Vorfall vom 12. Dezember 2020 | Stadt Dresden

Dresden - Seevorstadt-West

Landkreis: Stadt Dresden

Geschehen rund um verbotene Querdenken-Demonstration in Dresden

Trotz eines höchstrichterlichen Verbotes versuchten am 12. Dezember hunderte Neonazis, Anhänger*innen von Verschwörungstheorien und Kritiker*innen der Corona-Maßnahmen zu einer Demonstration in Dresden zusammenzufinden. Dabei wurden an einer der geplanten Anlaufstellen am Deutschen Hygienemuseum Journalist*innen und Gegendemonstrant*innen angefeindet und bedrängt.

Neben dem Geschehen am Hygienemuseum ereigneten sich auch an anderen Orten in der Stadt teilweise kritische Situationen zwischen Gegendemonstrant*innen, Journalist*innen und selbsternannten Querdenker*innen. So wurden z.B. am Hauptbahnhof Pressevertreter*innen von 26 anreisenden Neonazis aus Leipzig mit derben sexistischen Beleidigungen überzogen. Im Anschluss an eine Personenkontrolle wurden alle 26 in Polizeigewahrsam genommen.

Einen der letzten Versuche, trotz des Demonstrationsverbotes auf die Straße zu gehen, unternahmen gegen 15 Uhr etwa 50 Personen, die zum Teil der organisierten Neonazi-Szene Dresdens zugeordnet werden können. Ihr spontaner Aufmarsch im Stadtteil Strehlen konnte jedoch schon nach einigen hundert Metern von Polizist*innen gestoppt werden. Die Polizei nahm hier die Personalien von 46 Personen auf und nahm sie anschließend in Gewahrsam.

Obwohl fast über den gesamten Tag größere Ansammlungen von "Querdenker*innen" verhindert werden konnten, gelang es ihnen gegen 19 Uhr dennoch zu einer inoffiziellen Abschlussversammlung auf dem Dresdner Neumarkt zusammenzukommen. Warum ihre Positionen auch bei Neonazis großen Anklang finden, zeigte sich wiederum kurze Zeit später: Nach Angaben eines*r Augenzeug*in soll der bekannte Verschwörungstheoretiker Reza Begi, nur wenige Minuten nachdem dem er an das Mikrofon trat, die Shoah geleugnet haben. Auch in diesem Fall soll die Polizei umgehend reagiert und die Identität Begis festgstellt haben.

Quelle: Zeug*innen- und Betroffenenberichte, Polizei (PD Dresden), Presse 

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