Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 18. April 2025 | Stadt Dresden

Dresden - Innere Altstadt

Nazitattoo bei "Friedensprozession"

Am Karfreitag versammelten sich laut Angaben der Polizei etwa 3-4000 Menschen auf dem Dresdnder Postplatz, um im Rahmen der friedenspolitischen Ostermärsche an einer sogenannten "Friedensprozession" durch die Innenstadt teilzunehmen. Organisiert wurde die Veranstaltung jedoch nicht von "klassischen" Friedensinitiativen, sondern einem bekannten Dresdner Aktivisten aus der "Querdenker"-szene, der zur letzten Landtagswahl für die rechtsextremistische Kleinstpartei "Freie Sachsen" kandidierte.

Entsprechend hoch fiel die Beteiligung von Neonazis, anderen Rechten sowie Verschwörungstheoretiker*innen an der Demonstration aus, was prominente Gäste, wie etwa den Ex-Fernsehmoderator Jürgen Fliege, den Schauspieler und Komiker Dieter Hallervorden oder den rechtspopulistischen Kaberetisten Uwe Steimle jedoch nicht daran hinderte, bei der Veranstaltung aufzutreten.

Im Verlauf der Demonstration leitete die Polizei ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gegen einen 44-jährigen Teilnehmer ein, der auf einem Tattoo ein verbotenes Symbol offen zur Schau stellte.

Quellen: Polizeidirektion Dresden 18.04.2025; Neues Deutschland 21.04.2025

Vorfall vom 18. April 2025 | Stadt Dresden

Dresden

Rassistische Äußerungen in Straßenbahn

Aus einer Gruppe von etwa fünf alkoholisierten jungen Männern wurden am Abend des 18. April in einer Straßenbahn der Linie 9, die in Richtung Kaditz unterwegs war, lautstark rassistische Gesänge in Richtung anderer Fahrgäste geäußert, die sie aufgrund ihres Aussehens als nicht deutsch wahrnahmen. Die Parolen blieben unwidersprochen.

Quelle: Betroffenenbericht

Vorfall vom 11. April 2025 | Stadt Dresden

Dresden - Seevorstadt Ost

Belästigung und Einschüchterungsversuche in Park

Nachdem sich eine Gruppe von Studierenden in den Abendstunden im Parktheater im Großen Garten zusammengefunden hatte, um zu picknicken, traf sich unweit von ihnen ebenfalls etwa 15-20 Jugendliche. In der Folge kamen zunächst zwei männliche Jugendliche aus der Gruppe auf die Frauen zu und äußerten sich abfällig über deren angeblich "linkes" Aussehen. Zudem skandierten sie mehrfach den Hitlergruß. Mit steigendem Alkoholkonsum wurden die Einschüchterungsversuche aus der zahlenmäßig überlegenen Jugendgruppe im weiteren Verlauf des Abends immer aggressiver und bedrohlicher, sodass die Betroffenen schließlich entschieden, den Ort zu verlassen. Auch dabei wurden sie noch von einigen Personen aus der Gruppe verfolgt und bedrängt, bis diese schließlich von ihnen abließen.

Quelle: Zeug*innenbericht

Vorfall vom 9. April 2025 | Stadt Dresden

Dresden - Äußere Neustadt

Skulptur am Stadtteilhaus beschmiert

Am 9. April entdeckte eine Mitabreiterin des Stadtteilhauses auf der Priesnitzstraße in der Äußeren Neustadt, dass eine vor dem Gebäude befindliche Skulptur der Künster*innengruppe "Bewegung Nurr" mit einer nationalsozialistischen Parole beschmiert wurde.

Die Skulptur aus dem Jahr 1995 entstand im Rahmen einer künstlerischen Ausseinandersetzung mit dem Thema Alltagsrassismus in der Stadt.

Quelle: Zeug*innenbericht

Vorfall vom 8. April 2025 | Stadt Dresden

Dresden - Seevorstadt

Auseinandersetzung nach rechtsextremer Demonstration

Wie die Polizei mitteilte, lieferten sich in den Abendstunden des 8. April zwei etwa 15-20köpfige Personengruppen eine körperliche Auseinadersetzung im Bereich des Dresdner Hauptbahnhofes bei der auch Flaschen und Pfefferspray eingesetzt wurden. Bei den Beteiligten handelte es sich mutmaßlich um Teilnehmer*innen einer vorhergehenden rechtsextremen Demonstration in Heidenau sowie eine Gruppe nicht-deutscher Personen, die sich vor einem Einkaufsmarkt aufhielt. Vor der Auseinandersetzung soll es zu Provokationen gekommen sein, die Polizei ermittelt wegen Landfriedensbruch.

Quelle: Tag24, 09.04.2025

Vorfall vom 5. April 2025 | Stadt Dresden

Dresden - Friedrichstadt

Hakenkreuz geschmiert

In den vergangenen Tagen haben Unbekannte einen Stromkasten am Emerich-Ambros-Ufer beschmiert. Dabei hinterließen sie unter anderem ein etwa einen Meter großes, gespiegeltes Hakenkreuz in pinker Farbe. Es wird wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt.

Quelle: Polizeidirektion Dresden, 07.04.2025

Vorfall vom 3. April 2025 | Stadt Dresden

Dresden - Gorbitz

Hitlergruß gezeigt

Gestern Mittag zeigte ein Mann auf dem Wölfnitzer Ring den Hitlergruß. Polizist*innen konnten den 56-jährigen Tatverdächtigen schnell ausfindig machen. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 2,1 Promille. Gegen den Mann wird nun wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt.

Quelle: Polizeidirektion Dresden, 04.04.2025

Vorfall vom 2. April 2025 | Stadt Dresden

Dresden - Wilsdruffer Vorstadt

Rechte Parole gerufen

Gestern Abend rief ein Unbekannter in einer Straßenbahn der Linie 2 eine verbotene rechtsextreme Parole. Ein Zeuge hatte den Vorfall beobachtet und später die Polizei informiert.

Quelle: Polizeidirektion Dresden, 03.04.2025

Vorfall vom 27. März 2025 | Stadt Dresden

Dresden - Johannstadt

Mann zeigte Hitlergruß

In Dresden wird gegen einen 45-jährigen Mann ermittelt, weil er Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen verwendet haben soll.
Der Mann lief über den Fetscherplatz und zeigte dabei den Hitlergruß. Auch als Polizist*innen ihn ansprachen, setzte er sein Verhalten fort. Die Beamt*innen brachten ihn unter Kontrolle. Ein Atemalkoholtest ergab, dass der Mann mehr als 2,5 Promille Alkohol im Blut hatte. Daraufhin wurde eine Blutentnahme veranlasst, und der 45-Jährige kam in Gewahrsam.

Quelle: Polizeidirektion Dresden, 28.03.2025

Vorfall vom 26. März 2025 | Stadt Dresden

Dresden - Altstadt

Verbotene Parolen gerufen

Der Staatsschutz der Polizeidirektion Dresden ermittelt derzeit gegen eine fünfköpfige Gruppe wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Die fünf deutschen Männer im Alter von 17 bis 30 Jahren stehen im Verdacht, vor einem Einkaufsmarkt an der Wallstraße verbotene rechtsextreme Parolen gerufen zu haben. Passant*innen wurden auf den Vorfall aufmerksam und alarmierten die Polizei. Die Beamt*innen konnten die Gruppe noch vor Ort antreffen.

Quelle: Polizeidirektion Dresden, 27.03.2025

Vorfall vom 25. März 2025 | Stadt Dresden

Dresden - OT Eschdorf

Verfassungsfeindliche Schmierereien

Unbekannte haben in den vergangenen Tagen die Stützwände einer Brücke am Spiegelweg mit schwarzer und blauer Farbe besprüht. Dabei hinterließen sie auch Hakenkreuze und rechte Parolen. Es wird nun wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt.

Quelle: Polizeidirektion Dresden, 26.03.2025

Vorfall vom 23. März 2025 | Stadt Dresden

Dresden - Innere Neustadt

Verbotene Parole

Der Staatsschutz der Polizeidirektion Dresden ermittelt gegen einen 24-jährigen Mann, welcher an der Straßenbahnhaltestelle „Bahnhof Neustadt“ eine verbotene rechtsextreme Parole rief. Passant*innen alarmierten die Polizei, die den Tatverdächtigen noch am Tatort antrafen. Als die Beamt*innen den 24-Jährigen ansprachen, beleidigte er sie.

Quelle: Polizeidirektion Dresden, 24.03.2025

Vorfall vom 8. März 2025 | Stadt Dresden

Dresden

Rassistische Beleidigung gegenüber Familie mit Kindern

Eine Mutter betrat mit ihren beiden afrodeutschen Kindern in eine Straßenbahn der Linie 7, woraufhin ihr achtjähriger Sohn von einem anderen weiblichen Fahrgast rassistische beleidigt wurde. Die Mutter versuchte daraufhin möglichst viel Abstand zwischen sich, ihre Kinder und die täterin zu bringen. Die Polizei wurde nicht informiert.

Quelle: Zeug*innenbericht

Vorfall vom 7. März 2025 | Stadt Dresden

Dresden - Johannstadt

Hakenkreuzschmiererei

Am vergangenen Freitag haben Unbekannte die Fassade eines Familienzentrums an der Lili-Elbe-Straße mit mehreren Hakenkreuzen und einer verbotenen Parole beschmiert. Der Vorfall wurde gestern bei der Polizei angezeigt. Der Staatsschutz der Polizeidirektion Dresden hat die Ermittlungen aufgenommen.

Quelle: Polizeidirektion Dresden, 12.03.2025

Vorfall vom 7. März 2025 | Stadt Dresden

Dresden - Innere Neustadt

Verbotene Parolen skandiert

Am Freitagnachmittag hat ein 44-jähriger Mann auf der Hauptstraße in der Neustadt mehrfach lautstark verbotene rechte Parolen skandiert. Polizeibeamt*innen stellten den Deutschen, der sich unkooperativ zeigte und seine Äußerungen trotz Aufforderung erneut wiederholte. Daraufhin wurde er in Gewahrsam genommen. Gegen ihn wird nun wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt.

Quelle: Polizeidirektion Dresden, 09.03.2025