Fachforen 2022
Forum #3, 3. Juni 2022:
Wie organisieren wir das Dokumentationszentrum? Wer trägt die Verantwortung?
Wer trägt die Verantwortung in einem Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex? Wer entscheidet und auf welcher Grundlage? Und wie gelingt dabei die Einbindung all derer, die an der Arbeit des Dokumentationszentrums interessiert sind?
Das dritte Fachforum wird sich mit der Frage beschäftigen, welche konkrete Organisationsstruktur das NSU-Dokumentationszentrum haben kann. Am Beispiel verschiedener bestehender Einrichtungen wollen wir gemeinsam die Modelle „Verein“, „staatliche Trägerschaft“, „gGmbH“ und „Stiftung“ diskutieren.
Gerade vor dem Hintergrund des NSU-Komplexes – und den Rollen von Staat und Gesellschaft darin – sind die Fragen zur Struktur politisch stark aufgeladen. Ein Dokumentationszentrum wird nur dann allgemein anerkannt und kann gesellschaftlich wirken, wenn es einerseits finanziell ausreichend ausgestattet wird, andererseits aber unabhängig arbeiten kann. Nicht zuletzt sollte sich die demokratische Vielstimmigkeit all jener, die sich seit Jahren für ein NSU-Dokumentationszentrum engagieren, in den organisatorischen Gremien widerspiegeln.
Welche Modelle geeignet sind und was jeweils Vor- und Nachteile im Kontext des Dokumentationszentrums sind, steht im Mittelpunkt des dritten Fachforums. Anhand von Erfahrungsberichten aus anderen Institutionen wollen wir gemeinsam diskutieren, welche Herausforderungen sich uns stellen.
Anmeldung bis zum 31. Mai 2022 unter: Link zum Anmeldeformular
Ausschlussklausel
Ausgeschlossen von der oben aufgeführten Veranstaltung sind Personen, die neonazistischen Parteien oder Organisationen angehören, der neonazistischen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtenden Äußerungen in Erscheinung getreten sind. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und diesen Personen den Zutritt zu den Veranstaltungen zu verwehren oder sie von dieser zu verweisen.
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Vergangene Veranstaltungen:
Forum #1, 29. April 2022:
Wie gestalten wir das Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex?
Das erste Fachforum steht ganz im Zeichen inhaltlicher Fragen. Ist dazu nicht schon alles gesagt? Das Dokumentationszentrum soll das Wissen über den NSU-Komplex aufbereiten und einem breiten Publikum vermitteln. So weit, so einfach. Aber was bedeutet dieser Anspruch in der Praxis? Im ersten Fachforum wollen wir tiefer in die inhaltliche Auseinandersetzung einsteigen und Lösungen diskutieren, um verschiedene Hürden auf dem Weg zum Dokumentationszentrum zu überwinden. Wie weit oder eng fassen wir das Thema NSU-Komplex? Braucht es eine Einordnung in aktuelle und historische Phänomene des Rechtsterrorismus und rechtsmotivierter Gewalt? Ziehen wir eine Grenze, sei es aus inhaltlichen oder praktischen Erwägungen, und wo tun wir das? Klar ist auch, das Betroffenenperspektiven eine zentrale, inhaltliche Rolle spielen werden. Aber wie thematisieren wir im Verhältnis dazu Strukturen der Täter*innen? Und auch im Anspruch ein breites Publikum zu erreichen, steckt eine nicht unerhebliche Zahl von Herausforderungen: Wen wollen wir erreichen? Wie gelingt es mit dem Dokumentationszentrum eine Wirkung zu entfalten - in der Stadt, in der Region und darüber hinaus?
Anhand verschiedener Inputs wollen wir uns diesen und vielen weiteren Fragen rund um die inhaltliche Gestaltung des Dokumentationszentrums widmen. Wir wollen gemeinsam diskutieren und Schlussfolgerungen für den weiteren Konzeptionsprozess ziehen.
Programm (Stand: 28.04.2022)
Anmeldung bis zum 26. April 2022 unter: Link zum Anmeldeformular
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Forum #2, 13. Mai 2022:
Wie und wo setzen wir das Dokumentationszentrum um?
Das zweite Fachforum nimmt die örtlichen Aspekte im Zusammenhang mit der Konzipierung eines Dokumentationszentrums zum NSU-Komplex in den Blick: Was bedeutet es, ein solches Zentrum in einer Region zu konzipieren, die im kollektiven Bewusstsein mit den Täter*innen assoziiert ist? Warum halten wir ein Dokumentationszentrum in Südwestsachsen für sinnvoll? In welchem Verhältnis steht es zur Erinnerungsarbeit an den Orten, an denen die Ermordeten lebten? Welche lokalen und regionalen Impulse soll das Dokumentationszentrum setzen? Und wie sieht die bisher in Zwickau und Chemnitz angestoßene Erinnerungsarbeit aus?
Im nächsten Schritt geht es um die Frage, was baulich nötig ist, damit ein Dokumentationszentrum als Ort zur Aufarbeitung der NSU-Verbrechen funktioniert. Wie lassen sich die im Fachforum #1 gesammelten inhaltlichen Anforderungen so übersetzen, dass daraus ein konkreter Ort entsteht? Braucht es einen (oder mehrere?) Neubau(ten), können wir auf bestehende Gebäude zurückgreifen, brauchen wir mobile Architektur – oder am besten eine Kombination aus allem? Was sind geeignete Beispiele und welche Erfahrungen wurden dort gemacht? Und nicht zuletzt: Wie können wir diese Architektur inklusiv gestalten?
Zusammen wollen wir Antworten näherkommen und die gemeinsamen Überlegungen strukturieren.
Anmeldung bis zum 11. Mai 2022 unter: Link zum Anmeldeformular