Chronik

Die Chronik informiert über rechtsmotivierte und rassistische Vorfälle in Sachsen. Genannt werden nicht nur Angriffe, sondern auch Vorfälle, wie Sachbeschädigungen, Schmierereien oder rechte Propagandaaktionen. Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die hier veröffentlichten Angriffe fließen auch in die Statistik ein. Nicht alle in die Statistik aufgenommene Angriffe finden sich jedoch in der Chronik wieder: Angriffe die nicht polizeibekannt sind, werden nicht veröffentlicht, ebensowenig Angriffe, die nicht bereits öffentlich sind und die Betroffenen dies nicht wünschen. Die Vorfälle können nach Landkreisen und Zeiträumen gefiltert betrachtet werden.

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Vorfall vom 25. September 2018 | Vogtlandkreis

Reichenbach

Gefährliche KörperverletzungEin Afghane wurde geschlagen und trug Verletzungen davon.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 24. September 2018 | Stadt Dresden

Dresden Innere Altstadt

Hitlergruß bei PEGIDA

Während der Demonstration von PEGIDA zeigte ein 29-Jähriger Teilnehmer den Hitlergruß in Richtung des Gegenprotests. Der Mann wurde wenig später vorläufig festgenommen. Gegen ihn wird nun wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungwidriger Organisationen ermittelt.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 24. September 2018 | Nordsachsen

Torgau/Leipzig

Urteil nach Mordversuch

In Fall des versuchten Mordes an einem Syrer am 7. Juli 2017 im nordsächsischen Torgau ist nun am Landgericht Leipzig ein Urteil gesprochen worden. Der Angeklagte Kenneth E. wurde wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit schwerer Körperverletzung zu 13 Jahren Haft und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt, das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der betroffene Syrer wurde damals von zwei Kugeln aus geringer Entfernung im Oberkörper getroffen und überlebte nur knapp. Der vorsitzende Richter Jagenlauf kam auch zu dem Schluss, dass der Angeklagte rechtes Gedankengut vertrete, bereits bei der Hausdurchsuchung im Verlauf der Ermittlungen wurden Gegenstände mit Hitler-Motiven gefunden. Auch einige Zeugen traten in rechter Szenekleidung vor Gericht auf. Ob seine Gesinnung letztendlich aber ausschlaggebend für die Tat war, sei nicht abschließend zu klären gewesen und konnte deswegen nicht als strafverschärfend gewertet werden.

Quelle: Presse

Vorfall vom 23. September 2018 | Nordsachsen

Delitzsch

Körperverletzung in Delitzsch

Laut einer kleinen Anfrage der sächsischen Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz wurde eine deutsche Person in Delitzsch geschlagen. Die Polizei wertet den Angriff als "fremdenfeindlich" und ermittelt wegen Körperverletzung.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 23. September 2018 | LK Leipzig

Grimma

Verbotene Schmierereien in Grimma

Eine unbekannte Person brachte mittels eines Eddingstiftes mehrere Motive an Eingangstüren und Glasscheiben an. Diese erfüllen ebenfalls den Straftatbestand des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, die Polizei ermittelt entsprechend.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 22. September 2018 | Stadt Leipzig

Leipzig

Antisemitische Markierung im Wohnumfeld

Auf den Briefkasten einer jüdischen Familie in Leipzig wurde am 22. September ein Stickerausschnitt mit der Aufschrift „Jude“ geklebt.

Am frühen Morgen des 22. Septembers hatte der Vater der betroffenen Familie den Aufkleber auf seinem Briefkasten bemerkt. Der Briefkasten befindet sich im Inneren eines Mehrfamilienhauses, das nicht öffentlich zugänglich ist.Der Aufkleber ist ein Zuschnitt des Stickers „Leutzscher Juden“, der von Fans des Fußballvereins BSG Chemie Leipzig in Umlauf gebracht wurde. Diese eignen sich hiermit eine häufig gegen den Club und die Fans selbst geäußerte antisemitische Beschimpfung an und wenden sie positiv. Der Vorfall wurde bei der Polizei angezeigt.

Quelle: Social Media

Vorfall vom 20. September 2018 | Stadt Leipzig

Leipzig-Zentrum

Rassistischer Angriff am Hauptbahnhof

Ein Mann hält mit seinem Fahhrad vor dem Leipziger Hauptbahnhof, um kurz zu telefonieren, als eine ca. 20 Jahre alte Frau auf ihn zu kommt und sagt: "Du darfst hier nicht so laut sprechen, weil du schwarz bist und du darfst nicht in unserer Heimat bleiben." Der Mann antwortet darauf, dass er hier bleibe und an dem Ort lebe wo er möchte. Daraufhin bewegen sich vier ca. 30 Jahre alte Männer in dessen Richtung und werfen mit Bierflaschen nach ihm. Der Geschädigte versucht mit seinem Fahrrad zu fliehen, wird jedoch an seiner Umhängetasche festgehalten. Die vier Männer schlagen und treten auf den Mann ein, er wird an Beinen und Armen getroffen wird. Er kann sich losreißen, muss aber die Tasche zurücklassen.

Der Geschädigte wendet sich direkt an die Polizei, die zum Tatort zurückkehren und dort auf drei der vier Männer und die junge Frau treffen. Zwei von ihnen werden mit auf das Revier genommen. Auf dem Polizeirevier entgegnet einer der Männer der Polizei: "Ich bin Deutscher und der Schwarze erzählt Scheiße, warum ist er nicht in seiner Heimat."

Bei der Aufnahme der Anzeige erwähnt die Polizei die rassistische Motivation der Gewalttat und Aussagen der Täter nicht, sondern spricht lediglich von einem Diebstahl.

Quelle: Chronik.LE

Vorfall vom 19. September 2018 | Stadt Dresden

Dresden Blasewitz

Rassitischer Übergriff in Straßenbahn

Im Bereich der Haltestelle Schillerplatz beleidigte ein unbekannter, ca. 50 bis 60 Jahre alter Mann eine 25-jährige Studentin ägyptischer Herkunft. Als diese in eine Straßenbahn der Linie 12 stieg, folgte ihr der Mann und forderte sie auf Deutschland zu verlassen. Im Folgenden bedrängte der Mann die Studentin weiter und versuchte ihr das Telefon aus der Hand zu reißen. Beamt*innen des Staatsschutzes haben die Ermittlungen in dem Fall übernommen.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 18. September 2018 | LK Bautzen

Hoyerswerda

Geschäft verwüstet und mit Hakenkreuzen besprüht

In der Nacht von Montag auf Dienstag verwüsteten Unbekannte einen Blumeladen am Waldfriedhof. Die Unbekannten warfen Schränke und Regale um und besprühten anschließend das Rauminnere mit Hakenkreuzen und diversen "Schimpfworten". In unmittelbarer Nähe des Tatorts wurden außerdem mehrere Mülltonnen, Laternen, Straßenschilder sowie eine Bushaltestelle mit rechten Parolen und Hakenkreuzen beschmiert. Allein in dem Geschäft betrug der Sachschaden ca. 10.000 Euro.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 18. September 2018 | Stadt Dresden

Dresden Gorbitz

Rassistische Pöbeleien auf Amalie-Dietrich-Platz

Am Dienstagabend wurde die Polizei auf den Amalie-Dietrich-Platz gerufen, da Anwohner*innen eine Auseinandersetzung zwischen zwei Personengruppen beobachteten. Vor Ort konnten die Beamt*innen keine Auseinandersetzung feststellen. Dafür fiel ein 29-Jähriger durch das Rufen rassitischer Parolen sowie das Zeigen des Hitlergrußes auf. Sowohl von dem 29-Jährigen, als auch von mehreren anderen anwesenden Personen wurden die Personalien aufgenommen. Die Ermittlungen zum genauen Geschehen des Abends laufen.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 18. September 2018 | Nordsachsen

Oschatz

Afghane angegriffen

Laut einer kleinen Anfrage der sächsischen Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz eine Person aus Afghanistan im nordsächsischen Oschatz geschlagen. Die Polizei wertet den Vorfall als "fremdenfeindlich" und ermittelt wegen Körperverletzung.

Quelle: Kleine Anfrage

Vorfall vom 17. September 2018 | Stadt Dresden

Dresden Aüßere Neustadt

Auseinandersetzung und Hitlergruß in der Neustadt

Am Montagabend beobachteten Anwohner*innen des Scheunevorplatzes eine Auseinadersetzung zwischen einer Gruppe deutscher und vermeintlich ausländischer Personen, die sich in Richtung Jordanstraße verlagerte. Als Beamt*innen der Polizei vor Ort eintrafen, waren die Gruppen bereits verschwunden. Eine Zeugin konnte jedoch berichten, dass kurz vor Auflösung der Situation ein Mann den Hitlergruß zeigte und dazu "Heil Hitler" rief. Ob es auch zu körperlichen Angriffen kam, ist Teil der laufenden Ermittlungen.

Quelle: Polizei, Presse

Vorfall vom 17. September 2018 | Stadt Dresden

Dresden Seevorstadt West

Angriff und Pöbelein nach PEGIDA-Demonstration

Nach Beendigung der PEGIDA-Demonstration und den Gegenprotesten kam es im Bereich des Wiener Platzes zu einer Konfrontation von PEGIDA-Teilnehmer*innen und Gegendemonstrant*innen. Ausgehend von einer verbalen Auseinandersetzung versuchte eine ehmalige Teilnehmerin von PEGIDA einen Gegendemonstranten mit einem Regenschirm zu attackieren - dieser setzte sich gegen den Angriff zu Wehr.

In Folge des Angriffs wurde eine Spontandemonstration unter dem Motto "Kein Bock auf Nazis" angemeldet, welche sich wiederrum verbalen Anfeindungen ausgesetzt sah. Einer der Pöbler zeigte gegenüber der Versammlung sogar den Hitlergruß. Gegen ihn wird nun wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt.

Quelle: Polizei, Augenzeug*innenbericht

Vorfall vom 16. September 2018 | LK Bautzen

Bautzen

Steinhaus mit rechten parolen beschmiert

Im Zeitraum zwischen Freitag, den 14. September, und Sonntag, den 16. September, beschmierten Unbekannte das Bautzner Kulturzentrum Steinhaus mit rechten Parolen.

Quelle: Polizei

Vorfall vom 14. September 2018 | LK Görlitz

Weißwasser

Ärger nach AfD-Infostand

Nach dem Ende eines AfD-Informationsstandes auf dem Marktplatz in Weißwasser entrollte eine Gruppe von acht Personen ein Transparent und äußerte ihren Protest gegen Rassismus. Aus der Menge der ehemaligen Teilnehmer*innen der Versammlung bewegte sich daraufhin ein 29-jähriger Mann auf die Gruppe zu, entriss ihr das Transparent und versuchte es anzuzünden. Vor Ort befindliche Polizist*innen gingen dazwischen und fertigten eine Anzeige wegen Sachbeschädigung.

Quelle: Polizei