BgA-Event-Kompass
Hier empfehlen wir euch monatsweise interessante Veranstaltungen, an denen unsere Bündnispartner*innen beteiligt sind oder die aus unserem Netzwerk stammen.

Oktober 2025
Montags & Donnerstags von 15:30 bis 17:30 Uhr und Sonntags von 11:30 bis 17:30 Uhr, Stadtmuseum Dresden: Die ewige Schrift – Eine Thora für Dresden
In einer Zeit, in der religiöse, kulturelle und gesellschaftliche Gewissheiten weltweit ins Wanken geraten, setzt die Jüdische Kultusgemeinde Dresden ein bemerkenswertes Zeichen: Am 21. August 2025 begann mit »Die ewige Schrift – Eine Thora für Dresden« ein Projekt, das zugleich spirituell, bildungspolitisch und gesellschaftlich ist – und das in dieser Form europaweit bislang ohne Vorbild ist.
Im Zentrum steht ein in jeder Hinsicht außergewöhnlicher Vorgang: Der vollständige Schreibprozess einer Sefer Thora – der handgeschriebenen Rolle der fünf Bücher Mose – wird öffentlich sichtbar gemacht. Auf dem Vorplatz des Stadtmuseums Dresden entsteht in einem eigens konzipierten, gläsernen Schreibpavillon über 18 Monate hinweg ein Werk, das in jüdischer Tradition als heilig gilt – und nun zum Anlass für Austausch, Lernen und gemeinsame Erfahrung wird. Hier schreibt ein Sofer Stam – ein ausgebildeter Schreiber heiliger Texte – auf koscherem Pergament nach den überlieferten Regeln der Halacha, Buchstabe für Buchstabe, in höchster Präzision und mit tiefer geistiger Konzentration. Ein Akt, der sonst im Verborgenen geschieht, wird so zum kulturellen Ereignis, das die Stadtgesellschaft mit einbezieht – als Zeugin, Fragende, Teilhabende.
Die Kuratorin bietet Gespräche und Informationen zu ausgewählten Terminen an:
Sonntag, 21. September um 14 Uhr
Sonntag, 5. Oktober um 14 Uhr
Sonntag, 19. Oktober um 14 Uhr
Mehr Informationen unter: https://stmd.de/programm/ausstellungen/die-ewige-schrift-eine-thora-fuer-dresden
Veranstaltet vom Stadtmuseum Dresden in Kooperation mit Jüdische Kultusgemeinde Dresden e.V.
Mittwoch, 1. Oktober, 18 Uhr, online: Diskussion: Wie wir uns rechten Kampfbegriffen entgegenstellen.
Zur politischen Instrumentalisierung des Begriffes "Deep State" und Gegenstrategien
Seit Anfang des Jahres geistert der Begriff „Deep State“ – zu deutsch „Tiefer Staat“ oder auch Schattenstruktur – durch die öffentliche Debatte. Rechtspopulist*innen nutzen den Begriff, um Zivilgesellschaft und demokratische Institutionen pauschal und strategisch zu verdächtigen. Die Behauptung: Es gäbe geheime Machtstrukturen, die gegen das Interesse der Allgemeinheit den Staat steuern und mit staatlichen Geldern indirekt Politik betreiben.
In der Vergangenheit ist damit vor allem die rechtsextreme AfD aufgefallen, um so Druck auf zivilgesellschaftliche Institutionen auszuüben. Mittlerweile normalisiert sich die Erzählung über Soziale Medien, Bücher und vermeintliche Dokumentationen.
Auch die CDU/CSU griff dieses Narrativ in einer Kleinen Anfrage im Bundestag im Januar 2025 auf. Es wurde suggeriert, dass 17 zivilgesellschaftliche Organisationen auf unzulässige Weise und mit staatlicher Förderung die politische Willensbildung beeinflussen und parteipolitisch agieren würden.
Viele Akteur*innen aus Zivilgesellschaft und Wissenschaft kritisieren die Anfrage und fordern stattdessen, Zivilgesellschaft zu unterstützen.
Wir möchten bei dieser Veranstaltung zunächst mit einem Input von Lisa Wassermann, Projektleitung des Projekts „Entschwörung lokal“ bei der Amadeu Antonio Stiftung, den Hintergrund und den Stand der Debatte klären.
Im Anschluss stellen wir uns den Angriffen und sprechen mit Lisa Wassermann, Christina Deckwirth von Lobbycontrol und Matthias Laurisch vom NABU über Gegenstrategien. Warum ist Zivilgesellschaft wichtig und warum wird sie staatlich gefördert? Welche Strategien hat Zivilgesellschaft gegen solche Angriffe? Und wie kann Kritik an Strukturen, Sorgen über Interessenskonflikte und berechtigte Forderung nach Transparenz formuliert werden, ohne zu pauschalisieren oder Verschwörungserzählungen zu bedienen?Mehr Informationen und Anmledung unter: https://calendar.boell.de/de/event/wie-wir-uns-rechten-kampfbegriffen-entgegenstellen
Die Veranstaltung ist Teil der Online-Reihe Haltung zeigen - Förderung sichern - Zivilgesellschaft verteidigen des Heinrich Böll Stiftungsverbunds. Weitere Informationen und Veranstaltungen finden Sie unter https://www.boell-sachsen-anhalt.de/de/2025/07/30/haltung-zeigen-foerderung-sichern-zivilgesellschaft-verteidigen
Sonntag, 5. Oktober um 14 Uhr, Stadtmuseum Dresden: Kuratorenführung mit Jahna Dahms: Die ewige Schrift – Eine Tora für Dresden
Einführung in das Projekt: Was ist eine Tora? Warum wird sie seit über 2500 Jahren von Hand geschrieben?
In rund 35 Minuten erläutert Jahna Dahms das Projekt und spricht über Ursprung, Überlieferung und Bedeutung der Tora als älteste kontinuierliche Kulturtechnik der Menschheit. Im Anschluss können Fragen gestellt werden. Der Schreiber ist während der Veranstaltung anwesend.
Eintritt frei!
Mehr Informationen unter: https://stmd.de/programm/ausstellungen/die-ewige-schrift-eine-thora-fuer-dresden
Veranstaltet vom Stadtmuseum Dresden in Kooperation mit Jüdische Kultusgemeinde Dresden e.V.
Montag, 6. Oktober, 18 Uhr, online: Inputs & Austausch: Nicht neutral! Verein(t) Haltung zeigen
Vereine und Organisationen, die sich demokratisch positionieren oder einsetzen, sind aktuell verstärkt Angriffen ausgesetzt. Sie sehen sich mit dem Vorwurf konfrontiert, gegen ein vermeintliches Neutralitätsgebot zu verstoßen. Auch wenn es kein Neutralitätsgebot für Vereine gibt, argumentieren rechtsautoritäre und konservative Akteur*innen immer wieder damit. Sie begründen so die Streichung von Fördergeldern für politisch missliebige Projekte.
Spätestens seit der Kleinen Anfrage der CDU/CSU-Fraktion im Februar 2025 zu verschiedenen gemeinnützigen Vereinen und der darauffolgenden öffentlichen Debatte ist vielerorts Verunsicherung spürbar: Was dürfen gemeinnützige Organisationen sagen – und was (angeblich) nicht?
In unserer Veranstaltung möchten wir über den Mythos Neutralität sprechen. Ziel ist es, Vereinen und Organisationen Informationen an die Hand zu geben, die ihnen mehr Sicherheit in ihrer gesellschaftspolitischen Positionierung ermöglichen.
Dabei möchten wir unter anderem folgenden Fragen nachgehen:
Warum sind Vereine und Organisationen für eine demokratische Gesellschaft unverzichtbar?
Was bedeutet Neutralität – und wer muss wem gegenüber wir neutral sein?
Wie können sich Vereine und andere Akteure der Zivilgesellschaft demokratisch positionieren?
Bei dieser Veranstaltung geben wir Antworten auf diese Fragen und möchten klarstellen und ermutigen: Eine demokratische Gesellschaft ist nichts Neutrales und für die allermeisten Akteure gibt es kein „Neutralitätsgebot“, sondern ein Demokratiegebot. Zivilgesellschaft und Engagement sollen sich an der Menschenwürde, den Grundrechten und der Vielfalt ausrichten.
Nach einem fachlichen Input von Hannah Eitel (Fachstelle Bildungsallianzen gegen rechte Ideologien der Heinrich-Böll-Landesstiftungen) und Tillmann Schröder (Heinrich-Böll-Stiftung Rheinland-Pfalz) wird es noch einen Input aus betroffener Vereinsperspektive geben. Im Anschluss möchten wir mit den Teilnehmenden in den gemeinsamen Austausch kommen.
Wir laden herzlich ein – zum Zuhören, Mitdenken Austauschen und solidarischen Vernetzen.
Eine starke Zivilgesellschaft braucht Klarheit, Rückhalt und Raum für Haltung.
Eine Teilnahme ist nur mit Anmeldung möglich.
Mehr Informationen und Anmeldung unter: https://calendar.boell.de/de/event/nicht-neutral-vereint-haltung-zeigen
Die Veranstaltung ist Teil der Online-Reihe Haltung zeigen - Förderung sichern - Zivilgesellschaft verteidigen des Heinrich Böll Stiftungsverbunds. Weitere Informationen und Veranstaltungen finden Sie unter https://calendar.boell.de/de/event/nicht-neutral-vereint-haltung-zeigen
Montag, 6. Oktober, 19 Uhr, Programmkino Ost Dresden: Film & Gespräch: Out of Exile - Die Fotografie von Fred Stein
OUT OF EXILE - DIE FOTOGRAFIE VON FRED STEIN ergründet das Geheimnis eines weitgehend unbekannten Fotografen, der ikonische Fotografien des 20. Jahrhunderts schuf.
Es beginnt in düsterer Zeit: Die Bedrohung durch die Nazis zwingt Fred Stein zur Flucht aus Dresden. Im Paris der 1930er Jahre findet er mittellos einen Weg, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten - die Fotografie. Tausende von brillanten Fotografien entstehen. Aber er befindet sich mitten im Krieg, und bald muss er mit seiner Familie wieder um sein Leben fliehen.Nach einer erschütternden Flucht schafft er es nach New York, und ein weiterer Schatz an Fotografien entsteht. Doch durch einen Schicksalsschlag stirbt er jung, noch bevor die Fotografie als Kunst anerkannt wird, und so gerät sein Werk in Vergessenheit.
Sein Sohn Peter glaubt an das Werk seines Vaters und macht sich auf den Weg, die Kunstwelt darauf aufmerksam zu machen. Er findet bald heraus, dass dies keine leichte Aufgabe ist...Fred Steins Liebe zur Fotografie erhellt den Weg: Durch den ganzen Film ziehen sich Bilder, die anspruchsvoll, schön und berührend sind, sowie seine eindringlichen Porträts einiger der wichtigsten Persönlichkeiten aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, einschließlich eines berühmten Fotos von Albert Einstein.
Mehr Informationen und Tickets unter: https://www.programmkino-ost.de/shows/37034
Eine Veranstaltung vom Programmkino Ost Dresden.
Montag, 6. Oktober um 19 Uhr, Begegnungshaus Jakubetzstift Wittichenau: „... und es wurde Licht! Jüdisch-arabisches Zusammenleben in Israel“ Lesung mit Igal Avidan
Frieden im Nahen Osten – ein frommer Wunsch, der nichts mit der Realität zu tun hat? Tatsächlich erreichen uns zurzeit aus der Region Nachrichten, die von einer völlig anderen Lage berichten: hungernde Kinder, trauende Eltern, Bombardements und unzählige Opfer. Ohne diese Wirklichkeit des Krieges auszublenden, möchten wir ins Gespräch kommen mit dem Journalisten und Buchautor, Igal Avidan, der an einen anderen, friedlichen Nahen Osten glaubt und sich dafür mit seinem Buch „.. und es wurde Licht! Jüdisch-arabisches Zusammenleben in Israel“ einsetzt.
Igal Avidan bereiste Israel und suchte nach kleinen Anzeichnen des Friedens zwischen jüdischen und arabischen Israelis − im nachbarschaftlichen Leben, in einem Kindergarten oder Chor. In seinem Buch schildert Avidan Beispiele für die friedliche Koexistenz, die dem Hass und Konflikt Stirn bieten. Diese Erzählungen geben der Welt Hoffnung, dass nach dem Krieg ein Zusammenleben ohne Waffen und Mauern möglich ist.
Igal Avidan, 1962 in Tel Aviv geboren, hat in Israel Englische Literatur und Informatik und dann in Berlin Politikwissenschaften studiert. Seit 1990 arbeitet der Nahostexperte als freier Berichterstatter aus Berlin für israelische und deutsche Zeitungen und Hörfunksender. 2017 erschien sein Buch „Mod Helmy. Wie ein arabischer Arzt in Berlin Juden vor der Gestapo rettete“ (dtv) und 2023 „… und es wurde Licht! Jüdisch-arabisches Zusammenleben in Israel“ (Berenberg).
Mehr Informationen: https://www.slpb.de/veranstaltungen/details/3965
Eine Veranstaltung der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung.
Dienstag, 7. Oktober, 19:30 Uhr, Haus der Kathedrale Dresden: Lesung & Gespräch: Ein Lichtschimmer nach dem dunkelsten Tag Israels
Durch den Hamas-Angriff 2023 befindet sich Israel im Krieg - wie ist Zukunft im Nahen Osten vorstellbar? Der israelische Autor Igal Avidan, seit 1990 in Berlin lebend, spricht auf seinen Reisen mit Israelis - Juden wie Arabern. Zu Gehör kommt, was die Medien ausblenden: eine differenzierte Lagebeschreibung jenseits von Klischees und nicht ohne kleine Zeichen der Hoffnung.
Der Referent: Igal Avidan ist israelischer Autor und arbeitet als freier Journalist für verschiedene israelische und deutsche Zeitungen sowie den Deutschlandfunk und andere Hörfunksender.
Mehr Informationen: https://www.katholische-akademie-dresden.de/11-kathedralforum-dresden/2053-ein-lichtschimmer-nach-dem-dunkelsten-tag-israels
Die Veranstaltung findet statt in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Dresden e.V., dem Politischen Bildungsforum Sachsen der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Volkshochschule Dresden.
Mittwoch, 8. Oktober, ganztägig, NSU-Dokuzentrum Chemnitz: CPPD-Festival „Erinnern in Digitalen Räumen“
Am 8. Oktober 2025 findet das CPPD-Festival »Memory Matters« mit dem Schwerpunkt „Erinnerung in digitalen Räumen“ in Kooperation mit OFFENER PROZESS – Ein Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex in Chemnitz statt.
Die Digitalisierung eröffnet der Erinnerungskultur neue Möglichkeiten. Zeitzeug*innen-Interviews können als Grundlage für das Training großer Sprachmodelle dienen, die auch nach dem Tod der Überlebenden Fragen beantworten. Hologramme ermöglichen scheinbar authentische Begegnungen mit Zeitzeugen über ihre Lebenszeit hinaus. Digitale Archive machen historische Dokumente weltweit zugänglich. Doch technologischen Innovationen bergen erhebliche Risiken. Werden Algorithmen auf Basis historischer Zeugnisse trainiert, stellen sich Fragen nach Authentizität und Manipulation: Wer kontrolliert, was digitale „Zeitzeug*innen“ aussagen? Wie lassen sich Verzerrungen oder gar bewusste Geschichtsfälschungen verhindern?
Besonders problematisch ist das Spannungsfeld zwischen digitaler und physischer Erinnerung. Zahlreiche Ereignisse der europäischen Gewaltgeschichte verfügen noch immer nicht über angemessene Gedenkorte. Gleichzeitig droht die Digitalisierung als bequeme Ausrede zu dienen: Warum Denkmäler errichten oder Gedenkstätten finanzieren, wenn sich Erinnerung auch virtuell inszenieren lässt?
Die bisherigen Erfahrungen mit digitalen Erinnerungsräumen in virtuellen Welten wie „Second Life“ oder dem „Metaverse“ stimmen skeptisch: Ohne kontinuierliche Pflege und Investitionen verkommen sie rasch zu digitalen Brachen. Hinzu kommen Abhängigkeiten von privatwirtschaftlichen Akteur*innen, deren Interessen nicht notwendigerweise mit denen einer verantwortungsvollen Erinnerungskultur übereinstimmen. Jüngste Entwicklungen bei Meta oder X zeigen, wie schnell Unternehmensstrategien wechseln – mitunter auf Kosten erinnerungskultureller Projekte. Erinnerung jedoch erfordert Beständigkeit und Verlässlichkeit, Eigenschaften, die private Plattformen nicht garantieren können.
Die zentrale Frage lautet daher: Wie können digitale Methoden die Erinnerungskultur bereichern, ohne sie zu verdrängen oder zu gefährden? Und wie lässt sich die Integrität historischer Zeugnisse in einer Zeit algorithmischer Reproduzierbarkeit und unternehmerischer Kontrolle wahren? Das dritte CPPD-Festival »MEMORY MATTERS« am in der europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz widmet sich diesen und weiteren Fragen und digitalen Ansätzen und Methoden in der Erinnerungskultur und -politik. Das Festival wird in Kooperation mit dem NSU-Dokumentationszentrum durchgeführt und bietet zahlreiche Möglichkeiten für Begegnung, Vernetzung und die gemeinsame Entwicklung erinnerungskultureller und -politischer Projekte.Mehr Informationen, Programm und Anmeldung unter: https://cppdnetwork.com/veranstaltung/cppd-festival-memory-matters-in-chemnitz-erinnerung-in-digitalen-raeumen/
Eine Veranstaltung von DialoguePerspectives. Discussing Religions and Worldviews e.V.
Mittwoch, 8. Oktober um 19 Uhr, Synagoge Dresden-Neustadt: Vortrag und Führung: Willkommen in unserer Laubhütte
Welches war die längste Wüstenwanderung in der Geschichte der Menschheit? Das war tatsächlich die Flucht der Jüdinnen und Juden vor dem mörderischen Pharao. Sie dauerte ganze 40 Jahre und führte das Volk durch die Wüste Sinai. Jüdinnen und Juden weltweit sind auch heute noch dazu angehalten, sich an dieses Ereignis zu erinnern. Und weil mehrfache Erinnerung zuverlässiger ist, gibt es noch Sukkot, das sogenannte Laubhüttenfest. Es symbolisiert das Leben in den provisorischen Unterkünften während der Flucht – ist aber auch ein jüdisches Erntedankfest.
Wir laden alle Interessierten ein, mehr über das fröhliche Laubhüttenfest in unserer Synagoge zu erfahren. In einem Vortrag wird Herbert Lappe ausführlicher auf das Fest eingehen, bevor wir gemeinsam zu unserer eigenen Laubhütte, Sukka genannt, gehen.
PS: Gut möglich, dass Experten der Geschichte und Archäologie die genannten Ereignisse nicht nachweisen können. Macht aber nichts, denn die Sukka ist zu gemütlich, um sie nicht nicht Jahr für Jahr wieder zu errichten.
Ort: Synagoge Dresden-Neustadt
Anmeldungen bis 06.10.2025 an: kontakt@besht.de
Mehr Informationen: https://www.dresden.de/apps_ext/IKT/event/f525dead-fa1a-4496-acb5-af972be82981
Veranstaltet von Jüdische Kultusgemeinde Dresden e.V. und Besht Yeshiva gGmbH im Rahmen der Interkulturellen Tage der Stadt Dresden
Mittwoch, 8. Oktober um 19 Uhr, Literaturhaus Alte Synagoge Görlitz: „... und es wurde Licht! Jüdisch-arabisches Zusammenleben in Israel“ Lesung mit Igal Avidan
Frieden im Nahen Osten – ein frommer Wunsch, der nichts mit der Realität zu tun hat? Tatsächlich erreichen uns zurzeit aus der Region Nachrichten, die von einer völlig anderen Lage berichten: hungernde Kinder, trauende Eltern, Bombardements und unzählige Opfer. Ohne diese Wirklichkeit des Krieges auszublenden, möchten wir ins Gespräch kommen mit dem Journalisten und Buchautor, Igal Avidan, der an einen anderen, friedlichen Nahen Osten glaubt und sich dafür mit seinem Buch „.. und es wurde Licht! Jüdisch-arabisches Zusammenleben in Israel“ einsetzt.
Igal Avidan bereiste Israel und suchte nach kleinen Anzeichnen des Friedens zwischen jüdischen und arabischen Israelis − im nachbarschaftlichen Leben, in einem Kindergarten oder Chor. In seinem Buch schildert Avidan Beispiele für die friedliche Koexistenz, die dem Hass und Konflikt Stirn bieten. Diese Erzählungen geben der Welt Hoffnung, dass nach dem Krieg ein Zusammenleben ohne Waffen und Mauern möglich ist.
Igal Avidan, 1962 in Tel Aviv geboren, hat in Israel Englische Literatur und Informatik und dann in Berlin Politikwissenschaften studiert. Seit 1990 arbeitet der Nahostexperte als freier Berichterstatter aus Berlin für israelische und deutsche Zeitungen und Hörfunksender. 2017 erschien sein Buch „Mod Helmy. Wie ein arabischer Arzt in Berlin Juden vor der Gestapo rettete“ (dtv) und 2023 „… und es wurde Licht! Jüdisch-arabisches Zusammenleben in Israel“ (Berenberg).
Mehr Informationen: https://www.slpb.de/veranstaltungen/details/3969
Eine Veranstaltung der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung.
Donnerstag, 9. Oktober, 19 Uhr, K² Kulturkiste Pirna: Film "KOLOT – קולות – STIMMEN. Perspektiven auf den 7. Oktober"
Das größte antisemitische Massaker seit der Shoah jährt sich zum zweiten Mal. Die brutale Ermordung von 1182 Menschen und die Entführung von 250 Menschen in den Gazastreifen durch die palästinensische Einheitsfront aus Hamas, PFLP, DFLP und Islamischer Dschihad in Palästina hatte von Beginn an auch Auswirkungen auf jüdisches Leben in Deutschland. Zunächst war es die Sorge und Trauer um Freunde, Verwandte und Angehörige, aber auch die Erschütterung darüber, dass dieses Massaker ausgerechnet auf dem Boden des jüdischen Schutzraums Israel passierte. Schnell mussten Juden in Deutschland aber feststellen, dass nach dieser barbarischen Tat nicht etwa die Solidarität, sondern vielmehr der Antisemitismus durch die Decke gehen sollte.
Auch heute, zwei Jahre danach sind die Sorgen nicht verschwunden. Immer noch hält die Hamas Geiseln in ihrer Gewalt - darunter auch weiterhin deutsche Staatsbürger. Auch der Antisemitismus feiert weiter fröhlich Urständ. 10.000e kommen auf antiisraelischen Demos zusammen und dem dort erhobenen Ruf nach der globalen Intifada folgen immer mehr Taten. Selbst ein konservativer Bundeskanzler, der zwar bei einer Rede in der Münchner Synagoge den Tränen nahe ist, untergräbt zusehends die Unterstützung Israels, während die Hamas immer mehr Früchte und Belohnungen für ihren Angriff erhält.
Mit der Filmvorführung soll ein Blick auf jüdisches Leben in Deutschland nach dem 7. Oktober geworfen werden. "Der 7. Oktober 2023 markiert eine tiefe Bruchstelle für die jüdische Gemeinschaft" heißt es auf der Projektseite. Welche Bruchstelle das ist und welche Folgen der terroristische Akt hat - darüber wird in "KOLOT – קולות – STIMMEN. Perspektiven auf den 7. Oktober" berichtet.
In deren Sinne ist auch der Abend zu verstehen: Nicht irgendein bildungspolitischer Anspruch steht am 09.10.2025 im Vordergrund, sondern die Solidarität mit Juden und Jüdinnen hierzulande und global, deren Leben und Sicherheit gerade im Westen innerhalb der letzten zwei Jahre außerordentlich fragil geworden ist.
Mehr Informationen: https://akubiz.de/termine/369-kolot-%E2%80%93-%D7%A7%D7%95%D7%9C%D7%95%D7%AA-%E2%80%93-stimmen-perspektiven-auf-den-7-oktober/2025-10-09-19-00
AKuBiZ e.V. dankt OFEK für die Genehmigung die Interviews zu zeigen und der Pirnaer Autonomen Linken für die gemeinsame Veranstaltung.
Samstag, 11. bis Freitag, 17. Oktober, Boguszów-Gorce, Polen: Bildungsreise ins Eulengebirge
Unsere diesjährige Bildungsfahrt führt uns vom 11. bis 17. Oktober 2025 nach Polen ins Eulengebirge.
Die nationalsozialistischen Verbrechen in Polen gehören zu den grausamsten Kapiteln der deutschen Geschichte. Millionen Menschen wurden verfolgt, entrechtet, deportiert und ermordet – darunter zahlreiche Jüdinnen und Juden, politische Gegner*innen, Angehörige der polnischen Intelligenz, Rom*nja und Sint*ezzi sowie viele weitere.
Im Mittelpunkt der siebentägigen Reise steht die kritische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Facetten der NS-Herrschaft in Polen.
Von Boguszów-Gorce aus besuchen wir unter fachkundiger Begleitung Orte der Verfolgung im Eulen- und Riesengebirge.
Mehr Informationen zu Programm, Kosten und Anmeldung unter: https://akubiz.de/termine/363-bildungsreise-eulengebirge
Ein Angebot vom AKuBiZ e.V.
Sonntag, 12. Oktober, 10:15 bis ca. 17 Uhr, Bad Schandau: Gemeinsame Erlebnisse gegen Vorurteile: Spuren im Fels – Jüdische Geschichte und Widerstand in der Sächsischen Schweiz
Auf einer geführten Wanderung mit dem Dresdner Kletterer und Historiker Joachim Schindler wird die Geschichte der Bergsteigerinnen und Bergsteiger in der Region sichtbar gemacht: zwischen Anpassung, Verfolgung und Widerstand. An ausgewählten Orten werden Biografien erzählt, die zeigen, wie eng politische Geschichte und persönliche Leidenschaft miteinander verwoben sein können.
Ziel der Veranstaltung ist es, historische Zusammenhänge vor Ort erfahrbar zu machen, zu erinnern – und Raum für Fragen und Austausch zu schaffen.
Für Menschen jeden Alters geeignet, normale Trittsicherheit erforderlich.
Anmeldung und weitere Informationen unter: https://vhs-dresden.de/kurs/exkursionen-und-studienreisen/besichtigungen-und-rundgaenge/gemeinsame-erlebnisse-gegen-vorurteile-spuren-im-fels-juedische-geschichte-und-widerstand-in-der-saechsischen-schweiz/25H1411
Veranstaltung von Volkshochschule Dresden in Zusammenarbeit mit der Jüdischen Kultusgemeinde Dresden e.V.
Donnerstag, 16. Oktober, 19:30 Uhr, Kulturforum Görlitzer Synagoge: Konzert von Julia Boegershausen und Kapelle Bagatelle: In meiner Seele weht der Wind der Weite
Seit vielen Jahren schon ist Julia Boegershausen in der Görlitzer Kulturszene eine feste Größe. Ihre charismatische Bühnenpräsenz ist in der Region einzigartig – und weit darüber hinaus. Längst ist Julia Boegershausen mit ihren Lied-Programmen auch in den Theatern und Konzerthäusern an der Ostseeküste bekannt und beliebt.
Die Görlitzer Sängerin vereint das Talent für freche Koketterie im Stil der 1920er Jahre mit der Gabe, die dunklen Seiten der 1920er bis 1940er Jahre musikalisch zu illustrieren.
Erstmals ist Julia Boegershausen nun mit einem ganzen Konzertabend auf der Bühne des Kulturforum Görlitzer Synagoge zu erleben. Begleitet wird die begnadete Sängerin von der Kapelle Bagatelle – passionierte und professionelle Musikerinnen und Musiker, die sich auf die facettenreiche Kunst des Klezmer und all seiner Spielarten spezialisiert haben.
In diesem Jahr ist die Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkrieges besonders präsent. Dieser Krieg hat vor allem für Görlitz prägende Spuren hinterlassen: eine geteilte Stadt …
Julia Boegershausen und die Kapelle Bagatelle bringen die Musik der Jahre vor dem Krieg zum leuchten – jener Jahre, in denen sich all das zusammengebraut hat, was zur großen Katastrophe und zum Zivilisationsbruch des Holocaust führte.
So stehen Texte und Lieder jüdischer Künstler im Zentrum dieses Abends: Liebeslieder von Mordechaj Gebirtig, Jiddische Shtetl- Musik aus Polen und der Ukraine sowie Lieder aus dem damals populiären Repertoire der jüdischen Salonmusik.
Mehr Informationen und Tickets unter: https://www.reservix.de/tickets-in-meiner-seele-weht-der-wind-der-weite-juedische-kulturtage-in-goerlitz-kulturforum-goerlitzer-synagoge-am-16-10-2025/e2456487
Veranstaltet von Görlitzer Kulturservicegesellschaft mbH im Rahmen der Jüdischen Kulturtage.
Sonntag 19. Oktober, 14 Uhr, Alter Jüdischer Friedhof Dresden: Führung: Der Alte Jüdische Friedhof - Geschichte und Besonderheiten
Einem Kriminalstück gleicht die Geschichte des Alten Jüdischen Friedhofes in Dresden. Es ist der älteste erhaltene jüdische Friedhof in Sachsen. Unter einem dichten Baumdach versteckt er sich mit seinen alten Steinen und Geschichten in der Äußeren Neustadt. Zahlreiche zu Unrecht vergessene Persönlichkeiten fanden hier ihre letzte Ruhestätte. Gehen Sie mit uns auf eine spannende Spurensuche.
Männliche Teilnehmer bitte mit Kopfbedeckung!
Eintritt: 6 €, ermäßigt: 4 €
Eine Veranstaltung von HATiKVA e.V.
Mittwoch, 22. Oktober, ganztägig, Berlin: Fachtag „Antisemitismus in Psychotherapie und Beratung – historische Auslassungen und ihre Gegenwartsfolgen“
Der Zusammenhang zwischen Antisemitismus und psychischer Gesundheit ist bislang kaum erforscht. Auch die Rolle antisemitismuskritischer Therapie und Beratung bleibt in fachlichen Debatten weitgehend unbeachtet.
Bereits nach der Shoah erhielten Jüdinnen:Juden kaum Unterstützung, die sensibel auf ihre spezifischen Erfahrungen, Verletzungen und Bedarfe einging. Diese Leerstelle wirkt bis heute nach – sowohl in der therapeutischen und beraterischen Praxis als auch in der Ausbildung von Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen, wo dem Thema weiterhin wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Bis heute mangelt es an Zugängen, die Antisemitismus als biografische und transgenerationale Erfahrungskategorie berücksichtigen. Ebenso fehlen geschützte Räume für Psycholog:innen und Therapeut:innen mit jüdischer Biografie – Menschen, die sich in einer doppelten Rolle befinden: Einerseits sind sie Teil des psychosozialen Versorgungssystems, andererseits selbst Teil einer betroffenen Community.
Im Fokus des zweiten Fachtages des Projekts „SUPPORT“ stehen diese bislang vernachlässigten Themen und Versorgungslücken in der Therapie und Beratung unter Einbezug der tiefgreifenden Erschütterungen durch den 7. Oktober. Der Fachtag verfolgt das Ziel, Antisemitismus als relevante Dimension in psychotherapeutischen Kontexten sichtbar zu machen und tiefergehend zu bearbeiten. Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung mit jüdischen Erfahrungen und der Frage, wie antisemitismuskritische Positionen in der Psychotherapie und Beratung verankert werden können.
Anmeldung und weitere Informationen unter: https://eveeno.com/ofek_support_fachtag_2025
Anmeldefrist: 20. Oktober 2025
Eine Veranstaltung von OFEK e.V. im Rahmen des Projekts „SUPPORT“.
Donnerstag, 23. Oktober, 9:30 - 16:30 Uhr, JKS Kö15 Dresden: Symposium: “Speaking of Us…” Jewish perspectives in Art, Heritage and Cultural Policy Today
Das Symposium bringt jüdische Künstlerinnen, Aktivistinnen, Wissenschaftlerinnen und Kulturakteurinnen aus ganz Europa zusammen, um zentrale Fragen jüdischer Selbstrepräsentation, Erinnerungskultur und Kulturpolitik zu diskutieren:
• Wer erzählt heute jüdische Geschichten in Europa – und aus welcher Perspektive?
• Wie kann jüdische Kultur jenseits von Symbolisierung und Fremdzuschreibungen sichtbar
werden?
• Welche Strukturen und Netzwerke braucht es, damit jüdische Stimmen langfristig in Kunst,
Kultur und Politik gehört werden?
• Wie lassen sich Allianzen über Grenzen hinweg aufbauen, um jüdische Kultur in Europa zu
stärken?Das Programm umfasst Eröffnungsgespräche, thematische Panels, interaktive Arbeitsgruppen und eine abschließende Diskussion zu transnationalen Vernetzungsstrategien. Eingeladen sind Expert*innen aus Deutschland, Polen, Israel, den Niederlanden, Serbien und Tschechien, die ihre Erfahrungen, Projekte und Perspektiven vorstellen.
Warum teilnehmen?
Das Symposium bietet die Gelegenheit, sich mit Fachkolleg*innen aus Kunst, Kulturarbeit und Wissenschaft zu vernetzen, Impulse für die eigene Praxis zu gewinnen und gemeinsam Perspektiven für eine zukunftsweisende europäische Zusammenarbeit zu entwickeln.
Das Symposium wird hauptsächlich in englischer Sprache stattfinden.
Detailliertes Programm: https://juedische-woche-dresden.de/programm-symposium/
Eine Veranstaltung von Jüdische Musik- und Theaterwoche Dresden e.V.
Donnerstag, 23. Oktober, 10 - 12 Uhr, online: Impuls und Fachaustausch: Abgelehnt?! Wie Demokratieförderung resilienter werden kann - und muss!
Mit den zunehmenden Wahlerfolgen der rechtsextremen AfD und auch aufgrund des Agierens der CDU (Stichworte: NGO-Finanzierung und bröckelnde Brandmauern) steht die Demokratieförderung in vielen Kommunen und auf Landesebene immer stärker unter Druck.
In Salzwedel entschied sich der Stadtrat mit einer Mehrheit von AfD, CDU und Freien Wählern gegen eine achtjährige Finanzierung des Jugendparlaments und der geplanten Koordinationsstelle. So wurden 700.000 Euro Fördermittel verhindert. Auch im Landkreis Bautzen wurden Mittel zur Demokratieförderung abgelehnt, die Projekte und gewachsene Strukturen auf Jahre gesichert hätten.
Die Auswirkungen für niedrigschwellige und praxisorientierte Demokratiebildung vor allem in ländlichen Regionen sind gravierend: Kindern und Jugendlichen wird die politische Teilhabe verweigert, zivilgesellschaftliche Initiativen und Engagierte finden keine Fördermöglichkeiten für demokratiestärkende und inklusive Kultur- und Mitmach-Formate, Beratungsangebote können nicht aufrecht erhalten werden.
Aber Demokratie ist kein Selbstläufer und braucht finanziellen Rückhalt. Demokratische Grundwerte, Vielfalt und Offenheit sind in vielen Regionen keine Selbstverständlichkeit und die „Demokratie leben“-Förderprogramme wichtige Anker für die lokale demokratische Zivilgesellschaft.
In unserem Fachaustausch soll es daher um Möglichkeiten der Absicherung und Resilienz von Demokratieförderung gehen.
Wie kann Demokratieförderung auch in solchen Kommunen wirksam werden kann, wo absichtsvoll oder aus finanziellen Gründen gegen Demokratiearbeit und Strukturen entschieden wird?
Welche alternativen Finanzierungsmöglichkeiten gibt es?
Was nutzt zivilgesellschaftliches Engagement/zivilgesellschaftlicher Widerstand in diesen Fällen?
Was sind die Forderungen an die demokratischen Parteien, um Demokratiearbeit wetterfest zu machen
Impulsgeber*innen:
Carlos Becker, Institut für Soziale Arbeit und Sozialforschung
Prof.'in Dr. Andrea Walter, Hochschule für Polizei und Öffentliche Verwaltung NRW
Vera Ohlendorf, Sprecher*innenkreis Netzwerk Tolerantes Sachsen und Projektförderung der Amadeo-Antonio-Stiftung
Der Austausch richtet sich an haupt- und ehrenamtliche Kräfte aus zivilgesellschaftlichen Organisationen, an kommunalpolitisch Aktive und Akteure aus der Förderlandschaft.
Eine Teilnahme ist nur mit Anmeldung möglich.Mehr Informationen und Anmeldung unter: https://calendar.boell.de/de/event/abgelehnt-wie-demokratiefoerderung-resilienter-werden-kann-und-muss
Die Veranstaltung ist Teil der Online-Reihe Haltung zeigen - Förderung sichern - Zivilgesellschaft verteidigen des Heinrich Böll Stiftungsverbunds. Weitere Informationen und Veranstaltungen finden Sie unter https://www.boell-sachsen-anhalt.de/de/2025/07/30/haltung-zeigen-foerderung-sichern-zivilgesellschaft-verteidigen
Donnerstag, 23. Oktober, 19 Uhr, Lingnerschloss Dresden: Vortrag „Wer denkt, will nicht überredet, sondern überzeugt sein. Victor Klemperers Engagement in und für Dresden nach 1945“
„Wer denkt, will nicht überredet, sondern überzeugt sein; wer systematisch denkt, ist doppelt schwer zu überzeugen.“ schrieb Victor Klemperer in seinem Buch „LTI - Notizbuch eines Philologen“ (Quelle: LTI, Reclam, 1975, S. 128). Nach der erschreckenden Erfahrung der Vernichtung von Menschen und Kultur in der Zeit des Nationalsozialismus war es für Victor Klemperer ein besonderes Anliegen, den geistigen Wiederaufbau in Dresden aktiv voranzutreiben. Aufklärung und Förderung von intellektuellem Austausch standen für ihn dabei im Mittelpunkt. Doch bald hatte er das Gefühl „zwischen allen Stühlen“ zu sitzen. Im Mittelpunkt des Abends steht das Engagement Victor Klemperers in und für Dresden nach 1945.
Eintritt: 15 €
Anmeldung empfohlen unter: anmeldung@hatikva.de
Veranstalter: HATiKVA – Die Hoffnung. Bildungs- und Begegnungsstätte für jüdische Geschichte und Kultur Sachsen e. V. und dem Förderverein Lingnerschloss e.V.
Donnerstag, 23. Oktober, 19:30 Uhr, Kulturforum Görlitzer Synagoge: Konzertlesung mit Werken von Ilse Weber: Ich wandre durch Theresienstadt
Ilse Weber zählt zu den heute kaum mehr bekannten jüdischen Künstlerinnen und Künstler, die in der Zwischenkriegszeit begannen, sich zu etablieren, deren Karriere und schließlich deren Leben aber durch den Nationalsozialismus zerstört wurden. 1903 wurde sie als Ilse Herlinger in der mährischen Stadt Ostrau geboren. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen war Ostrau eines der Zentren jüdischen Lebens in der Tschechoslowakei. Ilse Weber war eine begabte Musikerin, legte den Schwerpunkt ihres Schaffens aber auf die Literatur. Sie schrieb vor allem Gedichte und Liedtexte. Nach dem “Anschluss” der Tschechoslowakei an das nationalsozialistische Deutsche Reich war sie mit ihrer Familie zunehmend Verfolgung ausgesetzt. Sie wurde nach Theresienstadt deportiert und letztlich 1944 im KZ Auschwitz-Birkenau ermordet.
In diesem Konzertprogramm leben ihre Gedichte und Lieder neu auf.
https://holocaustmusic.ort.org/de/places/theresienstadt/ilse-weber/
Mehr Informationen und Tickets unter: https://www.reservix.de/tickets-ich-wandre-durch-theresienstadt-juedische-kulturtage-in-goerlitz-kulturforum-goerlitzer-synagoge-am-23-10-2025/e2439410
Veranstaltet von Görlitzer Kulturservicegesellschaft mbH im Rahmen der Jüdischen Kulturtage.
Freitag, 24. Oktober, 9.30 - 18.30 Uhr, Goethe Institut Dresden: Fachtagung "Das Gerücht über die Anderen #4"
Am Freitag, den 24. Oktober 2025 findet die nunmehr 4. Fachtagung: Das Gerücht über die Anderen – Die lange Geschichte von Ressentiments und Sozialchauvinismus statt. Gerne werden jetzt schon Anmeldungen unter anmeldung@hatikva.de entgegen genommen.
In der Gegenwart zeigt sich durch Kürzungen im sozialen Bereich, der politischen Bildung und in der Daseinsfürsorge, dass der Kapitalismus und Nationalismus sich zuspitzen und selbst in den Zentren die Armut, der Rassismus, der Antisemitismus und Gängelung und Gewalt zunimmt. Doch einfache Erklärungen sind gefährlich. Die Herbstschule will einen Ort bieten um sich theoretisch und praktisch zu schulen, um nicht in verkürzten und regressiven Argumentationen zu verharren. Die Herbstschule bietet Analysen, Reflexion und Raum für Austausch und Organisierung.
Mit Harald Hahn (Pädagoge, Kulturschaffender und Autor/Schauspieler von „Monolog mit meinem ‚asozialen‘ Großvater. Ein Häftling in Buchenwald“, Berlin), Francis Seeck (Professorin für Soziale Arbeit mit Schwerpunkt Demokratie- und Menschenrechtsbildung, Antidiskriminierungstrainerin, Autor*in, Pionierin der Klassismusforschung, Nürnberg) und Jo Schmeiser (Künstlerin und Filmemacherin, arbeitet an den Schnittstellen von Kunst, Film, Theorie und Politik. Themen wie Rassismus, Sexismus, Antisemitismus und das kritische Nachdenken über deren Form und Struktur sind Schwerpunkte ihrer Arbeit, Wien)
Ausführliches Programm unter: https://calendar.boell.de/de/geruecht_4
Freitag, 24. Oktober, 20 Uhr, Melina Restaurant Dresden: Besonderer Schabbat von Gefilte Fest Dresden
Zur Jüdischen Woche Dresden laden wir zu einem Abend mit einem 5-Gänge-Menü von Hemdat Goldberg ein. Jüdische Botschafter*innen teilen Geschichten über den Schabbat. Alle sind willkommen!
Zur Jüdischen Woche Dresden und zum 10-jährigen Jubiläum des Gefilte Fest Dresden e.V. laden wir ein zu einem Abend, der jüdisches Leben mit allen Sinnen erlebbar macht. Es wird gemütlich, genussvoll und voller Begegnungen – ganz so, wie Schabbat sein soll.
Auf den Tisch kommt ein 5-Gänge-Menü, das die Vielfalt jüdischer Küche rund um den Globus zeigt. Zubereitet wird es von Hemdat Goldberg aus Jerusalem. Sie ist nicht nur Köchin, sondern hat auch einen Bachelor in Ernährungsanthropologie – mit anderen Worten: Sie kennt nicht nur die Rezepte, sondern auch die Geschichten, die in jedem Gericht stecken. Unter dem Motto »We are here« serviert sie Highlights wie äthiopisches Dabo-Brot, britischen Pickled Fish oder Basisa, ein nordafrikanisches Dessert für Segen und Glück.
Zwischen den Gängen teilen jüdische Botschafter*innen persönliche Geschichten rund um den Schabbat. Sie erzählen, was dieser besondere Tag für sie bedeutet, sprechen über Alltag, Traditionen und ganz individuelle Erfahrungen.Mehr Informationen und Tickets unter: https://www.gefilte-fest-dresden.de/details-registrierung/besonderer-schabbat
Eine Veranstaltung von Gefilte Fest Dresden e.V.
November 2025
Montag, 3. November, 17:30 Uhr, Zentralwerk Dresden: Buchvorstellung & Gespräch: Der vergessene Widerstand. Jüdinnen und Juden im Kampf gegen den Holocaust
Buchvorstellung und Gespräch mit Dr. Stephan Lehnstaedt, Professor für Holocaust-Studien und Jüdische Studien Touro University Berlin
Angesichts von etwa sechs Millionen Toten im Holocaust entstehen nur allzu leicht Vorstellungen einer überwältigenden, unausweichlichen Totalität des Genozids. Doch die Jüdinnen und Juden waren keineswegs passiv, sie gingen nicht „wie die Lämmer zur Schlachtbank“.
Unzählige Berichte belegen die Aktivitäten der Verfolgten und den unbedingten Willen, die eigene Existenz zu behaupten: Etwa der Aufstand im Warschauer Ghetto 1943, die Revolten in den Vernichtungslagern Sobibor und Auschwitz-Birkenau, Oswald Rufeisen, der sich als Deutscher ausgab und so das Ghetto von Mir rettete, oder Marianne Cohn, die Kinder aus dem besetzten Frankreich in die sichere Schweiz schmuggelte.
Es existieren unzählige Berichte über aktives Handeln, über Selbsthilfe, Rettung und Widerstand. Wahrgenommen aber werden die wenigsten dieser kleinen und großen Heldentaten. Deshalb soll hier die Geschichte des jüdischen Widerstands erzählt werden.
Moderation: Dr. Gunda Ulbricht, Bildungsreferentin HATiKVA e.V.
Der Eintritt ist frei.
Um Anmeldung wird bis 02.11.2025 unter sachsen@fes.de gebeten.Mehr Informationen: https://zentralwerk.de/archiv/der-vergessene-widerstand/
Veranstaltet von der Friedrich-Ebert-Stiftung; unterstützt vom Zentralwerk e.V.
Montag, 3. November, 18:30 Uhr, online: Gespräch mit Tirza Seene über „Antisemitismus und jüdische Erfahrung im Film“
Film kann ein starker Zugang zu jüdischen Lebensrealitäten sein – kreativ, emotional und vielschichtig. Gleichzeitig prägt eine lange Geschichte von Stereotypen und antisemitischen Bildern bis heute, wie jüdische Personen im Film gezeigt werden.
Der Vortrag lädt dazu ein, sich mit verschiedenen Ebenen auseinanderzusetzen, auf denen sich Film, Antisemitismus und jüdische Erfahrung begegnen und gemeinsam zu diskutieren: Wo werden Klischees bedient? Welche Bilder prägen unsere Vorstellungen? Wie können wir mit diesen Bildern arbeiten?
Anhand ausgewählter Filmbeispiele erhalten Pädagog*innen und Multiplikator*innen Impulse, um Darstellungen besser einordnen zu können und Filme als Werkzeug für eine differenzierte, diskriminierungskritische Bildungsarbeit zu nutzen.
Zur Referentin: Tirza Seene hat Judaism in Historical Context an der Freien Universität Berlin studiert und promoviert aktuell an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf zu dem Thema „Antisemitismus und Film“. Während der Promotion hat sie gemeinsam mit Kolleginnen eine Lehrer*innenfortbildung mit dem Titel „Antisemitische Stereotype im Film erkennen“ konzipiert und führt regelmäßig Workshops zu dem Zusammenhang jüdische Erfahrung, Film und Antisemitismus durch.
Bitte melden Sie sich über das Anmeldeformular bis zum 3. November 2025, 10 Uhr an.
Mehr Infomationen: https://www.conact-org.de/aktuelles/conact-termine/termin-detail/termin/aktionswochen-gegen-antisemitismus-antisemitismus-und-juedische-erfahrung-im-film
Eine Veranstaltung vom ConAct-Projekt „Sichtbar Handeln! Gegen Antisemitismus.“ im Rahmen der Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus 2025.
Montag, 3. November, 19 Uhr, kosmotique Dresden: Buchvorstellung & Gespräch: Jüdische Realitäten nach dem 7. Oktober
Buchvorstellung und Gespräch mit den Herausgeber*innen Alexandra Klei und Annika Wienert sowie den beiden Künstler*innen Zofia nierodzińska und tba
Das Buch „Jüdische Realitäten nach dem 7. Oktober“ versammelt Arbeiten jüdischer und antisemitismuskritischer Künstler*innen und Autor*innen aus Israel, Deutschland, der Schweiz, den USA, Polen, Australien und Großbritannien. Darunter finden sich Theatertexte und Malerei, Fotografie und Skulptur sowie autobiografische Texte.
In einer Zeit, in der in der Wissenschaft, der Kunstwelt, der Kultur und im öffentlichen Diskurs jüdische Stimmen angegriffen, zum Schweigen gebracht und ausgeschlossen werden, wollten die Herausgeberinnen Alexandra Klei und Annika Wienert ihnen einen Raum geben. So entstand das fünfte Jahrbuch des Kunstvereins werkraum bild und sinn.
Alexandra Klei ist Architektorhistorikerin und Mitbegründerin des werkraum bild und sinn e.V. Seit vielen Jahren forscht sie zum ‚Jüdischen Bauen‘ nach dem Holocaust und zu den Beziehungen von Erinnerung und Raum/Architektur. Gemeinsam mit Annika Wiennert hat sie zuletzt einen Aufsatz in den Blättern für deutsche und internationale Politik veröffentlicht, der den Jahrestag des 8. Mai 1945 zum Anlass nimmt, über den Anstieg und die Formen des Antisemitismus nach dem 7. Oktober in Deutschland nachzudenken. Sie ist Mitglied im Foscherinnenkollektiv Space in Holocaust Research und in der Arbeitsgruppe Kunst und Antisemitismus im Ulmer Verein. Alexandra lebt in Berlin und Tel Aviv.
Annika Wienert ist Kunsthistorikerin, Mitbegründerin und Vorsitzende des werkraum bild und sinn e.V. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Holocaust-Studien, Holocaust-bezogene Kunst, Planung und Bauwesen im Nationalsozialismus. Im Jahr 2024 arbeitete sie gemeinsam mit Dr. Aleksandra Paradowska an der Ausstellung „Illusionen der Allmacht: Architektur und Alltag unter deutscher Besatzung“ (CK Zamek, Poznań). Sie ist Mitglied im Foscherinnenkollektiv Space in Holocaust Research und in der Arbeitsgruppe Kunst und Antisemitismus im Ulmer Verein, einem deutsche Verein für Kunst- und Kulturwissenschaften.
Zofia niederodzińska ist Autorin, Ausstellungskuratorin, bildende Künstlerin und Dozentin an der Kunstakademie in Szczecin. Von 2017 bis 2022 war sie stellvertretende Direktorin der Städtischen Galerie Arsenal in Poznań. Sie beschäftigt sich vor allem mit der Kunst postsozialistischer Länder, dem Thema Migration und der Zugänglichkeit von Kultur. Zu ihren jüngsten Ausstellungen gehört die mitkuratierte Ausstellung „FERNBEZIEHUNGEN” im KVOST in Berlin und „From the East to the East” in der Łęctwo-Galerie in Poznań. Sie studierte an der Kunsthochschule in Poznań (Ph.D.) und an der Universität der Künste in Berlin (M.A.). Von 2019 bis 2024 war sie Chefredakteurin des RTV Magazine, einer Plattform für Kunst und Aktivismus. Sie lebt und arbeitet in Berlin.Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Auseinandersetzungen mit der Gegenwart des Antisemitismus“.
Mehr Informationen: https://www.kosmotique.org/termine/juedische-realitaeten-nach-dem-7-oktober/
Die Veranstaltung ist Teil der diesjährigen Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus der Amadeu-Antonio-Stiftung und findet in Kooperation mit dem Kulturbüro Sachsen statt.
Donnerstag, 13. November, 19 Uhr, objekt klein a Dresden: Lesung & Diskussion: Lauter Hass – Antisemitismus als popkulturelles Ereignis
Galt Popmusik einst als Medium der Emanzipation, scheint davon heute nicht mehr viel übrig zu sein. Musiker:innen unterschreiben offene Briefe und Statements, die das Massaker der Hamas verharmlosen. Es wird zu Boykotten aufgerufen, Konzerte werden zu israelfeindlichen Kundgebungen.
Maria Kanitz und Lukas Geck sehen den 7. Oktober als Anlass, antisemitische Entgleisungen in der Popkultur genauer unter die Lupe zu nehmen. Anhand zahlreicher Beispiele aus den letzten Jahren – etwa Roger Waters, Kanye West oder Macklemore – zeigen sie, wie sehr Antisemitismus mittlerweile in der Popkultur heimisch ist. Im Ergebnis zeigen sie, wie breit und bereitwillig Antisemitismus popkulturell zelebriert wird.
Mehr Informationen: https://kulturbuero-sachsen.de/lesung-und-diskussion-lauter-hass-antisemitismus-als-popkulturelles-ereignis/
Eine Veranstaltung vom Kulturbüro Sachsen e.V.
Dienstag, 25. November, 18:30 Uhr, Galerie KUB Leipzig: Buchvorstellung: Antisemitismus und die AfD
Antisemitismus ist in der AfD allgegenwärtig. Trotz der zahlreichen einschlägigen Skandale wird dem Antisemitismus in der Analyse der AfD jedoch kaum Beachtung geschenkt.
Immer wieder werden auf antisemitische Stereotype in Anschlag gebracht, um prominente Personen jüdischen Lebens zu diffamieren, teilen führende AfD-Funktionär:innen antisemitische Verschwörungserzählungen oder relativieren die Verbrechen des Nationalsozialismus.
In seinem Buch beschreibt Stefan Dietl den Antisemitismus als wesentliches Ideologieelement und Welterklärungsmodell der AfD. Dabei nimmt er die verschiedenen Erscheinungsformen des Judenhasses in der Partei ebenso unter die Lupe wie die Versuche der AfD, sich als Bollwerk gegen Antisemitismus und Fürsprecherin Israels zu inszenieren.
Stefan Dietl ist Autor und Gewerkschafter. Er publiziert regelmäßig zu gewerkschafts-, sozial- und wirtschaftspolitischen Themen und Mitglied im Landesvorstand der ver.di Bayern.
Mehr Informationen: https://kulturbuero-sachsen.de/buchvorstellung-antisemitismus-und-die-afd/
Eine Veranstaltung vom Kulturbüro Sachsen e.V.