anschlag auf das Gelände der geplanten Moschee in der Leipziger Georg-Schumann-Straße Ecke Bleichertstraße verübt. Auf dem Gelände wurden blutige Schweineköpfe deponiert. Dabei handelt es sich um eine ziemlich niederträchtige Aktion gegenüber Muslimen, die für Menschen dieser Glaubensrichtung sehr verletzend ist. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.

Wie die Leipziger Volkszeitung berichtet, haben Unbekannte am Donnerstag Abend gegen 22:15 Uhr einen Anschlag auf dem Gelände der geplanten Moschee verübt. Um ihre Verachtung gegen den Islam auszudrücken, haben sie neben einem Trampelpfad fünf blutige Schweineköpfe auf Holzpflöcke aufgespießt. Zudem hätten die Täter das Gelände und eine Mülltonne angezündet. Die Feuerwehr konnte den Brand nach kurzer Zeit löschen.

Eine Sprecherin der Polizei bestätigte gegenüber ENDSTATION RECHTS. die Vorfälle und gab bekannt, dass der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen hat. Bis dieser den Vorfall geprüft habe, wolle man keine weiteren Informationen veröffentlichen.

Bereits seit mehreren Wochen gibt es Auseinandersetzungen über den Bau der Moschee, die auch zwei Zierminarette bekommen soll. Die NPD versuchte die angespannte Situation für ihre Zwecke zu nutzen. Erst am 2. November rief sie ihre Anhänger zu einer Kundgebung gegen die geplante Moschee nach Leipzig. Unter dem Motto „Schöner Leben ohne Moscheen“ versammelten sich 120 Rechtsextreme, um ihre fremdenfeindlichen Parolen zu skandieren; darunter auch der NPD-Bundesvorsitzende Holger Apfel und die Landtagsabgeordneten Jürgen Gansel, Arne Schimmer und Andreas Storr. Hunderte Gegendemonstranten hatten sich aber dem Aufzug der Rechtsextremen entgegengestellt.

Da sich in den letzten Monaten derartige Anschläge, Demonstrationen und Kundgebungen häufen, hat sich die Initiative „M.A.A.R.“ (Monitoring Agitation Against Refugees in Germany) gegründet. Auf ihrer Website haben die Mitglieder eine Karte erstellt, auf der nachvollzogen werden kann, wann und wo in ganz Deutschland im Jahr 2013 fremdenfeindliche Anschläge verübt und Demonstrationen und Kundgebungen abgehalten wurden.

Außerdem soll ein Überblick über geplante ausländerfeindliche Aktionen geboten werden.

„Wir möchten diese Website zu einer Chronik des Jahres 2013 ausbauen, welche möglichst vollständig die menschenverachtende Stimmung in Teilen der deutschen Bevölkerung aufzeigt. Ein solches Dokumentationsarchiv könnte Hinweise über Zu- oder Abnahme fremdenfeindlicher Aktionen und lokaler oder zeitlicher Häufungen liefern“, erklärten die Initiatoren.

Pressemitteilung Endstation Rechts

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