Pressemitteilung zum zweiten Jahrestag des 7. Oktobers 2023
Gemeinsam mit dem Landesverband Sachsen der Jüdischen Gemeinden K.d.ö.R. möchte das Bündnis gegen Antisemitismus in Dresden und Ostsachsen heute an die schrecklichen Ereignisse des 7. Oktobers 2023 und seine Opfer erinnern.

In den frühen Morgenstunden des 7. Oktober 2023 überfielen mehrere tausend Terroristen von Hamas, Islamischem Dschihad und anderen Milizen das an den Gazastreifen angrenzende Territorium Israels. Parallel zum massenhaften Angriff mit Raketen drangen sie systematisch in Militärposten, Dörfer, Städte und in das Gelände des Musikfestivals Supernova ein und verübten dort das bis dahin größte Massaker an Jüdinnen*Juden seit dem Holocaust. Seitdem sah und sieht sich Israel immer wieder durch Raketenbeschuss aus Gaza, Angriffen der Hisbollah aus dem Libanon, der Huthi aus dem Jemen und durch Terrorakte aus dem Westjordanland gefährdet.
Gemeinsam mit dem Landesverband Sachsen der Jüdischen Gemeinden K.d.ö.R. möchte das Bündnis gegen Antisemitismus in Dresden und Ostsachsen heute an die schrecklichen Ereignisse des 7. Oktobers und seine Opfer erinnern.
Dazu Domokos Szabó, Geschäftsführer des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden K.d.ö.R.:
„Zwei Jahre nach dem Massaker der Hamas, bei dem in Israel 1.200 Menschen kaltblütig ermordet wurden, gedenken wir der unschuldigen Opfer – von Babys bis zu hochbetagten Menschen. Wir erinnern auch an die 250 Geiseln, die nach Gaza verschleppt wurden. 48 von ihnen sind bis heute in der Gewalt ihrer Entführer, darunter die deutschen Staatsbürger Tamir Adar, Gali Berman, Ziv Berman, Rom Braslavski, Itay Chen, Tamir Nimrodi und Alon Ohel. Ihre Freilassung sowie die aller anderen Geiseln hat für uns höchste Priorität.“
Das Bündnis gegen Antisemitismus in Dresden und Ostsachsen schließt sich dem Gedenken an die Opfer und Geiseln des 7. Oktobers an:
„Auch unsere Gedanken sind bei den Opfern und Hinterbliebenen des 7. Oktobers sowie bei den Geiseln in Gaza und ihren Angehörigen. Seit nunmehr zwei Jahren leben sie in furchtbarer Ungewissheit und bangen täglich um ihr Schicksal oder das ihrer Liebsten. Dieses Leid darf keinesfalls in Vergessenheit geraten und muss so schnell wie möglich enden.“
Zugleich mahnt das Bündnis vor der zunehmenden Radikalisierung des Antisemitismus in Sachsen und fordert für die Sicherheit von Jüdinnen*Juden einzutreten:
„Mit Sorge beobachten wir auch die Entwicklungen hier vor Ort in Sachsen: Antisemitische Vorfälle und Straftaten haben seit dem 7. Oktober 2023 dramatisch zugenommen und ein erschreckendes Ausmaß erreicht. Immer offener, und so deutlich wie selten, artikuliert sich der Antisemitismus aktuell aus allen gesellschaftlichen Schichten und verstärkt und radikalisiert sich dabei gegenseitig. So haben unsere Partner*innen von der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Sachsen (RIAS Sachsen) 2024 nahezu eine Verdopplung auf 349 antisemitische Vorfälle gezählt. Darunter fallen auch 16 Angriffe und 8 Bedrohungen aus antisemitischen Motiven.
Der Krieg gegen die Hamas in Gaza darf nicht zur Ausrede werden, um Judenhass zu kultivieren und das Leben von Jüdinnen*Juden zu gefährden. Und das heißt für uns auch, dass das Existenzrecht Israels als sichere Heimstätte für Jüdinnen*Juden nicht in Frage gestellt werden darf.
Es liegt an uns allen Verantwortung zu übernehmen, Antisemitismus zu widersprechen und der Gewalt gegen Jüdinnen*Juden entgegenzutreten. Nur so kann der Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit wirklich glaubhaft werden.“